Sunny II
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Prolog
„Das können Sie doch unmöglich machen!“, schrie ein Mann, welcher mit etwa zwanzig anderen Personen gemeinsam an einem großen runden Tisch saß. „Und warum kann ich das nicht?“, fragte ein Anderer, welcher angesprochen worden war ruhig. „Weil es moralisch nicht richtig wäre?“, fügte er mit spöttischem Unterton hinzu, während er einen Hefter durchsuchte. „Ja.. „, war die kleinlaute Antwort auf diese Frage.
„Harrion Ross, Sie wissen genauso gut wie ich, dass es hier nicht um moralische Richtigkeit, sondern um Geld geht. Und da wir im Jahr 2009 mit der Schweinegrippe einen Rückschlag erlitten haben, da die Krankenkassen diese Impfung bezahlten, ist es jetzt umso wichtiger, dass sich Niemand gegen uns stellt!“, sagte der Herr mit den rot-braunen Haaren, zog eine Pistole und richtete sie auf Harrison, welcher ihm gegenüber saß. Mit den Worten „Also halten Sie jetzt entweder die Klappe, schweigen der Gesellschaft gegenüber und helfen uns, oder es macht ‚Peng'“, entsicherte er die Schusswaffe.
Harrisons graue Augen weiteten sich und er senkte langsam seinen Blick. „Wie Sie wollen, Simon Donovan“, sagte er kaum hörbar. „Warum nicht gleich so?“, erwiederte sein Gegenüber herablassend.
„Und wer soll den Virus diesmal entwickeln? Ich habe keine Lust Prof. Dr. Robinson noch einmal daran zu lassen. Wie Sie ja wissen gab es unter seiner Leitung im Labor so einige Fehlschläge. Das können wir uns nicht noch einmal erlauben“, meinte eine Frau von etwa 40-Jahren. Die Meisten der Anwesenden nickten und murmelten zustimmend.
Plötzlich begann eine im Gegensatz zu den anderen Personen in diesem Raum sehr junge, attraktive Frau zu sprechen, welche sich die ganze Zeit still verhalten hatte.
„Ich bin mir sicher, jeder von Ihnen erinnert sich an unseren ehemaligen Kollegen Dr. Corey. Und wie Sie sicher auch wissen, verstarb er als eines seiner Experimente sich gegen ihn auflehnte. In den Medien wurde nach diesem Vorfall auch von Ethan Corey berichtet. Dieser war ja gemeinsam mit dem, welches den Doktor umbrachte, das einzige überlebende Experiment der ganzen Reihe. Und er beschrieb den Polizisten bekanntlich auch wie das andere Experiment aussah. Doch an dieser Stelle ist eine Sache, die keiner von Ihnen bisher wusste. Er bekam Geld, und das weiß fast jeder, doch niemand weiß dass er auch welches von mir bekam. Ich habe ihn dafür bezahlt, einen falschen Täter zu beschreiben. Ich habe zu seinen Lebzeiten viel mit Dr. Corey geredet. Er erzählte mir sehr viel von seinem letzten Experiment, bei welchem seine Therorien zum ersten Mal erfolgreich in die Praxis umgesetzt wurden. Ich erkannte das Potential dieses Experiments und habe deshalb Ethan darum gebeten zu lügen“, erzählte sie und ging nebenbei um den großen Tisch herum. Sie schien die Blicke, welche ihr folgten zu genießen.
„Kommen Sie zum Punkt! Ihr Geschwafel interessiert hier Keinen“, rief Simon Donovan energisch. Die junge Frau sah ihn an und begann sein Gesicht zu berühren. „Nur die Ruhe“, flüsterte sie mit einem Augenzwinkern in sein Ohr. „Fahren Sie einfach fort“, befahl der Mann. Nun ließ die Frau von ihm ab und setzte ihren Gang um den Tisch fort.
„Sunny Corey. Das ist der Name des wahren letzten Experiments. Ach ja, natürlich ist Corey nicht ihr wahrer Nachname. Sie erhielt diesen nur weil sie von Dr. Corey aufgezo-„
„Haben Sie es dann?!“, schrie Simon quer über den Tisch, wobei er seine Hände drohend auf diesen knallte. Die nun erschrockene Dame sah ihn mit ihren giftgrünen Augen an.
„Natürlich“, flüsterte sie. „Also Sunny hat für ihr Alter von 18 Jahren wirklich außergewöhnlich gute Kenntnisse in den Bereichen Biologie und Chemie. Ich könnte sie darum bitten, den Virus für uns zu erschaffen“, sprach sie anschließend mir ruhiger Stimme weiter. „Verstehe ich das richtig, Sie wollen eine Mörderin darum bitten für uns zu arbeiten? Ich denke, beziehungsweise hoffe, Ihnen ist klar, dass sie etwas dafür verlangen wird. Einen Lohn“, meldete sich die kratzige Stimme eines älteren Herren, welcher sehr erfahren wirkte.
Die junge Frau nickte zustimmend und meinte: „Was immer sie erwarten wird, ich bin mir sicher dass wir es ihr geben können. Jedenfalls, soll ich sie kontaktieren, oder gibt es Einwände?“
Nachdem jeder Anwesende noch einen kurzen Moment überlegt hatte, nickten beinahe alle. „Einverstanden, Miss Huxley“, sagte Simon Donovan laut und bestimmend.
„Wie Sie wollen, Lassen wir eine Mörderin für uns arbeiten!“.
Besuch
Ein fauliger Geruch erfüllte den mit Glasgefäßen, Metallteilen und verschiedenen Utensilien, welche für Operationen und Ähnlichem gebraucht wurden, zugestellten und spärlich belichteten Raum in dem ich stand. In der Mitte dieses Raumes befand sich ein großer Tisch, neben welchem ich meinen Platz gefunden hatte. Auf dem Holz konnte man deutlich dunkle Flecken erkennen. Blutflecken. Auf dem Tisch lag, mit ausgebreiteten Armen und Beinen ein Mädchen, im Alter von etwa 14 Jahren. Besser gesagt, die Leiche eines Mädchens. Der tote Körper war noch warm. Es war noch nicht lange her, als das glückliche Leben des Mädchens sein Ende durch mich gefunden hatte.
Den Bauch des Kindes hatte ich mithilfe eines Skallpells geöffnet. Während ich mit meinem linken Arm aus Metall den Bauch offen hielt, zog ich mit dem rechten einige Organe heraus. ich tat dies, nicht gerade liebevoll, ich würde diese Organe sowieso nicht brauchen. Doch mit einem ging ich wieder sehr ordentlich um. Es war eine Niere. Langsam und mit viel Fingerspitzengefühl entfernte ich das Organ und legte es anschließend in ein Gefäß, gefüllt mit einer Flüssigkeit.
Nachdem ich dieses sorgfältig verschlossen hatte, griff ich nach den Handgelenken der Leiche. Mithilfe eines Seils, band ich diese zusammen. Den Körper zog ich so von dem Tisch, Richtung Wand. An dieser Wand hingen bereits mehrere tote Männer, Frauen und Kinder. Insgesammt neun. Mit dem kleinen Mädchen 10. Diese Ecke war die Quelle des üblen Geruches, der jedem der nicht daran gewöhnt oder wiederstandsfähig war, einen Brechreiz entlocken würde. Der Geruch von Verwesung. Ich mochte ihn nicht. Aber das war egal. Es gab wichtigeres.
Ich betrachtete meine Arbeit, griff anschließend nach dem Gefäß und ging nach Oben, aus meinem Labor heraus. Die dicke Tür aus Eisen verriegelte ich, mit dem Schlüssel welcher seinen festen Platz an meinem Hosenbund gefunden hatte.
Nach einer Dusche, welche nötig war, um den Geruch von Verwesung welcher an meinem Körper praktisch klebte loszuwerden, begab ich mich in das Wohnzimmer. Wie erwartet saß Ethan, mein „Bruder“ auf dem Sofa und las. „War er schon hier?“, hörte ich meine eigene Stimme fragen. „Nein“, lautete Ethans trockene Antwort auf diese. „Ich habe ihn schon angerufen, er verspätet sich etwas. Im Krankenhaus gab es ein paar kleine Probleme“, fügte er hinzu, als er seinen Kopf nach mir drehte. Die Metallkugel, die ein Ersatz für sein von ihm aus rechtes Auge war, leuchtete leicht in dem Licht, welches von draußen durch die großen Fenster und die davorhängenden Gardienen schien. „Das Mädchen, für welches die Niere bestimmt war, ist abgehauen. Sie hat Angst vor der Operation“, sprach der Junge mit den rotbraunen Haaren. „Typisch Kinder“, sagte ich, drehte mich um und wollte gerade gehen, als es an der Tür klingelte. „Guten Abend“, sagte eine recht hübsche Frau, als ich die Tür öffnete. Ihre schwarzen lockigen Haare wehten leicht im Wind und einige Strähnen hingen beinahe vor ihren giftgrünen Augen.
„Sunny Corey?“, fragte sie direkt, als sie mich sah. Ich nickte und bat sie mit einer Handbewegung ins Haus. „Gehen Sie doch ins Wohnzimmer“, sagte ich und zeigte mit einer Handbewegung wo sich der besagte Raum befand. Selbstbewusst betrat sie diesen und setzte sich auf einen Sessel, welcher gegenüber dem Sofa stand auf dem Ethan noch immer saß. Ich setzte mich neben ihn. Ethan sah mich mit einem fragendem Blick an. Ich zuckte kurz mit den Achseln. „Mein Name lautet Cassandra Huxley und ich bin dafür verantwortlich, Leute, die für die Regierung als Unterstützung infrage kommen würden, davon zu unterrichten. Und genau dafür bin ich auch hier!“, erklärte sie freudig. Keine wahre Freude, das spürte ich. Sie schauspielerte. Sie konzentrierte sich zu sehr. „Ich würde gern mit Miss Corey allein sprechen“, meinte sie. Ethan nickte und ging ohne Umschweife. „Miss Corey, wären Sie an einem Beruf als oberste Chemikerin der Regierung interessiert?“, meinte sie ohne Umschweife. Wirklich sehr direkt. „Sie würden gemeinsam mit zwei anderen Chemikern jeweils einen Bereich der Labore der Regierung leiten“, erklärte sie weiter. „Wird dieser Raum abgehört?“, fragte sie noch, während sie sich umsah und alles musterte. Mein Kopfschütteln war ihr Antwort genug, um mit dem Suchen aufzuhören. „Gut“, sagte sie. „Die Regierung hätte gerade für Sie noch eine spezielle Aufgabe“.
„Und die wäre?“, fragte ich. „Einen Virus zu erschaffen. Wissen Sie, die Gelder sind knapp. Wenn es einen Virus geben würde, desse impfung nicht von Krankenkassen bezahlt werden würde, würden das auf indirektem Wege Geld bringen“, ihr dauerhaftes Lächeln nervte mich.
Sag doch was.Nimm das Angebot an, sonst bin ich meinen Beruf los!
Hm. Klare Gedanken. Bewusst. Ich nickte nur. „Ach, ich vergaß, es gibt für Sie noch einen Bonus!“. Einen Bonus? „Was auch immer für kriminelle Taten Sie vollführen würden, Sie würden keine Strafe erhalten“, fügte sie auf meinen fragenden Blick hinzu. Ich löste meinen Blick kurz von ihr, dachte über das Angebot nach.
Leicht schreckte ich auf, als sie mich fragte, ob sie die Toilette einmal benutzen dürfe und wo diese denn sei. „Dann kann ich mich erleichtern, und sie über das Angebot nachdenken“, meinte sie im Gehen. „Sie werden übrigens eine Menge Geld bekommen!“, schrie sie noch, als sie schon einige Meter weit weg von der Tür zum Wohnzimmer war. Als sie nach einigen Minuten wieder da war, hatte ich mich entschieden.
„Ich nehme an“, sagte ich direkt, als sie sich noch nicht einmal gesetzt hatte. „Oh, wie schön!“, war ihr freudige Reaktion, die sie aussprach während sie in ihrer Tasche nach etwas suchte. Als sie es gefunden hatte, legte sie es auf den Tisch. Als ich die Zettel genauer ansah, stellte ich fest, dass es Verträge waren. War auch logisch. „Ich werde morgen noch einmal herkommen, wenn ihnen das Recht ist. Dann haben Sie die Zeit, sich die Verträge noch genauer anzuschauen“, meinte sie, schon zum Gehen gewandt. Ich nickte nur. Sie zur Tür zu begleiten war gar nicht notwendig, denn als ich gerade aufgestanden war, hatte sie diese schon wieder geschlossen. Was solls.
Epilog
Ich ging in meinen Keller. Ich brauchte etwas. Etwas, was mein Überleben sicherte. Es war eine Flüssigkeit, die das Faulen meiner Haut stoppte. Würde ich diese nicht zu mir nehmen, wäre ich schon lange gestorben. In dem düsteren und zugestellten Raum angekommen, musste ich etwas feststellen, was mir rein gar nicht gefiel. „Ethan?“, rief ich schnell. Als hätte er nur darauf gewartet, hörte ich seine Schritte die Treppe hinunter gehen und stelle sich in den Türrahmen.
„Das contra medium putrescat ist weg“, sagte ich. Er starrte mich ungläubig an. „Wenn du es nicht findest, wird das in einigen Wochen deinen Tod zur Folge haben“, sagte er, fast flüsternd. Und er hatte Recht.
Fortetzung folgt…
Sunnydra 18:28, 11. Sep. 2014 (UTC)