Wunderschön
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte mich. Das kleine
Garagenlicht bringt das Rote in meinen Haaren, die mir bis zur Schulter
herunterfallen, zum schimmern. Gerade so deckt es den nackten Bereich rund um meinen Nacken.
Es ist kalt. Mir ist es kalt. Der Träger meines dünnen schwarzen Oberteils
fällt mir auf die Schulter. Ich will es an seine Stelle zurückstreifen, doch
die nötige Kraft dazu fehlt mir. Mit meinen Händen will ich mir um meine zittrigen
Oberarme fassen, mich warmhalten, aber meine Hände geben nach. Sie sind müde.
Ich bin müde. Meine Blicke wandern auf mein Gesicht. Mein wunderschönes
Gesicht. Auf meiner blassen Haut sind die warmen Töne meiner Adern
wieder zu erkennen. Sie sind wunderschön. Die Adern ziehen sich bis zu meinen
Augenlidern, wo sie dann im exakt gezogenen Lidstrich verschwinden. Der
Lidstrich, der exakt gezogen war. Trotzdem ist es wunderschön. Meine Mundwinkel
heben sich. Ich muss lächeln. Meine einst feuerroten vollen Lippen sind zu
einem großen Nichts verblasst. Meine Wangenknochen sind besonders markant und
heben meine Gesichtszüge hervor. So wunderschön. So wunderschön, dass ich nach
mir greifen muss, mich berühren und bewundern muss. Meine zittrige Hand hebt
sich langsam von der Seite und bahnt sich den Weg zu meinem Spiegelbild. Ich
will mich. Ich will es. Ich will es so sehr. Näher begebe ich mich zu mir, denn
ich kann nicht noch weiter entfernt zu mir sein.
Mein heisser Atem dampft als ich immer näher an mich
herankomme. Meine Stirn ist jetzt eins zu eins in Verbindung mit meinem
wunderschönen Spiegelbild. Ich bin da, doch, wieso fühle ich mich nicht? Wieso
kann ich nicht mit mir sein? Wieso? Tränen steigen mir in die Augen. Ich
zittere. Ich zittere so sehr. Ich will es doch. Ich will mich. Ich will mich.
Ich will mich. Eine heisse Flüssigkeit läuft meiner Stirn herunter, als ich
immer und immer wieder mit meinem Kopf gegen den Spiegel schlage. Ich schlage
so fest zu, dass ich mich jetzt mehrfach sehe. So viele Versionen von mir. Ich
will alle. Alle zersplittern in tausend Stücken auf dem Boden. Das klirrende
Geräusch ertönt in der ganzen Halle. Aber ich bin da! Mit meiner Hand greife
ich nach mir, doch ein tiefer Schnitt ziert das Innere meiner Hand und tropft
und tropft. Ich schreie. Ich schreie lauthals und halte mich noch tiefer in
meiner Hand. Die Flüssigkeit wird immer stärker und es dringt immer
tiefer in meine Haut ein. Mami kann mir helfen. Mami und Papi. Und
Schwesterherz.
Ich begebe mich zu ihnen. Sie sind immer für mich da, denn sie
sind meine Familie. Familie bedeutet Zusammenhalt und nie, aber nie habe ich es
anders erlebt. Sie sitzen friedlich nebeneinander auf der länglichen Couch in
unserem riesigen Wohnzimmer. Als ich mit langsamen Schritten zu ihnen gehe,
lächelt Mami mich schon an. Mein Herz rast. Ich will ihr in die Arme fallen,
doch da ist auch Papi. Ich sehe zwar wie er mich anlächelt, als ich mich ihm
nähere, aber ich sehe auch den besorgten, tiefen, traurigen Blick in seinen
Augen. Der Blick meiner Mami scheint mich aber nicht zu würdigen. Wieso Mami?
Wieso schaust du mich nicht an? Bin ich denn nicht schön genug für dich? Mami,
ich habe doch deinen teuren Lippenstift benutzt, als du mir sagtest ich solle
aufhören.
Dann weinte ich und sagte dir ich sei nicht schön genug. Du
nahmst mich in deine Armen und sagtest mir ich sei das wunderschönste Mädchen
der Welt. Doch, Mami, wieso fühlte ich mich nicht schön genug? Wieso sah ich
nicht das Strahlen in deinen und Papi’s Augen? Weshalb hatte Schwesterherz
immer mehr Freunde als ich? Schwesterherz war immer schöner gewesen, Mami, du logst
mich an.
Wieso logst du mich an, Mami? Wieso kannst du mir jetzt
nicht in die Augen schauen und mir immer noch sagen, dass ich das
wunderschönste Mädchen der Welt bin? Mami ich will doch nur, dass du mich
ansiehst. Mami, siehst du das? Der teure Lippenstift und die schwarze Farbe
haben mich wunderschön gemacht. Dein schwarzes kurzes Nachthemd hat mich sexy
gemacht, Mami.
Als Papi mich sah, funkelten seine Augen, Mami. Du wolltest
es nicht wahrhaben. Als ich auf seinen Schoss sass und meine Zunge über seinen
warmen Hals glitt, warst du doch nur eifersüchtig, Mami. Du wusstest wie sehr
er mich wollte. Sein Begehren zu mir war grösser als zu dir als je zuvor. Du
hast es bestritten, doch ich fühlte es, Mami. Es war so, aber so hart, Mami. Er
wollte mich und nicht dich. Weisst du auch wieso? Ich war wunderschön. So
schön.
Wir wollten es beide so sehr, Mami, doch du konntest es
einfach nicht ertragen. Deine Eifersucht war so mächtig angewachsen, dass du
mich von seinem Schoss runtergezerrt hattest. Ich konnte nicht glauben und auch
nicht nachvollziehen, wieso du so etwas Grausames tun konntest. Mein Kopf
schlug am Tisch auf und blutete, Mami. Mein wunderschönes helles Haar, färbte
sich rot. Weisst du wieso, Mami? Weil du eifersüchtig warst.
Glaube mir ich wollte das nicht tun, wirklich nicht. Aber
Mami, so eine Eifersucht bricht doch den Zusammenhalt der Familie. Der
Zusammenhalt einer Familie ist so, aber so wichtig, Mami, wieso war dir das
egal? Der Bruch einer festen stabilen Familie, ist nicht mehr schön. Gar nicht
schön.
Ich musste zum Messer greifen Mami, sonst würdet ihr mich
doch hinausschmeissen. Dann könnte ich mich nicht mehr wunderschön machen. Ich
wollte es nicht tun. Ich konnte es aber nicht zulassen, dass unsere Familie
zusammenbricht. Doch nicht wegen Eifersucht, Mami. Ich musste es tun. So war es
schön. Wunderschön.
Euer Gesicht konnte ich nicht ertragen, Mami. Es war so
furchteinflössend, so beängstigend. Ihr musstet auch wunderschön werden, so wie
ich. Deswegen sorgte ich dafür, dass ihr lächelt. Nie aber nie sollte euer
Lächeln erlöschen. Ich habe auch dafür gesorgt, dass das nie geschehen wird,
Mami. Ihr werdet für immer lächeln. Ein breites, wunderschönes Grinsen. So
schön. Wunderschön.
Ich setze mich nun neben Papi und streichle seinen
Handrücken. Sie ist eiskalt. Tränen steigen mir wieder in die Augen, doch ich
halte sie zurück. Wunderschöne Mädchen weinen nicht. Papi würde mich so nicht
wollen. Ich ruhe meinen Kopf auf seiner muskulösen Schulter, als meine Hand
nach oben gleitet. Ich will dich, Papi, denn Mami kam zwischen uns. Jetzt wird
uns niemand mehr stören, Papi.
Ich werfe mein Bein wieder um seinen Schoß. Den leeren
starren Blick von Mami spüre ich auf uns. Sie haftet wie eine Fliege im
Fliegennetz. Voller Hass und gefühlskalt. Doch das Lächeln ist da. Den
durchnässten Oberteil von Papi ziehe ich ihm aus und streife die ebenfalls
durchnässte Hose hinunter. Papi ist so wunderschön. Mami, siehst du das? Ich
und Papi werden endlich zusammen sein, ohne Unterbruch, ohne Eifersucht. Hast
du jemals so etwas Schönes gesehen, Mami? Die Träger meines Nachthemdes ziehe
ich mir über die Arme. Das Nachthemd ist so klein und so dünn, dass es mir auf
der Stelle hinunterfällt. Mami und Papi lächeln mich immer noch an. Ich weiss,
dass es euch gefällt, besonders Papi gefällt es. Deswegen schmiege ich mich zu
ihm und halte ihn fest.
Ich will ihn wieder fühlen Papi, wieso wird es nicht hart?
Meine Hüfte bewegt sich hin und fort, als ich ihn tief in mir spüre. Papi
gefällt dir das? Er lächelt mich an. So schön. Wunderschön. Meine Bewegungen
werden immer schneller und es fühlt sich so gut an mit Papi zu sein. Wir
verschmelzen förmlich zu einer Person. Auch meiner Mami gefällt es, denn sie
lächelt. In meinem Körper baut sich die Spannung auf und wird grösser und
grösser als ich mich hin und fort auf Papi bewege. Glücksgefühle durchströmen meinen
Körper, erfüllen mich mit Euphorie und lassen mich wunderschön sein.
Ich wünschte Schwesterherz könnte diesen Augenblick
miterleben. Wir alle würden lächeln. Wir alle wären wunderschön. Schwesterherz,
zum ersten Mal wäre ich genau so schön wie du. Aber das werde ich sein,
Schwesterherz. Denn du bist nun in mir, wir sind eins geworden Schwesterherz. Ich
und du, Schwesterherz. Keine Sorge, ich habe Mami und Papi versichert, ich
werde auf dich aufpassen. In mir drinnen bist du sicher, Schwesterherz. Denn
nur so, sind wir wunderschön.