DämonenMittel

Leo Pt.2 „Das Spiel“

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Noch bevor Eric richtig realisierte, was sein Verstand bereits zu analysieren begann, stürmte er aus der kleinen Bar raus. Er brauchte jetzt dringend frische Luft. Sichtlich irritiert hielt David es aber für eine gute Idee ihm zu folgen, während Jessy und Leo weiterhin an ihrem Tisch sitzen blieben. Die kalte, nasse Nachtluft bohrte sich sofort in Erics Haut, nachdem er die Bar verlassen hatte. Um die Uhrzeit war kaum noch Verkehr auf den Straßen unterwegs, aber selbst wenn, hätte Eric dies kaum noch wahrgenommen.

„Was ist denn los mit dir?“ sprach David ihn draußen an. „Kam dir diese Geschichte nicht eigenartig bekannt vor? Leo erkauft sich seinen Lauf, ohne davon wirklich eine Ahnung zu haben.“ fuhr Eric ihn etwas harsch an.

„Ach komm schon, das kann doch nicht dein ernst…. Scheiße. Da könnte doch was dran sein.“ Davids Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Eine Mischung aus erstaunen, entsetzen und Ratlosigkeit. Und Eric meinte, tief in seinen Augen auch eine Spur von Angst zu erkennen. „Und was machen wir jetzt, Eric?“ „Wenn ich das so genau wüsste. Ich denke wir erzählen Leo erstmal nichts davon. Vielleicht bin ich wirklich nur paranoid. Aber ich möchte mich gerne davon überzeugen. Komm wir gehen wieder rein.“ sprach Eric entschlossen zu David.

Wieder am Tisch angekommen, musste sich Eric erstmal den fragenden blicken von Jessy und Leo aussetzen. „Bitte entschuldigt mein Verhalten, ich hab in letzter Zeit immer mal so leichte Panikattacken. Es war ein ziemlich bescheidenes Jahr für mich.“ versuchte Eric seine Flucht zu erklären. Leo schien es ohne zu hinterfragen zu verstehen, aber Jessy kannte ihn zu gut, um sich damit zufriedenzugeben. Aber das Gespräch musste auf später verschoben werden. „Du Leo, darf ich dich mal um einen Gefallen bitten?“ sprach Eric diesen direkt an. „Ja sehr gerne, aber wenn du willst das ich ein Spiel absichtlich verliere oder einen Elfmeter verschieße, muss ich dich leider enttäuschen. Das kann ich mit meinem Ego nicht vereinen.“ gab dieser lachend zurück. Alle am Tisch mussten bei dieser Antwort schmunzeln. „Nein Nein, das ganz sicher nicht. Kannst du uns Tickets für dein nächstes Spiel besorgen? Und, wenn es nicht zu viel verlangt ist, kannst du meinen Platz für das Sponsoren-Gewinnspiel vorschlagen?“. Davids Miene verdüsterte sich bei Erics aussage, aber er wusste, dass er seinen Freund sowieso nicht umstimmen kann.

„Ja das ist überhaupt kein Problem. Ich kann euch auch Karten für die Vereins-Lounge zukommen lassen, das wäre sicher mehr dein Standard. Aber das Gewinnspiel gilt nur für die einfachen Tribünenplätze. Also wie du magst.“

„Ach die einfachen Plätze reichen uns ganz sicher. Ich glaube ich bin ja auch nicht mehr so bekannt, dass ich dort für Aufsehen sorgen werde.“ gab Eric lachend noch mit dazu. „Aber vielen Dank schonmal.“

„Aber wenn du eine Comeback-Tour als Illusionist gibst, will ich Karten in der ersten Reihe haben.“ stieß Leo freudig strahlend aus. In dem Moment hatte sich David gerade vor Lachen an seinem Drink verschluckt. „So einen Manager kann man sich nur wünschen.“ gab Eric nicht ganz ernst gemeint zur Situation.

„Aber Jungs und Mädchen, ich verabschiede mich jetzt. Morgen Früh ist der Kraftraum wieder schön leer, da habe ich meine Ruhe. Ich melde mich bei dir wegen den Karten.“ sprach Leo und verließ nach kurzer Verabschiedung die Runde. Kaum hatte er die Bar verlassen, spürte Eric schon Jessy´s stechenden Blick in seiner Seite.

„Also ernsthaft, Schauspielen ist ja so überhaupt nicht deins. Was genau habt ihr beiden Experten denn jetzt vor?“

Was genau der Plan war, wusste Eric ja selbst nicht so genau, er wollte nur seinem Verdacht nachgehen. Und so erklärte er es seiner Freundin und David. Zu seiner Überraschung kamen kaum Einwände und so ließen sie den abend dann langsam ausklingen.“‘
“‘

Leo meldete sich bereits am nächsten Abend mit den gewünschten Karten. Das Spiel an sich war kein fußballerischer Leckerbissen, aber zumindest für Eric war das zweitrangig. Auch, weil er sich eh kaum mit dem Sport auskannte. Das Spiel sollte schon am kommenden Samstag um 18.30 stattfinden.

Und so saßen David, Eric und Jessy an diesem Abend, dick eingepackt, im Fußballstadion. Der leere Platz wurde durch das Flutlicht hell erleuchtet, die Sonne war aufgrund der Jahreszeit schon untergegangen. Das Stadion war zu 2/3 gefüllt und der Anpfiff stand kurz bevor. Die Plätze lagen direkt mittig auf der Tribüne und boten einen sehr guten Blick auf das Spielfeld. „Egal was auch immer passiert, pass auf dich auf und komm heil wieder.“ gab Jessy ihm ernsthaft besorgt mit auf den Weg und schob noch einen Kuss nach. „Das verspreche ich dir.“, sagte Eric fest überzeugt. Die Nervosität stieg aber deutlich in ihm auf. Hoffentlich hatte sich Leo an seinen Teil gehalten.

Das Spiel ging los und Leos saß zunächst noch auf der Bank. Leos Team war eines der Top 3 der Liga und die Gäste kamen aus dem unteren Tabellendrittel. Dennoch wurde jeder Zweikampf hart geführt. Torchancen waren bisher noch Mangelware, aber der Bierkonsum auf der Tribüne stimmte schon mal. Gerade David schien das geschehen sehr zu genießen, oder wollte sich seine Sorgen vielleicht weg trinken?

Es lief die 30. Minute, als der Stürmer von Leos Mannschaft frei auf aus dem Mittelfeld startete und nur noch den Torwart vor sich hatte. Der nachgeeilte Verteidiger kam deutlich zu spät, setzte aber dennoch zu einer brutalen Grätsche von hinten an. Durch das Stadion ging ein Raunen. Die Folgen waren klar. Freistoß aus guter Position und Rot für den Verteidiger. Aber auch der Stürmer musste humpelnd ausgewechselt werden. Das war die Chance für Leo, welcher zeitgleich eingewechselt wurde. „Du bist doch Expertin in diesem Sport? Ist Leo ein guter Freistoßschütze?“ fragte Eric seine Freundin ratlos. „Naja, manchmal trifft er schon aus jeder Lage, aber es gerade in der Position bessere als ihn.“

Dennoch schritt Leo selbstsicher an den Punkt des Freistoßes und trat an. Es waren ungefähr 25 Meter Torentfernung aus halbrechter Position. Die Abwehrmauer hatte sich gut aufgestellt. Leo nahm 3 Schritte Anlauf und traf den Ball fast perfekt mit seinem starken Linken. Der Ball flog über die Mauer, senkte sich aber noch rechtzeitig um perfekt und unhaltbar für den Torwart im Winkel einzuschlagen. Der Applaus im Stadion war Ohrenbetäubend, nur Eric saß wie versteinert da. Aber es passierte genau nichts. Jessy drückte, aus sorge, kurz seine Hand sehr fest. Aber alles lief ganz normal weiter. Dennoch wich die Anspannung nicht aus Eric. Das Spiel plätscherte bis zur Halbzeitpause weiter vor sich hin, ohne das was Herausragendes geschah. Zur Pause verabschiedete sich David an den Kiosk, während sich Eric und Jessy berieten, was die Situation zu bedeuten hatte. David kehrte dann mit 3 Bier zurück und das Spiel startete kurz darauf in die zweite Hälfte, aber auch ohne besondere Vorkommnisse. Die Gastmannschaft hatte den ein oder anderen guten Angriff, welche aber spätestens beim herausragenden Torwart der Heimmannschaft endeten. Eric war aber viel zu tief in seinen Gedanken versunken. Hatte er was übersehen? Oder war das mit Leo doch nur Einbildung und es gab keinen neuen Fall? Er wurde von etwas aus seine Gedankenwelt gerissen, was überhaupt nicht hier hinpasste. Stille.“‘
“‘

Es war nicht ein Geräusch mehr zu hören. Eric sah sich um, das ganze Stadion schien still zu stehen. Alle Besucher sahen aus wie schlecht gemachte Wachsfiguren. Auch Jessy und David starrten still ins nichts, kaum noch als lebende Menschen zu erkennen. Die Anzeigetafel blieb bei Minute 66 stehen. Erst jetzt fiel Eric auch auf, dass das ganze Stadion in ein eigenartig blassblaues Licht gehüllt ist. Aus dem Tunnel, welcher in Richtung Ausgang führte, auf seiner rechten Seite, wabbelten einzelne helle Nebelschwaden heraus. Vielleicht fand er dort ja mehr raus. Er erhob sich von seinem Platz und ging durch die Reihen, bis er den Tunnel erreicht hatte. Auch hier wirkte das Licht ungewohnt kalt und es gab mehrere dunkle Stellen in dem Tunnel. Er schien auch fast unendlich weit geradeaus zu gehen, obwohl doch bei Betreten des Stadions schon nach kurzer Zeit eine Kurve kam. Eric schritt mit bedacht immer weiter voran. Nichtmal seine Schritte machten in diesem Tunnel Geräusche. Plötzliche vernahm er ein monotones, basslastiges brummen. Er hörte dies weniger, als das er die Schwingungen in seinem Zwerchfell spürte. Der Tunnel führte schon eine halbe Ewigkeit für geradeaus, bis Eric in eine Art Raum trat, wo das brummen noch lauter wurde. Der Raum war sehr schwach beleuchtet, dennoch machte es den Eindruck, als ob es sich um eine Spielerkabine handelte. Nur ziemlich kalt und lieblos eingerichtet.

Mit einem Schlag verstummte das Geräusch, aber in dem Moment spürte Eric einen brennenden Schmerz an seinem Oberarm. An der stelle, an welcher sein Tattoo saß.

„Ich rieche einen Verlierer!“ eine Stimme, welche äußerst basslastig war und von überall und nirgendwo zu kommen schien, empfing ihn hier. Der Nebel in der Kabine begann sich in Bodenhöhe zu bewegen. „Wer bist du?“ versuchte Eric bestimmt und selbstbewusst zu wirken. „Wer ich bin, ist egal. Aber was bist du? Ich rieche etwas an dir, was ich noch bei keinem wahrgenommen habe. Ein schwacher, alter, aber mir gut bekannter Geruch. Es erinnert mich an meinen Bruder, diesen degenerativen Höhlenmensch. Aber wie kann das sein, dass du ihm begegnet bist, aber noch lebst?“

Eric kniff beide Arschbacken zusammen. „Dein Bruder meinte, er könne mich als Marionette halten. Aber ich habe ihm nachhaltig gezeigt, das er sich mit dem falschen angelegt hat.“ Eric war selbst verwundert über seine Aussage, aber das Brennen an seinem Arm löste auch ein brennen in ihm aus. Ein Feuer welches er so nicht von sich kannte. War ein Teil der Macht des gefallenen Königs in ihm hängen geblieben?

„Ohh“ sprach diese Stimme, aber eine Emotion konnte Eric dabei nicht herauslesen. „Dieser Neandertaler. Wie er in seiner Höhle gehockt hat und auf seine Opfer gewartet hat. Er war eine Schande für die ganze Familie. Wir alle haben uns angepasst, neue Arten zu finden unsere Opfer zu ernten. Wir sind mit der Zeit gegangen, mit den Bedürfnissen der hier lebenden niederen Kreaturen.“

Das sowieso schwache Licht in dieser Kabine erlosch nun vollständig. Der Nebel am Boden begann am zu fluoreszieren und leuchtet daher in einem gedämpften weißen Licht. Aus diesem Nebel formte sich langsam eine annähernd menschliche Gestalt. Immer noch dich umhüllt von Nebel, sodass man keine Einzelheiten erkennen konnte. Dieses Wesen war aber deutlich größer als Eric, aber nicht so massiv Muskulös gebaut wie der König damals. Die Figur deutet er auf eine sportlich schlanke Körperform hin. Das bemerkenswerteste war aber auf Höhe seines Kopfes zu finden. Anstatt 2 leuchtender Augen besaß das Wesen einen waagerechten roten Streifen auf Augenhöhe, welcher vielleicht als Sehschlitz dient. Das Ding bewegte sich nur innerhalb seines Nebels und auch mehr schwebend, als das man wirklich eine Bewegung ausmachen könnte.

Die Kabine hatte sich deutlich abgekühlt und es war fast eisig. Eric konnte seinen Atem sehen. Aber das Feuer in seinem inneren ließ ihn fast schwitzen.

„So was mache ich jetzt mit dir?“ sprach das Wesen. Obwohl es ich vor Eric materialisiert hatte, schien die Stimme immer noch aus jeder Richtung zu kommen. „Du bist schon was Besonderes, dich kann ich gar nicht für mich alleine behalten. Ich glaube ich packe dich ein, sonst glauben mir die anderen das doch gar nicht.“ Die Stimme klang noch immer emotionslos, aber Eric glaubte hier die Verachtung doch heraushören zu können.

Das Brennen in Eric raubte ihm fast den Verstand, zu solcher Intensität war es bereits herangeschwollen. „Versuch es doch, und scheiter!“ diese Worte wollte Eric sagen, sagte Eric. Aber was seinen Mund verließ, war nicht seine Stimme. Es war die Stimme des Jägers, welcher bereits in Thailand in der Höhle den gefallenen König auf dem Gewissen hatte.

„Wie kann das sein?“ sprach das Wesen, wieder Emotionslos. Aber man musste kein Genie sein, um hier Angst oder entsetzen hineinzuinterpretieren.

Eric war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, alles, was er noch mitbekam, war wie die komplette Einrichtung der Kabine sich von ihrem Standort losriss und auf die Gestalt zuflog.

Eric wachte wieder auf seinem Sitzplatz auf. Alles schien normal, die Uhr zeigte nur wenige Sekunden nach der 66 Minute an. Es war also kaum Zeit vergangen. David und Jessy schienen nichts von seinem geistigem Ausflug mitbekommen zu haben. Aber da Eric das entsetzen ins Gesicht geschrieben stand, reichte ein Blick von den beiden, um zu realisieren, dass die Lage ernst war. Das Brennen an seinem Oberarm war immer noch leicht da. Trotz der niedrigen Temperaturen zog er sich seine Jack aus und prüfte die Stelle. Hier befand sich ein neues Tattoo. Mit Zeichen, welche er noch nie zuvor gesehen hatte und auch nicht entziffern konnte. Was hatte das zu bedeuten?

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"