KreaturenMittel

Blue Fox

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Piiiep. Piiiep. Piiiep. Ich öffnete langsam meine Augen und blinzelte in ein grelles Neonlicht. Es roch nach Desinfektionsmittel und Krankenhaus. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich richtete mich auf, was augenblicklich meinen Kreislauf zum Rebellieren brachte. In meiner Hüfte glühte ein pochender Schmerz auf, bei der kleinsten Bewegung jagten mir Schockwellen wie von tausend kleinen Nadeln durch den Körper. Ich öffnete den Mund zu einem Schrei, brachte aber nichts als ein Keuchen hervor, bevor meine Kraft versagte und ich zurück ins Bett sank. Ich war mit Kabeln an allerlei Geräte angeschlossen worden, was mich nur noch mehr beunruhigte. Was war passiert? Ich versuchte erneut zu rufen, nach irgend jemandem, aber kein Ton entwich meiner Kehle.  

Ich musste Stunden so dagelegen haben, ohne einen Ton von mir zu geben. Der Schmerz fing langsam auch ohne Bewegung durch meine Glieder zu kriechen, ich fühlte mich immer schlechter. Nach einer Ewigkeit hörte ich die Tür aufgehen und eine Krankenschwester kam herein, mit einem Wägelchen, auf dem ich einige Medikamente liegen sah. Sie bemerkte, dass ich wach war, und eilte direkt wieder aus dem Zimmer. Ich hätte vor Enttäuschung fast aufgeheult, wenn ich gekonnt hätte. Zu meinem Glück kam sie zurück, diesmal in Begleitung einiger anderen Krankenschwestern und einem Arzt.

„Können Sie sich an irgendetwas erinnern?“, fragte der Arzt. Ich schüttelte den Kopf. Nachdem sie meine Blutwerte, die Geräte und mein Befinden überprüft hatten, hatte sich der Arzt auf einen Stuhl an mein Bett gesetzt und angefangen, sich mit mir zu unterhalten, zumindest redete er und ich nickte oder schüttelte den Kopf. „Versuchen Sie es!“, forderte er mich auf. „Mir wurde von Ihren Eltern erzählt, dass sie auf dem Weg in die Stadt waren, stimmt das?“ Ich schloss die Augen und erinnerte mich dunkel. Ich schüttelte den Kopf. Der Arzt musterte mich kritisch. „Ihre Eltern erzählten uns auch, oder erzählten der Polizei, dass Sie den Wald nie betreten würden, da es Ihnen verboten wurde.“ Ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen. „Also gehe ich davon aus, dass Sie nicht in der Stadt waren, sondern im Wald.“ Ich nickte. Er musterte mich wieder und warf einen Blick in meine Krankenakte. „Michael, siebzehn Jahre, richtig?“ Ich nickte. „Bitte versuchen Sie sich an mehr zu erinnern. Die Polizei wird morgen hier sein und sich mit Ihnen unterhalten. Zumindest wird sie es versuchen.“ Ich verabscheute Polizisten, aufgrund vieler Zusammenstöße mit ihnen. Wen interessierte es, wenn ich und ein paar Freunde ein Lagerfeuer im Wald anzündeten und dabei aus Versehen den ein oder anderen Baum anbrannten.

Ich hatte viel Zeit gehabt, um nachzudenken, darüber, was passiert war. Es war mittlerweile tiefe Nacht. Ich erinnerte mich, dass ich mich mit ein paar Freunden getroffen hatte. Wir hatten ein Feuer entzündet, und ich erinnerte mich daran, dass wir einen Hasen gefangen hatten, mehr aus Zufall, Rick hatte ihm das Genick gebrochen, dann hatten wir zusammengesessen und uns unterhalten, derbe Witze gerissen; ich wusste, dass es dunkler geworden war. Irgendwas hatte im Gebüsch geknackt, ich war mir sehr sicher, dass ich der Einzige gewesen war, der es bemerkt hatte. Und dann war da ein Grollen gewesen. Ich wurde aus meinen Gedanken geschreckt, als die Tür quietschte.

Ich kniff verärgert die Augen zusammen. Hatte das Krankenhauspersonal denn gar keinen Sinn für die Nachtruhe der Patienten? Gott, wie ich solche Einrichtungen hasste. Zu meiner Überraschung kam niemand rein. Ich widmete mich wieder meinen Überlegungen, was wohl passiert sein mochte. Nach dem dumpfen Grollen konnte ich mich an nichts erinnern. Etwas raschelte in der Nähe eines der anderen Betten. Beunruhigt drehte ich den Kopf, selbst diese Bewegung schmerzte. Ich konnte nichts erkennen außer der Bettdecke, die sich auf dem anderen Bett bewegte. Mein Herz begann zu klopfen. Was war in diesen Medikamenten gewesen? Vielleicht halluzinierte ich. Ich sah genauer hin und richtete mich unter Schmerzen auf. Die Bettdecke hörte auf, sich zu bewegen. Mit leichter Beklemmung versuchte ich einen Satz herauszubringen, was mir aber nur teilweise gelang, es war ein undefinierbares Flüstern. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich erkannte, dass etwas unter der Decke saß oder lag, etwas Großes. Ein Tier? Ich schob ein Bein aus dem Bett und spürte, wie mir der Schweiß über den Rücken lief. Ich beugte mich leicht vor und streckte meinen Arm nach der Decke aus. Mit quälender Langsamkeit zog ich die Decke vom Bett herunter, während mein Herz sich immer mehr beschleunigte.

Unter der Decke befand sich nichts außer drei aufgestapelten Kissen. Ich erinnerte mich daran, dass eine der Krankenschwestern sie da hingelegt hatte. Erleichterung durchströmte mich und ich verfluchte die Medikamente, die mir dieser verfluchte Trottel von einem Arzt verschrieben hatte. In diesem Moment strich mir ein eiskalter Wind über den Rücken. Ich hielt inne und hörte ein dumpfes, wütendes Grollen. Es dauerte eine quälende Minute, bis ich es geschafft hatte, mich umzudrehen, während das Grollen nicht verstummte. Das Fenster stand sperrangelweit offen, kalte Nachtluft strömte herein und eine Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen. Erst jetzt merkte ich, wie schwer ich atmete. Ich war jetzt hellwach und vollgepumpt mit Adrenalin. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das Grollen verstummte und ich wagte es nicht, meinen Blick vom Fenster wegzubewegen; was immer es war, es wartete bestimmt draußen. Ein beunruhigender Gedanke durchschoss mich. Was, wenn das Grollen dasselbe war, das wir… Nein. Ich beruhigte mich. Da draußen saß wahrscheinlich ein Waschbär oder vielleicht ein Straßenhund. Ein warmer Atem strich mir über den Nacken, der nach Blut stank, nach Blut und nach Wald und Erde.

Diesmal drehte ich den Kopf schnell, nur um mich Angesicht zu Angesicht mit ETWAS zu finden. Sein Gesicht war mit einer Maske verdeckt, einer blau glühenden Fuchsmaske. Es hatte eine menschliche Form, aber seine Hände endeten in Krallen; das Grollen, das hinter der Maske ertönte, war ebenso unmenschlich. Ich wollte schreien, rennen, aber alles, was ich tun konnte, war, dem Wesen ins Gesicht zu starren und fast an meinem schnellen Atem zu kollabieren. Das Einzige, was ich unter der Maske sehen konnten, waren seine animalischen Augen, blau, eisblau, und ich konnte mein eigenes, angstverzerrtes Gesicht darin erkennen. Das Wesen streckte die Hand aus und legte sie auf meine Schulter, langsam, sachte, während seine Krallen genauso langsam und fast zärtlich in meinen Arm eindrangen, tiefe Furchen hinterließen. Es war kein Vergleich zu der Wunde an meiner Hüfte, trotzdem schmerzhaft. Heißes Blut rann über meine Schulter, während das Monster nichts tat außer mich anzustarren. Es schien den Moment zu genießen. „Wie gefällt dir das, rotes Häschen?“ Seine Stimme war tief und grollend, während seine anderen Krallen zu meinem Genick wanderten. „Sollen wir mit dir spielen, wie deine Freunde mit meiner Beute gespielte haben?“ Es drückte seine Hand um meinen Hals und ich spürte, wie es mir noch schwerer fiel zu atmen. „Oder sollen wir…“ Ich vernahm ein Klicken, wie von einem Feuerzeug „…sollen wir dich anzünden, wie du unser Revier angezündet hast?“ Ich spürte, wie die Flamme über meinen Nacken leckte. Ich öffnete den Mund und brachte statt eines Schmerzensschreis nur ein Krächzen hervor. Das Wesen brachte seinen Mund nahe an mein Ohr heran. „Du hast einen Pakt geschlossen.“

Was zur Hölle ging hier vor sich? Das hier musste ein Alptraum sein. Ich erinnerte mich an die Rituale, die wir aus Spaß durchgeführt hatten, keines hätte ernsthaft… „Nur… Spaß…“ Ich war überrascht, dass ich irgendetwas hervorbekam. Die Kralle des Wesens verstärkte sich um meinen Hals. „Ich mag keine Dämonen auf meinem Revier. Ich mag keinen ihrer Unterstellten. Ich mag keine rote Energie. Ich mag keine roten Hasen.“ Ich spürte, wie ich keine Luft mehr bekam, nicht ein winziges Bisschen. „Ich mag dich nicht.“ Die Stimme des Wesens war tief und grollend und voller Wut.

Der Druck seiner Krallen auf meiner Schulter und um meinen Hals war schrecklich, ich versuchte mich zu bewegen, aber alles, was mir gelang, war, meinen rechten Arm auf die Hand um meinen Hals zu legen. Ich ertastete Haut, menschliche Haut; zur selben Zeit waren da diese Krallen, diese unmenschlichen Krallen. Ich war nicht stark genug, um seine Hand zu bewegen. Es legte den Kopf schief, seine Augen glühten mir blau entgegen. Es verstärkte seinen Druck um meinen Hals noch mehr. Auf dem Gang ertönten Schritte. Das Monster lockerte seinen Griff augenblicklich, ich fiel aufs Bett, spürte, wie mein verbrannter Nacken über das Bett schabte, und wagte nicht, mich zu bewegen.

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, war es heller Tag. Das Fenster war zu, mein Bett war ordentlich, alles schien normal. Ich atmete erleichtert aus. Es war nur ein Alptraum gewesen, ein Alptraum wegen der Medikamente. Ich wollte mich aufrichten, als ein brennender Schmerz an meinem Nacken mich zurückzwang. Mein Herz begann wieder zu klopfen, schnell und voller Angst.

Die Polizei am nächsten Morgen beruhigte mich nicht. Meine Freunde waren tot. „Anscheinend wurden Sie von einem Tier angefallen. Möglicherweise ein Wolf.“ „Es gibt hier keine Wölfe“, wandte die Krankenschwester ein. Ich schrieb auf ein Blatt Papier: „Was ist mit einem Fuchs?“ „Kein Fuchs könnte derartige Wunden verursachen und so festzubeißen“, wurde mir geantwortet. Dabei beließ man es. Wir waren Opfer eines Tierangriffs, den wir selbst verursacht hatten, mit lauten Geräuschen und unserem Verhalten im Wald. Man hatte die Feuer und den toten Hasen entdeckt. Mehr als die Hälfte der Ermittler hatten wenig bis gar kein Mitleid mit uns oder mir. Es ist doch nur ein verdammter Wald. Nur ein verdammter Hase. Ich hatte nichts erwähnt von dem blauen Ding, dass heute Nacht hier gewesen war. Wie auch. Wer hätte mir geglaubt. Ich hatte dem Arzt meine Wunden gezeigt; er behauptete, ich hätte sie schon die ganze Zeit gehabt, die Brandverletzung würde davon kommen, dass ich ins Feuer gefallen wäre im Wald.

Die folgende Nacht wartete ich nur darauf, dass das Wesen zurückkehren würde. Ich hatte ein Skalpell von einem der Wagen der Krankenschwestern geklaut. Ich würde nicht kampflos aufgeben. Ich lag still da und atmete schwer. Sobald die Schatten an der Wand länger wurden, kroch die Angst in mir hoch.

In dem Bett neben meinem bewegte sich erneut etwas. Ich ließ mich nicht davon ablenken, ich starrte beharrlich weiter aus dem Fenster. Bis wieder ein heißer Atem über meinen Nacken strich und der Gestank nach Blut mich überwältigte. Ich bewegte meinen Arm so schnell ich konnte, stieß mit dem Skalpell zu. Das Wesen machte kein Geräusch, starrte mich nur wieder an. Es legte seine Kralle um meinen Arm und drückte langsam zu. Mit einem lauten Knacken brach mein Handgelenk. Ich krächzte laut und das Skalpell entglitt meinem Griff, steckte aber immer noch da, wo die Brust des Monsters sein musste.

„Hast du auf mich gewartet?“ Ich ballte die linke Faust und wollte zuschlagen, aber das Wesen fing meinen Schlag mit seiner anderen Kralle ab, umklammerte auch diesen Arm fest. „Das haben schon andere Hasen probiert und keiner…“ Mit einem Knacken brach auch mein linker Arm, „hätte es jemals geschafft. Hm.“ Das Wesen gab ein merkwürdiges Geräusch von sich. Erst nach wenigen Sekunden wurde mir bewusst, dass es lachte. „Wenn es jemand könnte, würde ich ihn lassen.“ Er bog mein gebrochenes Handgelenk zurück und Schmerz explodierte in meinen Armen, Ich wand mich in seinem Griff, zappelte, versuchte freizukommen. Etwas Samtiges, gleichzeitig Hartes, krallte sich um beide meiner Beine. Blaue, leuchtende Stränge aus Licht. Ich konnte nicht erkennen, was es genau war, aber jetzt war ich unfähig, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Das Wesen ließ meine Arme los und starrte mir ins Gesicht. „Du weißt, dass du das verdienst“, schnurrte es, und das erste Mal schien es Spaß an der ganzen Sache zu empfinden. Und plötzlich funktionierte meine Stimme wieder. „Ich habe nichts getan. Ich habe nur… Das waren meine Freunde. Bitte. Lass mich gehen, ich werde es nie wieder tun. Ich schwöre es. Bitte. Bitte. Lass mich gehen!“ Zu meiner Überraschung lockerte er seinen Griff. „Leider bist du nur ein Häschen, das zu naiv war und mit Dingen gespielt hat, die zu groß für es sind.“ Es setzte eine Kralle auf meine Brust und drückte mich fest auf die Matratze.

„Wenn du dich meinem Revier jemals wieder näherst. Oder etwas zerstörst. Dann wirst du nachts von dem Quietschen einer Tür wach werden. Und der Wind wird dir kalt über die Arme streichen. Und du wirst ein blaues Glühen in der Dunkelheit sehen. Und es wird das letzte Mal sein.“

„Warum machst du das?“, krächzte ich. „Nur für dein Revier und…“ „Was verstehst du von solchen Dingen?“ Es legte mir eine Kralle auf die Lippen. „Nimm meinen Rat an!“ Und innerhalb von Sekunden war es verschwunden.

Jahre später hatte ich den Vorfall vergessen. Ich hatte es auf die Medikamente geschoben, auf alles andere, ich hatte es auf den Verlust meiner Freunde geschoben. Ich hatte dennoch nie wieder einen Fuß in den Wald gesetzt, nie wieder war ich in die Nähe einer Pflanze gegangen, nie wieder hatte ich ein Tier angefasst. Ich hatte oft über alles nachgedacht, was das Monster gesagt hatte. Dämonen. Rote Energie. Mit der Zeit hörte ich auf daran zu denken. Geschichten bleiben Geschichten, nicht wahr? Vor drei Tagen holte meine Familie sich einen Hund. Ich mag keine Tiere. Oder nein, ich mag sie. Aber sie sind hilflos, einfach zu quälen, und aus irgendeinem unerfindlichen Grund macht es mir Spaß, ihnen weh zu tun. Ich kann das Fiepen und Jaulen des Welpen immer noch hören. Meinen Eltern sagte ich, er habe sich die Pfote beim Herunterspringen von einer Mauer gebrochen. Ich kann nichts dafür… Es ist einfach das Verlangen, jemandem weh zu tun; etwas schreit mich förmlich an, es zu tun.

Heute Nacht wurde ich vom Quietschen meiner Tür geweckt. Ich bin aufgestanden, zu meinem Computer gegangen, weil ich mich wieder an damals erinnert habe. Mir ist schlecht. Mein Herz rast. Während ich tippe, streicht mir ein kalter Wind über die Arme. Vielleicht hat es mich so lange am Leben gelassen, um mich fertig schreiben zu lassen. Vielleicht will es, dass andere das lesen. Das blaue Glühen in meinem Zimmer wird stärker. Ich bereue merkwürdigerweise nicht, das Vieh gequält zu haben. Ich habe nur Angst. Um mich selbst, darum, was mich erwartet. Vielleicht sollte ich

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