KonversationenKurzObjekteSchockierendes Ende

Hektor

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Das verlangende Murmeln aus der Mitte
des Zimmers wurde wieder lauter. Er konnte einfach keine Ruhe geben.
Ich hatte ihn doch erst vor zwei Tagen gefüttert! Undankbares Stück
Scheiße. Wütend warf ich Hektor einen missbilligenden Blick zu. Das
schien er zu bemerken.

„Komm schon, Alter! Nick! Nur einen
Happen!“ hörte ich ihn knurren.

„Nein, du Gierschlund. Hast erst
vorgestern was bekommen.“

„Jajaja, das füllt doch kaum einen
hohlen Zahn. Bitte! Bitte! Dann gebe ich auch Ruhe, versprochen!“

Ich verdrehte die Augen und kratzte die
Reste meines Essens auf dem Teller zusammen. Geschnetzeltes. Die
Nudeln sind mir diesmal nicht so gut gelungen, aber Hektor
interessierte sich sowieso nur für das Fleisch.

„Scheisse Mann, Hähnchen?!“
fluchte er laut, als ich die kleinen Stücke in seinen gierigen
Schlund warf.

„Du weißt, ich hasse Geflügel! Was,
wenn ich Salmonellen bekomme? Hää?! Ist dir das egal? Willst wohl,
dass ich krank werde! Arschloch!“

„Papa, du kannst nicht krank
werden. Begnüge dich damit, oder du bekommst die nächsten zwei
Wochen nichts anderes als Brokkoli.“

„DAS WAGST DU NICHT!“ schrie
Hektor. Dann kicherte er, und sein Maul klapperte dann wie ein Lachen.

„Hihi, mach nur Spaß, Nick. Ich weiß
doch, meine Nörgeleien lassen dich spätestens nach zwei Tagen
einknicken, diesmal bin ich mal gnädig. Aber in zwei Tagen gibt’s
wieder was Anständiges. Okay?“ säuselte der Quälgeist beinahe
lieblich.

„Ja, schon klar, Hektor, aber kann
nicht versprechen, dass es was Großes ist. Das Risiko wird langsam
echt zu groß. Die Bullen sind mir schon auf der Spur.“

Ein Schmatzen, dann ein lauter Rülpser.
So quittierte er meine Aussage.

Ich seufzte. Muss wohl doch heute noch
mal los und Essen besorgen.

„Ich mach mich auf den Weg. Brauchst
du noch was anderes, Hektor?“

„Kannst mir ein paar Pornohefte von
der Tanke mitnehmen. Danke, Penner!“

Tief seufzend schloss ich hinter mir
die Tür. Mein alter Wagen sprang nicht beim ersten Mal an. Wieder
dachte ich, dass meine Aktion von vor drei Monaten nicht meine beste
Idee war. Egal. Passiert ist passiert.

Ich besorgte einige Schmuddelhefte,
ignorierte den angewiderten Blick der Kassiererin, packte die
Energiedrinks und die Tütennudeln zu den Heften in meinen Beutel und
verschwand wieder aus dem Laden.

Es war schon dunkel, und ich machte mich
auf den Weg in Richtung des Straßenstrichs. Als ich mir die am
abgewracktesten aussehende Nutte rausgepickt hatte, fuhr ich mit
ebenjener nach Hause. Sie hatte nichts dagegen. Einen Fünfziger mehr,
den sie verdienen würde. Dachte sie. Wir betraten meine Wohnung und,
sie rümpfte gleich die Nase ob des Gestanks in der Bude. Die soll
sich mal nicht so anstellen. Die Meth-Höhle, aus der sie gekrochen
kam, roch sicher auch nicht wie ein Luxushotel.

„Papa!“ rief ich durch den Flur ins
Wohnzimmer.

„Hab dir was mitgebracht! Wenn du
dann endlich Ruhe gibst, meine ich.“

Die knurrige Stimme antwortet prompt.

„Ich dachte schon, du hast es
vergessen! Danke, mein Junge! Bring sie her, kann sie beinahe schon
riechen!“

„Hektor, lass dir Zeit. Es wird
langsam wirklich eng, okay?“

„Ja, geht klar, Nick! Und nun bring
sie her!!“

Zusammen mit der Meth-Hure ging ich nun
in die Stube, wo mein Vater in der Mitte des Zimmers auf dem Boden
wartete.

Sie begann zu schreien, zu flehen, aber
ich drücke sie immer näher in Richtung des Mauls meines Vaters. Ein
lautes Knacken, ein Schmatzen. Blut spritzt in alle Richtungen. Das
Schreien der Nutte erstarb. Langsam kaute mein Vater den Rest des
Abschaums, genoss jeden Augenblick. Dann ein Seufzen.

„Ohhh, Nick. Du bist so ein guter
Sohn. Sorgst dich wirklich um mich und hast mir sogar ein Geschenk
zum Geburtstag besorgt. Dankeschön! Ich dachte schon, du hast es
vergessen.“

Ein Schniefen und der rührselige
Tonfall entschädigte für die Schikanen der letzte Tage. Ich liebte
meinen Vater trotz allem. Er konnte ja auch nicht dafür, dass er
ständig hungrig war.

„Kein Problem Papa. Ich habe dir
noch ein paar Hefte mitgenommen. Viel Spaß damit.“

Hektor klapperte und kicherte erneut
und widmete sich ganz seiner Pornobeute.

Ich beobachtete das Treiben und dachte
ein wenig nach. Hätte schlimmer sein können. Klar, mein Vater hatte
nach seinem Tod einen ziemlichen Appetit auf Menschenfleisch bekommen
und war noch griesgrämiger als vorher, aber immerhin war er noch
hier. War ja ziemlich eilig, als er auf dem Sterbebett saß, das
Ritual vorantrieb, das die Seele meines Vaters an diese Erde binden
sollte. Dass es dann doch schneller ging als geplant, war sehr
ärgerlich, aber war halt nichts anderes dagewesen, und so musste Papa
sich eben mit dieser Form begnügen. Kann man ja ohnehin nicht
rückgängig machen. Immer noch kichere ich, wenn ich daran denke, wie ich damals in Panik
den nächstbesten Gegenstand geschnappt hatte und die Seele meines
Vaters darin übertrug.

Ich meine, wer hat schon von einem
fleischfressenden, pornosüchtigen, besessenem Mülleimer gehört?

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