KreaturenKurz

Schwimmen ins Licht – Die Sage der Sirenen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Still wogen die Wellen in der dämmernden Nacht. Still schweben die Stimmen über die dunstige Pracht. Der stechende Geruch des Salzes wirbt die sorglosen Tümmler aus den Schankstuben an den Strand heran. Laustarkes Johlen untermalt die torkelnden, stapfenden Schritte. Gelblichen Schein verbreiten die Ölfunzeln und der beißende Qualm aus Tabakpfeifen legt sich auf die Lungen. Hustend und röchelnd schieben sich die Gestalten Glas um Glas zu. Tiefer und tiefer scheinen ihre Blicke in den Flüssigkeiten zu versinken. Die ersten erheben sich und taumeln davon. Keiner weiß, wohin sie gehen. Keiner weiß, ob sie wiederkommen. Am Ende wird auch der letzte aus der Stube geworfen. Fahl bescheint das bläuliche Licht eines vollen Mondes seinen stattlichen Leib. Er ist der einzige, der heute Nacht mehr als nur das lustvolle Schnarchen und unruhige Japsen oder abstoßende Platschen von Exkrementen vernimmt. Wie das lästige Summen und Sirren einer kleinen Mücke quält es seine Ohren. Aber je länger er dem Missklang zuhört, je weicher scheinen die Töne zu werden. Zarte Klänge, wie der Gesang von Elfen oder Myriaden, vielleicht auch wie die selten zu vernehmenden Gesänge der Harfensaiten, schwingen in seinen Gehörgängen. Schweigend folgt er den rätselhaften Geräuschen. Der Holzsteg, der zum Strand hinab führt, knarzt leicht. Doch er achtet nicht darauf, ebenso wenig achtet er auf das kribbelnde Gefühl des Sandes, der durch seine Zehen rieselt. Wann hat er seine Schuhe ausgezogen? Er erinnert sich nicht. Und es interessiert ihn auch nicht länger, denn das liebkosende Streicheln des Sandes lässt ihn vernehmlich aufseufzen. Ebenso wie der mittlerweile zu einem sanften, verführerischen Gesang abgeebbte Gesang seine Sinne seltsam leicht werden lässt. Verwirrt, aber gleichermaßen fasziniert gleitet sein Blick über den menschenleeren Strand. In der Brandung der rauschenden Wellenberge scheint ein Schatten zu hocken.

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