ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Freitag, 14.08.2015, 22:13
Hallo. Mein Name ist Sutton Hale und ich bin eine siebzehnjährige Schülerin des Bernard-Neville-Gymnasiums. Ich weiß nicht wirklich, wie ich das hier alles anfangen soll, also lassen wir dieses Vorwort-Geplänkel und kommen direkt zur Sache.
Ich weiß, dass diese Aussage hier wahrscheinlich absurd und abnormal klingen mag, aber ich muss das einfach mal loswerden: seit einigen Tagen werde ich von einem Dämonen heim gesucht.
Alles fing damit an, dass meine beste Freundin Fabienne Seitel die Idee hatte, mit einem Oujia-Brett rumzuspielen. Ich hatte wirklich versucht, sie zu überreden, es zu lassen, doch Fabienne blieb stur. Also trafen wir uns letzte Woche bei ihr, um das Ritual auszuüben.
Es war ungefähr zwei Uhr nachts. Wir hatten das Ritual bereits seit einiger Zeit abgeschlossen. Da nichts passiert war dachten wir uns nichts dabei und sahen etwas fern – warum auch nicht. Zu der Zeit fingen Dinge an, seltsam zu werden; Sachen fielen um, der Fernseher flackerte komisch und es war eiskalt, ohne das irgendwelche Fenster offen waren. Ich wollte nachhause, doch Fabienne meinte, ich sei ein Weichei und solle mich mal zusammenreißen. Das versuchte ich zu tun.
Großer Fehler.
Einige Zeit geschah nichts. Bis auf den Fernseher war alles ruhig. Plötzlich kreischte Fabienne auf. Als ich geschockt zu ihr sah, merkte ich, dass ihr Blut aus der Nase rann. Doch nicht nur ein kleiner Blutfaden, nein. Es war ein ganzer Blutschwall! Die Flüssigkeit lief ihr über den Mund und tropfte teilweise auch auf ihr mintgrünes Top. Natürlich holten wir sofort Taschentücher und Fabienne legte sich einen nassen Lappen in den Nacken – alles, was mein bei Nasenbluten tun sollte. Fabienne wank das alles nur ab und meinte, dass es Zufall war, doch ich sah das als satanistisches Zeichen. Ich war nicht religiös, oder so. Aber dieses Nasenbluten nach einem Ritual erschien mir schon verdächtig. Natürlich versuchte ich meine Freundin davon zu überreden, doch lieber zu mir zu gehen, um nicht in der Nähe von irgendwelchen Geistern zu sein. Doch sie verneinte – wahrscheinlich nur aus Provokation, da ich merkte, dass sie selbst Angst kriegte.
Paar Minuten später lief mir dieselbe Menge Blut aus der Nase. Ich stoppte das Blut mit zwei Taschentüchern, die aber nicht genug waren. So saßen Fabienne und ich im Endeffekt im Licht des Fernsehers, mit zehn Packungen Taschentüchern, da.
Nach einer Weile – zwischen drei und vier Uhr morgens – wurden wir müde und gingen schlafen. Ich hatte Alpträume. Schlimme Alpträume. Was genau ich träumte, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich schweißdurchnässt und mit Stoßatmung aufgewacht bin.
Ich weiß echt nicht, was ich jetzt tun soll. Irgendwie habe ich das Gefühl, von einem Dämonen besessen zu sein.
Mittwoch, 19.08.2015, 19:02
Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich besessen bin. In letzter Zeit spucke ich erstaunlich oft Blut und schreie unkontrolliert los. Stimmungsschwankungen und Alpträume sind nicht wegzudenken. Meine Eltern meinen, dass ich einfach nur krank werde. Wir waren einige Male beim Arzt, doch die stellen da keine Krankheitssymptome fest.
Seit Montag gehe ich nicht in die Schule, da meiner Eltern meinen, ich sei ansteckend.
Ich habe ihnen von dem Ritual mit Fabienne erzählt, doch sie meinen, ich hätte lediglich zu viele Horrorfilme gesehen. Mom und Dad denken immer sehr rational und finden für alles möglichst logische Erklärungen.
Doch ich bin mir trotzdem sicher: seit dem Nasenbluten-Ding bei Fabienne hat sich ein Dämon Zugang zu meiner Seele verschaffen.
Samstag, 22.08.2015, 06:03
Ich habe ihn gesehen! Im Traum! Es war schrecklich! Ich bin blutspuckend aufgewacht!
Okay, alles von vorne. Im Traum habe ich ihn gesehen. Er hatte keine Haare, sondern nur zwei dunkelrote Hörner, wie die eines Ziegenbockes. Seine Augen waren einfach nur schwarze Löcher, er war nackt und seine rote Haut schien fetzig. Seine Beine waren keine menschlichen Beine, sondern Beine einer Ziege. Statt Füße hatte er Hufe und bis zu den Knien konnte man blutiges Fell sehen. Ständig murmelte er etwas, das wie „bring dich um“ klang. Nach einer Weile kam etwas Lateinisches dazu, doch das verstand ich nicht. Plötzlich wurde alles schwarz und es wurde ruhig. Das hielt aber nicht lange an. Auf einmal stand der Dämon direkt vor mir. Ein dickflüssiger Blutschwall schwappte aus seinem Maul und eine kreischende Stimme rief „bring dich um“…
Vielleicht wäre das eine ziemlich weise Entscheidung – also mich umzubringen. Würde sowieso keinen interessieren. Dann wäre ich immerhin den Dämon los.
Samstag, 22.08.2015, 17:59
Fabienne hat mir erzählt, dass es ihr ähnlich geht, wie mir. Mittlerweile denkt sie auch, wir seien besessen. Bloß hat sie den Dämonen nicht gesehen. Ihr Glück.
Mom und Dad haben am Montag einen Termin beim Arzt geplant. Hoffen wir mal, dass der Termin was bringt.
Dienstag, 01.09.2015, 01:44
Lange ist’s her, seit ich hier was geschrieben habe.
Das liegt daran, dass ich dieses Tagebuch satt hab.
Doch nicht nur das Tagebuch.
In letzter Zeit habe ich Halluzinationen. Die meisten sind von dem Dämon, der mir sagt, ich solle mich umbringen.
Und wisst ihr was?
Ich mache es.
Ich bin kurz davor mich umzubringen.
Meine Eltern schlafen noch. Sie haben nicht gehört, wie ich die Tür der Schublade in der Küche aufgemacht habe. In dieser Schublade liegt das Besteck drin – inklusive das Fleischmesser, mit welchem ich mir gleich die Kehle durchschneiden werde.
Nun heißt’s Abschied nehmen. Lebt wohl, Mom und Dad. Lebe wohl, Fabienne. Lebe wohl, Welt. Lebe wohl, Dämon.