
Ich habe eine Kamera gekauft, die den Tod zeigt.
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Hätte ich sie nur nie gekauft. Dieses verfluchte Teil. Nun brennt sie vor mir. Ich hoffe, ich konnte damit Schlimmeres verhindern. Diese Kamera ist für so viel Leid und Elend verantwortlich gewesen.
Alles begann vor drei Tagen. An diesem sonnigen Sonntagmorgen ging ich wieder einmal über den örtlichen Flohmarkt. Das war eine Leidenschaft von mir. Mein Blick führte mich zu einem Stand, der von einer älteren, etwas gruseligen Frau betrieben wurde. Mein Blick fiel direkt auf eine alte Polaroidkamera aus den 80er-Jahren. Ich musste lächeln und nahm sie in die Hand. Der Stand roch leicht modrig. Dennoch blieb ich dort, da mich diese Kamera irgendwie faszinierte.
Zu meiner Überraschung ging sie sogar an, als ich auf den Knopf drückte. Die alte Frau sagte mit einer zitternden, aber dennoch fröhlichen Stimme, dass ich sie für zwei Euro mitnehmen könnte. Sie hatte auch noch passende Filme dafür und bot mir an, diese gratis dazuzugeben. Obwohl irgendetwas an ihr ein Unbehagen auslöste, dachte ich mir: Für den Preis konnte ich sie nicht liegen lassen, auch wenn der Zustand nicht gerade der beste war.
Meine Freunde und ich wollten uns abends zum Grillen treffen, und da könnte man das ein oder andere Bild machen. Das wäre bestimmt ein lustiger Gag. Ich kaufte die Kamera und nahm sie mit nach Hause. Als ich vom Stand losging, sagte die Frau noch: „Viel Spaß. Den wirst du sicherlich haben.“ Dies sagte sie allerdings in einem zynischen, fast schon spöttischen Ton, welcher mir die Haare aufstellen ließ. Ich wollte mich davon aber nicht beirren lassen.
Am Abend trafen meine Freunde und ich uns und wir hatten einen schönen Abend. Ich machte einige Bilder mit der Kamera, und die anderen schmunzelten darüber. Als ich die Fotos ansah, war ich etwas verwundert, da die Personen nicht scharf abgebildet waren. Ich legte die Bilder beiseite und vergaß sie dann. Für den Preis musste man sich nicht ärgern.
Am nächsten Morgen räumte ich die Überreste vom Grillen weg. Da ich frei hatte, konnte ich ganz entspannt an die Sache herangehen. Irgendwann kam mir der Stapel Bilder in die Hand, und ich wollte ihn schon wegwerfen. Doch vorher schaute ich noch einmal auf das erste Bild – und erschrak.
Darauf war mein Kumpel Erik zu sehen, allerdings nicht feiernd, sondern er lag auf dem Rücken in einer Blutlache. In seinem Oberkörper steckte eine Mistgabel, und seine Augen waren geschlossen.
Ich dachte nur: „Was zur Hölle?“
Ich schaute die nächsten Bilder an, und jedes zeigte einen weiteren Freund, der auf verschiedene Arten tot abgebildet war. Ich war schockiert und wurde panisch. Mir lief der Angstschweiß von der Stirn. Wie konnte so etwas sein? War diese Kamera ein Fake? Ein schlechter Scherz, um Menschen Angst zu machen?
Schließlich waren meine Freunde ja alle heimgegangen.
Ich überlegte, ob ich nachfragen sollte, ob es ihnen gut geht, aber ich kam mir bescheuert vor. Wieso ließ ich mir so eine Angst von einem Polaroid machen? Ich bin manchmal echt paranoid. Auf einmal musste ich über mich selbst lachen. Manchmal habe ich echt eine Macke.
Ich legte die Kamera in eine Kiste im Keller und auch die Fotos dazu.
Am Abend kam dann der große Schock. Ich bekam einen Anruf von einem meiner Kumpel. Dieser erzählte mir, dass Erik gestorben sei. Er wurde zu Hause tot aufgefunden – mit einer Mistgabel im Brustkorb.
Ich war wie versteinert. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf, und ich fing am ganzen Körper an zu zittern. Ich habe noch nie in meinem Leben so eine Angst und Panik gespürt.
Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Kumpel so stirbt, wie du es vorher auf einem Bild gesehen hast?
Ich verabschiedete mich hastig und rannte in den Keller. Ich nahm die Bilder in die Hand und begutachtete sie erneut. Auf dem zweiten Bild war Thomas zu sehen. Er saß in einem Auto und war voller Blut. Seine Knochen schienen mehrfach gebrochen zu sein.
Ich rief ihn an, aber er ging nicht ans Telefon. Immer und immer wieder versuchte ich es. Ich fragte andere, ob sie mit ihm gesprochen hatten oder ihn gesehen hätten, aber alle verneinten. Mir liefen die Tränen über das Gesicht, und ich machte mich sofort auf den Weg zu ihm. Er wohnte zwei Dörfer weiter.
Kurz vor dem Dorfeingang sah ich ein Auto auf einem Feld liegen. Es schien sich mehrfach überschlagen zu haben. Ich hielt an und erkannte, dass es Thomas’ Auto war.
Ich rannte hin und rief gleichzeitig den Notruf. Als ich am Auto ankam, sah ich ihn – genau in der Position wie auf dem Polaroid. Ich brach zusammen und kam erst wieder zu mir, als mich ein Sanitäter behandelte. Ich war ohnmächtig geworden.
Ich fragte, wie es Thomas geht. Der Sanitäter sagte, dass er es nicht überlebt hat.
Ich verlor die Nerven, sprang aus dem Rettungswagen und rannte zu meinem Auto. Niemand konnte mich aufhalten. Ich war voller Panik. Dennoch traute ich mich nicht, jemandem von den Bildern oder dem Polaroid zu erzählen. Niemand würde mir glauben, und am Ende würde man mich verdächtigen.
Was hatte es mit dieser Kamera auf sich? War sie verflucht? Für irgendwelche satanistischen Rituale benutzt worden? Ich war verzweifelt.
Ich musste schauen, wer als Nächstes dran war. Also fuhr ich nach Hause und sah mir die Bilder an.
Auf dem nächsten war Marie zu sehen. Sie war enthauptet.
Ich machte mich direkt auf den Weg zu ihr. Als ich ankam, sah ich, dass ihre Haustür offenstand. Ich rannte hinein und fand sie in der Küche. Offenbar war sie gestolpert und hatte dabei versucht, sich abzustützen. Der Messerblock fiel um und ihr Küchenbeil rutschte heraus. Da sie bei Messern nie gespart hatte, war dieses extrem scharf. Es traf sie genau am Hals. Jede Hilfe kam zu spät.
Bei diesem Anblick musste ich mich übergeben. Extreme Schuldgefühle überkamen mich. Hätte ich diese Kamera bloß nie gekauft. Hätte ich meine Freunde nicht fotografiert. Dann würden sie noch leben.
Ich fuhr nach Hause. Ich wollte endlich wissen, was es mit der Kamera auf sich hat. Ich nahm sie in die Hand, untersuchte sie genauer und sah, dass auf der Unterseite ein Pentagramm eingeritzt war. In der Mitte befand sich ein eingetrockneter Blutfleck.
Ich beschloss, ein Bild in einem leeren Raum zu machen. Vielleicht würde irgendetwas sichtbar. Ich schoss das Foto. Dabei war ein seltsames Kratzen zu hören, das fast wie ein Schrei klang. Beim Grillen hatte ich das wegen der Musik wohl nicht bemerkt.
Das Bild kam heraus und zeigte den Keller, allerdings sehr unscharf. Nach etwa fünf Minuten bildete sich darauf ein Blutstropfen, der schließlich heruntertropfte. Das Bild wurde plötzlich scharf – und ich sah die Frau vom Flohmarkt. Sie hatte anscheinend ein Ritual ausgeführt und diese Kamera lag in der Mitte eines Pentagramms. Sie lachte auf eine unnatürliche Art und Weise. Ihr Mund war viel zu weit geöffnet. Sie hatte rote Augen und ihr Gesicht war von Blut geflutet worden.
Ich warf das Foto vor Schreck weg. Das konnte nicht echt sein. Wie konnte man so etwas faken? Ich dachte, ich werde verrückt.
Ich sah mir die restlichen Bilder an. Alle vier verbliebenen Freunde waren tot dargestellt: einer erdrosselt mit einem Duschvorhang, eine andere tot in einer Badewanne, in der ein Föhn lag. Der dritte war in mehrere Teile gerissen, als wäre er in eine Maschine geraten. Der letzte schien durch einen Sturz aus großer Höhe gestorben zu sein.
Ich wollte all das verhindern. Ich hoffte, dass ich es noch verhindern könnte, indem ich die Kamera zerstöre.
Deshalb fuhr ich zu einem abgelegenen Feldweg. Hier bin ich nun. Bevor ich die Kamera anzünden konnte, klingelte mein Telefon. Die Schwester meines letzten Freundes sagte mir, dass er vom Dach gefallen sei, als er einen Ziegel tauschen wollte, und dabei starb.
Ich fing an zu weinen. Extreme Schuldgefühle und panische Angst überkamen mich. Ich hatte am Ende noch ein Selfie gemacht – eine Macke von mir. Und dieses Selfie zeigte mich tot, erschossen.
Ich habe Angst, dass dies wahr wird. Deshalb habe ich die Kamera angezündet. Ich hoffe, ich konnte den Fluch brechen. Aber irgendwie sieht man keinen Schaden an ihr.
Und nun kamst du hier entlanggelaufen.
Was machst du hier eigentlich an diesem abgelegenen Feldweg?
Hey … Warum ziehst du etwas aus deiner Jacke?
Warum hast du eine Pistole? Nein. Moment. Bitte mach es nicht. Nimm die Waffe weg.
Bitte erschieß mich nicht.
Nein.


