Hunter – Beginn
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
-16.02.2007-
Blut.
Und so viel davon.
Er hätte nicht blasser sein können. Niemals hätte er gedacht, dass es so einfach geworden wäre. So einfach, aber dennoch so extrem.
Sein Name war Jason. Jason … wie weiter? Er konnte sich nicht mehr erinnern. Zu viel für heute.
Er geriet ins Schwanken und fiel der Länge nach hin, bevor er sich über den toten Körper unter ihm erbrach.
Niemand würde ihm das anhängen, zumindest fürs Erste. Immerhin waren sie immer die besten Freunde gewesen. Man würde in andere Richtungen ermitteln.
Ein Alibi konnte er sich später ausdenken. Irgendetwas typisches für einen 15-Jährigen…
Mit einem lauten Platschen fiel die Leiche in den fast zugefrorenen See unter ihm.
“Tod im Eiswasser” oder so ähnlich würden die Schlagzeilen lauten.
Ja… ganz sicher…
Es war kein Wunder, dass er nicht gemerkt hatte, wie er beobachtet wurde…
-25.07.2010- Drei Jahre später…
Drei Jahre waren also vergangen, mit Suchaktionen, Verhören und Spurensuchen ohne, dass Jason etwas nachgewiesen werden konnte.
Mittlerweile hatte er seine Tat verdrängt und führte ein recht normales Leben mit seiner Freundin, seinen Eltern und seinem Freundeskreis.
Die Prüfungen waren schwer, schwerer als 2007, aber er kam trotzdem durch. Keine Verdachtsperson, eher ein normal-fleißiger Schüler – ohne Akteneintrag.
Nur manchmal… wenn er allein war, kam alles über ihn. Die schrecklichen Bilder und die entsetzlichen Schreie.
Und immer die Angst, dass er etwas übersehen hätte.
…
Mittlerweile hatten die Sommerferien angefangen und seine Eltern gönnten sich eine Reise ins Ausland. Mal wieder ohne ihn. Das machte ihm nichts aus, er hatte sich immerhin schon an den Hass von ihnen gewöhnt. Sie wussten zwar nichts von seinem Mord, aber verachteten Jason trotzdem.
Das war ihm egal. Es waren ja nicht seine leiblichen Eltern. Und außerdem…
Wenn sie ihn schon ohne Grund hassten, warum sollte er ihnen keinen Grund geben? Seitdem er diesen Gedanken zum ersten Mal hatte, lebte er in einem Streit mit ihnen. Für die Sommerferien war er frei.
Als Jason nach dem letzten Schultag nach Hause kam, ging er gleich zuerst in sein Zimmer ,kühlte seinen Kopf an seiner Wand und schloss die Augen. Er war schon fast eingeschlafen, als er von einem Rumpeln aus der Küche aufmerksam gemacht wurde. Alarmiert ging er vorsichtig durch den Flur und atmete nur leise und sparsam. Allerdings konnte er niemanden in der Küche sehen. Nichts war verrückt worden.
Da bemerkte er den Zettel auf dem Küchentisch. Er war aus einem festen, dunkelblauem Papier und die Schrift auf ihm golden.
Komm edler Ritter der Nächte und erzähl von deinen Taten!
Zum Feiern braucht es mehr als einen Mann, so lad ich dich ein.
Ort des Bieres, des Essens, der Lust!
Der da liegt in unserer wunderschönen Stadt!
Tatsächlich bin ich nur ein einfacher Bürger, doch du lässt mich eintreten.
T. H.
Was sollte das denn bedeuten?! Und wer sollte bitte T. H. sein? Jason schaute noch mal genauer auf das Blatt. Eine Botschaft oder so ähnlich? Moment… aber das konnte doch nicht sein…
“ Komm zum Ort der Tat “
Konnte es etwa das sein? Er hatte einfach von oben nach unten die jeweiligen Satzanfänge gelesen… Wusste dieser T. H. etwa von..?
Nein.
Oder? Jason hätte es bemerkt, wenn… doch nicht? In dieser Nacht war er sehr unkonzentriert gewesen… Also war T.H. ein Kommissar oder Ähnliches? Falls das so war… war es sehr dumm von ihm, sich Jason alleine stellen zu wollen. Er ging die Treppen hoch ins Zimmer seiner Eltern. Irgendwo musste doch… Da war er. Der Revolver seines Vaters. Er steckte ihn in seinen Gürtel, versteckt unter seinem weiten Pullover. Dann ging er los.
Als er ankam war es schon Abend. Der “Ort der Tat” war sehr abgelegen und wurde vom Wald verdeckt. So gut wie keiner kannte ihn. Jason hatte er genützt. “Also dann!”, rief er und schaute sich um “Hier bin ich!” Keine Antwort.
“Hey, hallo?! Ist da wer?”
Immer noch nichts.
Jason seufzte und setzte sich an einen großen Felsen, der am Rande des Sees lag. “Eine Stunde”, sagte er zu sich selbst. Eine Stunde werde ich warten. Die Zeit verstrich langsam aber sie verging. Na also. War doch nur Zufall gewesen, der Zettel in der Küche ging an seinen Vater oder an jemanden in der Nachbarschaft. Jason stand auf und streckte die Beine und Arme.
Gerade als er gehen wollte, hörte er einen dumpfen Aufprall und… eine Stimme.
“Aua”
“Was zur..?”
Er drehte sich um. Vor ihm rappelte sich ein Mann auf. Er trug ein schwarzes Hemd und einen ebenso schwarzen Hut. Er war etwa fünf Jahre älter als Jason und strich sich Staub aus seinen Klamotten.
Jason zog sofort den Revolver. Warum er so reagierte, wusste er selbst nicht. Vielleicht aus Panik.
Der Mann schaute ihn unbeteiligt an. Seine Augen hatten eine Farbe irgendwo zwischen Braun und Dunkelrot. “Hey, hey… nicht so schnell… Bitte”, sagte er ruhig und hielt sich eine Hand in den Nacken. “Sind sie dieser T.H.?!”, fragte Jason ungewohnt laut und zielte weiterhin auf den Mann. “Ähm, ja. Mein Name ist Troy Hunter.”, er grinste und hielt ihm eine Hand entgegen “Schön dich kennenzulernen, Jason!” Spinnte der Kerl total? Man hatte eine Waffe auf ihn gerichtet und er wollte hier Small-Talk halten?
“Was ist?”
“Ich… “, Jason wusste ehrlich nicht, was er sagen sollte.
“Na ja zuerst…”, sagte Hunter gelassen und machte eine schnelle Bewegung, mit der Jason nicht gerechnet hatte. Sofort war er entwaffnet. Sein Gegenüber beanspruchte die Waffe für sich. Also hatte Jason ihn doch unterschätzt. “Lass uns doch am besten woanders weiterplaudern.”, Hunter zog eine eigene Waffe, richtete sie auf das Bein von Jason und drückte ab. Es wurde dunkel um ihn…
…
Der Schüler wachte in einem fremden Bett auf. Seine Arme und Beine waren an Gurten befestigt und er konnte sich kaum aufrichten. Eines seiner Beine hatte einen Verband um. Die Stelle an der er den Schuss abgekriegt hatte. Anscheinend war es eine Betäubungsmunition, die ihn getroffen hatte. “Ach du bist wach?” Das kam von dem Typen… Troy – richtig. “Jetzt können wir uns richtig unterhalten. Tee?”
Jason erwiderte nichts.
“Ach ja, du kannst so ja nichts trinken, entschuldige.”, Hunter setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett.
Jason war immer noch still.
“Pass mal auf. Vor drei Jahren… Das weißt du doch noch? Da hast du …“ Er blickte Hunter böse an. “Na ja… Tatsache ist, dass ich alles beobachtet habe und… ich habe festgestellt, dass du Potenzial hast.” Potenzial? Wie meinte er das? Im Töten?! “Es ging nicht darum, wie du es getan hast”, fuhr er fort “Sondern wie du dich dabei verhalten hast, Jason”
“Was meinst du?”
“Du sprichst mit mir? Gott sei Dank!”, Hunter lachte “Na ja, also um auf deine Frage zurückzukommen… Du hast es vielleicht nicht gemerkt, aber du hast dich sehr professionell verhalten… Du hast mich an mich selbst erinnert, wie du dich deinem Feind-” “Freund… Es war ein Freund…” “Tatsächlich? Das sah nicht so aus. Jedenfalls, du hast wie ein echter Jäger, wie ich einer bin, gekämpft.” “Ein… Jäger?” “Na ja, nicht im klassischen Sinn”
“Sondern?”
“Lass mich ausreden…”, sagte Troy etwas beleidigt “Ein Jäger wie ich kümmert sich nicht um Wildschweine oder Ähnliches.. Nein… Wir machen uns auf, um den Wahrheitsgrad von Legenden und Erzählungen herauszufinden und jagen deren Wesen.” Okay. Es war amtlich. Troy Hunter, wenn das überhaupt sein echter Name war, hatte einen an der Klatsche.
“Ah ja, natürlich”, erwiderte Jason. “Glaubst du mir nicht?” “Hm… lass mich überlegen…”, Jason wollte nur hier raus. “Wenn du so ein toller Jäger bist… Was hast du denn schon alles so erlegt?” Er musste sich sein Grinsen verkneifen.
Hunter lachte.
“Oh, das wird dich begeistern!” , Er zeigte mit einer ausladenden Geste auf einen Tisch im Raum. Darauf lag… Tja was lag dort? Eigentlich nichts besonderes: Schwarze Fäden, weißes Leder und … na gut, das war ungewöhnlich … pechschwarze, riesige Tentakel. “Was soll das sein?”, fragte Jason unbeeindruckt. “Das erkennst du nicht?”
“Nein”
“Dann sagen dir Namen wie Jeffrey Blalock oder Slenderman gar nichts?” „Warten sie, sie wollen mir weismachen, dass..?” “Jason, du kannst mich dutzen. Und ja, genau das.” “Also gut… äh… Hunter, und was willst du jetzt genau von mir?”, das wollte er wirklich wissen. “Hm… Ich wollte, dass dich meine Sammlung ein wenig begeistert… Und das du mit mir jagen gehst…”, antwortete Troy. “Was?”, fragte Jason entsetzt. “Du hast richtig gehört.” Dieser unbeteiligte Blick, dachte Jason..
“Und was ist, wenn ich dir nicht glaube und einfach nur hier wegwill?”
“Also, falls du es wirklich eilig hast zu gehen… Sagen wir mal… Ich könnte dich anzeigen?”, er holte einen Kamerafilm aus einer Tasche “Und das hier als Beweis angeben.” Jason seufzte tief.
“Na gut”
Sollte doch die Jagd beginnen. Solange niemand von dem Mord erfuhr, war es ihm sogar recht, mit einem Verrückten im Wald zu hocken.
“Also, Jason” ,Hunter lachte freundlich,
“Willst du jetzt etwas Tee?”
Zweiter Teil:
() 07:15,
25. Apr. 2014 (UTC)