ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich bin noch sehr jung. Wie so oft wache ich auf, mit einem Schrecken im Leib. Und ich möchte aufstehen, gerne Cartoons im Fernsehen schauen. Doch leider traue ich mich nicht mich zu bewegen. Ich ziehe die Decke so gut es geht bis zum Kinn und achte darauf dass ich lückenlos zugedeckt bin. Immer dasselbe Spiel. So viel Angst vor ihr. Ich muss warten bis es heller wird denn erst dann traue ich mich aufzustehen. Ich weiß genau sie lauert neben meiner Zimmertür, in dieser leeren Ecke zwischen meiner Tür und der Eingangstür der Wohnung.
Was sie tut? Die Hexe steht dort einfach, ihr Gesicht verhüllt, ein purpur gefärbtes Gewand, die Haltung gekrümmt, ihr Gesicht ein Schatten. Nie kann ich sie erkennen. Ich warte und liege so da. Dreißig Minuten? Sechzig Minuten? Neunzig Minuten? Keine Ahnung wie lange, ich war zu jung um die Uhr zu lesen aber es fühlte sich jedes mal unglaublich lange an.
Es war hell genug, ich riss die Decke vom Körper, hüpfte auf und lief ins Wohnzimmer ohne in die Ecke zu blicken. Glück gehabt, sie hat mich nicht erwischt. Doch ich hatte nicht immer so viel Glück. Wenn ich zu zögerlich um die Ecke ging, dann erwischte sie mich. Ich spüre dann den Griff ihrer kalten aber irgendwie starken Hand die mich am Oberarm packt. Aber noch viel schlimmer war es, wenn sie mich ansprach und meinen Namen nannte „ALEX“, es war ganz merkwürdig wie sie meinen Namen aussprach, die Betonung lag eher auf dem „E“ als auf dem „A“ und ich erstarrte bei dem Klang ihrer Stimme und die Welt um mich herum gleich mit.
Rückblickend bin ich mir nicht sicher ob ich mich nicht traute sie anzublicken oder ob ihr Gesicht mir einfach dermaßen zu wieder war. Sie tat mir nichts im physischen Sinne, es ist nicht so als hätte sie mich in diesen Momenten geschlagen oder mir das Blut ausgesaugt. Aber die Worte die sie sprach, diese Worte waren unaussprechlich quälend. Für meine Seele, für meinen Verstand, irgendwas darin ließ mir das Blut in den Adern gefrieren und wortwörtlich stand ich dort wie fest gefroren und wusste nicht wohin mit mir. Was auch immer sie zu mir sagte ging mir in Mark und Bein – aber erinnern… erinnern kann ich mich an gar nichts davon. Ihre Kapuze warf immer einen tiefen Schatten in ihr Gesicht. Es war nicht erkennbar und oft glaubte ich grünlich oder gelblich schimmernde Augen wahrzunehmen. Ich dachte damals dass es dieser zutiefst gruselige Aspekt ihrer Erscheinung war der dazu führte dass ich nicht in der Lage war zu reagieren…
Doch ich wurde älter und die Hexe begegnete mir seltener und seltener, selbst wenn ich direkt in die Ecke blickte war sie häufig nicht mehr da. Irgendwann als ich die Hexe schon beinahe vergessen hatte, kam ich wieder in diese Situation, ich stand auf und erinnerte mich an sie und wunderte mich warum die Hexe nicht mehr da ist. Und genau dann kam sie. Ihre Stimme… sie war wie ein Traum in einem Traum, doch ich war wach? Ich erinnerte mich plötzlich wieder an alles. Es war mir wieder nicht möglich ihr in die Augen zu blicken, wieder war ich wie erstarrt. Gefesselt vom Bann einer höheren Macht. Doch dieses mal war da etwas, etwas in einer Formulierung welche die Hexe benutzte. Woraufhin ich mehr auf die Details achtete und auch die Stimme erschien mir plötzlich irgendwie vertraut, nein nicht vertraut – es war mehr, auch wenn ihre Art zu sprechen anders war. Nun war ich älter, schlauer, mutiger und ich hatte die Nase voll. Ich riss ihr die Kapuze vom Kopf und erblickte ihr Gesicht. Wieder erstarrte ich aber dieses mal vor Grauen und Entsetzen, denn jetzt blickte ich direkt in das Gesicht der Hexe. Es war das Gesicht meiner Mutter. Wie eine Erleuchtung durchzuckte es mich, nun war alles klar. Ab da hatte ich nie wieder Angst davor aufzustehen und der Bann der auf mir lag ist zerbrochen.
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