MittelSchockierendes Ende

Darknet Story I

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es war schon kurz nach Mitternacht, aber ich hatte den ganzen Tag am Rechner gesessen, um es zu schaffen, also konnte ich jetzt nicht einfach so aufhören. Ich weiß nicht ob ich einfach nur untalentiert war, was den Umgang mit Computern betraf oder ob es wirklich so aufwändig war ins Darknet zu gelangen. Ich bin drin; endlich habe ich es geschafft. Ein kalter Windstoß huscht über meinen Rücken und ich schließe schnell das Fenster hinter mir. Dann krame ich eine Liste aus meiner Schultasche hervor auf der all die Webseiten stehen, die ich laut meiner Kumpels unbedingt besuchen müsste.

Viele meiner Freunde waren bereits im Darknet gewesen und haben mir von den unheimlichen und ganz und gar abartigen Sachen erzählt, die man auf den Seiten hier finden konnte. Ich habe oft auf YouTube Videos gesehen, in denen es um Dinge ging, welche man im Darknet suchen konnte. Videos, Bilder und sogar Seiten zum Bestellen von den verstörendsten Sachen, die man sich überhaupt vorstellen konnte.

Gerade als ich einen der Begriffe, den mir meine Freunde nannten, um bestimmte Seiten aufrufen zu können, in die Suchanzeige eingeben wollte, ertönte der Signalton meines Postfaches. Jetzt? Wer würde mir jetzt eine E-Mail schicken? Verwundert öffnete ich mein Postfach und entdeckte eine Nachricht mit einem unbekannten Absender.

Geht das überhaupt?, dachte ich mir.

Als ich die Nachricht lesen wollte und sie anklickte, erschien eine Art Werbeplakat auf meinem Bildschirm. Es war jedoch keine normale Werbung, sondern musste irgendein Virus sein, denn ich konnte den Tab weder schließen, noch konnte ich auf meine anderen Tabs zugreifen, auch herunterfahren konnte ich meinen PC nicht mehr. Verzweifelt starrte ich auf das merkwürdige Werbeplakat vor mir.

Meine Damen und Herren,

treten sie ein in das fantastische Atelier des Doktor Marroda! Tauchen sie in eine neue Welt und erleben sie die bewundernswertesten Kreationen in seiner Galerie. Sie glauben sie hätten schon alles gesehen? Lassen sie uns das Gegenteil beweisen! Besuchen sie unsere einzigartige Kunstausstellung und werden SIE SELBST ein Teil von ihr!

Ich wusste nicht was das war, aber es sollte so schnell wie möglich von meinem Bildschirm verschwinden. Ich stand auf und zog den Stecker raus! Vielleicht hatte ich ein paar Dateien gelöscht oder so, aber das war mir in diesem Moment total egal. Ich hatte furchtbare Angst davor versehentlich eine Straftat zu begehen und im Internet konnte so viel Scheiße passieren. Plötzlich bemerkte ich dieses Licht aus dem Augenwinkel und ich drehte meinen Kopf wieder Richtung Bildschirm. Ein kleiner Text war unten links auf dem ansonsten schwarzen Bildschirm aufgetaucht.

Er empfindet es als unhöflich, wenn seine Einladungen abgewiesen werden.

Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte wohl zu große Angst, dass noch schlimmeres geschehen könnte, wenn ich mich einfach schlafen legen würde. Alex hatte mir erzählt, dass Menschen, die im Darknet Scheiße bauen, schnell von Hackern ausfindig gemacht und ausgeschaltet werden können. In was hatte ich mich da nur rein geritten? Ich setzte mich an den PC und steckte das Kabel meines Computers wieder ein.

Schön sie wieder begrüßen zu können.

Stand auf dem Banner, welcher nun auf meinem Bildschirm erschien.

Klicke hier, um das Atelier zu betreten.

Ich zögerte für einen Moment, doch dann entschloss ich mich dafür, auf den unterstrichenen Schriftzug zu klicken. Der Werbebanner verschwand und für einige Sekunden war mein Bildschirm wieder pechschwarz. Gerade als ich dachte es wäre nur ein Fake und dieser Alptraum wäre vorbei, öffnete sich plötzlich ein kleines Fenster, das ein Video abspielte. Ich beobachtete eine langsame Kamerafahrt, die durch einen dunklen Raum führte an dessen Ende sich eine beleuchtete Tür befand. Diese öffnete sich und somit auch die eigentliche Internetseite, zu welcher mich der Link geführt hatte.

Das Atelier von Doktor Marroda!

Es sah aus wie eine Shopping-Seite, nur dass die Seite selbst in einem überaus dunklen und beängstigendem Flair gestaltet war. Auch gab es keine Bilder oder ähnliches, sondern nur einzelne, untereinander aufgelistete Titel.

Schachbrett

Wanduhr

Kleiderschrank

Lampe

Puppe

Ich hatte zunächst Angst vor dieser Seite gehabt, doch nun wirkte sie auf mich wie eine billige Verkaufs-App, wo Menschen ihren Ramsch verscherbeln wollen, für den sich keine Sau interessiert. Da ertönte eine Stimme durch meine Lautsprecher und auf meinem Bildschirm erschien eine Figur.

Hi, ich bin Corpi und ich werde dich durch unser wunderschönes Atelier führen. Wenn du fragen haben solltest, dann kannst du sie gerne stellen. Ich werde sie so gut ich kann beantworten.

Corpi sah aus wie eine kleine Zeichentrickfigur; ähnlich wie die, die ich auf meinen alten Lern-CDs immer sah und die mir erklärten wie ich die mir gestellte Aufgabe zu bewältigen habe. Aber Corpi sah… anders aus. Ich konnte ihn nicht einmal richtig beschreiben, denn… er hatte kein richtiges ‚Aussehen‘. Es war, als würde ein Schatten über meinen Bildschirm huschen. Damit meine ich nicht, dass er einfach ein schwarzes Männchen war, nein. Es war als würde er auf meinem Schreibtisch stehen und einen Schatten auf den Bildschirm werfen, so sah er aus. Die schemenhaften Konturen, die ich erkennen konnte, waren furchteinflößend.

Aus dem Kopf war ein großes Stück herausgerissen und seine rechte Schulter schien nur aus blanken Knochen zu bestehen, an denen noch ein paar Fetzen Fleisch hingen. Seine Wangen waren eingefallen und sein Kiefer klappte immer wieder herunter, woraufhin Corpi ihn immer wieder hochzuklappen versuchte. Es war ein grässlicher Anblick. Seine Beine zitterten und knickten des Öfteren ein, aber nicht so wie Beine einknicken, wenn man erschöpft ist; stattdessen brachen seine Knie ständig nach hinten weg und zudem hörte ich durch die Lautsprecher das knackende Geräusch.

Wie dem auch sei. Ich wollte, dass das alles hier sofort endet, also entschied ich mich, eines der ‚Kunstwerke‘ auszuwählen, eine Weile anzugucken, um mich dann von diesem gruseligen Männchen und diesem Atelier endgültig zu verabschieden. Was war das erste? Schach? Na gut. Klick … ein weiteres, kleines Fenster öffnete sich und schon wieder wurde mir ein Video vorgespielt. In diesem Video war nichts zu sehen; alles was ich erblickte, waren die verschwommenen Konturen von Corpi.

Gute Wahl.

Ich meinte für einen kurzen Moment ein verzerrtes Grinsen auf dem Bildschirm erkannt zu haben. Im nächsten Moment, öffnete sich ein weiteres Fenster, wo ein Bild des Schachbrettes zu sehen war. Darunter stand auch der dazugehörige Preis. 2000$??? Ich konnte kaum fassen, dass ein albernes Schachbrett so viel Geld wert sein konnte. Es war ja schließlich nicht aus Gold oder so? Oder etwa doch? Ich klickte das Bild an und zoomte heran. Einen kurzen Moment hielt ich inne, meine Augen weiteten sich und plötzlich musste ich würgen.

Knochen! Das war es woraus das Schachbrett gefertigt war. Da sah ich auf einmal wieder dieses unheimliche, verzerrte Grinsen auf meinem Bildschirm und Corpis Stimme begann wieder zu erzählen.

Zuallererst möchte sich Doktor Marroda bei dem edlen Spender bedanken, dem 26-jährigen Collin van Heidenberg. Das Brett ist aus den wunderschönen, weißen Knochen seiner Becken gefertigt worden und um das, für das Schachspiel typische, Karomuster zu entwerfen, bestrich er einige Felder mit seinem Blut und versiegelte das Brett mit einer hauchdünnen Schicht seiner getrockneten Haut.

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, griff mir den Mülleimer neben meinem Schreibtisch und begann ihn mit meinem Erbrochenen zu füllen.

Die Figuren sind jedoch umso beneidenswerter. Die Bauern, die aus Collins Finger- und Zehenknochen gefertigt wurden, brauchten Tage, um diese wunderschöne Form zu erhalten. Mit feinster Handarbeit hat unser werter Doktor sogar gut erkennbare Gesichter in ihre Häupter geschnitzt. Die Türme entstanden aus seinen Oberschenkelknochen und sie können sich ja vorstellen was das für eine Arbeit war, aber sie sehen – es hat sich gelohnt. Sehen sie nur diese Symmetrie, diese Gleichheit, das nenne ich perfektionistisch.

Die Springer wurden in mühevoller Kleinarbeit aus seinen Fußknochen hergestellt und zudem noch mit seinen getrockneten Achillessehnen verziert. Auch den Läufern sollte man Beachtung schenken, denn sie wurden aus seinen nahezu makellosen Schlüsselbeinen hergestellt und tragen zudem seine sauber abgetrennten Brustwarzen auf den Köpfen.

Ich konnte nicht fassen, was ich da sah. Ich wollte wegsehen, aber ich war wie in einer Art Starre gefangen und konnte meinen Blick nicht von dem Gräuel abwenden, das mir vor meinen Augen bot.

Kommen wir nun zu unseren glücklichen Königspaaren. Die Königinnen beider Seiten sind aus dem Schädel des Spenders geformt worden und jeweils mit einem seiner Augen um den Hals gesegnet worden. Jedoch der größte Triumph des werten Doktors dürfte die Kreierung der Könige sein, welche jeweils aus der oberen und unteren Zahnreihe des lieben Collins gefertigt wurden. Es hat wahrlich etwas länger gedauert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, finden sie nicht auch? Da man am Ende noch wissen muss, welchem Spieler welche Figur gehört, sind die ’schwarzen‘ Figuren mit Blut bestrichen und wie schon einige der Felder mit einer dünnen Hautschicht überzogen.

Endlich erhielt ich wieder Kontrolle über meinen Körper und sprang von meinem Stuhl auf. Wer um alles in der Welt würde eine derartig kranke Scheiße produzieren? Es war mir egal ob mein PC mit Viren vollgepumpt wurde oder nicht und von mir aus konnte die kleine Nachricht bis zum Ende der Zeit auf meinem ansonsten schwarzen Bildschirm stehen, aber ich entschloss mich der Sache endgültig ein Ende zu bereiten und zog abermals den Stecker.

Aber, aber. Wer wird denn hier wieder unhöflich werden, sagte Corpis Stimme mahnend.

Fick dich du krankes Schwein!, schrie ich.

Dann war es plötzlich still und auf einmal erschien wieder dieses verzerrte Grinsen auf dem Bildschirm.

Was für eine überaus ordinäre Wortwahl.

Mir stockte der Atem. Konnten mich diese Typen etwa abhören?!

Was willst du von mir?!, schrie ich verzweifelt.

Nun wurden die Konturen deutlicher. Eine widerliche Fratze erschien auf meinem Bildschirm, knochig und nur bedingt mit Fleischfetzen bedeckt. Bräunlich gewordenes Blut tropfte von dem Kadaver herab, bei dem es sich um Corpi handeln musste. Das Grinsen, welches sich auf seinem Gesicht abbildete war wahrlich abscheulich und während sein halb abgefallener Kiefer, den er wieder und wieder hochklappen musste, immer wieder aufs Neue ausgerenkt wurde und beinahe von seinem restlichen Schädel getrennt wurde, fuhr er fort mit seiner unheimlichen Stimme zu reden.

Haben sie etwa die Einladung nicht ganz gelesen. In ihr wird eindeutig dazu aufgefordert ein Teil von Doktor Marrodas Sammlung zu werden.

Mit starrem Blick verharrte ich auf dem Bildschirm und sah in die leeren Augenhöhlen der grässlichen Figur, aus welcher noch ein halb angenagtes Stück seines linken Auges herausschaute. Plötzlich begann die Figur den Mund ganz komisch zu bewegen und mit einem durch und durch ekelerregenden Geräusch, riss der ohnehin schon locker sitzende Kiefer von seinem zerfetzten Schädel ab und landete mit einem klatschenden Geräusch auf dem Boden auf welchem Corpi stand. Dann begann er kaum verständlich weiterzureden, wobei seine lange und triefende Zunge aus seinem Maul hing, an welchem bereits lange Hautfetzen hinunter hingen.

Wer das Atelier betritt, der wird es nie wieder verlassen!

In mir ging alles drunter und drüber. Ich schrie auf, stieß meinen Bildschirm vom Schreibtisch und begann wie wild mit meinem Stuhl auf den Computer einzuschlagen, bis das scheußliche Lachen endlich zu verstummen begann. Angst erfüllte meinen Körper und ich begann zu zittern. Meine Augen weiteten sich und mein Herz schlug mir bis zum Hals, drohte förmlich zu explodieren, als ich mich umdrehte und sah, dass mein Fenster wieder offen stand.

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