ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Normalerweise finden es die Menschen etwas komisch oder bekommen ein mulmiges Gefühl, wenn sie im Dunklen sind oder sich an eher „unheimlichen“ Orten befinden. Das war auch schon der größte Unterschied im Vergleich zu meiner Person.
Ich war da eher etwas anders. Solche Orte waren für mich eher entspannend. Ich war liebend gerne im Wald oder an einem Feldrand zur Dämmerung, weil mir das immer sehr geholfen hat, runter zu kommen. Ich liebte es, abends, wenn es nebelig oder kühl draußen war, ein bisschen spazieren zu gehen.
Einmal traf ich an meinem üblichen Spaziergang ein Mädchen. Ich fragte sie, was sie so spät noch draußen machen würde. „Ach nichts, nur ein bisschen spazieren. Es war ein anstrengender Tag“, entgegnete sie mir. Wir kamen ein bisschen ins Gespräch und es endete damit, dass wir zusammen weitergingen und sie für diese Nacht bei mir schlief. Wir vertrugen uns richtig gut und kamen auch relativ schnell zusammen. Unsere Beziehung lief richtig gut. Wir spazierten nur noch zu zweit und redeten über unseren Tag. Mir kam es ein bisschen komisch vor, dass sie nie was über sich erzählte und wenn ich sie darauf ansprach, meinte sie immer: „Mein Tag ist nicht so wirklich interessant gewesen, erzähl du noch ein bisschen was von dir, Schatz.“ Ich dachte, dass sie nur etwas schüchtern sei, und dachte nie wirklich darüber nach. Sie ging mit mir immer mehr in den Wald und zeigte mir Wege, an denen ich noch nie war, obwohl ich schon Jahrelang durch diesen Wald ging und dachte, dass ich ihn schon lange auswendig kennen würde. „Der Wald ist schon groß, vielleicht kennt sie bessere Wege.“ Monate vergingen, und die Beziehung wurde immer besser. Es gab eigentlich nur Vorteile, bis auf, dass ich von ihr fast nichts wusste und sie so ziemlich alles von mir. Sie wich meinen Fragen immer gekonnt aus und hielt ihr Leben eigentlich immer vor mir geheim. Auch bei ihr Zuhause war ich noch nie. Also sprach ich sie darauf an: „Hey Liebling, ich habe dir schon so viel von mir erzählt. Ich weiß so gut wie gar nichts von dir. Erzähl mir mal was und diesmal keine Ausrede.“ Ihre Stimme veränderte sich und sie entgegnete mir vollkommen emotionslos und kalt: „Na gut, komm mit.“ Wir zogen uns also an und gingen wieder unsere Waldroute. Auf dem Weg meinte ich: „Und Schatz, erzähl mal.“, „Warte ab, ich will dir was zeigen“, entgegnete sie mir noch immer so eiskalt. Wir gingen also weiter, bis wir nach einigen Minuten vom Weg abkamen. Sie brachte mich zu einem verwachsenen Grab. Verwundert sagte ich erstmals nichts und ließ sie ihr Ding machen. Sie ging immer näher zum Grab und gab die Pflanzen runter. Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken runter als ich den Namen las. Natalie W., der Name meiner Freundin. Ich hörte nur noch ein geisterhaftes „Hier liege ich.“ Ich wollte ihr in die Augen sehen, doch da war nichts. Ich stand alleine im Wald vor dem Grab meiner „Freundin“. Ich wusste gar nicht mehr, was jetzt los war, setzte mich auf eine nahegelegene Bank und durchsuchte mein Handy. Es gab keine Spur von ihr. Auf allen Bildern, die wir miteinander machten war nur noch ich alleine drauf. Auch die Nummer, mit der wir immer Telefonierten, gab es nicht. Also machte ich mich auf den Weg Heim. Auch Daheim war keine Spur von ihr. All ihre Sachen waren einfach weg. So als wäre sie nie hier gewesen. Sogar das Bild, das ich von ihr an der Wand hatte, war leer. Es war einfach nur ein weißes Blatt.
Diese Nacht machte ich kein Auge zu und überlegte, was passiert war. Die nächsten Tage suchte ich alles nach ihr ab, leider vergebens. Es gab keine Spur von ihr, und ich setzte mich an meinem Laptop. Lange brauchte es nicht, bis ich sie auf Google fand und anscheinend gab es einen Artikel, in welchem ihr Name zu sehen war. Neugierig klickte ich auf den Artikel. Das was ich hier las, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
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„Die 27-jährige Natalie W. wurde in der Nacht des 23 Oktobers 2001 bei einem nächtlichen Spaziergang brutal niedergestochen. Seitdem verschwinden immer mehr Menschen in diesem Wald. Die Polizei rät dringend davon ab, den Wald zu betreten, da höchste Gefahrenstufe herrscht.“
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„Das kann nicht sein!“, dachte ich. Es kann nicht möglich sein, dass sie schon so lange tot war. Ich durchforstete das Internet, aber überall kam dasselbe Ergebnis. Sie wäre tot und das schon seit Jahren.
Ich musste das mit eigenen Augen sehen. Es war mir egal, welche Sicherheitsstufe es hat oder was auch immer da los war. Ich musste sie in dem Grab sehen, mir beweisen, dass es nicht sie war. Also machte ich mich auf den Weg in den Wald. Ich packte mir eine Schaufel und lief los. Adrenalin schoss durch meinen Körper als ich die Schaufel zum ersten Mal in die Erde stach. „Sie konnte hier nicht begraben sein, wir haben zu viel Zeit zusammen verbracht, es wäre unmöglich“, versuchte ich mir immer wieder einzureden, während ich die Schaufel immer wieder in den Boden rammte. Nach ein paar Minuten hörte ich auch schon etwas. Ich war endlich am Sarg angekommen. Mit aller Kraft hob ich den Deckel hinauf und legte ihn neben das Loch. Endlich konnte ich den Inhalt des Grabes sehen.
Meine Augen wurden starr und ich ließ die Schaufel fallen. Ihre Leiche lag da im Sarg und es kam mir vor als würden mich ihre starren und leeren Augen beobachten. Ich viel auf die Knie und begann zu weinen bis mich eine Hand auf der Schulter berührte. Ich stand auf, um zu sehen, wer diese Person sein könnte, doch ehe ich mich umdrehte, spürte ich einen Stechenden Schmerz im Rücken. Jemand hatte mir ein Messer reingerammt. Die Hand auf meiner Schulter zog mich zu ihr zurück und stach mir das Messer tiefer hinein. Der quälende Schmerz zog sich durch meinen gesamten Körper und ich spürte, wie mich mein Leben langsam verlässt. Kurz bevor alles Schwarz wurde sagte die Person zu mir: „Leg dich zu mir, Liebling.“ Diese Stimme hätte ich überall erkannt.
Es war Ihre Stimme; Natalies Stimme.