
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich stehe auf einem Feld. Um mich herum bilden Menschen einen Kreis. Ich spüre wie sich mein Körper langsam auflöst und meine Gedanken frei werden.
So muss es sich anfühlen ein Geist zu sein. Die Menschen beginnen im Chor zu sprechen. Eine Sprache die ich nicht verstehe, doch berühren mich ihre Worte. Ein heißes Verlangen überkommt mich und ich spüre das ich die Kontrolle verliere, während die Stimmen um mich herum immer lauter werden. Meine Sicht trübt sich und es wird schwarz. Das letzte was ich sehe ist…
„Hey wach auf Mann!“ Ich öffne meine Augen und erblicke meinen Freund Tobi. „Was pennst du einfach? Die Pause ist gleich rum und wir wollten doch alles wegen heute Abend besprechen.“ Ich erinnerte mich. Tobi und ich hatten heute einiges vor. Es war Freitag und einer seiner „ungewöhnlichen“ Freunde hat uns eingeladen, einem Ritus beizuwohnen. Ich rieb mir die Augen. „Ja, ja, ist ja gut. Wo findet das ganze nochmal statt?“ Mein Kumpel schaute ziemlich genervt, doch dann antwortete er mit einer etwas gereizten Stimme: „Zum zehnten Mal. Wir treffen uns zehn vor Mitternacht auf dem Friedhoff außerhalb der Stadt, der hinter dem großen Feld.“ Ein Friedhof, ein geeigneter Ort um solch bizarre Erfahrungen zu sammeln. Ich nickte ihm zu. Er wollte noch etwas erwähnen, da trat auch schon unsere Lehrerin ins Klassenzimmer. Voller Missmut setzte sich Tobi an seinen Platz. Mathe, nicht gerade ein interessantes Fach, aber das kümmerte mich wenig. Ich war eh zu müde um aufzupassen. Meine Träume beschäftigten mich mehr als genug.
Schon als Kind hatte ich in der Nacht mit angsteinflößenden Albträumen zu kämpfen. Ich sah düstere Kreatur, sterbende Menschen, Dinge die einem Kind normaler weiße niemals in den Sinn kommen würden, doch sie waren da und ab und zu verfolgten sie mich auch in die reale Welt. Ich fürchtete mich meine gesamte Kindheit hindurch und wuchs ziemlich einsam auf. Meine Eltern konnten sich nicht erklären wie diese „Schlafstörungen“ (wie sie meine Träume gerne nannten) zustande kamen. Durch mein unausgeschlafenes und fast schon panisches Aufträten mieden mich die meisten Kinder, keiner wollte mit dem Freak befreundet sein. Doch dann kam ich in die Pubertät und ich lernte Menschen kennen die mich um meine Träume beneideten. Ich weiß das hört sich etwas „Creepy“ an, aber das waren meine ersten richtigen Freunde. Sie waren alle fasziniert von mysteriösen und paranormalen Geschehnissen und sie liebten es wenn ich ihnen nachts am Lagerfeuer von meinen Träumen erzählte. Ich wurde Teil einer Gemeinschaft die ständig ihre Mitglieder wechselte. Vielen wurde es zu unheimlich wenn wiedermal jemand versuchte einen Geist zu beschwören. Andere fühlten sich irgendwann zu reif für solch einen „quatsch“. Irgendwann lernte ich dann Tobi kennen. Bei einer Seance auf einem Jahrmarkt. Das Medium das damals mit uns zusammen zu den Gestern sprechen wollte war natürlich ein Hochstapler. Tobi hatte schnell den Trick herausbekommen und den ganzen Schwindel auffliegen lassen. Nach dieser schlappen Vorstellung sind wir ins Gespräch gekommen und ich erzählte ihm von meinen Träumen. Er war auf Anhieb fasziniert und erklärte mir das er sich auf okkulte Rituale spezialisiert hatte, weshalb es ihm nicht schwer fiel jeden Betrüger zu entlarven. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und wie es der Zufall so wollte kamen wir beide auf die selbe Schule. Ich mochte Tobi, doch gab er seine Suche nach einem echten, wirksamen und beeindruckenden Ritus niemals auf. Letzten Monat erzählte er mir von einem Bekannten Namens Raven. Er hatte ihn in einem Forum kennengelernt und sich mit ihm über sein Lieblingsthema ausgetauscht. Es stellte sich heraus das Raven ebenfalls ziemlich bewandert war was das anging, da er sich regelmäßig mit Leuten zusammen tat die solche Rituale durchführten. Tobi war richtig begeistert von seiner neuen Bekanntschaft und chattete Tage lang mit ihm. Diesen Montag griff er mich auf dem Schulgang auf und erklärte mir das er Raven dazu überreden konnte einen echte Ritus in unserer Stadt durchzuführen und wir als seine Begleitungen, waren herzlichst eingeladen. Ich hatte mich bisher noch nie mit Raven unterhalten und es schien mir unheimlich ihn an einem solch düsteren Ort kennen zu lernen, doch Tobi ließ sich einfach nicht von der Idee abbringen, sein Traum mit der Geisterwelt zu kommunizieren, oder einen fatalen Zauber zu beschwören stand für ihn in greifbarer Nähe.
Nach der Schule machte ich mich auf den Weg nach Hause, ich ging Tobi dabei gezielt aus dem Weg, da ich seine Euphorie nicht ganz teilen konnte. Es stimmte schon, ich war immer der Freak und ich interessierte mich für solch ein abgedrehtes Zeug, doch konnte ich mich nicht ganz mit der ganzen Sache anfreunden. Es schien mir einfach zu riskant, doch konnte ich Tobi nicht im Stich lassen. Ich konnte ihn ja nicht alleine gehen lassen, wer weiß was dieser Typ mit ihm anstellen würden. Ich schlappte hoch in mein Zimmer und verdunkelte den Raum. Es beruhigte mich wenn ich meine Kerzen anzündete und die Musik meiner Anlage anschmiss. Ich legte mich auf mein Bett und schloss meine Augen.
Nach einiger Zeit fühlte ich mich komisch, irgendwie beobachtet, dann viel es mir auf, meine Musik war gar nicht mehr zu hören. Hatte ich sie in Gedanken versehentlich ausgeschaltet? Ich öffnete meine Augen und der Schein der Kerzen blendete mich für einen Augenblick. Sie waren irgendwie heller als sonst und als ich richtig hinsah merkte ich das sie in einem leichten Blau flimmerten. Meine Augen wanderten umher und ich verstand es. Ich war nicht mehr zu Hause. Ich lag mitten in einem Kreis aus Kerzen und um mich herum konnte ich ein Duzend vermummte Gestalten ausmachen. Sie hatten ihre Arme angewinkelt und trugen lange schwarze Roben. Es war unheimlich, ich fühlte mich benommen und wollte mich aufsetzten, doch meine Arme schienen gefesselt, denn ich konnte sie keinen Zentimeter bewegen. Auch meine Beine und mein Torso, nur meinen Kopf konnte ich noch dazu nutzen um die dunkle Szenerie zu beobachten. Kerzen, Fremde und der Sternenhimmel über mir. Ich war im freien, gefesselt und einem Haufen Typen ausgesetzt, die nicht danach aussahen als ob sie nur kuscheln wollten. Ich war immer noch benommen, doch Panik machte sich in mir breit, als das Gemurmel begann. Von allen Seiten prasselten unverständliche Worte auf mich ein die meine Angst noch weiter schürten. Was zur Hölle geschah nur? Im Hintergrund war ein Schrei zu hören, der mein Inneres erschüttern ließ. Er klang voller Qualen und schmerzgepeinigt. Mir lief der Schweiß über die Stirn. In welchem Film war ich hier bloß gelandet? Das Gemurmel wurde nun immer lauter und die Stimmen sprachen durcheinander. Einzig und allein Wortfetzen einer unbekannten Sprache drangen an mein Ohr. Dann ein Paukenschlag und alles um mich herum wurde still. Einer der Gestalten trat hervor und lüftete seine Kapuze. Das Gesicht verbarg sich mir trotzdem, obwohl ich glaubte ihn zu kennen. War das mein Kumpel? Oder doch jemand anderes? Ich erkannte einen kleinen goldenen Armreif an seinem Handgelenk. Er heilt etwas in seiner Hand, was kurz aufblitzte, bevor ich einen stechenden Schmerz in meinem Bauch spüren konnte. Die Klinge brannte sich förmlich durch mein Fleisch. Vor lauter Schmerzen konnte ich nicht einmal meine Stimme heben. Dann zog er sie wieder hinaus nur um sie wieder und wieder in mich zu stoßen . Eine Vielzahl unerträglicher Qualen überkam meinen Körper und ich verlor langsam meinen Verstand, doch er hörte einfach nicht auf. In Gedanken betete ich dafür endlich zu sterben, da zog er eine weitere Klinge, die andere weiterhin ein meinen Eingeweiden ruhend. Er ließ sie über meine Brust wandern und hielt sie über meinen Herz. Das war das Ende. Er holte aus und…
Ring, Ring* Mein Wecker? Was? Ein Traum? Schlagartig öffnete ich meine Augen und fand mich in meinem Zimmer wieder. Ich sah unter meine Klamotten, doch konnte keine Stichwunden feststellen. „What the Fuck?“ Meine üblichen Träume kamen nicht einmal ansatzweise an das heran was ich gerade durchmachen musste. Ich war noch nie ein solch zentraler Teil meines Albtraumes und schon gar nicht in solch einer Position. Ich hätte schwören können es war alles real, doch ich war wieder in meinem Zimmer. Die Musik lief noch und die Kerzen waren beinahe komplett herunter gebrannt. Es vergingen mehrere Minuten bevor ich begann mich wieder zu rühren, der Schock steckte immer noch in meinen Knochen. Zitternd nahm ich meinen Weg ins Badezimmer und spritze mir Wasser ins Gesicht. Jede Farbe war aus meinem Gesicht verflogen und ich ähnelte nun mehr einem Gespenst als einem Teenager. Meine Augen wirkten gereizt und mein Shirt war komplett durchgeschwitzt. Mein Leben war noch nie normal gewesen, doch diese Erfahrung gerade war bereits die Krönung aller meiner Erlebnisse. Ich hatte erfahren was es heißt dem Tode nahe zu sein, auf eine Art und Weise, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.
Ich sah auf mein Handy. Es war bereits halb Zehen. Also beschloss ich noch duschen zu gehen. Ich hoffte das warme Wasser würde mein Gemüt beruhigen. Das tat es jedoch nicht. Während das Wasser meine Haare herunter lief und ich meine Augen geschlossen hielt, blitzten immer wieder die Bilder meines Todes auf. Die Klinge, die Schmerzen, auf einmal fühlte sich das Wasser wie mein eigenes Blut an und vor Eckel übergab ich mich. Der Geruch schoss mir in die Nase und um mich herum begann sich alles zu drehen. Ich schaltete auf kalt und meine Sicht klärte sich wieder. Scheinbar war ich wirklich am Ende und meine Entschlossenheit, der Zeremonie beizuwohnen, verringerte sich mit jeder Minute. Ich beendete meine Dusche und entfernte meine Hinterlassenschaften. Dann legte ich mich wieder auf mein Bett, gewillt meine Augen nur noch zum Blinzeln zu schließen. Die Zeit verging und ich beruhigte mich langsam, als meine Handy sich meldete. Es war Toby, er stand bereits vor der Tür und wartete auf mich. Um Elf Uhr machte ich mich mit Toby auf den Weg, denn wir würden mindestens eine halbe Stunde bis zum besagten Ort brauchen. Er schien gut gelaunt und aufgeregt. In seinem Eifer viel ihm meine Blässe und Erschöpfung nicht weiter auf. Er hatte für diesen Anlass sein Lieblingshemd und seine schwarzen Lederhandschuhe angezogen, gekrönt von seinem schwarzen Mantel, mit dem er sich immer wie ein Beschwörer aus den Filmen vorkam. Ich statt dessen hatte mich ziemlich schlicht gekleidet, ich wusste auch nicht wirklich welches Outfit zu solch einem Ereignis angebracht wäre. Wir redeten kein Wort und der Weg aus der Stadt und über die Felder schien mir endlos. Mit jedem Schritt wünschte ich mir umzukehren. Der Friedhof war bereits in Sichtweite, da ergriff mich die Panik. Ich drehte mich zu Meinem Kumpel und versuchte mir nichts anmerken zu lassen: „Willst du das wirklich tun? Ich verstehe das, wenn du jetzt einen Rückzieher machen willst.“ Er verzog sein Gesicht und antwortete irritiert: „Machst du Witze? Auf sowas hab ich mein ganzes Leben gewartet. Alter, diese Nacht wird uns für immer in Erinnerung bleiben.“ Das fürchtete ich auch. Er drehte sich um und hielt Ausschau nach seiner Internetbekanntschaft. Nach ein paar Blicken rief er plötzlich los: „Ah Raven! Hier sind wir.“ Am Eingang stand er nun. Ein großer breitgebauter Mann mit einem silbern schimmernden Hut auf seinem Kopf. Er war ebenfalls komplett in Schwarz gekleidet und hatte sich gerade eine Zigarette gesteckt als er uns bemerkte. Neben ihm hatte er eine kleine Laterne an einen Baum gehängt, die ihn jedoch nur spärlich beleuchtete. Es war eine ziemlich dunkle Nacht und der Mond wurde von den Wolken verdeckt, weshalb ich ihn nicht richtig erkennen konnte. Er drehte sich um und machte mit einer Fingerbewegung klar das er uns zur Kenntnis genommen hatte. „Kein Mann der vielen Worte.“ dachte ich mir. Wir stellten uns vor ihn und Tobi gab ihm die Hand. Er schien es jedoch nicht zu bemerken und schnippte seine noch glühende Zigarette in die Büsche. Er schien ziemlich ruhig, fast routiniert und strahlte eine Kraft aus wie ich sie bei noch Niemanden wahrnehmen konnte. Neben ihm wirkten mein euphorischer Freund und Ich wie kleine Kinder die sich im Wald verlaufen hatten. Hilflos und ohne einen blassen Schimmer was uns erwarten sollte. „Also gehst jetzt los?“ fragte Tobi ungeduldig. Mit einer lässigen Handbewegung wies er auf den Eingang, an dessen Tore zwei Roben aufgehängt waren. Das war also der Dresscode für die heutige Nacht. Wir zogen uns die die Stoffe über und traten hinein, während Raven uns führte. Es war das erste Mal das ich einen Friedhof bei Nacht besuchte und der Gedanke auswelchen Gründen wir hier waren lies mich Schlucken. Vor uns machte sich ein großes Gelände breit, überseht mit Grabsteinen und Denkmalen. Viele bereits so alt, dass man ihre Inschriften nicht mehr entziffern konnte. Wir blieben vor einem moosüberwachsenen Gebilde stehen, an dessen Vorderseite zwei Große Stahltüren zu sehen waren, die mit einem Schloss verriegelt schienen. Über dem Ganzen erblickte ich ein Steinauge und eine Schrift die, eingemeißelt, ein Wort preisgab „damnare“. Ich bekam Gänsehaut. Raven Stellte sich vor das Tor und murmelte vor sich hin, dann sprang das Schloss auf und er öffnete die schweren Türen. „Ein netter Trick, für einen Straßenkünstler vieleicht.“ Tobi schien sichtlich unbeeindruckt, doch Raven zog ein leichtes Grinsen. Mir war der Typ echt unheimlich, aber er wusste wohl mehr als ich. Wir stiegen eine alte bröcklige Treppe hinab. Das einzige Licht ging von der kleinen Laterne aus, welche die Wände in ein dunkles Orange hüllte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an eine Pforte die einen kurzen Gang enthüllte. Am Ende des Ganges konnte ich bereits etwas Leuchten sehen. „Wartet kurz!“ Die ersten Worte die ich von unserem mysteriösen Führer wahrnehmen konnte. Seine Stimme rau und tief und voller Kraft, beide blieben wir ruckartig stehen und rührten uns kein Stück. Er nahm einen großen Schritt nach vorne und blickte sich kurz um, als er sich sicher war winkte er uns rein. Mein Herz begann zu pochen, was würde uns erwarten? Wir Traten durch den Eingang. Ich sah mich voller Spannung um, doch wurde ich doch etwas enttäuscht. Ein einfacher Raum, mit einer niedrigen Decke. In der Mitte ein paar Kerzen und ein Podest mit einem alten Buch. „Wow, sieht aus wie eine Abstellkammer.“ brachte Tobi heraus, er wollte wohl auf „schwer zu beeindrucken“ machen, doch Raven blieb weiter gelassen. Er Stellte sich ans Podium mit dem Gesicht zu uns gerichtet und machte uns klar wir sollten vor ihn treten. Das Buch öffnete sich und Raven blätterte darin herum. Es war in Leder eingebunden und hatte ein Sternsymbol darauf gezeichnet, rot und leicht verwischt. Es sah nicht aus wie ein Pentagramm oder so, um ehrlich zu sein hatte ich vorher noch nie etwas ähnliches gesehen. Er hatte mein Interesse geweckt, doch konnte ich nicht erkennen wonach er suchte, oder was im Buch geschrieben stand. Die Seiten glitten förmlich dahin und brachten ein goldenes Glitzern hervor. Dann schlug er es zu und hob seine Hände über uns, während seine Augen zur Decke gerichtet waren. Weiße seelenlose Augen. Ein leichter Windzug und er begann zu sprechen:
„So hob er seine Hand schützend über mich. Zeigte mir Berge und Täler, die Natur und ihr Leben. Er zeigte mir ihre Kräfte und den Weg auf dem ich wandeln sollte. So sprach er: Geh hin, der du von mir abstammst und ergreife die, die meiner würdig sind. Bringe sie zum bekannten Ort und übergebe diese Botschaft in meinem Namen. Ich bin der, der wandelt auf Erden und auf Erden werde ich errichten mein Reich. Ich bringe euch das Licht und so ihr mir eure Opfer. Verflucht sollen die sein die glauben wahren Schmerz zu kennen und verbrennen sollen ihre Wesen. Ihr seid die Kinder des Verstoßenen und verstoßen werdet ihr. Ich werde euch führen über Abgrund und Feuer, in dem ich ruhe. Wie Mose im Auftrag ließ erschlagen Brüder, Sohn, Freund und Nächsten, so sollt ihr bluten lassen die Menschen und SIE werden es sein, die tränken Felder und Wiesen. Mein wird sein die Kraft und Herrlichkeit und toben werden Geister und Menschen bis sich der Himmel färbt und die Sterne auf sie hernieder fallen. So geht ein, den Packt und besiegelt das Schicksal eures Nächsten“
Die Worte halten immer noch in meinem Schädel „besiegelt das Schicksal eures nächsten“, was hatte das zu bedeuten? Raven wendete sich wieder uns zu „Ich werde richten, den gerichteten und so werde ich ehren, den ehrvollen.“ Plötzlich verzog sich das Gesicht von Raven zu einem großen widerwärtigen Grinsen. Eine unglaublich Kraft ging von ihm aus und ich sah zu wie seine Augen begannen sich rot zu färben. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Ich wollte gerade mit Tobi die Flucht ergreifen, da löste sich unsere gespenstische Bekanntschaft buchstäblich in Rauch auf. Ein dichter Schleier zog sich durch den Raum und ich verlor jegliche Orientierung. Eine bodenlose Leere machte sich vor mir auf und ich fühlte wie mich die pure Kälte überkam. Meine Glieder wurden schwer und ich verlor jede Kraft in meinen Beinen. Ich ging zu Boden. Meine Augen wurden schwer und ich drohte das Bewusstsein zu verlieren, da sprach es zu mir. Ich konnte es sehen, wie es aus der Dunkelheit vor mein Auge trat. Ein Wesen, mystisch und doch bekannt. Es konnte direkt einer meiner Träume entsprungen sein. „Steh auf! Beweise uns die Stärke die dir inne wohnt.“ seine Stimme hallte und war tief und respekteinflößend. Ich fühlte ein Brennen in der Brust und mir wurde Schwindelig, doch von einem aufs andere Mal stand ich wieder auf den Beinen. Die Finsternis die mich umgab verflog und ich sah mich um. Von der Gestalt keine Spur, jedoch spürte ich wie ich etwas in der Hand hielt. Es war schwer und glatt, eine silberne Klinge. Ich blickte vor mich und erkannte den Körper meines Freundes, er lag vor mir, zusammen gekauert und scheine Augen geschlossen. Er hatte sich nicht wieder aufrichten können, doch auch in seiner Hand konnte ich die verzierte Klinge ausmachen. „Besiegelt das Schicksal eures Nächsten.“ Ein dunkler Rauch drang aus jeder Kerze und fand sich in der Mitte des Raumes zusammen. Raven erschien umhüllt von schwarzen Nebel. Er klatschte in die Hände und wirkte beeindruckt, scheinbar hatte er nicht erwarte mich bei Bewusstsein zu finden. Er streckte seine Hand aus und ließ auf ihr eine Kutte erscheinen und mit ihr einen Dolch und eine Goldene Kette. Zwinkernd überreichte er mir die Gegenstände und machte sich zum Ende des Raumes. Irritiert und verstört zugleich betrachtete ich die Sachen genauer, sie kamen mir bekannt vor, zu bekannt. Beim genaueren Hinsehen erinnerte ich mich wieder, mein Traum. Ich hatte sie schon einmal gesehen und jetzt lagen sie in meiner Hand. Die Kutte, der Dolch und keine Kette. Was nun folgte, wusste ich nur zu gut. Er winkte mich herüber und öffnete eine geheime Tür in der Wand. Ich fand mich unter klarem Sternenhimmel wieder und eine Gruppe vermummter, die alle aussahen wie entlaufene Mönche, empfingen mich mit offenen Armen.
Ich stand außerhalb des Verdammtenkreises , ruhig, wohlwissend. Mein Körper hatte sich längst meiner Kontrolle entzogen, als das Murmeln begann. Aus allen Seiten prasselte es auf ihn ein und Raven trat vor mich. Er sprach ein paar Worte, unverständlich doch hatten sie eine große Wirkung. Meine Augen begannen zu brennen und mein Körper krümmte sich, meine Adern pulsierten und ein Schmerz durchfuhr mein Inneres. Ich schrie. „Der erste Schritt ist getan.“ Dann richtete ich mich auf und reihte mich ein. Es wurde lauter und ein Paukenschlag ertönte. Gezwungen trat ich hervor und lüftete meine Kapuze. Er blickte mich an und ich konnte die Verwirrung und die Verzweiflung in seinen Augen sehen. Ich zog das Messer und vollstreckte mein eigenes Leid. Ich konnte es spüren, ich erinnerte mich genau wie sich wahrer Schmerz anfühlte, mit jedem Stich den ich tat. Am Ende angelangt zog ich den Dolch und nahm ihm sein Leben. Ich war nicht mehr im Stande auch nur ansatzweise Mitleid zu empfinden. Die Person die ich einst war schien sich mit jeder Minute in ein Monster zu verwandeln. Ich fühlte mich abseits von allem, neben mir stehend, doch gezwungen jede Grausamkeit mitzuerleben. Das Ritual war beendet und mein bester Freund lag Tod neben mir.“Ich werde richten, den gerichteten.“ Man klopfte mir auf die Schulter und führte mich zu einem Feld. „Ich werde ehren, den ehrvollen“ Sie traten um meinen Körper und begannen. Ihre Stimmen, die unverständlichen Worte. Ich sah dabei zu wie mein eigener Körper sich auflöste. Vor meinen Augen spielte sich ein Bild ab, das zu beschrieben niemand auf der Welt im Stande ist. Mein Einstiges Antlitz verabschiedete sich und hervor kam ein Wesen düster und gewaltig wie die Hölle selbst. Umspielt von Blut und Dunkelheit, eine schwarz-rote Gestalt…