
Aussortiert 1
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Der Motor meines Autos brummte leise, während es mit einer leicht überhöhten Geschwindigkeit über die ausreichend beleuchteten Straßen der kleinen Ortschaft rollte. Ich grölte gut gelaunt den Nirvana-Song, der aus meinem Radio dröhnte, mit und lies mir die Haare von der durch die Fenster hineinströmenden Luft durchpusten. Ich wippte den Kopf im Takt der Musik, langsam genug, um Kontrolle über den Wagen zu behalten, und schnell genug, um meiner Freude über den Song Ausdruck verleihen. Da begann mein Handy zu klingeln. Der Klang von Ensiferum mischte sich mit Nirvana zu einer unangenehmen Dissonanz. Genervt stellte ich das Radio stumm und schaltete meine Freisprechanlage ein.
„Wer stört?“, murrte ich genervt.
„Deine Mutter stört!“, schnauzte die Stimme aus der Anlage. Ich verdrehte die Augen. Ohne ein Wort zu sagen ließ ich die Predigt über mich ergehen, wie verletzend ich doch immer wäre und so weiter und so weiter. Hatte ich schon oft genug gehört. Zu meiner eigenen Belustigung formte ich mit der Hand einen plappernden Mund, er brachte mich zum Grinsen. Wenigstens einen Moment. Als sie endlich fertig war, erklärte sie mir schließlich, dass wir noch Knabberkram und Sekt für unsere Gäste bräuchten. Ihre Gäste. Ich legte auf, seufzte kurz und wendete meinen Wagen bei der nächstbesten Gelegenheit, um in Richtung Supermarkt zu fahren.
Da es bereits nach sieben Uhr Abends war, war der Supermarkt zwar noch relativ voll, aber es fiel nicht gerade schwer, um diese Uhrzeit einen freien Parkplatz zu finden. Als ich etwas ungeschickt mein Auto einparkte, wechselte mein Lieblingsradiosender zu irgendeinem Deutschrocker, falls man diesen Typen überhaupt noch so nennen konnte, und ich schaltete genervt ab, auch wenn ich nur noch so um die zehn Sekunden im Auto verbringen würde. Beim Aussteigen zog sich mein langer, schwarzer Mantel durch eine dreckige Pfütze direkt neben der Autotür. Ein brauner Fleck zeichnete sich an der betroffenen Stelle ab. „Scheisse.“ Ich knallte die Tür und stapfte zum Haupteingang. Desinteressiert nahm ich zwei Flaschen Sekt aus dem Regel. Im Supermarkt war es, obwohl er recht gut besucht war, ziemlich still. Nur das Deckenradio dudelte vor sich hin. Mit der Sektflasche unter dem Arm schlenderte ich zum Knabberkram herüber und packte wahllos ein paar Tüten. Ich wollte mich gerade umdrehen und zur Kasse gehen, beschloss dann aber, mir auch etwas zu kaufen und ließ meinen Blick über das Angebot schweifen.
Da näherte sich etwas von hinten. Etwas ohne Schritte. Es schien sich langsam über den Boden zu ziehen und gab einige unangenehme, quietschende Geräusche von sich. Ich schauderte, meine Nackenhaare stellten sich auf, und in genau diesem Moment krallte sich etwas um mein linkes Handgelenk. Kampfbereit wirbelte ich herum und dann…
„Hallo, junger Herr!“ Erleichtert blickte ich in das freundliche Gesicht eines alten, im Rollstuhl sitzenden Mannes, den ich von der Arbeit kannte. Ich atmete auf und lächelte ihn ebenfalls an. „Hallo. Sind sie heute alleine hier?“
„Naja, ich hatte langsam genug von diesem Heim.“, scherzte er. „Nein, ich bin mit einer Pflegerin einkaufen gegangen, da ich noch etwas für mein Sonntagsfrühstück brauchte.“ Er deutete auf den Gang mit der Marmelade. Ich schaute in die Richtung und entdeckte eine Frau, die ich zwar regelmäßig sah, aber deren Namen nicht kannte. Sie lächelte und ich nickte ihr zu. „Wie lange macht ihr denn dieses freiwillige Jahr noch?“, fragte der alte Mann. Ich lächelte ihn wieder an. Er war immer sehr nett gewesen. „Nur noch zwei Monate.“ Er schaute mich traurig an. „Was, nur noch?“ Ich nickte. Dann verabschiedete er sich von mir, als seine Pflegerin wieder die Griffe seines Rollstuhls in die Hände nahm und ihn in Richtung der Käsetheke schob.
Wortlos ging ich zur Kasse, verneinte dort lediglich das „Sammeln sie unsere Treuepunkte?“ der Kassiererin und bewegte mich anschließend zu meinem Auto. Doch in dem Moment, in dem ich aus dem Supermarkt trat, ergriff mich ein Gefühl von Beklemmung. Ich fühlte mich plötzlich wie eingesperrt, ohne ersichtlichen Grund, meine Muskeln verkrampften sich, ich begann vor Kälte zu zittern, als sich knochige Finger in meine Schulter bohrten. Ich erschrak. Wollte rennen. Weg von hier. Zu meinem Auto. Doch ich konnte nicht. Ich war wie festgefroren. Eine krächzende Stimme drang an mein Ohr:
„Guten Abend, junger Mann.“ Ich drehte mich langsam um und starrte fassungslos in das hilflose Gesicht einer alten, mageren Dame. Dann, nach einem Moment, fing ich mich schließlich wieder und antwortete: „…Ja … ähm … H-hallo.“ Die Stimme der alten Frau war unangenehm. Sehr unangenehm. „Entschuldigen sie bitte die Störung, aber ich bin alt und meine Hände zittern so sehr. Könnten sie mir vielleicht meine Wohnungstür aufschließen?“ Ich schaute einen Moment in ihre flehenden Augen, dann willigte ich schließlich ein. „Oh, das ist sehr nett von ihnen. Wissen sie, ich hatte einmal einen Enkel in ihrem Alter, der studierte Architektur…“
Während wir die Straße entlang zu einem Mehrfamilienhaus gingen, erzählte sie mir scheinbar alles, was es über ihren Enkel zu wissen gab. Viermal. Nur, dass er jedesmal ein anderes Fach studiert hatte. Als wir endlich das Haus erreichten, gab sie mir ihren Schlüssel und ich öffnete die Tür für sie. „So, da wären wir.“, sagte ich mit einer Stimme, die meine Ungeduld überspielte.
„Vielen Dank für ihre Hilfsbereitschaft, junger Mann.“, krähte die Alte. „Wollen sie nicht noch einen Moment hereinkommen?“ Ich verzog unmerklich das Gesicht, lehnte ab, verabschiedete mich von ihr und rannte in Richtung des Parkplatzes davon. Erst jetzt registrierte ich, dass ich die eben gekauften Sachen noch immer bei mir trug.
Endlich wieder im Auto schaltete ich Radio und Klimaanlage an und legte die Strecke nach Hause in etwas weniger als 5 Minuten zurück. Ich zog den Schlüssel ab, steckte ihn in meine Tasche und belud beide Arme mit dem Sekt und dem Knabberzeug. Da ich keine Hand frei hatte, beschloss ich einfach zu Klingeln, obwohl ich einen Haustürschlüssel dabei hatte. Sofort hörte ich Schritte. So schnell öffnete normalerweise niemand bei uns. Wahrscheinlich kann sie es gar nicht erwarten, ihren Besuch endlich zu empfangen. Die Tür flog nahezu auf und ich blickte in das Gesicht meiner Mutter.
„Da bist du ja endlich! Sag mal, hast du keinen Schlüssel mit?“ „Naja schon, aber…“ „Du hast einen Schlüssel mit und klingelst trotzdem? Nur weil du zu faul bist, auch mal einen Finger zu rühren? Ich hab zu tun und du denkst wie immer nur an dich selbst!“ „Nein, ich hatte einfach…“ „Weißt du, immer muss man alles für dich tun, was hast du denn jemals gemacht? Den ganzen Tag willst du immer nur irgendwas, aber du bist nie hilfreich, nie!“ Sie riss mir die Sachen aus der Hand, guckte sie durch und schmiss die Beutel mit den scharfen Bretzelstückchen in Richtung der Schuhe. „Was soll ich denn damit? Das isst doch von uns niemand!“ „Die habe ich für mich gekauft.“ „Oh ja, natürlich hast du das. Und an den Alkoholfreien Sekt hast du wieder nicht gedacht.“ Ich starrte sie an. Ich war mir sicher, dass sie mir nicht gesagt hatte, dass sie welchen braucht, und es wäre nicht das erste mal, dass es so passiert. Daher sprach ich es gar nicht erst aus. „Du kannst aber auch nichts richtig machen! Du bist vollkommen unfähig zu leben und …“ „Halt doch endlich dein dummes Schandmaul!“, fuhr ich sie an. Es reichte jetzt wirklich. „Nicht in diesem Ton, Freundchen!!“, schrie sie zurück und zeterte noch eine Weile weiter. Dann sollte ich nochmal los, um den alkoholfreien Sekt zu kaufen. Hatte ich nun gar keinen Bock zu, aber naja… War dann doch besser, als dass sie sich ihr eingebildetes Problem noch weiter einredete.
Diesmal stapfte ich sehr schnell durch den Markt, griff mir eine Pulle alkoholfreien Sekt und ging dann sehr schnell zur Kasse. Die Kassiererin sah mich an. „Sammeln sie…“ „Immernoch nicht, meine Fresse.“, knurrte ich sie an. Sehr schnell verließ ich den Supermarkt, ging zu meinem Auto und… wurde von knochigen Fingern, die sich in meine Schulter krallten, angehalten. Ich wirbelte herum. „Entschuldigen sie, junger …“ „SIE???“ Ungläubig starrte ich die alte Frau an, die ich erst vor wenigen Minuten nach Hause gebracht hatte. Sie schaute ehrlich verwirrt zurück. „Kennen wir uns denn?“, krächzte sie. Es war bereits vorher offensichtlich, dass sie durch den Wind war, aber dass sie sich wieder hier aufhielt, zeigte mir doch, dass sie eventuell gar nicht alleine Leben sollte. „Ja… Das heißt, nein. Ich… Ach, egal. Sie wollen vermutlich, dass ich ihnen nach Hause helfe?“ Sie nickte, und ich begann ihr zu folgen. „Das ist sehr freundlich, junger Mann, wissen sie, ich hatte einmal ein Enkel in ihrem Alter, der hat Chemie studiert und…“ Ich verdrehte die Augen.
Abgesehen davon, dass ihr Enkel in der Zwischenzeit offenbar noch einen Nobelpreis in Astrophysik erhalten hatte, hatte sich ihr Verhalten nicht großartig geändert. Wieder brachte ich sie zu ihrer Haustür, schloss sie auf und wieder fragte sie mich, ob ich nicht einen Moment hereinkommen möchte. Ich wollte schon verneinen, da dachte ich darüber nach, dass sie, wenn sie alleine blieb, möglicherweise wieder zum Supermarkt gehen würde. Und eigentlich wollte ich auch nicht nach Hause, also nahm ich ihre Einladung diesmal an. „Oh, das freut mich aber.“ Sie schaltete das Licht ein. Überrascht stellte ich fest, dass ihre Wohnung äußerst sauber war. Sie verströmte nur diesen typischen Geruch, den die Wohnungen von alten Leuten häufig haben und führte mich zur Küche, wo ich schließlich Platz nahm. „Schauen sie mal, das ist meine Tochter.“ Sie stellte mir das eingerahmte Bild einer amerikanischen Prominenten auf den Tisch, die ich zwar schon einmal irgendwo gesehen hatte, deren Namen ich aber nicht kannte. Ich hatte mich nie dafür interessiert. Es war zumindest offensichtlich, dass es sich nicht um ihre Tochter handelte. Der Wind begann, an den Fenstern zu rütteln und es wurde mir langsam etwas unbehaglich. Dann holte die Alte drei Teller hervor und stellte sie auf den Tisch. Einen zu mir, einen auf den freien Platz, den sie vermutlich einnehmen wollte, und einen vor das Bild. „Sie wird mit uns essen.“ Sie lächelte bei diesen Worten. Ich schaute sie an. „Ehm… Wissen sie… das ist ein Bild.“ „Ja, bildhübsch ist sie, nicht wahr? Aber leider schon zu alt für sie, junger Mann. Aber Liebes, was sagst du denn da? Der junge Hüpfer ist doch nichts für dich. Na gut, aber nicht in meinem Schlafzimmer, hihi.“ Die alte Frau kicherte schelmisch und zwinkerte mir zu. Mir wurde die Sache langsam sehr unheimlich, ich rutschte unwohl auf meinem Stuhl hin und her. Für einen Moment erwog ich, die Alte mit der Sektflasche, die ich noch immer hatte, niederzuschlagen und abzuhauen. Doch ich verwarf diese Idee sofort wieder. So ein Quatsch. Ich würde einfach abhauen. Das würde sie vermutlich nicht einmal merken.
Sie stand auf und verschwand, einen Moment später war das Klappern von Geschirr aus einem anderen Raum zu hören. Jetzt oder nie. Ich stand auf und ging möglichst leise in Richtung Haustür, jedoch kam sie mir auf halbem Weg mit einem Tablett, das mit Keksen, Kuchen und einer Kanne beladen war, entgegen. Sie starrte mich kurz an, dann ließ sie das Tablett auf den Boden fallen. Geschirr splitterte, Kaffee und Kekse verteilten sich auf dem Boden, dann zeigte sie auf mich und schrie: „Sie!! Wie sind sie hier hereingekommen, was tun sie hier?!“ „Sie haben mich doch…“ Noch bevor ich den Satz beenden konnte, stürzte sie sich auf mich und begann, heftig auf mich einzuschlagen, mich zu beißen und zu kratzen. Ich heulte vor Schmerz auf, als Blut über mein Gesicht und aus den Kratzwunden strömte. Ich versuchte, die Alte loszuwerden, doch mit einer Kraft, die ich ihr niemals zugetraut hätte, krallte sie sich an mir fest und schlug weiter auf mich ein, während sie immer wieder „Hilfe! Diebe, Mörder, was haben sie mit meiner Tochter gemacht?“, schrie. Wieder bohrten sich ihre Fingernägel in meine Arme und ich stöhnte laut auf vor Schmerz. Dann mobilisierte ich meine Kräfte und sprang, die Alte immernoch fest an mich geklammert, vor.
Knochen knackten, als ihr Körper gegen die Wand knallte und zwischen meinem Körper und der Wand zusammengequetscht wurde. Ihr Griff lockerte sich und ich sprang sofort von ihr zurück und riss die Haustür auf, doch sie hatte sich bereits wieder aufgerappelt und rannte erneut auf mich zu. Wie konnte das sein? Wie konnte sie sich mit diesen Brüchen überhaupt noch bewegen? Panisch, und weil ich einfach keine Ahnung hatte, was ich sonst tun sollte, zertrümmerte ich die Sektflasche mit aller Kraft auf ihrem Kopf. Der Glanz in ihren Augen erlosch auf der Stelle, während sie zusammenbrach und sich nicht länger rührte. Keuchend rannte ich aus der Wohnung. Fast stolperte ich über meinen Mantel, ich rannte, als könnte sie jeden Moment wieder aufstehen, warf geistesgegenwärtig noch einen Blick auf das Straßenschild und stürzte ohne einen Moment zu warten in die nächste Polizeistation. Der Beamte musterte mich mit hochgezogenen Brauen. „Sie sind also von einer alten Frau… attackiert worden.“ Ich nickte nur. Ich hatte ihm alles erzählt, nachdem mir eine hübsche Polizistin das Blut von der Haut gewischt hatte. Sie stand nun neben ihm und sah mich an, als würde sie an meiner mentalen Gesundheit zweifeln. Der Beamte begann zu lachen. „Sie müssen gestürzt sein, vielleicht hat sie auch ein wildes Tier angegriffen und…“ „Hören Sie.“, warf ich ein, „Diese Frau ist verwirrt, sie ist gefährlich. Und falls ich sie nicht versehentlich getötet habe, müssen Sie sie aufhalten!“ Der Beamte wurde wieder ernst. „Wie hieß die Straße noch gleich, in der das passiert sein soll?“, fragte er. „Fischmarktstraße.“, erwiderte ich, erleichtert, endlich ernst genommen zu werden. „Welche Hausnummer war das gleich noch?“ „Weiß ich nicht“, gab ich zu, „aber es war ein Mehrfamilienhaus, ziemlich am Anfang der Straße.“ Das Gesicht der Polizisten verzog sich zu etwas, was möglicherweise Mitleid darstellen sollte. Der Beamte beugte sich vor. „Es gibt nur ein Mehrfamilienhaus in dieser Straße.“, sagte er dann nach einer Weile. Erleichtert atmete ich auf. „Nun, dann werden sie es sicher schnell finden.“ Der Mann schüttelte mit einem mitleidigen Lächeln den Kopf. „Es ist vor fünf Jahren ausgebrannt.“ Ungläubig starrte ich ihn an. „Aber… das kann nicht sein.. Ich war dort. Heute. Zweimal.“ Er schüttelte nur weiter den Kopf. „Spielen sie gerne am Computer?“, wollte er wissen. „Das tut hier garnichts zur Sache.“, schnauzte ich. Er seufzte. „Sie stehen unter Schock und…“ „Nein, tu ich nicht!“, fuhr ich ihn wütend an. Er seufzte wieder. „Wie auch immer, ihre Wunden müssen ärztlich Versorgt werden.“ Er nickte der Polizistin zu und sie verschwand durch eine Tür an der Wand. „Wollen sie noch telefonieren, bevor die Sanitäter sie abholen?“, fragte der Beamte nun.
Ich überlegte eine Weile. „Ja… Nein. Nein, will ich nicht.“ Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich betrat ein in Arztkittel gekleideter Mann den Raum. Er schüttelte mir die Hand. „Können sie aufstehen?“, wollte er wissen. Ich nickte und ging langsam hinter ihm her, begleitete ihn in den Krankenwagen und stieg hinten ein. Dort warteten zwei weitere Männer, die sehr ähnlich gekleidet waren. Kaum dass sich die Türen hinter uns schlossen, packten mich die beiden wartenden Männer. Ich versuchte mich zu wehren, doch ihre Finger krallten sich wie Tentakel um meine Arme, ich konnte nichts gegen ihre Kraft tun. Dann ein stechender Schmerz im Nacken. Schwärze.
Ich erwachte in einem Neonhellen, weiß gestrichenem und fensterlosen Raum, wollte mich bewegen und stellte fest, dass ich fixiert war. Über meinem „Bett“, wenn man es so nennen konnte, stand der Mann, der mich aus dem Polizeirevier abgeholt hatte. Er lächelte mich freundlich an.
„Was soll die Scheiße?“, knurrte ich ihn an. „Ruhig“, antwortete er, „Wir wollen Ihnen helfen. All das geschieht nur zu ihrem Besten.“ Und da verstand ich. Sie hielten mich für verrückt. „Hören sie…“, begann ich, „Ich bin nicht verrückt, ich…“ „Oh, natürlich sind sie das nicht.“, erwiderte der Arzt. Sie sind nur sehr krank, wir werden sie hier behandeln.“ Vom Nachbarbett drang ein Kichern an meine Ohren. „Ihre Behandlung wird bald beginnen.“, sagte er noch, dann lächelte er mich freundlich an und wandte sich ab. „Hey. Hey! Warten sie!! Was soll das? Kommen sie zurück!!“ Doch er schlug die Tür einfach zu, ohne sich umzudrehen.