KreaturenKurzTod

Verfolgung

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ihre Beine bewegen sich wie von selbst, während sie durch den Wald rennt. Sie spürt keine Ermüdung, keine Schmerzen. Äste peitschen ihr an die Arme, an die Beine, in ihr Gesicht. Sie sind nicht so schlimm wie die bösen Dornen, welche ihre Beine zerkratzen. Wenn sie lange Kleidung tragen würde, und nicht nur eine Shorts, ein T-Shirt und ihre Sandalen, würden sie nicht so zerkratzt.

Doch sie hatte keine Zeit heute früh. Als sie die Nachricht erhalten hatte, hatte sie sich das Erstbeste übergezogen und in Eile das Haus verlassen. Es gab keine Zeit mehr. Sie musste weg und zwar schnell, bevor es sie fand. Wie ausgemacht, lief sie neben der großen Straße mit der hellen Beleuchtung her. Trotz all dem Licht der Straßenlaternen war es sehr dunkel gewesen. Sie war der Straße aus dem Dorf heraus gefolgt. Diese lief danach den Wald entlang weiter. Sie hatte sich beeilt, war fast schon gejoggt, da hatte sie ihn gehört, näher als je zuvor. Den Ruf, mit welchem es sie immer rief. Dieser Ruf, eher ein Schrei, war so grell, schrill und schmerzhaft. Sie hatte sich verzweifelt die Ohren zugehalten, versucht, nicht aufzuschreien. Sie hatte ihre Hände fest gegen ihren Kopf gedrückt. Dennoch war sie zu Boden gegangen. Dennoch hatte sie aufgeschrien. Als er endlich verklungen war, war sie in den Wald hineingelaufen, trotz all den Warnungen, es nicht zu tun. Sie wusste, dass es sich in der Dunkelheit noch schneller bewegte, doch ihre Beine rannten wie von selbst los.

An jedem anderen Tag hätte es ihr hier gefallen. Die Tautropfen, welche im Mondlicht funkelten, das Licht der Sterne, die noch hellgrünen Jungblätter des Frühsommers… Doch heute gefällt es ihr nicht. Die Sterne erscheinen ihr böse, das Mondlicht kalt. Jeder Kratzer ist Gift. Nasse Dornen bringen Blutvergiftungen. Sie sollte besser darauf achten, den Dornen fern zu bleiben. Aber sie hat keine Zeit dafür. Sie beging den Fehler, in den Wald zu rennen, nun bleibt ihr nur die Angst. Es ist hinter ihr. Sie spürt es. Es hat sie gesehen, es hört ihre Schritte, das Stapfen durch das nasse Laub. Es hört das Herz in ihrer Brust trommeln, es riecht ihre Angst. Sie führt sich all dies vor Augen, achtet einen Moment zu wenig auf ihre Umgebung, welche sie durch die Dunkelheit auch sonst schon fast nicht erkennen kann, bleibt an einer Wurzel hängen und, ehe sie sich versieht, stürzt sie zu Boden. Der Aufprall ist hart. Ihr linker Unterarm schrammt an einem Stein der Länge nach auf. Sie spürt, wie Blut austritt. Erkennt, wie es die toten Blätter am Boden rot färbt. Doch der Schmerz kommt von dem Fuß, der eingehängt hat. Sie vermutet, dass er verstaucht ist. Ihr ist schwindelig. Ihre Angst steigt. Sie schließt die Augen. Hofft, dass es sie nicht sieht. Eine sehr unwahrscheinliche und dumme Hoffnung. Denoch hofft sie. Ihrer Überzeugung nach stirbt diese zuletzt. Plötzlich ist der Ruf wieder da. Es ruft wieder nach ihr. Diesmal schafft sie es nicht, nicht zu schreien. Sie schreit auf. Wünscht sich nichts sehnlicher, als dass er endlich aufhören würde, die Schmerzen weg wären, für immer. Doch sie weiß, dass dies nur der Tod kann, und dieses Ding irgendwo hinter ihr war weitaus schlimmer als der Tod. Sich windend liegt sie da auf dem nassen Waldboden, sich den Tod wünschend und schreiend vor Schmerzen. Als der Ruf endet und sie gerade aufatmen will, spürt sie heftige Stiche in einem ihrer Beine. Sie wirft sich herum. Nichts. Nichts, außer Schmerz in ihrem Bein. Dieses betrachtet sie nun fassungslos. Ihre halbe Wade wurde herausgebissen. Alles ist voller Blut. Darunter kann sie etwas Weißes mit nur leichten Bissspuren erkennen, ihren Knochen. Augenblicklich wird ihr speiübel. Sie hält sich die Hand vor den Mund, um sich nicht übergeben zu müssen. Etwas kaltes spitzes berührt sie. Schmerz, diesmal ihre Schulter. Ein Schrei, ihr eigener Schmerzensschrei. Ihre rechte Hand lässt sich nicht mehr bewegen. Die Sehnen sind durchtrennt, ihr ganzer Arm ein blutiges, nutzloses Ding. Mit der linken Hand tastet sie an die Stelle, wo ihre Schulter wäre. Da ist nichts, außer angebissenen Knochen. Die Angst, von ihm entdeckt zu werden, ist verflogen. Sie ist nutzlos, denn es hat sie längst gefunden. Und nun wird es sie Stück für Stück bei lebendigem Leibe fressen…

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