Der Halter der Neverender

So du hast also deine dumme Suche nicht aufgegeben? Bemitleidenswert, aber zu erwartend. Es ist die Art deiner Natur, weiterzumachen um jeden Preis, Wissen zu verfolgen, während Unwissenheit über die erschreckenden Auswirkungen verbleibt. Ich weiß, dass ich dich nicht aufhalten kann. Selbst wenn ich könnte, würden mehr deinen Platz einnehmen. So werde ich dir stattdessen erzählen, was du ohne Zweifel später herausfinden wirst, das noch viel schlimmer bedeuten wird. Gehe in irgendeine Buchhandlung innerhalb deiner Großstadt oder Kleinstadt. Wenn du durch die Tür gehst, wird der Angestellte an seinem Schreibtisch stehen und dich mit schwachem Interesse ansehen. Du musst ihn bitten, „Den Halter der Neverender“ zu sehen. Er wird in diesem Moment dazu gezwungen, äußerst kraftlos in Räume zu gehen, über die weder du noch er rechtmäßig etwas wissen sollten. Aber du wirst davon wissen – von der Tür unter dem Fußboden, die von einem Teppich verdeckt ist, von dem dunklen und freudlosen Gang der darunter liegt und mehr. Er wird all das offenbaren, für dich und für ihn selbst. Nach endlosem herumwandern in Verwirrung wird er dich schließlich zu jemand anderem führen. Es wird eine ältere Frau sein, oder zumindest das sein, was du wahrnimmst. Ihre Haut wird frei von Falten sein, ihre Zähne werden ein blendendes Elfenbeinweiß sein, so wie ihr Haar. Aber trotz ihrer unnatürlichen Schönheit wirst du im Stande sein zu sagen, wie uralt sie wahrhaftig ist. Ihre Augen werden ihr schreckliches Alter verraten. Sie wird ein Buch lesen. Sein Einband wird lange verwelkt sein, seine Bindung ist noch am Platz, aber sichtbar zerlumpt. Sie wird den Inhalt von Zeit zu Zeit laut vorlesen. Es wird wie Katzenmusik erscheinen wie, das Gefasel von Wahnsinnigen oder Kriegsrufe gnadenvoll vergessener Stämme. Sind sie nicht. Du musst ihr sagen, dass du schon dein ganzes Leben auf sie gewartet hast. Das wird dir absurd erscheinen, aber das ist es nicht.