
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich bin kein Klon! Ich bin das Original! Ich bin der Beste!
Es ist mir egal, was die Zeitungen sagen! Sie liegen falsch! Falsch, falsch, falsch, falsch, falsch!
Ich bin das Original!
…Bin ich doch, oder?
–
Ich befühlte die Pokébälle, die an meiner Hüfte befestigt waren. Meine Pokémon. Meine Partner. Meine treuen Begleiter. Meine besten Freunde. Wir gingen durch dick und dünn und haben die Gefahren der Johto- und Kanto-Region gemeistert.
Und jetzt bin ich hier. Ich stehe am Eingang dieser alten Villa.
Ich wurde von der Schönheit von Vulnona hypnotisiert, gegen das ich auf dem Weg hier hin gekämpft hatte. Ich wollte eins. Ich musste eins haben. Der nette Trainer sagte mir, dass ich ein Vulpix in der alten Zinnober-Villa finden könnte, die schon lange eine Ruine ist. Gefährlich. Aber ich würde dieses Vulpix bekommen, egal wie gefährlich diese Villa war.
Ich überprüfte, ob mein Team bereit war. Mein Impergator, Bibor, Noctuh, Nachtara und mein Gallopa waren bereit.
Aber da stand immer noch die Frage im Raum, ob er bereit war oder nicht…
Ich biss mir auf die Lippe, da mir ein Freund von den Berichten erzählt hatte, die in der Villa verteilt waren. Er meinte, ich soll auf die Verbindung zu meinem besten Freund vertrauen, ich lehnte natürlich alles ab, was er mir ans Herz legte. Ich musste es ablehnen. Meine Pokémon waren praktisch meine Kinder, und welche Eltern würden ihre Kinder nicht beschützen?
Aber selbst ich konnte nicht alles ignorieren. Ich entschied mich, ihn für dieses Mal in seinem Pokéball zu lassen, auch wenn seine Psycho-Attacken effektiv gegen die Gift-Pokémon waren, die sozusagen diese Gegend beherrschten. Ich nahm seinen Ball und steckte ihn tief in meinen Rucksack.
Ich stellte sicher, dass ich genug Tränke, Gegengifte und Feuerheiler dabei hatte. Nachdem ich das alles gefunden hatte, warf ich mir meine Tasche über die Schulter und rief mein Gallopa. Ich fragte sie freundlich, ob sie die dunkle Villa für mich ausleuchten könne. Das Pokémon wieherte und leuchtete heller. Ich lächelte und dankte ihr, da ich dies für ein ‚Ja‘ hielt.
–
Ich bin so müde…
Wo sind wir? Ich kann es nicht sagen. Es ist dunkel und muffig. Und es ist heiß. Zu heiß. Ich mag es nicht.
Warum kann ich nichts sehen?
Dieses Gefühl… Was ist das? Warum ist alles auf einmal so eiskalt?
W-Wo sind wir?
—
Ich fühlte den Pokéball in meinem Rucksack wackeln. Ich wunderte mich, dass ich das durch die ganzen Sachen fühlen konnte, die in meiner Tasche waren. Mein Freund schien verzweifelt zu sein. Ich runzelte die Stirn. Ich wusste, er mag keine dunklen Orte und trotzdem hatte ich ihm dies angetan.
Er hatte sicher Angst, aber nicht so viel, als wenn er draußen wäre. Das ist das kleinere der beiden Übel, nehme ich an. Und ich konnte ihn einfach nicht im Boxensystem lassen.
Er lebte.
Ich holte meinen Pokédex aus meiner Tasche und sah auf das Bild von Vulpix auf dem Bildschirm und prägte es mir ein. Ich las seine Infos. Ich war mir sicher, dass ich es erkennen würde, wenn ich es sah. Ich hatte sogar ein paar neue Hyperbälle in der Tasche und war bereit, den Fuchs damit zu fangen.
„Vulll!“
Mein Blick löste sich vom Bildschirm, meine Augen weit geöffnet. Es sah so aus, als ob der Preis zu mir kam. Warum sollte ich mich darüber beschweren?
Das Vulpix erblickte mich. Mit stechendem Blick lief es durch die alte Halle fort. Grinsend bereitete ich Impergator’s Pokéball vor und verfolgte es, meine Füße stampften auf dem ausgeleierten Teppich.
—
Ugh… Ich fühle mich nicht gut. Mein Kopf schmerzt.
Gibt es da nicht irgendetwas gegen? Vielleicht etwas für Menschen. Es kann ja sein, dass es auch bei mir wirkt. Ich unterscheide mich immerhin nicht so sehr von den Menschen, auch wenn es mich schmerzt, das zu sagen, wenn ich an einige von ihnen in dieser Welt denke…
Hm? Wir bewegen uns?
Urgh… Die Schmerzen werden schlimmer. Dieser Geruch kommt mir bekannt vor. Sind wir in einer Höhle? Nein, nein, nein, das ist keine Höhle. Es fühlt sich zu merkwürdig an, um eine Höhle zu sein.
Mal sehen… Moder liegt in der Luft. Es riecht muffig. Wir sind irgendwo eingeschlossen. Es ist zu trocken für eine Höhle… Die Luft ist nicht staubig. Dort ist Asche. Etwas brennt oder ist bereits abgebrannt. Das erklärt die Hitze, denke ich…
Aber da ist irgendwas… hinter alledem. Es kommt mir so bekannt vor, es bohrt sich förmlich in meinen Kopf… und weckt meine Angst.
Wo sind wir? Bin ich… in der Tasche? Ist da etwas, was ich nicht sehen soll? Warum nicht? Ich bin stark genug, damit umzugehen… Ich bin stark genug, mit allem fertig zu werden.
—
Ich verfolgte das Vulpix durch die Dunkelheit. Plötzlich bog es scharf rechts ab und rannte in einen Raum. Gallopa und ich rannten hinterher, die Flammen meines Partners durchdrangen die Schatten, die in jeder Ecke lauerten. Es war beinah unheimlich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.
Ich ging zur anderen Seite des Raumes. Das Vulpix war in der Falle, es fauchte und spuckte. Ich runzelte die Stirn. Wasser würde es noch mehr verängstigen, das wusste ich. Nach einer schnellen Glut-Attacke von meinem starken Gallopa und einer kurzen Handbewegung wurde Vulpix sicher in einem Hyperball gefangen.
Ich ging zum Pokéball und hob ihn hoch, steckte ihn in einen Beutel in meiner Tasche. Ich wollte es im PC lagern, wenn ich hier draußen war, also nahm ich meinen Rucksack ab, griff in eine Seitentasche und griff nach dem Fluchtseil.
Nun sah ich es.
Der Bericht, von dem mein Freund mir erzählt hatte. Warum es auf dem Boden lag, als hätte jemand das alte Buch gegen die Wand geworfen, würde ich nie erfahren. Ich fragte mich, was in dem Buch war…
Ich musste es wissen.
Meine Neugierde überdeckte meine Vernunft, wie ein Schatten an einem sonnigen Tag. Da war es. Es gab keinen Weg dran vorbei.
Auch, wenn ich mir und meinem Freund versprochen hatte, es nicht zu tun…
Ich ging nach vorne und hob das Buch auf, ich war sehr vorsichtig mit den vergilbten Seiten. Ich biss mir auf die Lippe, als ich das Buch behutsam aufschlug. Ich las laut…
5. Juli
Guinea, Südamerika
Wir haben eine neue Art von Pokémon entdeckt. Es sieht so aus, als ob alle anderen seiner Art ausgestorben sind, leider. Das macht das Erforschen des neuen Pokémon sehr hart. Zum Glück konnten wir Teile der DNS des Pokémon’s bekommen. Sie sehen sehr neu aus. Sind diese Pokémon erst vor kurzem ausgestorben, oder sind diese sogar noch am Leben?
—
Warum klingt das so vertraut? Es ist so qualvoll vertraut… Ich kann es in meinem Hinterkopf fühlen.
Warum kann ich mich nicht erinnern?
—
Ich blätterte die Seite um und wunderte mich, dass ein paar Seiten ausgerissen waren. Ich sah mir die Stelle, wo das Buch lag, nochmal genau an und fand zerstreut einige kleine Teile zerrissenen Papiers. Ich runzelte die Stirn. Man konnte es nicht mehr retten.
Ich atmete durch und las weiter…
10. Juli
Guinea, Südamerika
Aufgrund des katzenähnlichen Aussehens, haben wir uns dazu entschlossen, das neue Pokémon Mew zu nennen.
Ich lächelte. Mew war ein niedlicher Name.
—
Mew…
Mew… Mew… Mew…
Der Name ist leicht auszusprechen. Es ist so leicht auszusprechen, als wäre es mein eigener Name.
Ich kann es fühlen, es brennt in meinem Kopf. Ich kenne diesen Namen. Warum kenne ich diesen Namen…
—
Ich blätterte die nächsten Seiten durch und sah, dass die Seiten entweder ausgerissen waren, oder so zerstört wurden, dass nur noch ein paar Zeilen zu lesen waren.
Endlich fand ich etwas Nützliches.
6. Februar
Zinnoberinsel, Kanto
Die Tests an Mew waren erfolgreich. Wir haben eine neue Spezies geklont. Wie auch immer, die begrenzte DNS, die wir haben, wird nicht funktionieren. Professor Pyro bot sein Blut für die Forschung an. Der Klon ist nicht das, was wir uns erhofft hatten – er ähnelt dem originalen Mew wenig – aber das muss reichen. Wir entschieden uns dazu, die Kreatur Mewtu zu nennen.
Mewtu scheint ziemlich stark zu sein. Wir wissen, warum auch immer, noch nicht die wahre Größe seiner Macht.
Ich runzelte die Stirn und biss mir auf die Lippe. Mein Freund hat mich angelogen. Er wollte nicht, dass ich das lese. Er hat mich darauf hingewiesen, dass „kleine Ähnlichkeiten“ echt schmerzhaft werden könnten.
Mein Mewtu… war in Wirklichkeit ein wissenschaftliches Experiment?
—
Nein, nein, nein, nein, nein…Ich bin kein Klon
Ich erinnere mich wieder. Ich erinnere mich an alles. Aber daran nicht.
I-I… Ich will nicht glauben, dass ich nur ein wissenschaftliches Experiment bin. Ich habe Gefühle. Ich habe Gedanken.
Ich musste „ausreichen“…
Ich habe ihnen geglaubt. Ich habe diesen dummen Menschen geglaubt. Ich glaubte, dass sie sich für mich interessieren. Ich bin so dumm wie sie, da ich ihre Scharade geglaubt habe. Sie interessieren sich kein bisschen für’s Leben.
Ich musste jedoch „ausreichen“.
—
Ich zitterte beinahe. Mein armes Mewtu… War das wirklich das, wofür er da war?
Meine Unterlippe zitterte. Ich hielt meine Tränen zurück. Mein Mewtu… Was wäre passiert, wenn er nicht entkommen wäre? Welches Schicksal hätte ihn erwartet, wenn er jetzt nicht bei mir wäre?
Ich las weiter. Ich musste wissen, welches Ende es genommen hätte, wenn er es nicht geschafft hätte…
1. September
Zinnoberinsel, Kanto
Mewtu ist viel zu mächtig. Alle Versuche, seine bösartigen Tendenzen zu schwächen, sind fehlgeschlagen…
Ich überflog die übrigen Seiten und fand nur leere Blätter. Ich warf das Buch gegen die Wand und hängte mir meinen Rucksack über die Schulter. Ich sprang auf Gallopa’s Rücken, vertraute darauf, dass sie mich zum Eingang bringen würde.
Ich musste hier raus…
—
Ich erinnere mich jetzt. Oh, so lebhaft.
Aber, egal wie oft es mir durch den Kopf geht… Es sieht nur wie eine Geschichte aus. Ich bin Mewtu. Ich bin ich. Ich bin niemandes Klon.
Ich merke, wie ich in die Gedanken meines Trainers vorstoße, aber es ist mir egal. Es ist besser, wenn jemand weiß, was ich wirklich denke… Ich muss es herausbekommen!
Ich bin das Original! Ich bin der Beste!
Es ist mir egal, was die Berichte sagen! Sie liegen falsch! Falsch, falsch, falsch, falsch, falsch!
Ich bin das Original!
… Bin ich doch, oder?
Egal, wie oft ich das sage, ich kann mich selber nicht davon überzeugen, dass das wahr ist…
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Original: http://creepypasta.wikia.com/wiki/I_Am_Not_A_Clone
Can’tTurnBack.exe