
Mörderisches Märchen
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Deine Kleidung ist zerfetzt, weiße Stücke auf rotem Fleisch.
Du schreist, während dein Körper bricht.
Ich sollte dich zum schweigen bringen.
Bald ist es soweit, der Gedanke bringt mich zum lächeln.
Niemand wird kommen und dich befreien, das Märchen wird nicht gut ausgehen.
Du bist still, jetzt da ich dir die Lippen mit Stickstoff bestrichen habe.
Es ging so schnell.
Deine rosigen Lippen, die kleinen Linien, feine Verästelungen.
So zerbrechlich.
Spürst du den Schmerz?
Brennt es und frisst sich durch deine Adern?
Bist du noch am Leben?
Ich bin nicht sicher, kann nur den Abgrund aus Grauen sehen, welcher deine Augen weitet.
Dein nackter Körper ist verkrampft, zittert vor Kälte und Angst.
Gänsehaut auf deinen Armen, aufgestellte Haare, an Armen, Beinen, Nacken.
Ich berühre dich mit meinen Zähnen, koste deine Haut.
Angst hat mir schon immer gut geschmeckt.
Ich lächle dir zu und zerbreche deine Lippen.
Scherben bedecken dein Gesicht.
Ich rufe den Büttel, er und seine Leute sollen mir das Gefäß mit dem Stickstoff bringen.
Es hat Vorteile Geld zu haben, Forscher zu sein und die richtigen Leute bestechen zu können.
Sie brauchen nicht lange, um mir das Gewünschte zu bringen.
Ich danke lächelnd und drücke Ihnen grün gelbe Scheine in die Hand.
Man muss jeden in der Hand haben, einfach jeden!
Natürlich könnte ich Sie alle umbringen, keine Frage, aber das wäre so viel Müll welcher zu entsorgen wäre.
Außerdem wird mich keiner von Ihnen verraten, niemand bietet mehr als ich.
Keiner ist so freundlich und hilfsbereit wie meine Wenigkeit.
Ich wuchte mir den Körper auf die Arme, lasse das Gefäß öffnen und lege den Körper hinein.
Dampf kommt mir entgegen, gut, dass es Schutzanzüge gibt.
Essen wäre nach dieser anstrengenden Arbeit schön, ich verlasse die Kühlkammer und schließe die Tür.
Es ist heiß, unbarmherzig knallt die Sonne gegen meine Stirn.
Ich keuche erschöpft, aber wenigstens ist die Flasche kalt.
Tropfen rinnen am Plastikhals hinunter. Ich hätte gerne einen wohltuenden Schluck getrunken.
Aber das Wasser ist für andere reserviert.
Bedauernd verstaue ich die Flasche in meinen alten Rucksack.
Aber der Weg zum altbekannten Ort ist nicht mehr weit.
Dem großen, gemütlichen, abgeschiedenen Platz, meinem geheimen Versteck.
Halbsonnig, ein verwildertes Wäldchen und guter Beobachtungsposten.
Hier kommen kaum Leute vorbei, sie beachten diesen Ort einfach nicht.
Es ist schon beinahe traurig, diese Gleichgültigkeit.
Aber manchmal brechen einige aus, Möchtegernabenteurer, Liebespaare.
Letztere nerven mich und bekommen das präparierte Getränk.
Niemand entweiht mein Wäldchen!
Ich packe die Flasche aus und spiele mit ihr, stelle sie auf den Kopf,
wieder zurück und beobachte die Bewegung des Wassers.
Dunkelheit schleicht sich in den Wald.
Erschrocken springe ich auf, was wirst du nur denken, wenn ich so langsam bin?
Es war keine Absicht, wirklich!
Vielleicht sollte ich dir ein Geschenk mitbringen, einen jungen Mann vielleicht?
Du wirst dich bestimmt freuen nicht mehr allein im Sarg zu sein.
Deine zerschmetterten Lippen werden von seinem Körper aufgefangen.
Ich breche in ein schrilles Gelächter aus, was einen noch jung aussehenden Mann anlockt.
Mein Grinsen fällt in sich zusammen und eine Grimasse des Schmerzes zeichnet mein Gesicht.
Erschrocken beugt er sich zu mir nach unten, mein Plan geht auf.
Ein paar richtige Handgriffe und schon habe ich ihn unter meiner Kontrolle.
Eine Spielzeugwaffe kann ware Wunder wirken, kaum einer erkennt den Unterschied.
Auch Experten gehen mir auf den Leim, Schrecksekunden sind nützliche Verbündete.
Ein Teil des präparierten Wassers befindet sich in seinem Körper und ich kann unbesorgt meinen Büttel anrufen.
Mit dem Auto dauert es nicht lange, bis ich wieder bei dir in der Kühlkammer bin.
„Entschuldige bitte, dass ich dich bei deinem wohlverdienten Feierabend gestört habe.“
Er lächelt nachsichtig. Ich stecke ihm einen weiteren Hunderter zu.
Er grinst.
Bald wacht mein neuer Freund auf und mein Büttel zieht sich diskret zurück.
„Bist du verletzt?“
Ängstlich sieht er mich an, „bist du verletzt?“ will ich gereizt wissen.
Verschüchtert schüttelt der junge Mann den Kopf.
„Ich glaube dir nicht!“
Er versucht mir zu entkommen, sein Versuch bringt mich zum lachen.
„Dein Leid wird bald vorbei sein, ich verspreche es dir.“
Seine großen Augen scheinen mich zu durchleuchten.
„Komm hoch!“
Er gehorcht, zitternd.
„Du lernst jetzt deine neue Freundin kennen.“
Zusammen nähern wir uns dem Sarg, „du darfst ihn öffnen, nur keine Scheu.“
Ich lächle aufmunternd.
Er rührt sich nicht, „nun!“, sein Gesicht verwandelt sich in eine Fratze aus Angst.
Schweiß steht ihm auf der Stirn nicht mehr lange und mein junger Freund wird in Tränen ausbrechen.
Ich drehe mich zu ihm um, „wenn du dich nicht besser anstellst,
wird Sie dich hassen und dann kann ich nichts mehr für dich tun.“
„Bitte, lassen Sie mich frei, ich habe Ihnen nichts getan und werde es auch nie! Die Polizei wird nichts erfahren!“
Er bricht in Tränen aus, sein heulen füllt die Kühlkammer.
„Öffne den Sarg, dann lasse ich dich gehen!“
Er schluckt, blickt mich fragend an, vergewissert sich und gehorcht schließlich.
„Sie ist wunderschön, nicht wahr?“
Im Glauben, dass ich ihn gehen lasse, wenn mir gefällt was er sagt, stimmt er mir zu.
Es wird im nichts nützen.
Er steht da und glotzt in deinen Sarg, gefällt er dir?
Deine einschmeichelnde Stimme flüstert schöne Worte, honigsüße Silben.
Du magst ihn also, gut, ich werde tun was du verlangst.
„Mach ihn zu, Sie muss sich auf später vorbereiten!“
Ein leiser Knall, als der Deckel fällt, „wenn Sie dich nicht mögen würde, dann … .“
Ich knirsche mit den Zähnen, warum denn außgerechnet er, habe ich dir etwas getan?
„Mitkommen!“
Mit der Waffe am Rücken dirigiere ich ihn zu einer ganz bestimmten Stelle,
jenen Ort, der dich einst in die Ewigkeit brachte.
„Ausziehen!“
Ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen, als er anfängt zu wimmern, Tränen und Rotz entstellen sein Gesicht.
Alles muss man selber machen, bist du sicher, dass er der Richtige ist.
Deine Stimme klingt so flehend, ich gebe nach, konnte dir eben noch nie etwas verwehren.
„Wenn du es nicht selber tust … .“
Verzweiflung in seinem Gesicht, als er schließlich gehorcht und sich auszieht.
„Sie … Sie sind verrückt!“
„Dünnes Eis, junger Freund, sei froh das Sie dich so sehr mag.“
Ich gehe Richtung Tür, dieser Mann ist mir einfach zu anstrengend, ich werde warten, bis er erfroren ist.
Er schreit und fleht, doch niemand wird kommen und ihn retten.
Sein Märchen wird nicht gut ausgehen.