Trauer des Himmels

Leise klopft der Regen gegen das beschlagene Fenster. Wie Tränen rinnen die einzelnen Tropfen auf das kühle Glas hinab und hinterlassen kleine Tröpfchen, die von anderen Tropfen verschlossen werden und dann leise in die Tiefe fallen. Ohne halt fallen sie hinab und zerspringen am Boden zu weiteren kleinen Tröpfchen, bis sich aus ihnen große Pfützen bilden. Große Pfützen gemacht aus den Tränen der Engel, die still im Himmel weinen. Was ist es, dass sie so traurig macht? Ist es der Tod? Der Verlust von einem geliebten Menschen? Oder ist es der Schmerz, den sie zu ertragen haben? Ein tiefes und lautes Grollen ist zu hören. Dämonen folgen ihrem Weg. Dies ist der Tag an dem sie sich erheben und ihr wahres Gesicht zeigen. Die Tränen der Engel vermehren sich, das Klopfen wird lauter. Sie schreien um Hilfe. Blitze beleuchten den Himmel und die Erde. Ein Kampf um Leben und Tod, um Sieg und Niederlage. Es dauert nicht lange bis das Brüllen der Dämonen zu hören ist. Leise fallen die Tränen auf dem Boden. Es sind meine eigenen. Ich fühle diesen Schmerz, den auch sie fühlen. Gegen den ich auch nicht ankomme. Sehnsüchtig lege ich meine Hand auf das Glas und schaue zum Himmel hoch. Die Engel…,die Beschützer für die ich so oft betete, werden sie es schaffen? Blitze und Grollen sind zu sehen und zu hören. Das weinen der Engel wird leiser. Haben sie verloren? Ist es entschieden? Zögernd nehme ich meine Hand vom Fenster und blicke auf einen blutigen Abdruck. Die Dämonen haben gesiegt, die Engel verloren. Jetzt bin ich ein Teil des Dunklen. Ich gehöre zu ihnen, meine treuen Freunde des Verderbens…   Bewertung: 0 / 5.