
Die Schönheit einer Klinge
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Seht ihr sie auch? Die Unterschiede zwischen einem lieblosen billigen Massenprodukt und einer echten, durchdachten Klinge?
Auf den ersten Blick erkennen nur die Wenigsten in welchem Stück Qualität steckt und was einfach nur hübscher Abfall ist. Doch wer Messer wirklich liebt, erkennt nach Sekunden, ob er vor sich ein Stück Kunst oder nur ein Spielzeug hat.
Früher habe ich ein Messer an nur zwei Punkten fest gemacht. Wie es in der Hand liegt und ob es scharf ist. Damals war ich noch ein Kind und fand Messer einfach nur cool, doch umso älter ich wurde, umso interessanter wurden Klingen für mich. Was für Griffschalen sind verbaut? Wie sind die Griffe verarbeitet? Was für ein Stahl wurde benutzt? Diese und mehr Fragen sind heute das, was ich wissen will, bevor ich mir wieder ein neues Messer kaufe. Welcher Schliff? Welche Form? Was für eine Klingenbreite? Es gibt so unendlich viele Dinge, die für mich wichtig sind… Wie lange bleibt es scharf? Wie gut dringt es in Fleisch ein? Oder in Knochen? Kann man es genau so einfach aus einem Schädel ziehen, wie man es rein rammt?
Ein echtes Messer ist Kunst. Kunst für die man bezahlen muss. Doch das Geld gebe ich gerne aus. Für Eleganz, Verarbeitung und Spaß. Meine Freunde sagen, ich bin verrückt, dass ich so viel Geld für Messer ausgebe, doch sie sehen die Schönheit nicht, die eine gute Klinge ausstrahlt. Kaum einer sieht sie. Dieses Gefühl, wenn man Papier in feinste Streifen schneiden oder sich die Haare am Arm rasieren kann. Ich spüre reinste Zufriedenheit, wenn eine Klinge dazu in der Lage ist. Zufriedenheit wie ich sie sonst kaum kenne.
Doch wieso spüre ich diese Zufriedenheit in mir? Besonders dann, wenn ich mit diesem kalten Stahl etwas zerstöre? Doch ist das nicht die Natur des Menschen? Wir lieben Explosionen und wir lieben Zerstörung, also ist es wohl nur menschlich von mir. Es ist absolut menschlich, wenn ich eins meiner Schmuckstücke in den Körper eines Menschen stecke und mir nur ein Grinsen ins Gesicht kommt, weil ich merke, wie leicht die Klinge in sein Fleisch eindringt. Natürlich würde ich niemals einen Unschuldigen verletzten, doch wer ist heutzutage denn noch unschuldig? Niemand.
Gute Messer herzustellen und zu schleifen ist eine Kunst. Eine Kunst vor der ich sehr viel Respekt habe. Messer sind keine Werkzeuge, sondern Begleiter. Begleiter auf die man sich verlassen kann, noch mehr als auf jeden Menschen. Gerade darum sollte man auch Wert darauf legen, was für einen Begleiter man bei sich hat. Man sollte wissen, wie man ihn pflegen und schärfen muss. Alles andere würde einem nur eine Hürde sein, wenn man seinen Begleiter auf die Probe stellen muss.
Doch was ich schreibe, können nur die wenigsten nachvollziehen. Denn kaum einer sieht Messer mit meinen Augen. Mit den Augen eines weiteren kranken Menschen. Mit den Augen, welche die Schönheit in einer Klinge sehen können.