Der Zaubertrick – Mit einem Paukenschlag!

Jasper wachte auf, als er etwas Feuchtes in seinem Bett spürte und einen Schmerz, den er nicht definieren konnte. Er knipste die Nachttischlampe an und stieß einen erstickten Schrei aus, als er sein Bettzeug vollgesogen mit Blut erblickte. Doch das war weniger schrecklich, als jenes, was da noch war: Eine Hand, nein, ein ganzer Arm ragte durch eine Wunde auf Höhe seiner Rippe heraus und hielt in zittrigen Fingern sein Taschenmesser. Jasper wagte nicht, sich zu rühren, denn die Hand fuchtelte mit dem Messer herum, unschlüssig, unbeholfen. Er wollte schreien. Das war gewiss einer seiner Alpträume, die ihn eingeholt hatten und nun nur in einer etwas anderen Erscheinung zutage trat. Er fasste nicht, was er sah. Er zitterte, spürte den Drang zu kotzen, aber aus seinem Mund kamen nur brabbelnde Laute ohne Sinn. Nach einer Weile zitterte die fremde Hand so sehr, dass sie das Messer fallen ließ. Jasper schubste es schnell vom Bett, damit es nicht noch einmal gegriffen werden konnte, dann zog sich die Hand zurück, zurück in die Wunde, zurück in seinen Körper und ließ einen klaffende Lücke zurück, die einmal die Stelle gewesen war, an der er eine Narbe besessen hatte. Das Blut schoss daraus hervor wie ein springender Quell. Nun erst wurde Jasper klar, dass er eine Menge Blut verloren hatte, ihn schwindelte und er drückte die Bettdecke auf die Wunde. „Oh Scheiße, was ist das?“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, „Scheiße, Scheiße, nein!“ Er warf sich auf die Seite, sodass die Wunde oben lag. Er schob sein Pyjamaoberteil hinauf und sah sich den Schnitt an. Er wusste kaum, wie ihm geschah, als seine Hand danach tastete und sich anschickte in die Wunde zu fassen. Bis zu den Fingerspitzen tauchte er unter seine Haut, aber mehr ertrug er nicht – es brannte heftig und er zuckte zusammen. „Mom! Dad! HILFE!“, rief er aus letzter Kraft.