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Descent (Teil 4.)

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es war der schlimmste Tag in meinen gesamten Leben.

Ich verlor meine geliebte Cousine…

Und Nico… einen echten Freund…

Nico war vor allem für unsere Einheit ein schwerer Verlust.

Doch es musste noch schlimmer kommen.

Das stellte ich in den darauffolgenden Tagen fest…

Das Schlimmste… das Allerschlimmste ist eingetreten.

Etwas, wovor sich die Menschheit seit langen fürchtete…

Etwas… das nun die gesamte Welt betrifft!

Und ich… bin mittendrin…

Neuer Alltag

Feuer, Asche, Rauch…

Schüsse, lauter Knall… undefinierbares Geschrei.

“Wir müssen den Rückzug antreten, Kane!”, rief Bob, als er eine weitere Granate auf die Kreatur warf. Das steinerne Rhinozeros schrie lauthals auf, als die Granaten unter seinem Bauch explodierten, doch das machte ihm nichts aus! Er stieß unseren Verteidigungspanzer um, als ob er ein Fliegengewicht wäre. Bob sprang von der Mauer und schrie: “Pack deine Viecher ein, Kane. Ich versuche das Ding aufzuhalten, damit die restliche Truppe sich zurückziehen kann!” Auf der Stelle kam seine Partnerkreatur angesprungen.

Bobs Kreatur war sogar noch kleiner als meine getigerte Hundekreatur.

Sein Fell war kurz und leuchtend gelb.

Die Ohren lang und spitz.

Zwei rote Kreise an den Wangen.

Und der Schwanz… in Form eines Blitzes.

“Na los!”, befahl Bob. “Führ Thunder-1 aus!”

Piiiikaaaaa!!! 

Dieses Tier gehörte zu den neuen Elektrokreaturen. Bob gehörte zu den ersten, der sich so eine Kreatur zulegen konnte.

Vom Hören und Sagen soll dieses Viech durch die DNA einer Maus entstanden sein…

Bobs Kreatur rannte auf der Stelle zu dem steinernen Rhinozeros, während bereits unzählige Blitze aus seinem Körper schossen. Mit einem lauten Schrei … schoss ein gewaltiger Blitz aus dem Körper dieses kleinen Mausviechs und traf die andere Kreatur. Aber es geschah … nichts!

Bob und sein Elektrotier guckten gleichzeitig überrascht.

“So ein Mist!”

Wutschnaubend scharrte die Kreatur mit seinen Füßen, bereit zum Angriff.  Es stürmte los und erreichte Bob fast – als es plötzlich von einem Truck gerammt wurde!

Es waren Charles und Derik!

Irritiert vom Zusammenstoß schüttelte das Steinnashorn den Kopf.

Erst jetzt bemerkte ich, dass auf dem Truck ein Wasserwerfer geschraubt wurde. Charles richtete den Wasser direkt auf den Mutanten und rief: “Hier ist ‘ne Dusche für dich!” Mit hohem Druck traf der Wasserstrahl den Mutanten. Laut schreiend kniff es die Augen zu und trat ein paar Schritte zurück.

Auf einmal … bewegte es sich immer weniger.

Als ob es zu erstarren drohte.

Die steinerne Haut glänzte nun von der Feuchtigkeit.

Das war die Chance!

Bob rief zu seiner Partnergeschöpf: “Na los! Führ Thunder-1 erneut aus!”

Piikaa!!! 

Bobs Elektromaus schrie lauthals auf und ein erneuter Blitz schoss aus dessen Körper. Als der Blitz das Ungetüm traf, verstärkte es sich unter der Wirkung des Wassers. Das steinerne Ungetüm schrie lauthals auf.

Der Blitz verschwand.

Das Steinnashorn stand wie angewurzelt da…

Schwarzer Rauch entwich aus seinem Maul…

Mit einen Stöhnen… kippte es schließlich um.

Tot.

Charles und Derik fuhren nun mit ihrem Truck näher zu uns heran. Derik, der am Steuer saß, rief zu uns: “Worauf wartet ihr? Steigt ein!” “Moment!”, entgegnete ich. “FIRE! BUSTER! KOMMT ZU MIR! LOS!!!”

Und schon kamen sie.

Fire und Buster waren die Kreaturen, die mich damals beim ersten Angriff der Russen gerettet haben. Buster war der getigerte Hund… und Fire die rote Echse.

Die Beiden kamen zu mir und schauten mich erwartungsvoll an. Buster hatte gerade die Hand eines russischen Soldaten in seiner Schnauze. “Springt auf diesen Truck auf”, erklärte ich den Beiden. “Wir müssen von hier verschwinden!” Ohne ein Ton sprangen sie auf den Truck. Ich stieg mit Bob und sein Elektroviech ebenfalls ein und wir fuhren los.

Ich kann immer noch nicht glauben, dass genau das geschehen ist. Nach dem damaligen Angriff auf unseren Stützpunkt wurden weitere amerikanische Basen angegriffen. Stahlen die MEW’s, die Jungtiere und die Wandelkisten… vertrieben sämtliche amerikanische Soldaten vom Irak, um anschließend das Land selber zu erobern. Durch eine neue Waffe…

Danil… dieser russische Wichser hatte sein Versprechen wahr gemacht. Seine Forscher haben Monster erschaffen… Ungeheuer… größer und stärker als die Viecher aus den Labors. Zwei Monaten nach dem sie den Irak eroberten, begann Russland sich sowohl Richtung Westen als auch Richtung Osten auszubreiten.

“Gott! Was war das für ein Viech?!”, fragte Bob. “Scheint wohl eins der neuen Steineinheiten zu sein wie uns die andere Truppe erzählt hab”, vermutete Charles. Fire schaute sich knurrend um, bereit jederzeit aus dem Truck wenn etwas in unserer Umgebung ist, also hielt ich ihn fest. Ich sagte zu Derik: “Wir müssen unbedingt General Richards informieren, sobald wir zurück in der Basis sind!” “Ja, was glaubst du was ich grad mache?”, erwiderte Derik und gab noch mal Gas.

Wir befanden uns in Deutschland… auf einen Kriegseinsatz. Eine große russische Truppe ist  durch Schiffe über die Ostsee eingefallen und versuchten gerade die Städte Lübeck, Kiel und Rostock mit ihren Biowaffen zu erobern. Deutschland hatte sich seit der Kriegserklärung Russlands mit der USA verbündet, weshalb sie sich nun gegenseitig unterstützen.

Endlich erreichten wir die Basis.

Eine umfunktionierte Sporthalle, mitten in Lübeck.

Derik fuhr an das Tor ran, das direkt an die provisorische Zaunabgrenzung errichtet wurde. Die Wachen sahen uns und ließen uns rein, indem sie das Tor öffneten.

Endlich in Sicherheit.

Wir stiegen alle von unserem Truck, doch bevor wir nun zum General kommen konnten, mussten Bob und ich zu der Abgabestelle für unsere Partnerkreaturen und durchschritten so zuerst den Außenbereich unserer Basis. Unsere kleine Basis war gut organisiert, wenn auch der Ausstattung her kaum vergleichbar mit unseren Alten damals im Irak. Die Soldaten waren nicht die einzigen hier, die arbeiteten… auch sahen wir unzählige von den Kreaturen ihr Tagewerk verrichten.

Erst als Russland der gesamten Welt den Krieg erklärt hat, reagierte auch die USA… mit Nachrüstung. Sie begannen nun selber haufenweise dieser Kreaturen zu produzieren. Größer und stärker wurden sie gemacht.

Wir erreichten die Abgabestelle – ein kleines Lager für die Wandelkisten unserer stationierten Einheiten. Der Verwalter ging die Liste durch und holte dann die Wandelkisten unserer Partnerkreaturen hervor. “Macht’s gut Fire und Buster”, sagte ich, als ich auf die Glaskugeln drückte. “Ihr wart großartig!” Die Wandelkisten aktivierten sich und schlossen Fire und Buster in sekundenschnelle ein. “Das nächste Mal wirst du unseren Feind gleich neutralisieren!”, sagte Bob selbstbestimmt, bevor er seine Elektrokreatur ebenfalls einschloss.

Auch wurden die Wandelkisten weiterentwickelt. Sie wurden etwas kleiner und leichter gemacht für den Transport. Bei längeren Einsätzen war sogar jeder Soldat dazu verpflichtet zu ihren eigentlichen Schusswaffen auch zwei von den Wandelkisten bei sich zu tragen… um die Kreaturen einzusetzen. Sie hatten auch ne neue Funktion: Sie bewirkten nun eine gezielte neurologische Veränderung bei den Kreaturen… und zwar so… dass eine Bindung zu ihren “Besitzern” entstand und sie so gehorsamer waren.

Gehirnwäsche…

“Na los, Kane”, sagte Bob. “Lassen wir Richards nicht mehr länger auf uns warten.” Und mit diesen Worten gingen wir rein in die Basis.

General Richards war schon von weitem zu sehen. Er saß mit ein paar anderen Generälen am Tisch. Als wir zu ihm stießen, stand er sofort auf und wir berichteten ihn von dem Zwischenfall mit dem Steinnashorn.

“Diese verschissene Russen fahren wohl immer größere Geschütze auf”, meinte er und runzelte die Stirn. Er wendet sich wieder den Generälen zu: “Wir müssen die Funkzentrale verständigen, damit sie es an den restlichen Stationen weitergeben. Die Russen bilden wirklich biologische Waffen aus Stein.” Wortlos standen die Männer auf und gingen. Richards drehte sich dann wieder zu uns und sagte: “Ihr müsst wieder zu einem Einsatz.” 

“WAS?!”, sagten ich und Bob gleichzeitig. “Schon wieder einer?”

Richards nickte.

“Aber wir sind schon bei diesen Einsatz beinahe umgekommen”, fügte ich hinzu. “Wir sind unterbesetzt. Wir brauchen Verstärkung, General… sonst schaffen wir es nicht die russischen Angreifer aus Lübeck zurückzudrängen – geschweige denn hier jemals lebend wieder rauszukommen.” 

“Befehl von oben…”, erwiderte er. “Da die zivile Bevölkerungen bereits evakuiert wurde, besteht aus Sicht der amerikanischen Regierung noch kein Bedarf weitere Truppen zu schicken.” 

“Die sind doch bescheuert!”, meinte Bob.

Unser General entgegnete: “Hört mal… mir gefällt die Sache auch nicht… aber es ist nun mal Krieg – und diesmal ein ziemlich harter. Jetzt sind die meisten nur noch auf Schadensbegrenzung aus, während die Regierung sich vor Angst einpisst und in Hintergrund bleiben will… also sind wir wieder dran!” 

Nach einer kurzen Atempause fuhr er fort: “Also dann, Männer… in 15 Minuten geht ihr zum Sammelpunkt. Es wird diesmal ein Aufklärungseinsatz sein, weshalb wir die Partnerkreaturen hierlassen und stattdessen nur unsere herkömmliche Waffen mitnehmen… bis gleich!”, und ging dann.

Und wieder war ich unterwegs. Meine Truppe wurde zu einer stillgelegten U-Bahn gebracht. Es wurden auffällige Strahlungen gemessen, sowie die Leichen einiger russischer und deutscher Soldaten gesichtet.

Kommt mir… irgendwie bekannt vor.

Mit Nachtsichtgeräten ausgestattet durchschritten meine Männer und ich den dunklen U-Bahntunnel. Angeführt von General Richards gingen wir dicht beieinander und achteten auf jedes kleinste Geräusch. Noch geschah nichts. Einige Schritte weiter und wir sahen sie… die ersten Leichen.

Zerrissen…

Zerstückelt…

Grausam umgebracht…

Auch Munition und Waffenteile lagen verstreut am Boden…

Wir begutachteten die Leichen.

“Leute…”, begann ich. “Das haben wir alle schon einmal gesehen… in Zaxo.”

“Du denkst, dass… es vielleicht ein Mew war?”, fragte Bob. Ich entgegnete: “Was sonst hätte diese Leute getötet?” “Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen, Männer!”, mischte sich Richards ein. “Charles? Wie weit sind wir von der verdächtigen Strahlungsquelle entfernt?” Charles schaute auf sein Strahlungsradarmesser und antwortete: “Ca. 100 Meter von hier südöstlich – also weiter gerade aus!” Wir gingen weiter.

Doch schon nach Vierzig Schritten stießen wir auf eine Abzweigung. Vor uns waren drei Tunnel.

Links und rechts ein schmaler Tunnel mit je einen Gleis.

Und in der Mitte ein ziemlich breiter Tunnel mit insgesamt drei Gleisen.

Wir stoppten und Charles blickte auf einmal nachdenklich auf sein Gerät: “Hmmm…” 

“Was ist?”, fragte ich ihm. Und er antwortete: “Merkwürdig… plötzlich zeigt das Gerät drei Strahlungsquellen an.”

“Drei?”

“Ja, eins in jeden Tunnel.”

Unser General und der Rest des Teams überlegten.

“Teilen wir uns auf und checken alle drei Signalquellen”, meinte der General. “Charles und Lars… ihr nehmt den linken Tunnel. Ich, Derik und Jonathan nehmen den mittleren. Und du und Bob nehmt den rechten Tunnel. Haltet eure Waffen bereit und bleibt in Funkkontakt, während ihr die mögliche Strahlungsquelle ausmacht. Los!”

Nun durchstreiften ich und Bob den rechten Tunnel. “Ich kann es mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen”, meinte mein Kumpel. “Ich mein… ein Mew? Hier? Seit der Blüte der Mew-Forschung wurden keine freilaufende Exemplare mehr gesichtet.” “Werden wir dann sehen…”, antwortete ich. “Ja und was machen wir dann, wenn wir “es sehen”?”, fragte er weiter. Und ich entgegnete: “Nun, wir funken zuerst die anderen an, dann verständigen wir die Basis und geben unseren Standort. Die schicken dann weitere Trupps, die dann das Gebiet sowie die Strahlungsquelle sicherstellen…”

Plötzlich… blieb Bob einfach stehen.

Als ich ihn verwundert anblickte, meinte er: “Kann es sein, dass du nicht ganz bei der Sache bist?” “Ich weiß nicht was du meinst…”, antwortete ich.

“Wie du so daherredest… ich hab irgendwie das Gefühl, dass dich irgendetwas beschäftigt.”

Das stimmte…

Ich dachte an Vergangenes…

An Nico… und wie ich zu ihm sagte, dass er ein Teil meiner späteren Familie werden sollte.

Doch da ich keine Lust auf ein tiefsinniges Gespräch hatte – schon gar nicht in einen dunklen verlassenen U-Bahntunnel – sagte ich einfach: “Gehen wir.” 

Nach mehreren ereignislosen Minuten stießen Bob und ich auf einen stillstehenden Zug. Nichts schien auf eine direkte Strahlungsquelle hinzudeuten. Nicht mal Licht schien aus den Inneren dieses Wagons.

Das dieser Zug den Tunnel komplett versperrte und es sonst keine Möglichkeit gab vorbeizugehen, nährten wir uns langsam dem Hintertür des Wagons.

Keine Aktivität… also stiegen wir ein.

Das Zuginnere war komplett leer. Keine Spur von feindliche Personen, Kreaturen oder Mew’s. Wir gingen Wagon für Wagon weiter bis… wir direkt vor der Tür zur Fahrerkabine etwas sahen.

Es war metallisch, hatte die Form eines Zylinders und reichte bis zum Knie.

Außerdem gab es ein leicht rötliches Blinken von sich.

Langsam näherten wir uns dem Objekt.

“Was… ist das?”, fragte Bob.

“Das weiß ich nicht”, antwortete ich.

Bob kniete sich zu diesen Metallgegenstand rüber und schaute es sich genauer an. Er sagte: “Sollen wir die anderen schon anfunken?” 

“Mach das”, antwortete ich. “Währenddessen schau ich mich ein wenig an der anderen Seite des Tunnels um.”

“Ok, pass ja auf.”

“Mach ich.”

Und mit diesen Worten verließ ich den Zug.

Ich durchstreifte nun alleine ein Stück des Tunnel und erreichte dabei schon nach wenigen Schritten einen nahegelegenen Bahnhofsstation. Ich kletterte aus dem Gleis und blickte mich um. Auch hier war es stockfinster, niemand war zu sehen.

Etwas stimmte nicht.

Wir haben vorhin Leichen gesehen… alle scheinbar von mindestens einer MEW-Kreatur getötet.

Doch nichts war hier… nicht mal etwas, das diese Strahlung verursacht hätte.

Als ob-

Mew!

“Was zur-?!”, sagte ich und dreht mich um. Nichts zu sehen, doch…

Mew! Meeeewww… Mew… Mew!

Ich bildete es mir nicht ein…

Endlich! Nach so langer Zeit… höre ich die Laute eines Mew!

Ein Schatten! Zwischen der Säule und der einen Bank dort hinten!

Meeeewww… Mew, Mewmew….

Ohne zu zögern folgte ich der Kreatur.

Das Mew-Exemplar flog schnell durch die Gänge dieser Station. Durch den Krieg haben sich einige Risse und Löcher an der Decke gebildet, weshalb Teile des Lichtes hier hinein schien. Dieses Exemplar hatte ein rosane Schimmern in seinen Fell… also war es nicht Nico. Endlich blieb es stehen.

Da über der Stelle, wo wir standen, ein großes Loch war und dadurch genügend Licht schien, nahm ich kurz mein Nachsichtgerät ab, um es mir genauer anzuschauen.

Mew!

“Alles gut…”, sagte ich mit ruhiger Stimme und legte demonstrativ meine Waffe beiseite. “Ich tu dir nichts.”

Mew?

Dieses Exemplar schien nicht angriffslustig zu sein, aber es wich mir jedes Mal aus, sobald ich mich einen Schritt näherte. “Hey, ähm… kennst du Nico?”, fragte ich ihm. Die Mew-Kreatur hielt den Kopf schief. “Er ist weiß und den Menschen sehr zutraulich. Er… wurde von Russen einst gefangen genommen.” Die Kreatur gab kein Ton von sich und ich fasste mich dann selbst an Kopf.

Was ist bloß in mich gefahren?!

Natürlich kann dieses Tier mir nicht sagen wo Nico ist… das kann keiner!

Reiß dich verdammt noch mal zusammen, Soldat!

Kane!

Es war Bob!

“Ja, was ist?”, fragte ich per Funk.

Wir müssen schnell weg hier! SOFORT!

“Was? Wie? Wieso denn?!?”

Charles und die anderen haben ebenfalls so ein komisches Teil gefunden.

“Meinst das Teil im Zug?”

Ja. Es ist ein Störsender, Kane! Es imitiert strahlungsähnliche Frequenzen… wir wurden verarscht!

Störsender? Das bedeutet ja, dass das ganze vielleicht nur-

MEW!

Die Kreatur war plötzlich vor mir! Noch bevor ich reagieren konnte… öffnete sich sein Schädel und ich sah einen Blitz!

Ich sah nichts mehr und fiel nach hinten.

Kane, was ist da los?!

“Verdammt ich sehe nichts!”, antwortete ich.

Meine Sicht war in einen weißen Schleier gehüllt.

Ich konnte gerade so schemenhaft die Wände dieses Ganges erkennen.

Schritte und russisches Geschrei ertönten… verdammt!

Ich versuchte wieder nach meinem Maschinengewehr zu greifen, als das Mew auf mich sprang.

Jetzt sah ich es…

Das war kein Mew… das war’ ne verschissene Roboterdrohne!

In den Kopf war eine Lichtbirne versteckt… das hatte mich eben geblendet.

Die Drohne hatte sich an meinen Hals festgekrallt und drückte sich immer dichter an mich heran, während ich die Russenmänner immer näher kommen hörte. Plötzlich… sah ich ein rotes, schnelles Blinken an der Drohne… gefolgt von einen ebenfalls schnellen Piepen.

EIN SPRENGZÜNDER!

Die ersten Russensoldaten sah ich hinten verschwommen.

Ich trat auf die Drohne und kickte ihn endlich weg.

Die Drohne flog gegen die Truppe… und explodierte!

Ohne zu zögern stand ich auf und rannte weg.

Irgendwie schaffte ich es zurück in die Bahnhofsstation. Meine Sicht klärte sich aber meine Augen schmerzten noch von der Blendung, deshalb setzte ich mein Nachtsichtgerät noch nicht auf.

KANE!!! SAG MIR ENDLICH WAS LOS IST!

Mit angestrengten Atem funkte ich zu Bob: “Ich bin… auf so ‘ne Scheiß Mew-Attrappe reingefallen!”

Attrappe???

“Amerikaner!”, hörte ich jemanden rufen. Schnell lief durch die Bahnhofsstation und antwortete: “Die Russen sind fast hier… wir müs-” Ich fiel aufs Gleis! Schnell wollte ich mir das Nachtsichtgerät aufsetzen, doch schon… spürte ich an meinen Hinterkopf den Lauf eines Gewehrs.

Sofort nahm ich beide Hände hoch.

Es waren genau sechs Soldaten.

Sie alle standen bewaffnet um mich und unterhielten sich dabei auf Russisch. Der Mann hinter mir lachte währenddessen… wohl weil ich in ihre Falle reingeraten bin. Eins der russischen Männer funkte jemanden an.

Ich verstand nichts bis… ich den Namen Danil Medwedew hörte! Und seine Stimme!

Funkten sie tatsächlich diesen Dreckskerl an?!

Danil sprach nur wenige Worte per Funk. Plötzlich wendet sich der Soldat hinter mir von mir ab und zeigte mit einem harschen Handwink, dass ich aufstehen sollte, was ich auch tat. Alle sechs Soldaten stellten sich nun in einer Reihe auf. Auf einmal… richteten sie ihre Waffen auf mich. Ich erstarrte. Nur eine falsche Bewegung und sie würden abdrücken. “FEUER!”, schrien sie, doch-

Piiikkkaaaaa… CHUUUUU!!!!!

Ein grelles Licht blendete mich. Ein gewaltiger Blitz hatte die Russensoldaten erwischt. Sämtliche Männer schrien lauthals auf, während ihre Körper willkürlich vor Strom zuckten. Der Blitz verschwand und die Truppe fiel um. Tot.

Der laute Schrei… der grelle Blitz… das kann nur…

“Kaaaaane!!!”, hörte ich Bob in der Ferne, gefolgt von einen Motorenbrummen. Ich schaute in die Richtung, von wo ich ihn hörte und da sah ich sie schon. Bob, Richards, Charles, Jonathan… alle auf einen Jeep!

Bobs Partnerkreatur – sein Elektroviech – saß auf seiner Schulter. “Hast du gut gemacht!”, lobte er seine Kreatur. Sie fuhren mit den Jeep näher heran und Charles, der am Steuer saß, rief: “Nun steig schon ein! Der gesamte U-Bahn ist voll von russischen Truppen – verpissen wir uns!” Ich stieg ein und Charles betätigte den Rückwärtsgang. In schnellen Tempo fuhren wir durch den Tunnel und überfuhren dabei dutzende feindliche Soldaten. Durch den Gleis vibrierte der gesamte Jeep wie verrückt und stieß dabei einige Mal gegen die Wand. An der nächsten Abzweigung, drehte Charles ab, damit wir wieder vorwärts fuhren. Weitere Soldaten kamen und schossen. Wir fuhren weiter und schlussendlich… sind wir entkommen!

Mit dem Jeep hatten wir schon die äußeren Bereiche der U-Bahn und waren fast draußen. Bob erzählte mir, dass Derik und Jonathan schnell nach Draußen gegangen sind, um den Jeep zu holen.

“Ok, aber wie konntet ihr so schnell Bobs Kreatur holen?”, fragte ich. Bob grinste auf einmal breit und Richards blickte verärgert auf Bob. Mein Kumpel erklärte mir dann folgendes: “Na ja… bevor wir abgereist sind, hab ich die Wandelkiste meines kleinen Blitzfreundes heimlich mitgenommen.” “Das war Widersetzung eines Befehls, Soldat!”, meinte der General zähnefletschend.

“Hey… ohne Pikachu, hätten wir einen guten Kameraden verloren.”

Sofort musste ich lachen.

“Was?”

“Pi… kachu? Dein ernst?”, fragte ich schmunzelnd und musste mit Mühe mir mein Lachen verkneifen.

“Hey, die Mew’s wurden ja auch nach ihren deutlichen Laut benannt…”, entgegnete mein Kumpel. “Und da es bei ihren Nachkommen kaum anders ist, können wir es auch bei ihnen machen.”

So als ob es verstanden hätte, nickte die Elektromaus zu stimmend.

Pikapi!

Steine

Weitere Monate vergingen.

Und Weißrussland, Ukraine und sämtliche muslimische Länder fielen über kurz oder lang den russischen Truppen zum Opfer. Sie… eroberten sogar den gesamten asiatischen Kontinent.

Nicht mal die japanische Regierung konnte was gegen diese neuartige Art von Waffe entgegen setzen.

“Los Männer! Bewegen wir uns schnell über die Dächer!”, funkte der General leise. “Bleibt in Sichtkontakt… Feuergefecht nicht gestattet.”

Indien… tiefste Nacht.

Wir waren auf einen Spionageeinsatz und waren auf den Dächern einer russischen Produktionsanlage. Zum ersten Mal sind wir einer Produktionsstätte ihrer Kreaturen so dicht rangekommen. Unsere Satelliten konnten einige interessante Daten- und Funkströme abfangen, wo von Objekten erwähnt wurden, die zusammen mit den Mew’s auf diese Erde runtergekommen sind. Leider konnte nicht ermittelt werden was das genau für Objekte waren, nur dass sie seit der ersten Sichtung der Kreaturen intensiv für die Forschung genutzt wird.

Deshalb sind wir hier…

Wir mussten herausfinden was das für Objekte waren… und sie vielleicht auch mitnehmen.

Schnellen Schrittes überquerten wir die Dächer, darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Schallgedämpfte Pistolen und Messer trugen wir bei uns. In Rücksäcken trugen wir jeweils zwei Wandelkisten – unsere Partnerkreaturen – bei uns mitsamt unserer sekundären Schusswaffe.

Unbemerkt rückten immer weiter vor…

Schalteten leise jeden Wachmann aus…

Und umgingen dabei jeden Sicherheitskamera…

Ich, General Richards, Bob und Derik waren bei dieser Mission – also zu viert unterwegs.

Charles und die anderen sollten über das Wasserversorgungssystem zu uns stoßen – allerdings erst, wenn wir die unbekannten Objekte identifiziert und sichergestellt haben.

Ein riskantes Unterfangen… wie immer eigentlich.

Ein Lüftungsgitter!

Im Schutze der Dunkelheit versammelten wir uns geduckt vor dem Gitter.

“Was halten sie davon, General?”, fragte ich.

“Hmmm… dünne Abdeckung… nur mit vier Schrauben befestigt”, sagte er. “Dürfte ‘nen Schneidlaser kaum Probleme machen. Derik?” Derik trat näher heran und brachte sein Werkzeug. Ohne zu Zögern begann er mit dem Laser durch das Gitter zu schneiden. Nach wenigen Sekunden war die Abdeckung schon offen. Doch-

“EINDRINGLINGE!”

Verdammt!

Ein paar der Russenmänner kamen aus der Ferne auf uns zu!

Der General sagte zu uns: “Bob! Kane! Steigt schnell in den Schacht. Ich und Derik locken sie weg – keine Widerrede! Los!” Schnell stiegen ich und Bob in den Schacht. Unzählige Schüsse ertönten und während wir den Schacht hinunterrutschten, ertönten die ersten Schreie einiger Kreaturen von Draußen.

Hoffentlich schaffen es Derik und Richards heil aus der Sache rauszukommen…

Über den Lüftungsschacht gelangten wir in einen Gang. Als wir runter sprangen, zückten wir augenblicklich unsere Waffen hervor. Schnell holte ich eine Wandelkiste hervor und ließ Buster frei. Dasselbe tat Bob mit seinem Pikachu.

Nach den abgefangenen Daten sollen sich die besagten Objekte in den Hochsicherheitsabschnitten befinden.

Also… ist Waffeneinsatz nun mehr als erforderlich.

“Achte auf ankommende Fremde, Buster”, befahl ich und wir liefen los.

Durch mehrere verzeichnete Karten im Inneren dieses Komplexes fanden wir schnell den Zugangssschleuse zum Hochsicherheitsabschnitt. Doch dieser war mit einer automatischen Tür verschlossen. Die einzige Möglichkeit sie zu öffnen war ein Handabdruck- und DNA-Scanner an der rechten Seite. Bob schaute es sich genauer an und meinte: “Wenn Charles oder so hier wären, könnten wir das Mistding hacken.”

Wir durften keine Zeit verlieren.

Früher oder später werden die Soldaten uns entdecken.

“Vielleicht könnte mein Pikachu-”

FUKANO!

Es war Buster! Buster schaute in eine Richtung… und rannte einfach los!

“Halt! Wo willst du hin?!”, rief ich, doch schon war er weg.

Knurren und lautes Geschrei ertönten nach kurzer Zeit.

Und schon… kehrte Buster mit einer Hand zurück!

Er hatte es wohl einen Sicherheitsmann abgebissen.

“Hey, guter Hund”, sagte mein Kumpel locker. “Ja… guter Hund…”, meinte ich und schnappte mir schnell die Hand. “Doch wir werden gleich Besuch bekommen!” Ich legte die Hand auf den Scanner und es aktivierte sich.

<<Scann eingeleitet…>>

Schritte und Geschrei ertönten… gefolgt von Schatten in der Ferne.

<<Person identifiziert… als Sir Alexander Sergejew – Hochsicherheitsgeneral…>>

Die ersten Soldaten trafen schon ein und schossen!

Bob gab bereits Feuerschutz und hielt sie noch zurück.

“Buster! Heiz die Kerle noch mal richtig ein!”, befahl ich, während ich die Hand noch am Scanner hielt.

Fuka!

Buster sprang zu den feindlichen Männer und spuckte eine Stichflamme. Die Soldaten wichen erschrocken zurück.

<<Verzeichnete Sicherheitsstufe: 10>>

<<Zugang… Gewährt!>>

Die Tür öffnete sich! “Alle rüber!”, schrie ich.

Ich, Buster, Bob und sein Pikachu durchquerten schnell die Zugangsschleuse. Der Zugang verschloss sich hinter uns automatisch. “Holt die Zugangsberechtigten!”, rief einer von der anderen Seite.

Verdammt! Gleich werden sie die Tür erneut öffnen.

Doch Bob rief: “Nichts da! Pikachu! Thunder-1 auf die Zugangsschleuse!”

Das kleine gelbe Viech stieß einen lauten Schrei aus und der Blitzstrahl traf die Schleuse.

Funken sprühten.

Rauch.

Ein Kurzschluss!

Die Tür ist nun ausgefallen. Die Russen konnten es nicht mehr öffnen und hämmerten wie wild dagegen.

“Das dürfte uns einen Vorsprung verschaffen!”, sagte mein Kumpel Bob und wir rannten weiter.

Wir liefen durch den Gang… noch sahen wir keine feindliche Soldaten… noch nicht mal Labormitarbeiter.

Inzwischen sind wir auch langsamer geworden.

“Wo sind die Mitarbeiter dieses Sicherheitstraktes?”, fragte ich mich.

“Keine Ahnung…”, antworte Bob und ging mit Schrotgewehr bereits voraus, während die gelbe Mauskreatur ihm dicht folgte. “Wer weiß was die Typen für Forschungen und Experimente durchführen.” Bob ging an ein Glasfenster vorbei. Ich wollte ebenfalls mit Buster daran vorbeigehen, doch dann blieb ich stehen. Ich… hab was aus den Augenwinkel gesehen und trat näher an das Glas. Leise sagte ich: “Bob… sieh nur!” Er trat auch näher an das Glasfenster und schaute ebenfalls durch.

Wir blickten in einen riesigen Raum, der mehrere Meter in die Tiefe ging.

Von Aufbau her ähnelte es stark einen Operationssaal.

Leute in weißen Kitteln…

Medizinische Geräte…

Und ein Operationstisch.

Doch was auf diesen Tisch lag, ließ mich fassungslos blicken.

Ein… “Mann” lag dort, bekleidet nur in Boxershorts.

Seine Haut war dunkelgrau vergleichbar mit Gestein.

Die Muskeln von diesen Typen waren sehr stark ausgeprägt, besonders an den Armen.

Dort hat sich die Haut stellenweise aufgerissen, so dass man das darunter liegende Fleisch als rote Streifen erkennen konnte.

Als ob die Muskeln dort viel zu schnell gewachsen sind…

Der Kopf sah… nicht ganz menschlich aus.

Eher einer kurzen Reptilienschnauze ähnlich.

Und dort, wo die Haare sein sollten, befanden sich drei hervorstehende Knochenhöcker.

Dieses… Ding war an einen Beatmungsgerät angeschlossen.

Einige der Leute gaben der Kreatur Spritzen – wahrscheinlich Narkosemittel – während die restlichen Ärzte an seiner Taille zur schaffen machten.

Ein Art Gurt befand sich dort, dessen Drähte und Kabel sie mit den Sehnen und Nervenstränge des Patienten verbanden.

Für was es gut ist?

Die Fassungslosigkeit war uns beiden ins Gesicht geschrieben.

“Das… glaub ich nicht”, meinte Bob. “Die Säcke-”

“Benutzen schon menschliche DNA für die Kreaturenzüchtung…”, beendete ich den Satz. Ich seufzte: “Die Mistkerle haben wohl jeden Skrupel verloren… gehen wir, bevor die uns einholen…”

Schweigend gingen wir weiter.

Nach einiger Zeit fanden wir ein Laborraum mit der Aufschrift: “Stone store”

Ein Lager für… Steine?

Was sollte das?

Wir betraten den Raum.

Es schien sich um einen ganz gewöhnlichen Laborraum zu handeln, wo allerdings ein Großteil der typischen Laborgeräte und Utensilien fehlten. Stattdessen waren nur Gewebeproben und Glaskästen mit… Kristallen?

Ja… es waren verschieden geformte Kristalle.

Jedes von ihnen hatte eine eigene Form und Farbe… und sogar ein Symbol im Inneren.

“Was… sind das für komische Dinger?”, fragte Bob.

Ich antwortete: “Keine Ahnung… vielleicht sind es die besagten Objekte, die bei den Funksprüchen erwähnt wurde… schau mal in den Schubladen, ob du vielleicht Unterlagen zu diesen Gegenständen findest!” Bob machte es und während er die Schubladen durchwühlte, sprang sein Pikachu nach oben und beobachtete ihn dabei. Buster schaute mich dann erwartungsvoll an. Ich sagte zu meinen Hundegeschöpf: “Buster… sitz.”

Kano…

Buster setzte sich hin und ich schaute mir die Glaskästen genauer an.

Hmmm… die Schlösser sehen sehr einfach aus.

Außerdem ist das Glas sehr dünn…

Ohne zu zögern nahm ich meine Waffe und schlug es mit voller Kraft dagegen.

Das Glas zersprang!

Nun konnte ich nach den Steinen greifen.

“Kane, ich hab was!”, meinte Bob und hielt gerade eine Akte in seinen Händen. “Soweit ich von den Wissenschafts-Chinesisch entziffern kann, sind diese Steine ebenfalls mit den Mews durch die Meteoriten zu uns gekommen. Sie senden wohl ne Art intensive Strahlung aus, die aber auf Menschen keine Wirkung zu haben scheint… mehr versteh ich nicht!”

“Keine Wirkung auf Menschen?”, fragte ich. “Hmmm… dann wird der Transport umso leichter für uns! Pack so viele Steine in deine Taschen wie du nur tragen kannst, Bob!”

Sofort begannen wir diese seltsamen Steine einzustecken.

Bob nahm gleich mehre Steine auf einmal bis einer aus Hand fiel.

Es war ein grünlicher Stein, in dessen Inneren sich das Symbol eines Blitzes befand.

Ich wollte es aufheben, als… sein Pikachu dazwischenkam.

Pika?

Neugierig wollte es den Stein berühren…

Als dann die Pfote den Kristall berührte… geschah es!

Der Körper der Elektromaus leuchtete stark auf!

Dieses Licht… genauso wie damals bei Fire!

Der Körper veränderte seine Form, während es wuchs…

Das Leuchten verschwand genauso schnell wie es gekommen ist.

Und auf einmal… sah Bobs Partnerkreatur ganz anders aus!

Die Elektrokreatur war nun doppelt so groß.

Die Haut war überwiegend orange, während der Bauch weiß und die Ohren und Pfoten dunkelbraun waren.

Die Kreise an den Wangen waren nun weiß.

Die Ohren hatten jetzt eine andere Form – ebenso der Schwanz, der sich massiv verlängert hat.

Ich und Bob waren nicht die Einzigen, die verwundert schauten… auch Bobs Kreatur schaute selber verdutzt auf seine Pfoten, als es seine veränderte Gestalt bemerkte.

“Da sind sie!”, schrie plötzlich jemand.

Die Soldaten! Sie haben uns erreicht!

Die Männer waren drauf und dran uns zu erschießen.

Doch noch ehe wir reagieren konnten… handelte Bobs veränderte Kreatur zuerst!

Er rannte auf sie zu… und rammte sie!

Der Stoß war so heftig, dass gleich fünf Männer nach hinten fielen.

Bobs Elektroviech saß auf ihnen.

Doch anstatt von ihnen abzuspringen… setzte er sie unter Strom!

Als das Blitzleuchten verschwand, rührten sich die Männer gar nicht mehr.

Tot.

Bob sagte zu seinem Partner: “Hey, gut gemacht!”

Rai! 

Wir rannten los.

“Charles! Wo seid ihr?”, funkte ich zum zweiten Trupp, während wir durch die Anlage liefen.

Wir haben das Wasserversorgungssystem durchkämmt und machen uns auf den Weg unter eins der Haupthallen östlich von hier. Richards und Derik haben ihre Verfolger abgeschüttelt und sind auf den Weg zu euch.

“Verstanden!”

Die nächsten Bewaffneten stellten sich uns in den Weg!

Ich und Bob kämpften uns den Weg frei zu den Haupthallen, erschossen jeden einzelnen während unsere Partner uns kräftig zur Seite standen.

Vor allem Bobs Partnertier stach mir dabei ins Auge…

Seit dem eines der Steine ihn verwandelt haben, ist es viel stärker geworden und seine Attacken heftiger.

Ist das… vielleicht der Grund warum die Russen so starke Monster hervorbringen konnten?

Wir erreichten eins der Haupthallen!

Die Halle stand überwiegend leer, nur paar Container und einzelne Militärfahrzeuge waren zu sehen.

In der Ferne sahen wir aber schon eine große feindliche Truppe.

Wir machten uns bereit sie mit unseren Partnerkreaturen anzugreifen, als… zwischen den bewaffneten Russen jemand hervortrat.

Älterer Herr…

Faltiger Stirn…

Schmale Augen…

Halbglatze…

Danil…

Sofort blieben wir stehen.

“Du!”, sagte ich. “Was hast du hier verloren, Arschloch?!”

Schmunzelnd entgegnete er: “Na was denn wohl? Putin war so begeistert von dem was ich geschaffen hab, dass er mir einige Machtbefugnisse mehr erteilte. Hehe… wer weiß? Vielleicht werde ich schon bald sein Nachfolger…” Er ging ein paar Schritte weg. “Du hast wirklich Nerven hier einzudringen, Amerikaner…” Ich… spürte wie die Wut langsam in mir hochstieg. Ich ballte meine Fäuste zusammen und schrie: “Du hast meine Cousine getötet, Mistkerl.” “Oooohhhh… mir kommen gleich die Tränen!”, sagte er lachend. Als er sich wieder umdrehte blickte er auf Bobs Elektromaus und meinte: “Wie ich sehe… habt ihr wohl etwas von uns mitgehen lassen. Eigentlich müsste man euch dafür sofort erschießen!” “Freu dich nicht zu früh!”, mischte sich Bob ein. “Mein Pikachu ist jetzt noch stärker geworden… und wird euch alle im nu grillen!” Sofort zückten Danils Untergebene ihre Knarren und er meinte: “Sofern ihr nicht vorher in Kugelhagel endet…”

Verdammt… wir brauchten unbedingt Verstärkung.

Wo bleiben Richards und Derik?

Und wo bleibt der zweite Trupp?

Mein gesamter Körper war angespannt und plötzlich… stellte ich ihm folgende Frage: “Wo… wo ist Nico, verdammt?!” Verdutzt blickte Bob. “Kane, bist du dir sicher, dass das der richtige Zeitpunkt ist?”, fragte er.

“SAG ES MIR! BITTE!”

Ich war wie von Sinnen…

Danil hier zu sehen…

Direkt vor mir stehend… und wieder selbstgefällig dahergrinsend…

Ließen einfach die Erinnerung an den Verlust hochkommen!

Danil brach in hämisches Gelächter aus und sagte: “Also wirklich Kane… ist es wirklich deine größte Sorge? Ihr werdet sterben! Aber seht es positiv… ihr werdet zuvor noch ein Testsubjekt für unsere neuste Kreation sein.”

“Testsubjekt?”

Danil schnipste mit den Fingern und ein Militärfahrzeug fuhr voran.

Es war ein Transporter, der sich in Rückwärtsfahrt uns näherte.

Vier der Soldaten öffneten die Hintertüren des Transporters und aus dem Inneren… schlugen zwei weiße Augen auf!

Es war eine große muskulöse Gestalt, das aus den dunklen Inneren des Fahrzeuges stieg.

Vom Gestalt ähnelte es der Kreatur, den ich und Bob zuvor in den einen Opsaal gesehen haben, nur… dass es auf einmal vier Arme hatte!

Stillschweigend stellte sich dieses Ding neben Danil und er meinte: “Darf ich euch vorstellen? Die russische Vorstellung des zukünftigen Supersoldaten!” Sofort richteten wir unsere Waffen auf die Kreatur! “Töte sie!” Der Mutant begann zu knurrte und stürmte blickschnell nach vorn. Obwohl wir mit unserer Munition alles hergaben, erreichte es Bob und schlug zu! Mein Kumpel flog durch die halbe Halle. “BOOOOB!!!”, schrie ich, doch schon schlug es zur Seite und traf mich! Ich knallte mit voller Wucht gegen eins der Container.

Nun schritten unsere Partnerkreaturen ein.

Buster sprang und verbiss sich in eins der vier Armen. Doch das machte dem Ungetüm nichts aus und schleuderte ihn weg!

Raiiichu! Rai!

Bobs verändertes Pikachu! Es feuerte einen Blitzstrahl auf das Ungetüm!

Der vierarmige Ding blieb angewurzelt stehen und schrie wie am Spieß, während der Strom durch seinen Körper floss. Der Blitz verschwand. Danils Kreatur stand benommen da, während schwarzer Qualm aus allen Körperöffnungen kam. Doch anstatt umzufallen und zu sterben… drehte sich einfach zu der Elektromaus!

“Ihr solltet meine neueren Kreationen lieber nicht unterschätzen…”, meinte er.

Ich stand auf, als das Viech in Richtung von Bobs Mausviech zuschlug. Nur knapp wich es aus und rammte ihn dann. Doch das grauhäutige Monster hielt dem Stoß stand und schlug das Pikachu weg! “Buster! Hilf ihn und heiz den vierarmigen Soldaten ein!” Buster verstand meinen Befehl und spuckte eine Stichflamme auf ihn. Wieder wich es auch und schlug nun in Richtung Buster!

Wieder… und wieder… und immer wieder!

Und wurde dabei immer schneller!

“Lauf weg, Buster!”, rief ich und Buster trat augenblicklich den Rückzug an.

Lachend kommentierte Danil Medwedew: “Hahahaha! Dein kleines Schoßhündchen hat nicht den Hauch einer Chance gegen diesen Supersoldaten!”

Plötzlich sah ich Bob auf die Kreatur zurennen.

Er hatte einige Schrammen von den Angriff, war aber weitgehend unverletzt. Er begann auf den vierarmigen Soldaten zu schießen und traf es auf Kopf! Mit blutender Schläfe blickte es zur Bob und stürmte nach vorn – doch Bobs Partnerkreatur rammte ihn und ging zur Boden!

Plötzlich sagte Bob auf einmal: “Gut gemacht, Großer! Grill ihn noch mal, dann hast du ihn!” Erwartungsvoll zuckten kleine Blitze aus den Wangen der orange Mauskreatur, als… der vierarmige Soldat ruckartig aufstand und ihn wegstieß!

Bobs Partnerkreatur fiel nach hinten und noch bevor es reagieren konnte, wurde er am Schwanz gepackt. Immer wieder wurde es von Danils Schöpfung hin und her schleudert… knallte jedes Mal hart auf den Boden. Plötzlich ließ Danils Schöpfung los… und trat zu!

Ein ohrenbetäubender Schrei ertönte.

Das Tier war unter der Wucht des Schmerzes gelähmt und rührte sich nicht.

Ohne zu zögern trat das Ungetüm ihn weg.

“Nein! Nein! Nein!”, rief Bob und lief zu seinen Partnertier. Besorgt schaute er auf seinen Partner, als er ihn vorsichtig hochhob. Es gab nur noch ein schwaches Stöhnen von sich. Finster blickte Bob zu der vierarmigen Viech… und schoss auf ihn! Immer wieder! Ich feuerte ebenfalls, um ihn zu unterstützen… doch es war schneller und wich den Schüssen aus.

Wieder schlug er mich weg und auf einmal… packte er Bob!

Es hielt Bob fest am Hals. Egal was mein Kumpel machte, sein Griff löste sich nicht und er kam somit nicht frei. “Meine Güte… du bist fast so schlimm wie Kane, wenn es um eure kleinen Haustierchen geht, Blondchen”, spottete Danil. “Machomei, tu für was du geschaffen wurdest…” 

Machomei… so nannte er das Viech also.

Die Kreatur stieß Bob gegen die nächste Wand und hielt ihn dort fest.

Er schlug zu!

Einmal in Bauch und einmal ins Gesicht!

Mein alter Kumpel spuckte Blut und ein paar Zähne hervor.

“Man… hat ‘nen echt harten Schlag drauf… dass muss man schon sagen…“, ächzte Bob. Sofort befahl ich meinem getigerten Hund: “Spring das Ding an und setzt deinen starken Biss ein! Na los!”

Fuka!

Buster sprang auf eins der Arme und verbiss sich darin, weshalb das Machomei kurz aufschrie. Doch es ließ Bob nicht los und ergriff mit seinen anderen freien Arm Buster. So als ob er nichts wäre, warf er ihn beiseite.

Verdammt!

Sofort lud ich mein Maschinengewehr nach und wollte abdrücken, doch plötzlich hielt die Kreatur Bob vor sich.

Die Kreatur war nicht nur stark, sie war auch offensichtlich nicht blöd…

Mit seinen zwei anderen Armen ergriff es auf einmal Bobs Arme und zog sie in die jeweils entgegen gesetzte Richtungen. Ich sah dabei in Bobs schmerzverzehrtes Gesicht.

Nicht gut… überhaupt nicht gut…

“So, Amerikaner…”, sagte Danil. “Wie wär’s wenn du nun deinen besten Freund vor deinen Augen sterben siehst, bevor Machomei dich auch tötet?” Machomei zog noch stärker an Bobs Armen. Sein Körper setzte alles daran dem Ziehen standzuhalten… doch wenn nicht bald etwas geschieht, werden die Gelenke seiner Arme nachgeben und das war’s.

“K-kane!”, stammelte mein Kumpel. “Die… Steine! Eines davon… muss… Buster verändern können. Na-na los!” Schnell kramte ich ein paar der gestohlenen Kristalle hervor.

Wenn eins dieser Steine vorhin Bobs Kreatur veränderte, dann vielleicht auch meins!

Doch… welches soll ich nun benutzen?

Inwiefern haben die Symbole innerhalb der Kristalle einen Einfluss?

Warte mal… der eine Stein, der das Pikachu veränderte hat, hatte ein Blitzsymbol.

Blitz… Donner… Strom… Elektrizität…

Bobs Kreatur ist das reinste Elektroviech.

Buster kann Feuer spucken, also… Feuer!

Nun wusste ich welcher Stein es sein könnte und holte es hervor. Es war ein orange, gelbfarbener Stein, dessen Innerstes lodernde Flammen ähnelte. “Buster! Fang!”, rief ich und warf den Stein zu ihn rüber.

FUKA!

Mit einen Satz sprang Buster nach oben und schnappte den Stein mit seiner Schnauze.

Und dann… geschah es!

Noch während Buster sich in der Luft befand, leuchtete sein Körper immens auf und wuchs um ein Vielfaches. Das Leuchten verschwand dann wieder, Buster landete auf den Boden… und war… nicht mehr wiederzuerkennen…

Buster war nun groß… ziemlich groß.

So groß wie ein Pferd.

Seine Tigerzeichnung war noch vorhanden, doch sein Fellkragen war nun um ein gutes Stück länger.

Die Schnauze war länglich… wolfsartig…

Ein Tigerwolf.

Buster stieß ein imposantes Brüllen aus, dass in gesamten Komplex verhallten.

Sämtliche Beteiligte blickten überrascht… selbst das Machomei ließ vor Überraschung Bob endlich los. Bob rang nach Luft und zog sich vorerst zurück. Danil schien die Fassung wahren zu wollen, doch ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er alles andere als begeistert war: “Hmmm… das… war unerwartet muss ich zugeben.” Laut knurrend stürmte Buster nach vorn und rammte das Machomei. Dieser aber hielt den Angriff stand und bremste so meinen nun stärker gewordenen Buster. Die vierarmige Kreatur versuchte zuzuschlagen, doch diesmal war mein Hund schneller und wich dem aus! In hohen Tempo lief Buster um ihn und rammte ihn erneut. Diesmal fiel Danils Supersoldat nach hinten und Buster stieg über ihn, sodass es nicht mehr so leicht aufstehen konnte. Knurrend versuchte Buster zu beißen, doch das Viech wehrte und schlug mehrfach um sich. Mehrfach wich Buster seinen Schlägen aus, ohne aber von ihn abzulassen. Dann… biss er in eins der Arme und riss es ab! Blut spritzte in Massen und das Ungetüm schrie nun selbst wie am Spieß. Buster zeigte nun keine Gnade und verbiss sich in den Brustkorb. Verzweifelt versuchte es erneut mit seinen übrig gebliebenen Armen zuzuschlagen, doch das brachte nichts. Buster zerfleischte seinen Brustkorb. Blut und Eingeweide spritzten umher… und als Buster schließlich den toten Machowei sein Herz herausriss und hinunterschlang, zermalte es den Schädel mit einen Tritt seiner kräftigen Vorderpfote.

Mit blutbedeckter Schnauze und Fellkragen stieß er nun ein lautes Heulen aus.

“Das… das gibt es doch nicht! Das nächste Mal werde ich im Vorteil sein, ihr Amerikaner!”, sagte Danil… und haute einfach ab! Ich schrie: “Bleib stehen, du Feigling!”, und wollte hinterher rennen, doch die restlichen Russensoldaten stellten sich mir in den Weg. Sie begannen zu schießen, als – eine Explosion sie von hinten traf! Schüsse ertönten und mehrere von ihnen gingen zur Boden. Der Staub legte sich… und Charles Truppe war zu sehen!

Super!

Nun waren wir langsam in Überzahl und der Rest von der feindlichen Truppe zog sich zurück.

“Hach! Die kleinen Lakaien verpissen sich immer, wenn es brenzlig wird!”, sagte Charles, als er eins der fliehenden russischen Soldaten nachblickte. Gerade wollte ich fragen, ob sie Richards und Derik gesehen haben und ob sie den Danil im Kugelhagel vielleicht erwischt haben – als plötzlich Buster eins der fliehenden Soldaten ansprang! Er zerfetzte ihn im nu und hielt nach den nächsten Ausschau.

Aus irgendeinen Grund wollte Buster niemanden entkommen lassen… denn er rannte schnellstmöglich zu den übriggebliebenen Männern und tötete einen nach den anderen.

“Buster, genug!”, rief ich und rannte zu ihm. Die Anderen folgten mir. “Was ist plötzlich mit deinen Viech los, Kane?”, fragte mich Jonathan. Ich antwortete: “Keine Ahnung! Seit dem der eine Stein ihn verändert hat, ist er… auf einmal so!” Buster labte sich wieder an eins der Leichnamen, als wir zu ihn stießen. Ganz langsam nährte ich mich ihn: “Buster… es reicht jetzt. Du hast genug gekämpft, es ist langsam an der Zeit wieder zurück in deine Kiste zu ge-” Ein finsterer Blick! Direkt von Buster! Wie ein tollwütiger Hund knurrte es mich scharf an und drehte sich um. Er fletschte die Zähnen und knurrte immer lauter.

Mein… meine eigene Partnerkreatur bedrohte mich!

Buster wollte nach vorne stürmen und mich angreifen… doch es ging zur Boden!

Vier dunkelgrüne Ranken, die sich um seine Hinterbeine gewickelt haben, brachten ihn zur Fall.

Diese Ranken führten zu zwei kleine Kreaturen.

Die linke Kreatur ähnelte einer gelben Blume, wo allerdings die Wurzel wie Beine geformt waren und es zwei Augen an seinen Blütenkopf trug.

Die rechte Kreatur ähnelte leicht einer Kröte… nur dass die Beine wesentlich kürzer waren und es am Rücken eine riesige grüne Knospe trug.

Hinter diesen beiden Kreaturen standen… Derik und General Richards!

Richards hielt ein Granatwerfer in seinen Händen und richtete es schon auf Buster…

“Nicht!”, sagte ich. “Das ist Buster!”

Der General guckte überrascht, auch Derik. “Was? Dieses Ungetüm ist deine Partnerkreatur?!” Plötzlich stand Buster auf und riss sich los! Es raste auf Derik und Richards zu, doch sie sprangen rechtzeitig zur Seite. Buster… griff sie aber nicht an… sondern rannte stattdessen weiterhin! Ich rief: “Bleib hier!”, doch schon war er verschwunden.

“Was auch immer mit deiner Kreatur geschehen ist… wir müssen es unbedingt wieder unter Kontrolle bringen, sonst ist die Mission gescheitert!”, sagte Richard in scharfen Ton. Mir blieb jetzt nichts anderes übrig als die zweite Wandelkiste hervorzuholen und Fire freizulassen. Als die rote Echse erschien und mich erwartungsvoll anblickte, sagte ich zu ihm: “Hör mal… du musst jetzt deinen Freund Buster unbedingt für mich aufspüren… machst du das?” Sofort begann es zu schnüffeln und rannte los. Wir folgten ihm.

Blut… zerfetzte Körperteile…

Geschrei und Schüsse in der Ferne…

Buster ist wohl durch den Kampf mit den Machomei in einen Art Blutrausch geraten und griff nun alles an was ihn in die Quere kam.

Plötzlich… ertönte ein entsetzlich helles Kreischen! Gefolgt von einen Knurren!

Es war ganz in der Nähe!

Wir rannten immer schneller und fanden Buster in eins der Laborräume.

Doch was wir nun sahen war etwas… was ich bis zu meinen Lebensende nie mehr vergessen konnte.

Der Laborraum war gänzlich verwüstet…

In der Mitte Buster, der… etwas verschlang.

Rechts von ihn, dicht an die Wand gepresst, saß eine Frau… eine Forscherin.

Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und schien zu weinen.

“Du… Monster”, schluchzte sie. “Du elendes, elendes, ELENDES MONSTER!!! Warum… warum sie… warum sie?!”

Als wir uns Buster annährten, erkannte ich einen menschlichen Körper unter seinen beiden Vorderpfoten.

Es war nur der Unterkörper… die obere Hälfte hatte er verschlungen.

Mir fiel auf, dass der Körper ein lilafarbenes Kleid trug…

Und außerdem war der Körper viel zu klein… für einen Erwachsenen.

Ich senkte meine Waffe und ging schweigend auf die Knie, während ich fassungslos zu diesen halben Körper starrte.

Mein Herz schien für einen Moment auszusetzen, denn mir war schlagartig bewusst:

Es war nicht das Schluchzen ein verängstigten Forscherin… sondern das einer Mutter!

“Fuck…”, sagte da einer.

Ich nahm nichts mehr wahr… nur Buster, der ein Kind verschlungen hatte.

“Buster… wie… konntest du nur?”, stammelte ich.

Buster wendete sich von dem Leichnam ab und sprang zu uns rüber – bereit uns zu töten!

Raaaaaaaaaaaaaaaiiiiiiiiiiii…… CHUUUUUUUUUUUUU!!!!!!!!

Ein heller Blitzstrahl traf Buster im Sprung!

Der Blitz verschwand, Buster ging zur Boden und rührte sich nicht mehr.

Offensichtlich bewusstlos.

Wir schauten nach hinten und sahen Bob und seine Partnerkreatur.

Die Elektromaus – selber noch erschöpft vom Kampf – ging dann selber zur Boden. “Hast du gut gemacht!”, lobte Bob.

“Sehr gut!”, sagte General. “Sammeln wir das Viech ein und verschwinden von hier, Kane! Kane?”

Ich reagierte nicht…

Wie in Trance starrte ich auf Buster und den halben Leichnam direkt hinter ihm, während das Schluchzen der Mutter in meinen Ohren hallte….

Am Ende haben wir es doch geschafft heil rauszukommen.

Doch… jemand Unschuldiges ist ums Leben gekommen…

Durch meiner Hand…

Ich… begann es zu hassen.

Ich begann es zu hassen diese grässlichen verunstalteten Kreaturen aus diesen Kisten entlassen…

Sie auf mit festgelegten Befehlen auf unseren Feinden hetzen…

Und zuschauen wie Menschen von diesen Biestern regelrecht zerfetzt wurden…

Ich konnte es immer weniger mit ansehen…

Jetzt wo auch wir diese Steine hatten, konnte auch die USA noch stärkere Kreaturen hervorbringen.

Inzwischen bin ich in diesen Krieg mehr Monster als normale Soldaten begegnet…

Die ganze Sache… die Schlachten… die biologische Waffen… der Tod durch sie…

Es… war gar kein Kampf mehr… nicht mal ein Krieg…

Es war nur noch… ein krankes Spiel.

Sinnlose hetzte ich Monster gegen andere Monster und Menschen… sah wie sie sich gegenseitig zerfetzen… sah noch schrecklichere und schrecklichere Kreaturen….

Für was… kämpfe ich inzwischen eigentlich?!

 

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