Klassische PastaKurzTod

Wertlos?

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich hätte helfen sollen. Ich hätte diesen Unfall vermeiden können. Aber es ging nicht, ich habe geschrien, wollte auf mich aufmerksam machen. Doch ich sah den LKW auf das verliebte Pärchen zufahren, welches über die Straße ging und zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, und habe nichts getan. Sie waren so verliebt…man sah ihnen an, dass sie glücklich waren, er schien rumzualbern und sie so zum Lachen zu bringen. Sie hatte schneeweißes Haar, trug eine Brille, einen Pelz und warme Handschuhe. Er legte seine Jacke um sie, dennoch schien sie zu frieren. Ich denke, sie waren in einem der zahlreichen Clubs dieser Stadt unterwegs und grad auf dem Weg nach Hause, so unbeschwert und frei, so jung; sie hätten noch so viel erleben können.

Ich sah wie zwei Menschen überfahren wurden. Ich sah wie sie – wie eingefroren – auf der Straße stehen blieben, unmittelbar bevor sie von dem Fahrzeug erfasst wurden.

Ich sah den Fahrer nach dem Unfall voller Verzweiflung aus dem Wagen steigen, ihm liefen die Tränen die Wangen hinunter; er weinte so bitterlich, man konnte ihm förmlich ansehen wie sehr ihn das Ganze verstörte. Ich hätte zu ihm gehen und ihm Trost spenden sollen, doch ich ließ es. Er würde mich doch nicht verstehen.

Nun saß ich da auf dem nahegelegenen Bürgersteig, mein Gesicht in meine Hände vergraben. Fühlte mich leer und bedeutungslos. Ich hätte Leben retten können, doch keiner kann mich hören.

Als die Polizei eintraf wollten sie mich befragen; ich sah, wie die Lippen des Beamten sich bewegten und er mir vermutlich unzählige Fragen stellte, doch ich konnte keine Antwort geben. Nach einer Zeit gingen die uniformierten Männer; ließen mich kopfschüttelnd und abwinkend zurück.

Gefühle von Einsamkeit und unsäglichem Schmerz durchfluteten meinen Körper; wie eine Welle, die ein einsames Dorf überspült; eine Explosion von Gefühlen, die mich niederriss.

Ich beschloss heimzugehen. Der Weg kam mir kilometerlang vor, obwohl es nur knappe 500 Meter waren. Um mich herum blendete ich alles aus, ich sah nur das Bild dieses verliebten Pärchens, welchem ich nicht hatte helfen können. Als ich endlich ankam, den Schlüssel zur Tür meines Hauses im Schloss drehte und eintrat, setzte ich mich in meinen Sessel und schaltete den Fernseher an.

N24 berichtete gerade live über den Unfall:

„Unaufmerksame Passanten schritten nicht ein und zeigten sich den Polizeibeamten gegenüber unkooperativ.“

Ich wollte doch helfen; ich schrie um mein Leben und für das Ihre! Ich wollte dem Fahrer helfen…doch niemand würde mich verstehen. Ich bin nutzlos für diese Welt.

Ich habe diesen Schock bis heute noch nicht verarbeitet und mich auf Anraten meines Arztes bei einem Psychologen gemeldet. Er soll mir vermitteln, dass das alles nicht meine Schuld sei, das ich nicht wertlos bin und das ich mich lieben solle.

Jetzt stehe ich hier und schaue auf das Schild des Psychiaters:

„Dr. Ferdinand Risch, Psychologie für Taubstumme.“

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