The Knife Game
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich habe dir erzählt, dass ich dir etwas zeigen möchte,
etwas richtig cooles, dass ich in den letzten paar Monaten gelernt und es viel
zuhause geübt habe. Also haben wir uns für nach der Schule hier unter der alten
Brücke verabredet…
Ich konnte ehrliche Überraschung in deinem Gesicht sehen, als
ich dir sagte, dass es Finger stechen war, das ich dir zeigen wollte. Diese
Art „Spiel“, bei dem man seine Hand mit ausgestreckten Fingern hinlegt und dann
mit einem Messer immer möglichst schnell in die Räume dazwischen sticht. Dabei
versucht man natürlich keinen der Finger mit dem Messer zu treffen…
Du meintest, es wäre gefährlich, ich würde nur jemanden
verletzen, sagtest, dass ich aufhören solle… Du Idiot. Dachtest wohl, ich
würde es nicht schaffen … Dachtest, ich würde mich jetzt noch davon abbringen
lassen. Du wusstest ja auch nicht, dass ich monatelang geübt hatte, immer
darauf wartend, es jemandem zu zeigen, jemanden damit zu beeindrucken…
Und wer käme da besser als in Frage als du, wo du doch immer
meintest, ich hätte keine Hobbys… Du
würdest bestimmt beeindruckt sein, wenn ich dir meine neue Fertigkeit zeigen
würde…
Aber du wolltest ja nicht, sagtest, es wäre dumm und
gefährlich, wolltest mir sogar das Messer entreißen, bis ich schließlich deine
nervigen Warnungen ignorierte und einfach anfing…
Als ich das Messer die ersten Male zwischen die Finger
meiner linken Hand stieß, hattest du noch Einwände, aber dann schien ich dich wohl
von meinem Talent überzeugt zu haben. Ich fing langsam an und steigerte dann
die Geschwindigkeit immer mehr, immer schneller ließ ich das Messer wandern, stieß
es in die erste Lücke, dann in die zweite, in die dritte, vierte und wieder
zurück in die dritte, in die zweite, erste, dann wieder in die zweite…
Ich konzentrierte mich nur auf meine Hand und das Messer,
blendete alles Andere aus. Nur meine Hand und das Messer. Denn prinzipiell hattest
du ja auch Recht, das Ganze war gefährlich: Ich konnte mir natürlich in die
Finger oder in die Hand stechen, aber noch viel gefährlicher wäre es, wenn ich
abrutschten würde und mir die Klinge in den Oberschenkel oder gar den Unterleib
rammen würde. Mit etwas Pech und einem kurzen Moment fehlender Aufmerksamkeit…Tja.
Also blieb ich aufmerksam….
Immer schneller und stärker stieß ich das Messer in die
Unterlage. Ich schwitzte wie ein Schwein und der Schweiß begann mir langsam von
der Stirn in die Augen zu laufen… „Nein, NEIN, so kann ich nicht richtig
sehen,“ schoss es mir durch den Kopf. Ich durfte jetzt noch nicht aufhören, ich
wollte dich doch beeindrucken, dir zeigen, dass ich nicht der Loser war, für den
du mich immer gehalten hattest. Also blinzelte ich die salzigen Tropfen einfach
weg. Doch es war bereits zu spät….
…Ich hatte mich bereits leicht an der Innenseite des
Zeigefingers geschnitten und Blut lief aus der kleinen Wunde, doch, durch Wut
auf mich selbst und Adrenalin den Schmerz verdrängend, steigerte ich mich noch
ein allerletztes Mal, stach so schnell und stark zwischen meine Finger wie ich
es noch nie getan hatte, ja gleich hatte ich den Höhepunkt erreicht, gleich,
gleich, da passierte es….
…. Ein Auto fuhr überraschend über die Brücke und durch das
plötzliche Geräusch verlor ich ganz kurz die Konzentration und damit auch die
Kontrolle über die Waffe in meinen Händen… ich verrutschte und
fast hätte ich mir die Schneide des Messers tief in meinen Handrücken
gerammt… Doch noch einen Sekundenbruchteil davor, erlangte ich wieder die
Kontrolle über die Klinge und rammte das Messer zum allerletzten Mal in die
Lücke zwischen den Ring- und den Mittelfinger meiner linken Hand.
Schwer atmend und immer noch stark schwitzend, beruhige ich
mich erst mal wieder. Dann betrachte ich meine verletzte Hand… „Seltsam, das aus so ’ner mickrigen Wunde so
viel Blut kommt“, denke ich mir noch, während ich den kleinen Schnitt an meinem
Zeigefinger untersuche…
…dann nehme ich langsam meine linke Hand von deinem Gesicht…