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Ich bin aus mir

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Gedankenverloren lasse ich den Stift durch meine Finger wirbeln und starre auf einen Punkt im jenseitigen Nichts. Das ist meine Art mich zu konzentrieren, mich auf etwas zu fokussieren, oder – wie in diesem Moment – einfach an nichts zu denken. Denn die Langeweile frisst mich auf und oft ist es die einzige Möglichkeit für mich dem irgendwie zu entfliehen.

Hin und wieder tippe ich mir mit dem abgerundeten Ende des Kulis gegen die Unterlippe, auf der Suche nach einem zündenden Gedanken, der mich aus dieser argen Lethargie zu reißen vermag. Dann klappert es, wenn mir der Stift entgleitet. Oft beiße ich auch darauf herum, ohne mir darüber im klaren zu sein, dass das Plastik möglicherweise schädlich sein könnte. 

Drauf geschissen.

Wer will schon gesund sterben.

Im Rhythmus mit dem Stift tippe ich auf die alte Tischplatte, während sich mein Blick in die gegenüberliegende Wand zu fräsen scheint. Schon tanzen kleine Schatten auf der Netzhaut herum und ich versinke in meiner eigenen kleinen Welt. Ich sehe mich selbst dort sitzen, mit zerzausten Haaren, blasser, übernächtigter Gesichtsfarbe. Das Licht spiegelt sich in meinen Brillengläsern und der Mund steht einen Spalt weit offen, was wirklich sehr intelligent wirkt.

Irgendwie belustigt mich dieser außenstehende Anblick und gleichzeitig kann ich nicht verhindern das mir der Zorn in der Brust empor steigt. Diese geistige Leere, so viel Potential verschenkt, in dem ich einfach nur so dasitze. Zähneknirschend gehe ich näher an mich heran und fuchtle wild vor meinen Augen herum, möchte eine Reaktion hervorrufen. 

Dann schreie ich, weil ich noch immer nicht reagiere. 

Brülle.

Keife. Spucke Galle und Geifer. 

Stampfe mit den Füßen auf wie ein kleines Kind.

Doch nichts. Nur der Kuli tippt im Gleichtakt gegen meine Unterlippe, die sich langsam aber sicher schwarz von der Tinte färbt. Glasig ist der Blick, ruhig und verloren der Atem. Dick wie Regenwürmer treten die Adern an meinen Handrücken hervor, weil ich die Fäuste bis zum Zerreißen spanne.

Ich will mir ins Gesicht schlagen und endlich eine verdammte Reaktion provozieren!

Energisch greife ich nach dem Kugelschreiber – merke in meiner Rage kaum, dass ich ihn zu fassen bekomme – und ramme ihn mitsamt der Miene in meine Schläfe.

Der Schmerz explodiert in meiner Schläfe und mir wird bewusst, dass ich außer mir war, ob ich es will oder nicht, ehe die Schwärze über mir zusammen schlägt.

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