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Im Wartezimmer

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Überall gibt es etwas zu entdecken“, schrie eine Stimme am Empfang.

Es war ein Zwerg mit großen Füßen in schwarzen Pumps, feinen Klamotten aus einem Stoff, einem so teuren Stoff, dass nur ein Fetzen davon ein Schloss in Bayern erkaufen könnte. Sein Gesicht erkannte man nicht, denn ein Zylinderhut überdeckte es, dieser Zylinder war so lang, dass er durch die Decke stieß, aber er ging einfach hindurch und schien nichts zu berühren, wie nicht vorhanden, aber doch sichtbar.

Ein etwas zerknitterter Mann saß auf einem Stuhl, so einen Stuhl, auf dem man wartet, bis man aufgerufen wird. Er war alt, also der Mann nicht der Stuhl. Eine große Brille bedeckte das Gesicht, direkt darunter fehlte ihm ein Auge und man konnte tief in seinen Kopf gucken, sogar ein wenig Gehirn konnte man erkennen. Natürlich hatte er nicht so einen feinen Stoff, denn er besaß ja keine Klamotten und saß mit nacktem Hintern auf dem Wartestuhl. Im Gegensatz zum Zwerg war er nicht fett sondern dünn, schon fast knochig.

Die Stimme vom Zwerg hallte durch das Wartezimmer, obwohl es klein war, gab es hier ein Echo.

Es wurde einem gruselig beim Warten in diesem Zimmer, alleine die Tapeten waren so hässlich, dass man befürchtete, dass die Person die sie erschuf auch die eigenen Tapeten so verunstalten würde. Es gab wenig Licht: Die Deckenbeleuchtung erhellte das Zimmer, aber nur bis zu einem gewissen Grad, denn die Glühbirne müsste man austauschen.

„Ich hätte ein paar Fragen an Sie?“

Der Zwerg drehte seinen Kopf, räusperte sich und schlug gegen sein eigenes Knie.

„Genau drei Fragen jedes mal, wenn Sie mich etwas Fragen, bimmle ich.“ Dabei bimmelte er mit einer ohrenbetäubenden Glocke in seinen Händen, um genau zu sein, mit einer Kuhglocke aus Silber, die wie seine Stimme durch das Zimmer wanderte.

„Also, wer sind Sie?“ Fragte der alte Mann.

„Ich heiße Jewe.“ Schon bimmelte es laut, lauter als zuvor.

„Wo bin ich?“

Der Zwerg grübelte, nach einer Weile sagte er: “In einem Magen.“

Er bimmelte wieder und die Kuhglocke wurde schrecklich laut.

„Wieso in einem Magen?“ Als er diesen Satz aussprach zitterte das Knie vom Zwerg noch mehr als zuvor und deswegen schlug er stärker auf sein Knie, so kräftig wie er konnte.

„Sie werden verdaut.“ Ein letztes mal bimmelte er mit der Kuhglocke und die Wellen vom Ton der Kuhglocke sah man, sie schnellten auf den alten Mann zu und rissen ihm die Ohren ab, aber er verspürte kein Schmerz und die Ohren zerschmolzen und verschwanden. Obwohl seine Ohren wie ein Eis im Sommer dahin rann, so konnte er trotzdem hören.

Der alte Mann konnte nicht anders, als Fragen zu stellen und bat daraufhin um weitere Fragestellungen.

„Drei Fragen, erneut ich bimmle!“ Er bimmelte mit der Glocke und diesmal wurde es wieder leiser.

„Wieso bin ich nackt?“, dabei wimmerte die Stimme vom gebrechlichem Mann.

„Der Magen kann keine Kleidung verdauen.“ Der Ton wurde wieder lauter.

„Wieso haben sie dann Kleidung an?“ Der Zwerg antwortete: „Ich bin Teil des Magens!“ Dabei lächelte er verlegen und faltete die Hände.

Das Bimmeln brach dem alten Mann wortwörtlich die Beine und er konnte weder gehen noch aufstehen.

Trotzdem gab der alte Mann nicht mal ein Zucken von sich, und sehen konnte er es auch nicht, denn es waren innere Brüche, die schlimmer wurden wenn man sich bewegte. Nur das laute Knacken kam ihm suspekt vor, aber er dachte, es wäre der Stuhl.

„Ich habe ein Angebot für Sie: Sechs Fragen dafür bimmle ich nur zweimal.“

„Abgemacht wie bin ich hier hergekommen?“ Der Zwerg schlug auf den Tresen und zeigte auf den Mann.

„Gute Frage, also wenn man im Tiefschlaf aufwacht, landet man hier und bei mir.“

Der alte Mann rieb sich seine Stirn, denn er konnte das alles noch nicht ganz begreifen.

„Wie komme ich hier weg?“ Dabei zitterten seine Hände und er schwitzte stark als er die Frage stellte.

„Gar nicht!“, erwiderte Jewe.

„Ja, aber wieso gar nicht?“ Der Zwerg schlug sich auf die Stirn mit seiner flachen Hand.

Genervt stieß er einen Satz in den Raum: „Schauen Sie sich um! Was gibt es hier nicht?“

Der alte Mann, der einen Namen trug, sah sich um. Schließlich bemerkte er es. Seine Lippe zitterte und ihm wurde schwindelig, kalt und er zauderte. „Es gibt keine Tür, wo ist die TÜR?“, und schon bimmelte der Zwerg mit seiner Glocke.

Er dachte das konnte nicht wahr sein, was geschieht hier?

„Was wird mit mir passieren?“ Dabei senkte er den Kopf in den bodenlosen Abgrund seiner Psyche.

„Du wirst verdaut und übrigens habe ich dir das vorhin schon gesagt, nur noch eine Frage hast du!“ Schon grinste Jewe, als würde Samstag auf den Freitag folgen.

„Nein ich habe noch zwei!“ Der Zwerg wurde lauter und war viel lauter als seine Glocke: “Als du vorhin erneut gefragt hast, wo die Tür ist, war das auch eine Frage? Bestimmt!“

So beängstigt wie der alte Mann war, bekam er seine letzte Frage nur schwer über die Lippen.

Aber es gab nur eine Möglichkeit und schlussendlich fragte er sie:

„Wieso bimmeln sie mit der Glocke ?“

Die Hose des Zwerges wurde am Knie immer dicker und breitete sich aus, immer weiter und weiter. Bis sie platzte, ein riesiges Maul mit scharfen Zähnen erhob sich aus dem Knie, wie aus dem Dreck und zerrte den leblosen Körper des Zwerges mit nach vorne. Langsamer als eine Schnecke lief das Maul und mit im Schlepptau den Zwerg nach vorne.

Der alte Mann versuchte aufzustehen um weg zu rennen, erst dann bemerkte er, dass seine Knochen gebrochen waren und seine Ohren wurden ins nichts geschlungen, nein hören konnte er nicht mehr und brüllte sich Seele aus dem Leib.

Der alte Mann konnte schreien, aber sich nicht schreien hören.

Er war so fürchterlich erschrocken, dass sich seine Zunge nach innen wölbte und er sicherlich nicht mehr sprechen konnte.

Das Maul verschlang ihn und riss seinen Körper in Stücke, nachdem es genug gefressen hatte, zog es sich zurück, wieder in das Knie wo es einst hervor kam. Der Zwerg lief wieder zu seinem Platz, setzte sich hin und wartete.

Nach einer Weile erschien ein kleines Mädchen auf dem Wartestuhl und begann Fragen zu stellen.

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