ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Hallo,
mein Name ist Aaron. Ihr werdet mich wohl niemals treffen können, niemals mit mir reden können…
Warum? Nun, ich befinde mich in meinem ganz persönlichen Alptraum.
Ich weiß nicht wo ich hier bin oder wie ich hier her kam, aber ich weiß, dass ich hier schon sehr lange bin.
An diesem Ort gibt es keine grünen Wiesen, keine Bäume, keine Sonne. Hier gibt es nichts, was einem Freude bereitet. Die Oberfläche sieht aus wie erkaltete Lava. Glatt, schwarz, aber mit den Fließspuren der Lavaströme.
Soweit das Auge reicht ist kein anderer Untergrund zu sehen. Das einzige was die Einöde durchbricht sind kleine Hügel. Sie haben ebenfalls die gleiche schwarze Farbe. Es scheint als wäre hier der Boden aufgebrochen und etwas daraus entwichen. Einige Hügel entlassen weißen Dampf.
Der Himmel ist bedeckt von rot gefärbten Wolken, die ab und zu von roten Blitzen durchzogen werden. Dadurch ist alles in ein düsteres Rot gehüllt.
Tag und Nacht gibt es hier nicht. Der einzige Rhythmus, den man hier feststellen kann ist ein dumpfes Dröhnen. Es klingt wie viele verzerrte Stimmen die wirr durcheinander reden. Wenn die Stimmen verstummen ist es „Nacht“. Wenn Sie wieder anschwellen wird es „Tag“. Seltsamerweise habe ich weder Hunger noch Durst. Ich bin immerzu erschöpft finde aber keinen Schlaf.
In der „Nacht“ bin ich hier nicht alleine. Wenn es still wird, kommen Sie hervor. Schatten oder schwarze Gestalten. Die Größe ist immer anders. Mal so groß wie ein Hund, mal über zwei Meter hoch, aber immer mit Armen und Beinen, beides abnormal lang.
Sie schleichen mir hinterher, suchen nach mir, wenn ich versuche mich zu verstecken. Sie kommen mit jeder „Nacht“ näher. Ich weiß nicht was passiert, wenn sie zu mir kommen. In Todesangst verstecke ich mich hinter den Hügeln oder in Furchen im Boden. Ich zittere am ganzen Leib. Still bete ich zu mir selbst: „Bitte lass sie mich nicht finden.“
Es kommt mir vor wie unzählige Stunden in denen ich regungslos in meinem Versteck liegen muss. Dann kommt es wieder, das Dröhnen der Stimmen. Die Schatten ziehen sich zurück…
Doch auch der Tag bringt keine Ruhe. Immer wenn die Stimmen anschwellen, schmerzt mein Körper. Ich spüre einen Druck im Magen der so stark wird, dass ich meine es zerreißt mich. Vor Schmerzen gekrümmt liege ich am Boden und halte meinen Bauch, der sich aufbläht.
Kurz darauf spüre ich einen Stich in meinem rechten Arm. Ich sehe wie meine Adern im Arm sich aufblähen und an einer Stelle Blut raus fließt. Es sieht aus wie eine Einstichstelle die nicht aufhört zu bluten. Der Schmerz breitet sich im ganzen Arm aus.
Heute ist etwas anders… Ich kann meinen Finger nicht mehr bewegen. Die Lähmung breitet sich weiter aus, nimmt Besitz von Armen und Beinen. Ich kann mich nicht mehr auf den Beinen halten und sacke zu Boden.
Was geschieht hier? Ich liege regungslos am Boden. Das Dröhnen der Stimmen hat sich geändert. Es sind weniger Stimmen. Es wird weniger gesprochen.
Ich kann mich nicht bewegen, aber ich habe noch Gefühl in den Gliedmaßen. Ich spüre einen stechenden Schmerz in meinem linken Bein. Der Schmerz beginnt über dem Knie und breitet sich nach unten aus. Ich beginne vor Schmerzen zu schreien und Tränen schießen mir in die Augen. Es fühlt sich so an als würde jemand an meinem Bein nagen.
Krampfhaft versuche ich auf mein Bein zu schauen, doch die Lähmung lässt nur eine Betrachtung im Augenwinkel zu. Ich sehe einen Schatten an meinem Bein. Ich habe das Gefühl, dass einzelne Fleischstücke aus meinem Bein gerissen werden. Die Schmerzen sind kaum noch auszuhalten, als ich in eine Art Delirium falle. Es fühlt sich alles nur noch sehr entfernt an. Doch der Schmerz dringt sogar bisher durch.
Ich weiß nicht wie lange dieser Schmerz andauerte, aber er ließ nur langsam nach. Langsam ließ das Delirium wieder nach und ich bemerkte, dass ich mich langsam wieder bewegen konnte. Mein Bein schmerzen noch immer unglaublich. Ich hebe meinen Kopf um nach meinem Bein zu sehen. Was ich sah ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Da, wo vorher mein Bein war, ragte nun ein Stumpf hervor. Es sieht aus als sei das Bein abgenagt worden.
Ich fange an vor Verzweiflung und Schmerz zu weinen und krümme mich zusammen. Egal was ich tat, mein Leiden wurde nicht weniger.
Gequält schleppte ich mich in eine Spalte im Boden, ich wollte nicht schutzlos da liegen, wenn die „Nacht“ kommt. Mit Tränen in den Augen versuche ich zu verstehen, doch es gelingt mir nicht.
Das Dröhnen ließ wieder nach. Es wurde „Nacht“. Ich sehe wie die Schatten umher huschen. Sie kommen mir heute gefährlich nahe. Doch bis jetzt haben sie mich noch nicht wahrgenommen. Ich halte krampfhaft still und versuche ruhig zu bleiben. Ich zittere vor Angst und Schweißperlen laufen über meine Stirn.
Ein Schatten, ca. einen Meter hoch, steht nun direkt neben der Spalte, in die ich gekrochen bin. Er sucht nach mir. Ich sehe wie er meinem abgenagtem Bein gefährlich nahe kommt. Er wollte gerade wieder weiter, als er mich leicht an meiner klaffenden Wunde berührte. Ein unglaublicher Schmerz durchzuckt mich und ich schreie laut auf.
Alle Schatten in der Umgebung fixieren mich nun. Der Schatten neben mir stürzt sich auf mich. Ich spüre nun einen Schmerz an meinem Hals, der mir die Luft raubt. Ich habe das Gefühl zu ersticken und langsam wird alles taub. Um mich herum wird es langsam dunkel.
Ich hab das Gefühl immer leichter zu werden. Langsam öffne ich die Augen und sehe, dass ich tatsächlich schwebe. Ich sehe meinen geschundenen Körper von oben. Wie sich die Schatten auf meinen leblosen Körper stürzen und Fleischfetzen herausreißen. Doch ich spüre keine Schmerzen mehr.
Eine Leichtigkeit durchströmt mich wie ich sie schon lange nicht mehr hatte.
Die Umgebung um mich herum fängt an zu verschwimmen. Die Schatten verschwimmen, die roten Wolken verschwimmen. Nur mein Körper ist weiter klar zu sehen. Das Schwarz und Rot weicht langsam einem Weiß.
Ich beginne die Umrisse einer neuen Umgebung zu erkennen. Es sieht so aus als liegt mein Körper in einem Bett im Krankenhaus. Angeschlossen an Maschinen mit Schläuchen in Mund uns Nase. Ich erkenne das mein linkes Bein amputiert wurde.
Neben mir sitzt ein lieber Mensch, meine Frau. Ihre schulterlangen Haare sehen zerzaust aus. Sie sieht abgemagert und traurig aus. Tränen laufen über Ihre Wangen. Die sonst so blauen Augen sind gerötet und angeschwollen.
Ein Mann im weißen Kittel tritt an meine Frau heran und legt seine Hand auf ihre Schulter.
„Mein aufrichtiges Beileid. Die Infektion im Bein ihres Mannes hat sich zu weit ausgebreitet und hat sich auf den Herzmuskel ausgewirkt. Wir konnten trotz der Amputation nichts mehr für ihn tun.“
Meine Frau bricht weinend über meinen Körper zusammen und schluchzt: „Seit zwei Monaten komme ich jeden Tag an sein Bett, um ihn das Gefühl der Nähe zu geben, ihn zu unterstützen und ihm im Koma nicht allein zu lassen. Und jetzt das?“
„Ich glaube nicht das er noch gelitten hat. Dafür gab es keine Hinweise.“, höre ich den Mann sagen.
Ich weiß, es ist nun Zeit „lebe wohl“ zu sagen…