
Der Puppenmacher
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es ist dunkel. Meine Glieder sind taub und schwer. Jede kleinste Bewegung scheint eine Menge Energie zu verbrauchen. Ich will mich erheben, doch es geht nicht.
Plötzlich höre ich ein Klicken, gefolgt von einem Surren und grelles, weißes Licht erhellt den Raum. Dieser plötzliche Wechsel von dunkel zu hell lässt mich für einige Sekunden erblinden. Als mein Blick wieder klar wird schaue ich zuerst an mir herunter. Ich sitze gefesselt auf einem Stuhl. In meiner rechten Armbeuge befindet sich ein dünner, leicht rötlicher Schlauch. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, er ist von der Decke bis zum Fußboden komplett weiß gefliest. Links von mir steht ein Regal in das verschiedene Körperteile eingeordnet sind. Rechts von mir befindet sich eine Art Werkbank, auf der allerhand medizinische Werkzeuge verteilt liegen. Sonst ist nichts weiter in dem Raum, bis auf eine lebensgroße Puppe direkt gegenüber von mir.
Ich höre eine schwere Tür quietschen. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Ich versuche meine Hände oder Füße zu bewegen, doch es will mir nicht gelingen. Ich werde panisch als schwere Schritte sich auf mich zu bewegen.
Ich kann gerade mal so den Kopf heben, jedoch winde ich mich mit aller Kraft, die ich noch habe, auf dem Stuhl hin und her. Jemand legt mir eine Hand auf die Schulter. Eine männliche Stimme flüstert mir ins Ohr: „Ssshh, alles ist gut mein Püppchen.“ Der Mann tritt vor mich. Er hat kurzes, strubbeliges, dunkelbraunes Haar und freudig leuchtende, bernsteinfarbene Augen. Er lächelt mich warm an und geht zu der Werkbank. Ich bemerke, dass er einen Müllsack bei sich trägt. Aus diesem Müllsack holt er einen mit Blut befleckten Arztkittel.
Nachdem er sich diesen übergezogen hat enthüllt er den restlichen Inhalt des Müllsacks. Es ist ein Torso. Behutsam legt er diesen auf die Werkbank. Danach geht er zu dem Regal neben mir und nimmt sich zwei Arme heraus. Beide Arme näht er behutsam an den Torso. Dann holt er sich zwei Beine, diese näht er ebenfalls an den Torso. Nun kommt er zu mir.
Mit einer Hand streicht er mir über die Wange und sagt leise: „Hübsch bist du, mein Püppchen, aber dieses Gesicht… es passt nicht zu deinem Körper.“ Er löst meine Fesseln. Mit einer schwachen Bewegung stoße ich mich vom Stuhl ab, jedoch falle ich einfach nur zu Boden, wie ein nasser Sack. Hilflos wimmernd krümme ich mich auf dem Boden. Ich habe die Gelegenheit zu fliehen, doch jede Zelle meines Körpers sträubt sich dagegen sich zu bewegen. Mir steigen Tränen in die Augen. Mit einem irren Blick steht dieser Mann über mir und sagt: „Was hast du denn mein Püppchen? Jetzt krümm dich doch nicht so, niemand will eine krumme Puppe haben.“ Er hebt mich hoch und legt mich behutsam auf eine kalte Oberfläche. Dann zieht er den dünnen, rötlichen Schlauch aus meiner Armbeuge. Aus der kleinen Einstichwunde quillt noch ein wenig Blut.
Ich kann meine Augen kaum noch offen halten. Mit verschwommenem Blick sehe ich wie er mit einer Spritze auf mich zukommt. Ich verspüre keinen Schmerz, nicht mal einen Stich, nur ein leichtes Kribbeln. Summend geht er wieder davon.
Meine Augenlider hören auf sich zu bewegen. Ich liege da wie eine leblose Puppe, jedoch kann ich nach wie vor sehen, hören und ich weiß, dass ich noch atme.
Der Mann kommt erneut zu mir. Ich höre wie sich quietschend etwas in Bewegung setzt, ich bewege mich, er schiebt mich voran. Vor meinen Augen verschwimmen die Fliesen zu einer weißen Masse. Er stoppt, ich bleibe stehen. Er fängt an mir die Kleidung auszuziehen. Ich will mich dagegen wehren, doch egal wie sehr ich mich bemühe ich bin steif und starr wie ein Brett.
Mit einem mir unbekannten Werkzeug setzt er an meiner Kehle an. Ich höre wie sich das Werkzeug mit einem schmatzenden Geräusch durch meine Haut, meine Muskeln, meine Sehnen und Adern frisst. Mein Bewusstsein schwindet. Ich höre noch dumpf wie er auf die Wirbelsäule trifft, es hört sich an als würde man ein Stück Holz zersägen.
Nun ist ihr so wunderschöner Kopf von ihrem so unpassenden Körper getrennt. Ich nehme ihren Kopf behutsam in die Hände und begutachte ihn. Eine letzte Träne rollt über ihr Gesicht. Ich flüstere: „So wunderschön!“ Ich küsse sie sanft auf die Lippen, ein Gefühl unbeschreiblicher Euphorie erfasst mich. Eine weitere meiner wunderschönen und teilweise auch grotesken Puppen wird bald fertiggestellt sein!