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Krieg der Toten: Eine Weihnachtsgeschichte

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Teil 5:

24. Dezember 1916. Der Schnee lag friedlich auf Fort Duamond und den umliegenden Festungen in Verdun. Bei der Stille und der Schönheit der Landschaft hätte man fast glauben können, dass Frieden herrschte. Doch dem war nicht so. Noch immer stapften die Untoten durch Europa und setzten die wenigen Überlebenden zu.

Zu diesen Überlebenden gehörten auch die knapp 600 Soldaten und Zivilisten, die im Fort Duamond Zuflucht gefunden hatten. Um für etwas Normalität und Zerstreuung zu sorgen, hatte Oberst Müller gestattet eine Weihnachtsfeier abzuhalten. Aus einigen Vorräten und gejagtem Wild wurde ein Festessen zubereitet und die Soldaten hatten auf ihren Erkundungstouren sogar Süßigkeiten gesammelt. Im Fort wurden simple Stroh-Puppen und Holzspielzeuge für die Kinder gefertigt. Überall in der Festung brannten Kerzen und bereits jetzt wurden Weihnachtslieder in allen möglichen Sprachen gesungen. Das einzige was fehlte, war ein Baum.

Oh Tannenbaum

McFinlay, Pierre und Otto stapften seit Stunden durch die verschneite Landschaft. McFinlay zog einen großen Schlitten hinter sich her und Pierre trug eine Axt bei sich. Die zwei Männer waren auf einer geheimen Mission, von der nicht einmal Krüger oder der Oberst etwas wussten. Sie waren auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum.

„Man sollte meinen, dass sich in Verdun ein vernünftiger Tannenbaum finden lässt.“ Sagte McFinlay genervt. „Aber nein, alles was wir bisher gefunden haben sind Fichten.“

„Meinst du nicht, dass eine Fichte auch in Ordnung wäre?“ fragte Pierre nervös. „Schließlich sind hier immer noch die Zombies und wir sollten gar nicht hier sein.“

„Es muss eine Tanne sein, da bin ich altmodisch.“ Sagte McFinlay entschieden. „Und niemand hat dich gezwungen mit zu kommen.“

„Ich weiß.“ Sagte Pierre schuldbewusst. „Aber ich musste von Claire weg. Ich habe es in ihrer Nähe nicht mehr ausgehalten.“

„Habt ihr Streit?“ fragte McFinlay besorgt.

„Nein.“ Sagte Pierre lächelnd. „Eher das Gegenteil.“ McFinlay schaute Pierre irritiert an. Dann zog der junge Franzose einen Ring aus seiner Manteltasche. Als McFinlay diesen sah, bekam er große Augen.

„Du machst ihr einen Antrag?!“ rief er begeistert und umarmte Pierre.

„Nicht so laut!“ zischte Pierre. „Hier sind überall Zombies.“  McFinlay ließ von ihm ab.

„Hast recht, entschuldige.“ Sagte er kleinlaut, fing aber gleich wieder an zu lächeln. „Ich freu mich für euch.“

„Noch hat sie nicht Ja gesagt.“

„Das wird sie schon.“ Sagte McFinlay aufmunternd. „Wissen die Anderen es schon?“ Pierre schüttelte den Kopf.

„Marie hat zu viel Kontakt mit Claire und ich habe Angst, dass sie sich verplappert. Peter hat mir mal anvertraut, dass er vor seine Frau nichts geheim halten kann. Und bei Bill befürchte ich am Meisten, dass er es verrät.“

„Verständlich.“ Sagte McFinlay. „Wann machst du ihr den Antrag?“

„Nach der Weihnachtsfeier.“ sagte Pierre. McFinlay kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

„Ich freu mich für euch.“ Sagte er.

„Wie schon gesagt, noch hat sie nicht Ja gesagt.“ Sagte Pierre nervös, doch McFinlay winkte ab.

„Schon an der Somme habe ich gemerkt, dass ihr beide zusammengehört.“ Sagte er lachend. „Mach die lieber Gedanken darüber, wie ihr euren ersten Sohn nennen wollt.“

„Jack…“ unterbrach Pierre McFinlay nervös und auch Otto fing an zu knurren.

„Dein Ernst?“ sagte der Schotte mit Tränen in den Augen. „Ich bin gerührt.“

„Das mein ich nicht.“ Sagte Pierre ernst und zeigte Richtung Süden. McFinlay erkannte sofort den ernst der Lage. Neun Zombies kamen aus Süden auf die beiden Soldaten zu. McFinlay wollte seinen Revolver ziehen, doch Pierre hielt ihn zurück. Die Zombies gehörten zu den langsamen und schlurften auf die Beiden zu. Eigentlich versuchten sie es eher. Die Zombies konnten ihre Beine nicht heben und fielen immer wieder in den tiefen Schnee. Einige rappelten sich langsam wieder auf, doch die Meisten blieben liegen und versuchten auf Pierre und McFinlay zu zukriechen.

„Fast schon witzig.“ Sagte McFinlay grinsend und steckte seinen Revolver weg. „Komm, wir müssen noch einen Baum finden.“

„Spinnst du.“ Sagte Pierre erbost. „Wir sollten zurück. Wieso ist die dieser scheiß Baum so wichtig?!“ McFinlay atmete schwer.

„Ich bin nicht gerade in einer liebevollen Familie aufgewachsen.“ Begann er. „Meine Eltern haben beide gesoffen und mich und meine zwei Brüder regelmäßig verprügelt. Und wir Brüder waren untereinander auch nicht besser. Doch zu Weihnachten war alles anders. Meine Eltern tranken nicht, es gab was Richtiges zum Essen und sogar Geschenke. Doch am liebsten erinnere ich mich daran, wie ich mit meinem Alten den Weihnachtsbaum geschlagen habe. Es musste immer eine Tanne sein. Wenn wir unterwegs waren, war er mehr als nur mein Vater. Er war mein Pa. Für ein paar Tage waren wir eine richtige Familie. Aber du hast Recht, vielleicht übertreibe ich es etwas. Damals liefen schließlich keine beschissenen Zombies durch die Gegend.“ Als Pierre die Geschichte gehört hatte, legte er seinem Freund die Hand auf die Schulter.

„Dann los.“ Sagte er lächelnd. „Lass uns eine Tanne finden.“

Drauß vom Walde komm ich her

Claire saß zusammen mit Marie in der Krankenstation und unterhielt sich mit ihr. Es gab nicht viel zu tun, da Oberst Müller vor dem Jahreswechsel keine Patrouillen angesetzt hatte. Also nutzten die beiden die Ruhe, um etwas Tee zutrinken und sich zu entspannen.

„Weißt du was mit Robert ist?“ fragte Claire besorgt. „Er geht mir seid einigen Tagen aus dem Weg.“

„Mach dir keine Sorgen.“ Sagte Marie. „Wahrscheinlich hat er ein besonderes Geschenk für dich und bloß Angst, dass er sich verplappert. Hast du den was für ihn?“ Claire schüttelte den Kopf.

„Ich wollte eigentlich mit einer Patrouille raus, doch keiner wollte mich mitnehmen.“ Sagte sie verärgert. „Dabei war ich länger dort draußen, als die Meisten hier.“

„So sind die Soldaten nun einmal.“ Sagte Marie schulterzuckend. „Sie sehen in dir eine verletzliche Frau, die sie beschützen müssen. Dass du fast einen Monat in dieser Hölle überlebt hast, vergessen sie dabei gerne. Gib ihnen Zeit.“

„Vielleicht hast du recht.“ Sagte Claire genervt. „Aber das Problem mit dem Geschenk habe ich immer noch.“

„Du brauchts nichts Großartiges.“ Sagte Marie beruhigend. „Ich denke über einen schönen Abend zu zweit würde Robert sich mehr freuen, als über irgendetwas, was du von draußen geholt hast.“

„Vielleicht hast du recht.“ Sagte Claire nachdenklich. Dann brach plötzlich Unruhe in der Krankenstation aus. Als Claire und Marie aufschauten, sahen sie wie ein französischer Soldat mit einem britischen Verwundeten auf die Station kam.

„Was ist passiert?“ fragte Marie.

„Ich weiß es nicht.“ Sagte der Franzose und legte den Verwundeten auf eines der Betten. „Ich habe vor der Festung Wache geschoben, da ist er aus dem Wald gekommen.“

„Ist er gebissen worden?“ fragte Claire und untersuchte den Briten. Der Franzose schüttelte den Kopf.

„Er ist angeschossen worden.“ Sagte er dann.    

„Wer war das?“ fragte Marie entsetzt, doch der Soldat zuckte bloß mit den Schultern.

„Ich habe ihn draußen gefunden, als ich meinen Wachposten bezogen hatte. Er hatte sich schon so hergeschleppt.“ Claire knöpfte die Jacke des Briten auf. Als der Blick frei war, sah sie das klaffende Loch in der Brust. Bei jedem rasselnden Atemzug, quilte Blut aus der Wunde. Claire erkannte sofort, dass die Kugel in der Lunge steckte. Zu seinem Glück, war der junge Brite bewusstlos.

„Er hat keine Chance.“ Sagte Claire betrübt. Im selben Moment kam der Soldat zu sich.

„Mom?“ stöhnte er mit geschlossenen Augen. „Wo bist du? Ich kann nichts sehen.“ Sagte er verzweifelt. Claire nahm die Hand des Mannes und hielt sie fest.

„Alles wird gut.“ Sagte sie beruhigend. „Mom ist da.“

„Ich habe Angst.“ Stammelte der junge Mann.

„Du brauchst keine Angst zu haben.“ Sagte Claire und streichelte dem Soldaten über die Stirn. Der junge Mann beruhigte sich und atmete immer flacher.

„Mom, ich bin so müde.“ Sagte er flach.

„Es ist okay.“ Sagte Claire ruhig. „Schlaf und wenn du wieder aufwachst ist alles wieder gut.“ Dann hörte der Soldat ganz auf zu Atmen. Marie fühlte seinen Puls.

„Er ist tot.“ Sagte sie schließlich. Dann wandte sie sich zu Claire. „Du hast das richtige getan.“ Claire nickte.

„Aber wieso fühle ich mich, als hätte ich versagt.“ Sagte sie betrübt.

„Er hatte nie eine Chance.“ Sagte Marie tröstend. „Aber dank dir ist er wenigstens ohne Angst gestorben.“

Stille Nacht

Hagman stand auf der Brüstung der Festung und schaute, wie die Sonne unterging und die schneebedeckte Landschaft orange färbte. Er hatte sich freiwillig zur Wache gemeldet, um nicht bei den Vorbereitungen für die Weihnachtsfeier helfen zu müssen. Hagman mochte die Feiertage nicht. Als er gedankenverloren in die Ferne schaute, hörte er plötzlich Schritte hinter sich. Als Hagman sich umdrehte, sah er Krüger mit zwei dampfenden Tassen in der Hand.

„Feuerzangenbowle?“ fragte er lächelnd.

„Danke.“ Sagte Hagman und nahm einer der Tassen. Auf der Brüstung war es sehr kalt und so war er froh, etwas Warmes zu trinken zu bekommen. Doch als er den ersten großen Schluck nahm, musste er Husten.

„Whoa.“ Entfuhr es ihm. „Ziemlich stark.“ Krüger lachte.

„Ja, wir mussten etwas improvisieren.“ Sagte er und nahm selbst einen Schluck. „Wir hatten keinen Zuckerhut, also haben wir versucht losen Zucker zusammenzupressen. Statt einer Feuerzange, benutzen wir einen durchlöcherten Tommy-Helm. Das Obst kommt aus der Dose und da wir weder Zimt, Nelken noch Anissterne haben, haben wir einfach mehr Wein und Rum genommen. Die sind dafür erste Klasse.“ Dann wurde Krüger ernst. „Warum hast du dich für die Wache gemeldet?“ fragte er. Hagman zuckte mit den Schultern.

„Einer sollte die Stellung halten.“ Antwortete er.

„Erzähl keinen.“ Sagte Krüger genervt. „Der Oberst hat genügend zur Wache abgestellt, die sich durch ihr Verhalten für die Feier disqualifiziert haben. Also, was ist los?“

„Ich war noch nie ein Freund von den Weihnachtstagen.“ Begann Hagman. „Mein Vater ist kurz vor Weihnachten gestorben und überhaupt habe ich das ganze Getue um Geschenke, Essen und einen Baum nie verstanden. Danach hat man eh wieder dieselben Probleme. Und genauso ist es jetzt. Draußen laufen Zombies rum und wir machen hier einen auf Stille Nacht? Dafür fehlt mir das Verständnis.“ Krüger nickte.

„Meinst du nicht das uns etwas Zerstreuung und Normalität guttut?“ fragte er dann.

„Es würde nichts an unserer Lage ändern.“

„Das wie vielte Weihnachten ist es, an dem wir wieder zu Hause sein sollten?“ fragte Krüger schließlich. Hagman überlegte Kurz.

„Das dritte.“ Antwortete er schließlich. Krüger nickte wieder.

„Ich war beim Weihnachtswaffenstillstand neunzehnhundertvierzehn dabei.“ Sagte er dann. Hagman schaute ihn fragend an. „Ein Waffenstillstand über die Weihnachtstage, den wir Soldaten eingeleitet hatten. Wir haben einfach nicht aufeinander geschossen. So sollte es zumindest sein. Irgendwann ist unser Hauptmann aus dem Graben und rüber zu den Tommys. Der englische Captain tat es ihm gleich und im Niemandsland haben sie sich getroffen. Nach und nach sind wir alle raus und haben zusammen gefeiert, Zigaretten und Schnaps ausgetauscht und sogar Fußball gespielt. Wir Preußen haben zwei zu eins gewonnen. Am Ende hat es nichts geändert. Wir waren immer noch in Frankreich und drei Tage später haben wir wieder aufeinander geschossen. Dennoch, diese paar Momente des Friedens hätte ich für kein noch so riesiges Bankett zu Hause verpassen wollen. Denn in diesem kurzen Moment hatten wir etwas wiedergefunden, was wir glaubten verloren zu haben.“

„Und was?“ fragte Hagman neugierig.

„Unsere Menschlichkeit.“ Sagte Krüger. „Wenn man in der Hölle ist, kann eine Stunde Himmel schon das Paradies sein.“ Krüger sah, wie Hagman nachdachte. „Denk drüber nach. Wir würden uns freuen dich auf der Feier zu sehen.“ Sagte Krüger dann und wollte wieder gehen. Doch da hörten er von unten eine vertraute Stimme.

„Kann mal einer das Tor aufmachen?!“ rief McFinlay den Beiden zu.

„Was macht ihr Zwei draußen?“ fragte Krüger verärgert. „Der Befehl war eindeutig!“

„Es ist nun einmal kein richtiges Fest ohne einen Tannenbaum.“ Sagte McFinlay und zeigte auf den Schlitten. Dort lag tatsächlich eine zwei Meter hohe Tanne, die Pierre und McFinlay gefällt hatten.

„Dafür werdet ihr euch verantworten müssen.“ Sagte Krüger ernst. Dann grinste er. „Aber erst im Neuen Jahr.“

Deckt die Hallen

McFinlay und Pierre waren die inoffiziellen Helden des Abends und der Weihnachtsbaum war tatsächlich das was gefehlt hatte um die Festung endgültig in Weihnachtsstimmung zu versetzten. Die Soldaten hatten ihn mit Patronenhülsen, Schulterklappen und Orden dekoriert. Die Geschenke lagen darunter und sorgten für leuchtende Kinderaugen.

Zu später Stunde, als die Kinder bereits im Bett waren. Wurden dann abgewandelte Weihnachtslieder gesungen, in denen es um das Töten von Zombies ging.

Hagman, McFinlay, Krüger und Marie saßen zusammen an einem Tisch. McFinlay hatte allerdings so viel getrunken, dass er in seinem Stuhl hing und schlief. Die Anderen lauschten wir einige Iren aus Jingle Bells Zombie Bells machten. Pierre war auf der Suche nach Claire.

„Ich bin froh, dass du doch noch mit uns feierst.“ Sagte Krüger zu Hagman.

„Danke, dass du mir den Kopf zurechtgerückt hast.“ Sagte Hagman lächelnd. „Auch wenn ich nicht glaube, dass die Deutschen uns Engländer zwei zu eins im Fußball geschlagen habt.“ Als McFinlay das hörte, kam er zu sich.“

„Eselskacke!“ lallte er. „Die Royal Highlander haben die Jerrys vier zu eins geschlagen!“ Dann schlief er wieder ein.

„War wohl ein anderes Spiel.“ Sagte Krüger lachend und nahm noch einen Schluck Feuerzangenbowle. Nach einiger Zeit stieß Pierre wieder zu der Truppe.

„Hat einer von euch Claire gesehen?“ fragte er besorgt. „Ich habe sie während der gesamten Feier nicht gesehen.“

„Wir hatten einen schweren Tag auf der Station.“ Sagte Marie, vom Alkohol leicht melancholisch. „Ich glaube sie ist im Schwesternquartier und ruht sich aus.“

Ein goldener Ring

Claire war als einzige der Schwestern im Quartier. Sogar Oberschwester Weber war zur Feier gegangen. Nur Otto leistete ihre Gesellschaft. Als Pierre das Quartier betrat, hatte Otto seinen Kopf auf Claires Schoß gelegt und die Junge Frau streichelte den Hund zwischen den Ohren.

„Hier bist du.“ Sagte Pierre erleichtert. „Ich habe dich gesucht.“  

„Du hast mich gefunden.“ Sagte Claire abwesend.

„Was ist los, wieso warst du nicht auf der Feier?“

„Mir war einfach nicht danach.“ Sagte sie. „Hat Marie dir erzählt, was heute auf der Station passiert ist?“

„Sie sagte ihr hattet einen harten Tag.“

„Das ist noch untertrieben.“ Sagte Claire. „Wir hatten einen jungen englischen Soldaten auf der Station. Er war sogar noch jünger als ich.“ Sie machte eine Pause und Pierre sah, wie Claire versuchte die Tränen zu unterdrücken.

„Was ist passiert?“ fragte er.

„Er ist angeschossen worden!“ brach es aus Claire heraus. „Kannst du dir das vorstellen?! Die Toten erheben sich und die Menschen haben nichts Besseres zu tun als auf sich zu schießen!“

„Vielleicht war es ein Versehen.“ Gab Pierre zu bedenken, doch Claire schüttelte den Kopf.

„Er hat sich alleine zur Festung geschleppt. Bei einem Versehen, hätte ihm jemand geholfen. Und weißt du was das Schlimmste ist? Wir konnten nichts für ihn tun. Die Kugel hat seine Lunge durchschlagen. Er hatte nie eine Chance.“ Claire schaute Pierre mit einer Mischung aus Wut und Trauer an. Dann drehte sie ihm den Rücken zu. „In all dem Chaos habe ich es nicht einmal geschafft ein Geschenk für dich zu besorgen. Kannst du dir das vorstellen?“ Sagte sie und drehte sich wieder um, doch was sie dann sah verschlug ihr die Sprache. Pierre kniete vor ihr und hielt einen goldenen Ring in der Hand.

„Claire Parker.“ Begann Pierre. „Willst du meine Frau werden?“

„Ja.“ Hauchte Claire mit Tränen erstickter Stimme und mit einem Mal war ihre ganze Wut und Trauer verflogen.

„Damit hast du mir das schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt gemacht.“ Sagte Pierre über glücklich und steckte Claire den Ring an den Finger. Dann fielen sich beide in die Arme.

„Wo hast du den überhaupt her?“ fragte Claire, als sie den Ring begutachtete. Es war ein simpler Ring aus Gold.

„Bei unserer letzten Patroullie habe ich mich abgesetzt und bin bei einem Juwelier eingestiegen. Da habe ich ihn gefunden.“

„Er ist perfekt.“ sagte Claire lächelnd und küsste Pierre.

Noch am selben Abend erzählten sie es ihren Freunden und für einen Moment schien die ganze Apokalypse vergessen zu sein.

Es sollte der letzte Moment sein.

Teil 6:

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