DämonenMittelSchockierendes Ende

Dämonen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Schwarz, das ist alles, was ich noch sehen kann. Um mich herum hat sich absolute Finsternis ausgebreitet, die langsam mit ihren geifernden Klauen nach mir zu greifen scheint. Ich spüre, wie sich meine Nackenhaare aufrichten und sich eine Gänsehaut über meinen Körper zu erstrecken beginnt, als ich diesen kalten Atem hinter mir wahrnehme. Sie haben mich bis hierher verfolgt, und obgleich ich schon tausend Tode gestorben bin, so lassen sie dennoch nicht von mir ab. Ich habe Angst. Nicht vor ihnen, sondern vor dem, was mir die Anderen antun werden, um sie loszuwerden.

Träume

Es war der 23. April 1974, als sie anfingen. Träume; voll von schrecklichen, sündhaften Bildern. Ich lag zitternd im Bett und ließ jene Bilder wieder und wieder vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen – wie eine Diashow der Sünde. Mir machten nicht die Bilder selbst Angst, sondern vielmehr der Gedanke daran, dass sie sich in meiner Seele manifestieren könnten. Ich hatte Angst, Angst vor den Dämonen, die sich in meinem Kopf festgesetzt haben. Zuerst habe ich niemanden von diesen Träumen erzählt, doch sie kamen immer wieder. Zunächst nur einmal die Woche, doch dann kamen sie fast jede Nacht. Diese Gefühle begannen Besitz von mir zu ergreifen und langsam, aber sicher wurde mir bewusst, dass ich Hilfe benötigte.

Verlangen

Es begann kurz nachdem die Anzahl meiner Träume überhand nahm. Ich konnte mich nicht wehren, habe sogar Bücher gekauft, in denen Praktiken beschrieben wurden, mit deren Hilfe man besser schlafen könne, doch es half nichts. Dann begann es: ich verspürte diesen Drang. Es war falsch, das war mir jede einzelne Sekunde klar, doch dieses Verlangen nach der Sünde wuchs mit jedem meiner Atemzüge weiter an. Es begann mich von innen heraus zu verzehren, färbte meine einst so reine Seele in ein tiefes Schwarz. Mir war nicht klar, woher diese Gefühle kamen, aber ich wusste genau, dass ich es stoppen musste; ich hatte es bereits viel zu lange für mich behalten.

Vergebung

Meine Mutter war die erste, der ich mein unstillbaren Verlangen nach Sünde beichtete. Zunächst war sie vollkommen außer sich, tobte förmlich, doch dann, nach ein paar Minuten beruhigte sie sich und nahm mich in den Arm. Es ist nicht deine Schuld. Keiner hat Schuld, aber glaube nicht daran, was andere dir sagen, denn ich weiß genau, von was deine so gute Seele befallen ist. Ich war so froh, dass ich endlich die Hilfe zu bekommen schien, die ich brauchte, doch es war nur der Anfang einer endlosen Tortur, die mich und meinen Glauben auf eine harte Probe stellen sollte.

Therapie

Zunächst besuchte meine Mutter eine Psychologin. Dr. Devermore war der Name, wenn ich mich richtig erinnere. Mit einem strengen Blick musterte sie mich von oben bis unten, stellte mir lauter Fragen über meine Kindheit, meine Beziehung zu meinen Eltern und über meinen Freundeskreis, meine Schule, lauter solche Sachen. Ich fühlte mich überaus unwohl, die Art und Weise, wie sie mich anstarrte, so als wäre ich kein Mensch.

Sie stufte mich als überaus schüchtern, verunsichert und sozial eingeschränkt ein, dabei war sie es, die mich verunsicherte. Nach wochenlanger Therapie gab sie es schließlich auf. Meine Mutter war vollkommen außer sich und verlangte, dass sie weiterhin versuchen würde mir zu helfen, doch ihr Klagen war nutzlos. Für sie gab es nur noch eine Hoffnung – unsere örtliche Kirche.

Pater Marlon

Nach dem Sonntagsgottesdienst, zu dem wir jede Woche gingen, ersuchte meine Mutter um eine Audienz bei Pater Marlon, unserem Pfarrer. Er war immer ein überaus freundlicher Mann gewesen, doch als meine Mutter ihm von meinem Problem berichtete, verschwand sein freundlicher Gesichtsausdruck und machte Platz für eine äußerst ernste Miene. Nachdem er mich, wie schon die Therapeutin, von oben bis unten gemustert und sich von meiner Mutter weitere Informationen über mich besorgt hatte, nahm er mich mit in einen der hinteren Räume, wo er mich über mein Problem aufzuklären versuchte.

Er meinte, ich sei von Dämonen besessen, die sich an meiner Seele festgekrallt hätten und versuchen würden, die Oberhand über meinen Verstand zu gewinnen. Ich hielt es zunächst nicht für möglich, aber dennoch fragte ich ihn, was man gegen jene Dämonen unternehmen könnte. Was er mir vorschlug, jagte mir einen kalten Schauer unter den Rücken, denn laut ihm war der einzige Weg, meine christliche Seele zu retten, ein Exorzismus!

Manifestierung

Am 9. November 1974 war es geschehen. Ich war ihnen verfallen, hatte nachgegeben und den Dämonen Zugang zu meinem Verstand gewährt. Sie wurden immer stärker und ich konnte mich ihrer kaum noch erwehren. Rund um die Uhr hörte ich ihre Stimmen in meinem Kopf und ich bangte Tag und Nacht um mein Leben, welches sie zu zerstören versuchten. Mutter tat alles, um sie zu verjagen, doch mittlerweile war mein Herz voll von Zweifeln darüber, ob sie damit Erfolg haben würde. Nun war es zu spät. All das Kämpfen war umsonst. Als Mutter von meiner Sünde erfuhr, gab sie mir eine kräftige Ohrfeige und schloss mich in meinem Zimmer ein. „Bete!“, rief sie.

Ersuche Gott um Vergebung! Lass die Sünde nicht mehr an dich heran! Bleib stark, mein Sohn, und kehre der Sünde den Rücken!“ Sie meint es nur gut, doch ich vertraue ihr weitaus weniger, als ich es zu Anfang tat. Wie konnte das nur sein? Sie war meine Mutter und ich konnte ihr nicht mehr vertrauen! Die Dämonen hörten nicht auf. Wie geifernde Hunde umzingelten sie mich, fletschten ihre scharfen Zähne, wenn sie ihre gierigen Mäuler öffneten; grinsten mich an und riefen: Tu es, tu es! Lebe die Sünde! Ich lag im Bett, starrte in die Dunkelheit, hielt mir die Ohren zu, doch sie gingen nicht weg.

Exorzismus

Als Pater Marlon von meiner Sünde erfuhr, eilte er sofort zu uns und brachte mich zusammen mit Mutter in die Kirche, wo er in dem verborgenen Hinterzimmer bereits alle Vorkehrungen getroffen hatte. Unterstützung erhielt er dabei von zwei weiteren Priestern, an deren Namen ich mich nicht erinnere, wenn sie sie in meiner Gegenwart überhaupt erwähnt haben. In dem Moment ging alles ganz schnell. Ich sah mich hilfesuchend nach Mutter um, fragte, was nun geschehen würde, doch sie antwortete mir nicht; nicht einmal angucken konnte sie mich.

Stattdessen wurde ich von den drei Männern gepackt und auf ein Bett gefesselt. Ich wehrte mich, hatte panische Angst, doch je mehr ich mich wehrte, umso gewalttätiger wurden sie. Sie schrieen mich an: „Verschwinde, Dämon! Verlasse diesen Körper!“, schlugen mich sogar mehrere Male, während sie mich anschrieen. Irgendwann bewegte ich mich nicht mehr und lag einfach nur da. In dem Moment fühlte es sich so an, als würden sich weitere Adern in meinem Körper ausbreiten, die lediglich für den Transport von Angst zuständig waren, die sich bald darauf in meinem gesamten Leib verteilt hatte.

Dann begann der Exorzismus. Während Pater Marlon aus der Bibel zitierte, bespritzte einer der Priester mich mit Weihwasser und ein anderer hielt mir ein Kruzifix vor die Nase und schlug mich ab und zu sogar mit diesem. Irgendwann spürte ich, wie ich schwächer wurde. Blut lief aus meiner verletzten Nase und auch meine Lippe war aufgeplatzt. Mein Oberkörper war voller blutunterlaufener Striemen, und als ich langsam, aber sicher mein Bewusstsein verlor, wurde mir klar, dass nicht die Dämonen es waren, die mir schadeten. Es waren jene Menschen, die sie zu Dämonen erklärt hatten.

Erlösung

Jetzt liege ich verlassen und einsam auf dem Bett. Die Anderen sind verschwunden, haben mich einfach zurückgelassen. Tränen laufen über meine Wangen und mit letzter Kraft falte ich meine Hände und bete; bete um Vergebung. Mutter hat alles versucht, was sie konnte, hat mir immer wieder gesagt, dass ich die Sünde nicht einlassen solle, und sie war diejenige, die mich immer wieder darauf hinweisen musste, dass ich nicht vom rechten Pfade abkommen solle.

Warum ich? Warum hatten sie mich ausgewählt und vor allem: Warum tut Gott mir so etwas an, wenn er die Sünde hasst? Ich habe es mir nicht ausgesucht, ich habe versucht, die Dämonen zu besiegen, doch sie ließen mich nicht gehen. Doch es waren nicht die Dämonen, die mein Leben zerstörten. Es waren Menschen wie Dr. Devermore, Pater Marlon – und Mutter. Sie haben mit aller Härte versucht, sie zu zerschmettern, und haben dabei vollkommen vergessen, dass sie auch mich dabei zerstören würden.

Ich weiß genau, dass viele Leute mit den Dämonen in Frieden leben, ich habe es selbst gesehen. Sie sind nicht böse, so wie es mir alle sagten. Sie wollten einfach nur existieren, genauso wie ich es wollte. Doch sie konnten es nicht. Es war nicht Gott, der mich bestrafte; es waren die Menschen um mich herum, die meine inneren Dämonen vernichten wollten. Dämonen, die mich nicht mehr losließen.

Meine Augen werden schwer, mein Herzschlag verlangsamt sich, und als mein schwacher Atem endgültig meinen Körper verlässt und ich im Angesicht des Todes stehe, frage ich mich, ob meine Homosexualität wirklich das Werk von Dämonen ist oder ob all die Menschen, die mich für besessen hielten, die wahren Dämonen sind.

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"