
Haus der Gehirne Teil 8
Smillas Leiden
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Gardevang 12.2.1876, Tagebuch Vilhelm Andersen
Seit gestern Abend tobt ein Schneesturm über dem Hilleroder Wald. In wenigen Stunden fiel gut und gerne 40 bis 50 cm Neuschnee vom Himmel, und der Wind ist eisiger denn je. Aus dem Haus zu kommen ist schier unmöglich, weil Schneeböen ein Öffnen der Tür verhindern. Ansgar musste über den Ausgang durch den geheimen Tunnel und das Holzhaus nach draußen gelangt sein. Nun schippt er seit gut zwei Stunden den Schnee vor dem Haus weg, um den Weg zur Trissebude frei halten zu können. Nach etwa einer Stunde kam Ansgar zurück ins Haus, um sich aufzuwärmen, und bat Eldar um Hilfe beim Schneeschippen.
Eldar schickte Henrik nach draußen. Ich beobachte die beiden fast 30 Minuten durch das Küchenfenster und frage mich, wo Henrik die Kraft so kurz nach seiner unfreiwilligen OP herhatte. Doch wieder fällt mir auf, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Mein Sohn und Ansgar sind sich noch mehr Spinnenfeind als zu Anfang unserer Entführung. Ansgar blickte ihn immer wieder hasserfüllt an. Doch mein Sohn ignorierte das Ganze gänzlich.
Was ist nur in unserer Abwesenheit passiert? Was hat Eldar nur mit Henrik angestellt? „Was?“, fragte ich mich mit meiner Stimme in meinem Kopf selbst.
In meinen Gedanken versunken, bemerkte ich nicht einmal, wie Eldar ins Zimmer kam. Er legte mir seine dürre linke Hand auf die linke Schulter und ich zuckte vor Schreck zusammen.
„Aber, aber mein lieber Freund!“ Sie brauchen doch nicht direkt zu erschrecken. Ich bin es nur!“, sagte Eldar zu mir, während seine Stimme dabei sehr rau und kehlig klang. Er räusperte sich, bevor er weitersprach. „Mein werter Vilhelm, heute Abend werde ich Smilla einer Voruntersuchung unterziehen, um zu schauen, ob Ihre Tochter bereit für die OP ist“, sprach er nun wieder mit seiner normalen Stimme.
Ich drehte mich um und schaute ihm in seine düsteren Augen. Das Funkeln darin verriet nichts Gutes.
„Was haben Sie vor Eldar?“, fragte ich ihn und versuchte dabei, so gefasst wie möglich zu klingen. Innerlich wusste ich aber schon, dass meine Frage nicht zufriedenstellend beantwortet werden würde.
Eldar runzelte seine Stirn. Es dauerte einen Moment, bis er mir antwortete. „Ich werde die Vitalfunktionen Ihrer Tochter überprüfen. Nicht mehr und nicht weniger. Sie und Ihr Sohn können selbstverständlich der Untersuchung beiwohnen und sich davon überzeugen, dass ich nur Ihre körperlichen Funktionen testen werde.“
Irritiert blickte ich Eldar an und nickte nur, um zu bestätigen, dass ich verstanden hatte, was er sagte.
„Was halten Sie davon, dass wir beide einen schönen starken Kaffee trinken und uns bei einer Partie Dame oder Mühle noch ein wenig unterhalten?“, fragte er mich und wechselte gekonnt das Thema. Ich benötigte einen Moment, darauf einzugehen.
„Zu einem Kaffee sage ich nicht Nein!“, antwortete ich ihm darauf und ging auf seine Bitte ein. Was blieb mir schließlich anderes übrig? Entweder ich schaue weiter aus dem Fenster und sehe Ansgar und Henrik beim Schneeschippen zu oder ich starre einfach weiterhin in den Schneesturm und den Hilleroder Wald und hoffe auf ein baldiges Entkommen.
Eldar drehte sich zum Herd um und setzte einen Kessel mit Wasser darin auf. Er führte mich ins Wohnzimmer und bat mich, bereits das Spielbrett vorzubereiten, während er den Kaffee herrichtete. Ich entschied mich für das Mühlespiel und bereitete alles vor. Innerlich war ich sogar etwas zufrieden, da ein wenig Normalität in diesem Moment zu herrschen schien. Eldar kehrte um die zehn Minuten später, mit einem Tablett, auf dem zwei Tassen Kaffee und ein wenig Gebäck auf einem Teller standen, in seinen Händen zurück zur Wohnstube. Er stellte das Tablett ab und ließ sich in seinem Lehnohrsessel nieder. Er reichte mir eine Tasse und ich trank einen Schluck daraus. „Ah, ich sehe, wir werden Mühle spielen“, sagte er und klatschte sich dabei in die Hände und rieb diese anschließend aneinander.
Gardevang 13.2.1876 Tagebuch Vilhem Andersen
Die Tage verschwammen zu einem einzigen Albtraum. Draußen wütete der Schneesturm unaufhörlich über den Hilleroder Wald. Heute war Smillas „Behandlung“ an der Reihe. Ansgar holte sie, noch vom Sedativum benommen, aus dem Bett und brachte sie in den Keller. Kurz kehrte er wieder zurück, die Schiefertafel in der Hand. Darauf stand in klarem Schriftzug, dass Henrik und ich unverzüglich in den Keller kommen sollten. Als wir Eldars Labor betraten, lag Smilla bereits beinahe nackt auf dem Operationstisch. Ansgar dirigierte mich zu einem der bereitstehenden Rollstühle und fixierte mich mit festen Handgriffen daran.
Ich verstand nicht, warum er Henrik nicht ebenfalls an den zweiten Holzrollstuhl festband. Noch bevor ich etwas sagen konnte, betrat Eldar den Raum. In seinem Gesicht konnte ich ein hämisches Grinsen erkennen. In seinen Händen hielt er einen Stapel Papier. Er legte den Stapel neben Smilla auf den OP-Tisch und kramte in einer Tasche in seinem Kittel nach etwas. Er zog einen angespitzten Bleistift heraus und lächelte zufrieden, als er ihn betrachtete.
Sogleich begann er zu sprechen.
„Meine werten und liebgewonnenen Freunde. Nach der so wunderbar verlaufenen Operation von Henrik werde ich heute nun eure Tochter und Schwester, Smilla, behandeln. Ich werde mich auf meine Wurzeln berufen und zu meinen Anfängen zurückkehren.“
„Wie meinen Sie das?“, fiel ich ihm ins Wort. Eldar schaute mich verächtlich und mit einem hasserfüllten Blick an.
„Halten Sie den Mund, Vilhelm!“, keifte er mich an. „Würden Sie mich ausreden lassen, könnte ich Ihnen die Prozedur erklären. Aber Sie können es wieder einmal nicht abwarten. Ihre Unart, Personen zu unterbrechen, die gerade am Reden sind, zeugt nicht von einer guten Kinderstube, die Sie eigentlich hätten genießen sollen. Aber anscheinend haben Ihre Eltern ihnen keine gute Erziehung zukommen lassen!“
Fassungslos schaute ich Eldar an.
Henrik begann auf einmal zu lachen. „Tja, werter Herr Papa, wo Doktor Mikkelsen recht hat, hat er recht. Diese Unart hast du schon immer gehabt. Egal, ob es bei Mutter, Christopher, Smilla oder mir war. Du hast immer dazwischengeredet, wenn dir eine Meinung von uns nicht gepasst hat“, sagte er spöttisch zu mir.
Etwas geschockt von seiner Aussage schaute ich Henrik an. Meine festgebundenen Hände ballten sich dabei zu Fäusten. Ich war perplex über seine Reaktion und den Widerstand, den er mir plötzlich gegenüber bot. Noch bevor ich etwas erwidern konnte, begann Eldar wieder zu sprechen.
„Meine Herren, ich bitte Sie, Contenance zu bewahren, wir sind hier nicht auf einem Schulhof und alles erwachsene Menschen. Die jungen Pöbeleien können sie zu Hause austragen und nicht hier. Sie sind schließlich geschätzte Gäste in meinem Haus und hier wird schließlich geforscht und nicht gepöbelt und beschimpft!“
Ansgar, der neben dem OP-Tisch stand, betrachtete die Szene gelassen und ein hämisches Lächeln ließ seine verfaulten Zähne erkenne.
„Wie dem auch nun sei, ich werde Ihnen jetzt meine Vorgehensweise erklären!“, sprach Eldar weiter. „Und wehe, es kommt noch eine Unterbrechung oder Widerwort von beiden Herren. Ich werde nicht davor zurückscheuen, Sie beide von Ansgar chloroformieren zu lassen. Gerade Sie, Henrik, bitte ich, sich zu benehmen. Ich habe Ihnen eine Chance gegeben, die Sie ergreifen sollten. Nutzen Sie mein Angebot, oder Sie landen noch einmal auf dem OP-Tisch und ich werde Ihnen unvorstellbare Qualen zufügen, sodass Sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein oder gleich zu sterben. Beruhige dich also.“
Henrik senkte den Kopf und nickte stumm. In diesem Moment traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Erst hatte Eldar Henrik gesiezt, doch plötzlich war er ohne Vorwarnung zum Du übergegangen.
„Was zum Teufel haben Sie mit meinem Sohn gemacht?“, fuhr ich Eldar an. „Erst sprechen Sie ihn förmlich an, und dann wechseln Sie einfach so ins Du? Ich will wissen, was hier passiert ist, während ich mit Ansgar unterwegs war! Was haben Sie mit meinem Jungen angestellt? Doktor Mikkelsen, ich erwarte sofort eine Erklärung!“
Eldars Gesicht wurde purpurrot und man konnte seine Wut förmlich in der Luft greifen. Ansgar war bereits auf dem Weg zum Schrank mit dem Chloroform und den Lappen. Er öffnete den Schrank und nahm beides heraus und stellte es auf dem Optisch ab.
„Vilhelm, ich habe ihnen eben gesagt, ich wünsche keine weiteren Widerworte in meinem Haus. Noch ein Ton von Ihnen und ich werde Sie ruhig stellen!“, brüllte Eldar mich urplötzlich an. Seine Stimme ging dabei eine Oktave tiefer.
Ich zuckte zusammen. Ich öffnete den Mund und ein „Aber“. kam über meine Lippen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Henrik schnurstracks auf den OP-Tisch zuging. Er schnappte sich die Flasche Chloroform und öffnete sie. Sofort nahm er sich einen Lappen und träufelte das Chloroform hinein und kam auf mich zu. Noch bevor ich ein weiteres Wort sagen konnte. Drückte er mir den Lappen ins Gesicht. Ich riss meine Augen weit auf. Einen Moment später verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder erwachte, lag ich an Armen und Beinen fixiert im Bett des Gästezimmers. Draußen hörte ich den Schneesturm, wie er gegen das Haus peitschte.
Gardevang, 13.02.1876, Notizakte zu Familie Andersen. Geschrieben von Doktor Eldar Mikkelsen um 18:15 Uhr am Abend.
„Dieser aufmüpfige Mensch Vilhelm raubt mir noch meinen letzten Nerv. Dank ihm musste ich die Behandlung und Operation seiner Tochter Smilla auf übermorgen verschieben. Er kann einfach nicht sein Schandmaul halten. Wenn er weiter so macht, werde ich ihm die Stimmbänder verätzen und ihn so ruhig stellen. Ich rede mir bei ihm noch den Mund fusselig. Kann dieser Mensch nicht einmal machen, was man ihm sagt? Nein, anscheinend nicht. Dabei soll er froh sein, dass ich ihn weiterhin als Gast in meinem Hause beherberge. Am liebsten würde ich ihn draußen an die frische kalte Luft setzen und ihm den Schneesturm überlassen. Allerdings würde er es mit etwas Glück schaffen, den Schneesturm zu überleben und meine Forschungen damit in Gefahr zu bringen.“
„Was mir aber gut gefiel, war, dass sein Sohn Henrik sich endlich aus den Fesseln der Erziehung seines Vaters befreien konnte und ihn eiskalt ruhig gestellt hatte. Im ersten Moment war ich zwar etwas verwirrt über die Reaktion, die Henrik gezeigt hat, aber doch gleichzeitig fasziniert über seine, eiskalte Art zu handeln.“
„Schließlich hatte ich gesagt, wenn noch ein Ton über Vilhelms Lippen kommen würde, dass er ruhig gestellt wird. Ich gestehe, ich bin über die Art und Weise, wie Henrik gehandelt hatte, äußerst angetan. Allerdings muss ich mich davor hüten, Henriks Wut nicht auf mich zu lenken. Der Junge ist durch meine Stimulation seines Gehirnes eiskalt geworden.“
„Er wäre bestimmt in der Lage, einen Mord ohne Rücksicht auf Verluste zu begehen. Wie dem Ganzen nun auch sei. Ich werde übermorgen einen weiteren Versuch starten, Smilla seiner Behandlung zu unterziehen. Hoffentlich wird Vilhelm dann sein Mundwerk halten. Ich bezweifle es stark, aber ich werde Henrik gleich einen Vorschlag unterbreiten. Ich möchte sehen, wie weit er gehen wird.“
Gardevang, 14.02.1876, Notizakte zu Familie Andersen. Geschrieben von Doktor Eldar Mikkelsen um 21 Uhr am Abend.
„Heute Vormittag war ich bei Vilhelm, um zu schauen, ob er sich beruhigt hatte. Dies war allerdings nicht der Fall. Er war immer noch wütend über das, was ich seinem Sohn angetan hatte. Um es in seinen Worten auszudrücken, bezeichnete er mich als den Teufel persönlich und dass Gott mich für alle meine Taten bestrafen würde.“
„Dieser Mann und seine Ansicht über Religion. Ich habe ihm nochmals erklärt, dass es in der Welt der Forschung und Wissenschaft keinen Platz für Gott und Religion gibt. Was ihn letztlich dazu brachte, einmal sein loses Mundwerk zu halten und ihn hoffentlich zum Nachdenken brachte, war meine Äußerung, dass „selbst der Teufel aus der Bibel predigen kann“, da diese nur ein gedrucktes Buch ist. Als ich dies ausgesprochen hatte, war er auf einmal still und wusste nicht mehr, was er darauf antworten sollte.“
„Er ist sich wohl noch immer nicht bewusst, dass er mir gestern durch seine aufmüpfige und störende Art die Behandlung und Operation seiner Tochter Smilla, buchstäblich, um es in seiner Gossensprache zu sagen, ‚versaut‘ hatte.“
„Anschließend habe ich ihn alleine gelassen, um nach Henrik zu sehen. Mein Vorschlag, den ich ihm gestern Abend bei einer Partie Schach und einem Glas Rotwein vorgeschlagen hatte, fand er grandios.“
„Wir haben vereinbart: Sollte sein werter Erzeuger noch einmal solch ein Verhalten wie gestern an den Tag legen, werden wir ihn mit einem Knebel ruhig stellen. Letztlich kann ich Smilla nicht wochenlang sedieren und auch nicht ewig darauf warten, ihr Gehirn zu erforschen. „Schließlich bin ich ja kein Unmensch.“ „Außerdem nützt Vilhelm mir nicht als Zeuge meiner Arbeit, wenn er ständig chloroformiert wird. Ich brauche ihn bei vollem Bewusstsein. Ein erneuter Versuch, Smilla zu operieren, habe ich nun für morgen geplant.“
Gardevang, 15.2.1876, Tagebuch Vilhelm Andersen
Möge Gott uns allen gnädig sein. Heute habe ich die unvorstellbare Grausamkeit von Doktor Eldar Mikkelsen vollends kennengelernt. Dieser Mann sollte für immer von dieser Erde getilgt und sein Bruder Ansgar gleich mit dazu.
Heute in aller Frühe riss mich Ansgar aus dem Schlaf und ich musste nur im Nachthemd bekleidet und gedrängt von Ansgar in den Keller heruntergehen. Unten warteten bereits Eldar und Henrik. Smilla lag erneut halb nackt und ohne Bewusstsein auf dem OP-Tisch. Ich wurde unsanft in den Rollstuhl gedrückt und sofort daran gefesselt. Eldar verlor keine Zeit und begann sofort mit seiner Erklärung, wie er Smilla operieren wird. Er begann zu sprechen.
„Meine werten Zuschauer. Kommen wir nun zu der Behandlung von Smilla Andersen, die bereits vor zwei Tagen stattfinden sollte. Wie ich bereits einmal erwähnt hatte, möchte ich gerne zu den Wurzeln und Anfängen zurückkehren. Doch eines wird sich dabei ändern. Die Drähte zur Gehirnstimulation werden eine entscheidende Rolle dabei spielen“, sagte er und schaute uns alle dabei an.
„Was hast du vor?“, fragte Henrik.
Eldar schaute ihn mit einem zufriedenen Lächeln an und antwortete ihm: „Mein junger Freund, ich werde, wie du schon erkennen kannst, die Schädeldecke von Smilla entfernen und Ihr Gehirn mit den Drähten stimulieren. Sobald sie aufgewacht ist, werden ich und Ansgar deiner Schwester einigen körperlichen Behandlungen unterziehen, um herauszufinden, wie sie darauf reagieren wird.“
„Wenn es keine weiteren Fragen mehr gibt, werde ich damit beginnen, Ihren Schädel zu öffnen.“ Dabei schaute mich Eldar eindringlich und mit scharfem Blick an. Ich beschloss in diesem Moment lieber kein Wort zu sagen.
Er ging auf Henrik zu und überreichte ihm einen Stapel Papier und den Bleistift, den er bereits vor zwei Tagen schon bereitgelegt hatte. Dabei flüsterte er ihm etwas ins Ohr, das ich nicht verstehen konnte. Henrik nickte zur Bestätigung ein Ja und setzte sich in den anderen Rollstuhl und legte den Stapel Papier auf seinen Schoß.
Eldar ging zurück zum OP-Tisch und nahm sich das Skalpell. Er schnitt unterhalb des Haaransatzes bis kurz hinter ihren Ohren die Kopfhaut auf und klappte diese nach hinten. Er legte das Skalpell auf die Seite und nahm sich die Knochensäge. Mit einem leisen Knirschen setzte Eldar die Knochensäge an. Die kreischende Säge hallte im Raum. Sie grub sich Stück für Stück durch ihre Schädelknochen. Fein säuberlich und mit einer ungeahnten Achtsamkeit der Routine hob Eldar schließlich den Schädelknochen aus Smillas Schädel heraus. Der Blick auf ihr Gehirn lag nun frei. Ansgar griff nach einem sauberen Tuch und wischte das Blut weg, um die Sicht zu klären.
Eldar griff nach den dünnen Drähten und setzte sie fein säuberlich an und schob sie in Smillas Gehirn. Anschließend wartete er auf das Aufwachen meiner Tochter. Ich kann nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, bis Smilla endlich aufwachte. Mir kam es jedoch vor wie eine halbe Ewigkeit.
Als sie endlich ihre Augen aufschlug, riss sie diese im nächsten Moment weit auf. Sie begann sich leicht zu bewegen und Eldar bat Ansgar und Henrik, eilig zu handeln und Smilla auf dem Tisch zu fixieren, sodass diese keinen großen Spielraum für Bewegungen mehr hatten.
Innerhalb kurzer Zeit banden die beiden Smilla am Tisch fest und fixierten zusätzlich noch ihre Arme und Füße. Meine Tochter war nun bewegungsunfähig und, wie ich, hilflos den Machenschaften von Doktor Mikkelsen ausgeliefert.
„Henrik, beobachte genau, was ich als Nächstes machen werde“, sagte Eldar und seine Stimme zitterte vor Aufregung. „Das ist Wissenschaft im Entstehen“, sprach er weiter. Henrik schnappte sich das Papier und zeichnete etwas darauf. Als er damit fertig war, zeigte er Eldar das gezeichnete Bild. Dieser grinste ihn zufrieden an. „Sehr gut, mein Lieber. Ich wusste, dein Talent wird uns allen zunutze sein“ , sagte er zu ihm und widmete sich wieder der Behandlung von Smilla.
Festgebunden und außerstande, sich zu bewegen, lag Smilla da und versuchte verzweifelt, mit Worten zu agieren. Doch Eldar hatte bereits vorgesorgt und ihr Sprachzentrum mit den Drähten manipuliert. Ihr Mund bewegte sich, es kam jedoch kein Ton über Ihre Lippen.
Ich sah aus wie ein Häufchen Elend im Rollstuhl, und Tränen flossen meine Wangen hinab. Ich wollte meiner Tochter helfen und konnte es nicht. „Sie sadistisches Scheusal!“, sagte ich heißer zu Eldar. Und dieser blickte mich kurz an. Anschließend schaute er Henrik an und dieser las aus Eldars Augen wie in einem offenen Buch.
Auf der Stelle legte er das Blatt Papier und den Stift zur Seite, ging an den Schrank mit den Tüchern und holte das größte Tuch heraus, das er finden konnte. Er kam auf mich zu und wickelte das Tuch zu einer Rolle dabei auf. „Weißt du, Papa, du bist einfach unbelehrbar. Sei froh, dass Eldar dir nicht die Stimmbänder durchtrennt und dich so ein für alle Mal zum Schweigen bringt.“ Mit diesen Worten stellte er sich hinter mich. Und band das Tuch um meinen Kopf. Dieser öffnete sich widerwillig, als Henrik das Tuch durch meine Lippen zwang, und das Tuch verschwand zwischen meinen Zähnen. Mein eigener Sohn knebelte mich und ich war außerstande, mich zu wehren.
Ansgar stand stumm und ohne Reaktion neben Eldar und beobachtete Henrik und mich. Sein Gesichtsausdruck war emotionslos. Ich wollte schreien, wollte kämpfen, aber meine Kräfte verließen mich. Ich war gezwungen, zuzusehen, wie Eldar mein kleines Mädchen quälte. Erschöpft ergab ich mich meinem Schicksal und ich schluchzte durch die Knebelung gedämpft und kaum hörbar. Ich senkte den Kopf und schaute zu Boden. Eldar befahl Ansgar jedoch, hinter mich zu drehten und meinen Kopf hochzuhalten. Dieser tat, was ihm befohlen war und griff brutal nach meinem Haarschopf und zog den Kopf nach oben. Das Ziehen schmerzte auf meiner Kopfhaut.
Anschließend hielt Ansgar meinen Kopf mit seinen Händen fest. Tränen quollen mir aus den Augen und tränkten langsam den Knebel. Nach kurzer Zeit konnte ich den Geschmack meiner salzigen Tränen in meinem Mund schmecken.
Eldar stellte sich vor mich und schaute mir in die Augen. Das blanke Böse war in ihnen zu erkennen. „Vilhelm, Sie haben zugestimmt, mein Zeuge für meine Experimente zu sein. Also reisen sie sich zusammen und hören auf zu heulen wie ein kleines Kind. Meine Arbeit ist wichtig für die Nachwelt. Schauen Sie gefälligst hin und merken Sie sich genau, was ich für Behandlungen an Ihrer Tochter durchführe“, sagte er mit Wut in seiner Stimme zu mir.
Ich nickte als Bestätigung, und Ansgar ließ meinen Kopf los. Eldar ging zurück zum OP-Tisch, und Ansgar verließ den Raum.
Eldar begann, meine Tochter zu foltern. Dies tat er auf unterschiedliche Praktiken, indem er ihr körperliche Wunden zufügte, die leicht bis minderstark bluteten, nur um anschließend das Bluten durch die gezielte Stimulation des Gehirnes mithilfe der Drähte wieder zum Stillstand zu bringen. Eldar setzte sie schmerzhafte Tests aus, indem er ihr im wachen Zustand Fingernägel und Zehnnägel ausriss. Anschließend wurde sie nach der Prozedur der Folter mit Chloroform ruhig gestellt, damit Henrik seiner Arbeit des Zeichnens nachkommen und Eldar eine Pause machen konnte.
Ansgar kehrte zurück in den Raum und hielt Eldar seine Schiefertafel unter die Nase. Eldar nahm diese und begann zu lesen. Ein boshaftes Grinsen erschien in seinem Gesicht, und er klopfte Ansgar auf die rechte Schulter.
„Ansgar, das ist eine brillante Idee. Ich weiß ja, dass du dir ununterbrochen dein unsittliches Vergnügen bei der Beobachtung der Behandlungen bereitet hast, aber was du dir da hast einfallen lassen, ist gewiss grandios. Geh schnell nach oben und bereite alles vor. Wenn du fertig bist, komm wieder runter und pass auf, dass du nichts verschüttest!“, sagte Eldar zu Ansgar, der ebenfalls ein gemeines Grinsen an den Tag legte.
Henrik, der schweigend das Ganze beobachtet hatte, ging zu Eldar und bat ihn, darum zu erfahren, was Ansgar für eine Idee hatte. Eldar schaute ihn grinsend an und bat ihn seinerseits, mit vor die Tür zu kommen. Ich verstand die Geheimniskrämerei nicht und protestierte lautstark durch den Knebel in meinem Mund. Doch die beiden nahmen keine Notiz davon.
Sie gingen zur Tür, öffneten Sie und verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich. Die Stille im Raum war nun greifbar. Ich schaute meine Tochter an und begann erneut zu weinen. Ihr Körper lag geschunden von der Folter auf dem OP-Tisch. Die Wunden an Ihren Fingern, wo vorher ihre Fingernägel wahren, bluteten leicht. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.
Einerseits war ich froh, dass Eldar sie chloroformiert hatte und sie somit schlief. Andererseits verfluchte ich den Tag, an dem ich dieses verfluchte Holzhaus im Wald betreten hatte. „Warum musste ich unbedingt den Notizen von Christopher nachgehen? Hätte ich nicht alles auf sich beruhen lassen können. Riecht es nicht, dass Christopher und seine Familie tot sind?“, fragte ich mich selbst in meinem Kopf.
Meine Gedanken wurden jäh durch die sich öffnende Tür und das Lachen von Henrik und Eldar unterbrochen. „Das ist eine super Idee!“, sagte mein Sohn, als er den Raum betrat. Dabei schaute er mich an und begann erneut zu lachen.
„Eldar, schau dir meinen werten Erzeuger an! Da sitzt er wie ein Häufchen Elend in seinem hölzernen Rollstuhl und heult wie ein kleines Kind, dem man die Süßigkeiten weggenommen hat!“, sagt er noch immer halb am Lachen. „Ich schwöre bei allem, was mir lieb und teuer ist, deine Behandlung an mir hat mir endlich Freiraum für alles gegeben!“, sprach er weiter und trat dabei vor mich. Dabei zog er mir den Knebel aus meinem Mund.
„Henrik, wie kannst du nur so kalt sein? Das ist deine Schwester, die von diesem Monster, das sich Doktor Eldar Mikkelsen nennt, gequält wird!“, schrie ich ihn wütend an.
„Ich habe keine Familie mehr!“, gab er mir als Antwort zurück und schaute mir dabei in die Augen, ohne mit der Wimper zu zucken. Du bist nicht mehr als mein Erzeuger. Soll ich dir etwas sagen? Hast du mal auf die große, stählerne Wanne geschaut? Ist dir nicht aufgefallen, dass diese nicht mehr abgedeckt ist?“, fragte er mich. Mein Kopf drehte sich augenblicklich Richtung Wanne und ich erkannte, dass Henrik recht hatte. Das Tuch, das über der Wanne hing, war verschwunden und in den großen Glasballons war keine Flüssigkeit mehr drin.
Sofort drehte ich den Kopf zurück und schaute meinem Sohn in die Augen. Dieser fuhr fort: „Ich habe Mutter und die nette Frau Mortensen vor einigen Tagen, als du mit Ansgar unterwegs warst, um die Besorgungen zu machen, in Säure aufgelöst!“, sagte er mit einem dunklen Unterton, den selbst Eldar bisher noch nicht an den Tag legen konnte.
Eldar fiel im kurz ins Wort. „Dabei hat er sogar vor lauter Freude und Glücksgefühl seine Hosen durch einen Samenerguss eingenässt!“, hörte ich ihn sagen, doch blickte ich ihn dabei nicht an.
Henrik ergriff nun wieder das Wort. „Was aus dir und Smilla wird, ist mir egal. Eldar kann, wenn er möchte, auch dein Gehirn erforschen. Dann werde ich an deine Stelle als sein Zeuge für seine grandiose Forschung treten!“, sprach er weiter und drehte sich zu Eldar um.
Dieser stand neben Smilla am OP-Tisch und beobachte, wie sich der Disput zwischen meinem Sohn und mir weiterentwickelte.
Ich schnaubte wütend und entsetzt über Henriks Verhalten. In meiner Wut kam mir etwas über die Lippen, was ich am besten nicht gesagt hätte. „Henrik, wenn ich nicht festgebunden wäre, würde ich dir eine Ohrfeige verpassen, sodass deine Zähne im Hintern Klavier spielen!“, sagte ich zu ihm.
„Ach ja, schlagen konnte mein werter Herr Vater ja schon immer gut!“, fauchte Henrik zurück und noch bevor ich antworten konnte, steckte er mir den Knebel wieder in den Mund.
Ein Klopfen, das an der Tür, die nach oben ins Haus führte, war zu hören. Eldar ging zur selbigen und öffnete sie. Ansgar kam mit einem großen Topf mit Deckel darauf wieder in den OP-Raum. Er stellte den Topf neben Smilla auf diesen ab.
„Ich danke dir, Ansgar! Wärst du so gut und würdest die linke Hand von Smilla aus der Fixierung lösen und sie dann mit Henrik zusammen festhalten? „Henrik die Füße und du die Schultern“, sagte Eldar zu Ansgar, der sich eilig daran machte, das auszuführen, was sein Bruder angewiesen hatte. „Wollen wir doch mal sehen, wie schnell die junge Dame aufwachen wird!“, sprach Eldar weiter und in seiner Stimme lag eine freudige Erregung auf das, was passieren wird.
Ansgar und Henrik nahmen die Positionen ein, die Eldar ihnen angewiesen hatte, und drückten Smilla an Schultern und den Füßen auf den Tisch. Eldar nahm den Deckel vom Topf. Sowie er den Deckel gehoben hatte, stieg der Dampf in die Luft auf. Meine Augen weiteten sich, als ich begriff, was Eldar vorhatte. Ich brüllte durch den Knebel und bewegte meinen Körper dabei ruckartig, sodass der ganze Rollstuhl wackelte. Doch es war vergebens.
„Mein lieber Vilhelm, ich werde nun die Hand Ihrer Tochter in heißes Wasser halten, um zu sehen, wie schnell sie aufwachen wird und ihr Gehirn darauf reagiert. Merken Sie sich gut, wie die Reaktion Ihrer Tochter dabei ausfallen wird“, sprach er gezielt nur zu mir.
Er ging hinter Smilla und drehte ein wenig an zwei Drähten, die in ihrem Gehirn steckten, und ging dann wieder zu ihrer linken Körperseite. Ohne zu zögern nahm er ihre linke Hand und steckte sie in den Topf mit dem heißen Wasser.
Keine drei Sekunden später schlug Smilla die Augen auf und schrie, als ob es keinen Morgen mehr geben würde. Sie versuchte sich zu wehren, doch die Fixierung und das Festhalten der beiden machten es unmöglich. Einen Augenblick später zog Eldar ihre Hand wieder aus dem Topf und legte sie neben Smilla ab. Ihre Hand war feuerrot und verbrüht. Ich konnte es nicht mehr ertragen, konnte ihre Schreie nicht mehr hören. Ihre Augen flehten um Hilfe, aber ich konnte ihr nicht helfen.
„Interessant!“, hörte ich Eldar sagen, gefolgt von einem, „Das ist genug. Wir wollen doch nicht, dass sie ernsthafte Verbrennungen erleidet. Schließlich bin ich ja kein Unmensch! Ich danke euch beiden für eure Hilfe.“ Schließlich richtete er nun das Wort an Ansgar und Henrik.
Ich schaute die beiden an und bei beiden war ein Lächeln der Boshaftigkeit im Gesicht zu sehen. Sie ließen von Smilla ab und Ansgar ging aus dem Raum. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, ich konnte eine deutliche Wölbung in seiner Hose erkennen. Diese Scheusal erregt sich noch an dem Leid meiner Tochter. Ich werde ihn höchstpersönlich umbringen, sobald ich die Chance dazu habe, schoss es mir durch den Kopf. Henrik begann wieder seelenruhig zu zeichnen, als ob nichts gewesen wäre. Smilla lag schnaubend und mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck auf dem Tisch.
Doch Eldar hatte noch nicht genug. Er trat wieder hinter Smilla und griff nach einem Handbohrer und begann, kleine Löcher in verschiedene Teile von Smillas Gehirn zu bohren. Dort führte er weitere Drähte ein. Smilla stöhnte und ihr Körper zitterte unkontrolliert. Sie versuchte, etwas zu sagen. Ihre Stimme klang gedämpft und leise, aber doch verständlich.
„Doktor Mikkelsen, Sie hatten noch nie Sonne in Ihrem Herzen!“, sagte sie, bevor sie vor Anstrengung das Bewusstsein verlor.
Eldar jedoch zeigte keinerlei Empathie und Reaktion auf das, was Smilla sagte, sondern nahm sich ein Heft, das auf einem der Schränke lag, und notierte fleißig seine Beobachtungen. Er schien es sogar noch zu genießen, als wäre ihr Leiden der Beweis seiner Genialität.
Vielleicht ist der Tod unsere einzige Erlösung und Rettung von diesem Martyrium, ging es mir durch den Kopf. Doch bevor Eldar weiter Versuche an Smilla vornehmen konnte, hörten wir das Glöckchen über der Tür zum Tunnel läuten.
Dr. Mikkelsen ließ von seinen Notizen ab und wusch sich seelenruhig seine Hände in einer Schüssel mit Wasser, die auf einem kleinen Beistelltisch stand, bevor er zur Tür nach oben ging und diese öffnete.
„Ansgar, kannst du bitte runterkommen? Wir haben, wie es ausschaut, einen neuen Gast. Lass ihn uns gebührend empfangen“, rief er nach oben.
Henrik nahm sich eine Flasche Chloroform und einen Lappen aus dem Schrank und betäubte zuerst Smilla und dann mich.
Fortsetzung folgt …
Ich war mal so frei und habe deine Geschichte gelesen und ausgebessert.
Du bringst leider ständig das förmliche Ihr und Sie durcheinander mit den sie / ihr Pronomen.
Außerdem hast du häufig auch die Namen deiner eigenen Figuren falsch geschrieben oder mitten in einem Dialog nochmal Anführungszeichen gesetzt oder Punkt und Komma falsch gesetzt. Das brachte den Lesefluss leider immens durcheinander :/
Kleiner Tipp, lass dir deine Geschichten von einer KI korrigieren auf normale Rechtschreibfehler um solche Fehler zu vemeiden ^^
Und lies dir die Geschichte selbst etwas gründlicher durch, nur ein gut gemeinter Tipp ^^
Liebe Grüße, Sally ♥
Ich richte es Scribber Rechtschreibprüfung aus.
Damit korregiere ich nämlich.
Aber das nächste mal schreib sowas bitte privat.