
Die innere Angst
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Stell dir vor du wachst eines Morgens
mit einem merkwürdigen Gefühl auf. Du kannst dir nicht erklären
was es sein könnte, also stehst du, wie gewöhnlich, auf und machst
dich fertig für die Arbeit. Noch immer hast du das Gefühl, dass
etwas nicht stimmt, kannst dir dies allerdings nicht erklären. Etwas
ist anders als sonst. Als du die Haustür hinter dir schließt,
peitscht dir ein harter Wind entgegen. Auf dem Weg zum Bus fängst du
an, eine Art Feindseligkeit zu spüren, welche nicht aus einer
bestimmten Quelle zu kommen scheint. Alles um dich herum wirkt
bedrohlich, egal was du auch ansiehst, jedes Objekt scheint auf dich
herabzusehen, so als würde die ganze Welt dich hassen.
Dieser Eindruck verschwindet selbst
dann nicht, als du in den Bus steigst. Der Busfahrer sieht dich
erwartungsvoll an und du weißt für einen Augenblick nicht, was er
von dir möchte. Erst nach einem kurzen Augenblick fällt dir dein
Ticket wieder ein und du holst deine Brieftasche hervor. Alles war an
seinem gedachten Platz. Kreditkarten, Bargeld und andere wichtige
Dinge, wie deinen Ausweis kannst du finden. Nur von deinem Ticket
fehlt jede Spur. Verzweifelt durchsuchst du die Brieftasche, in der Hoffnung, es doch einfach nur übersehen zu haben, doch selbst der Busfahrer
ahnt schon, dass du es dort nicht finden wirst.
Die Blicke der anderen Passagiere
lassen den Schweiß von deiner Stirn tropfen. Eine Entscheidung
muss her. Solltest du mit deinem Bargeld bezahlen oder nach Hause
gehen, wo du dann das Ticket suchst? Kleingeld hast du genug, also
entscheidest du dich dafür. Mit zitternden Händen legst du das Geld
vor den Busfahrer.
„Wohin soll es denn gehen?“,
fragt der Busfahrer im gereizten Ton.
Du willst ihm antworten, doch kein Wort
kommt aus deiner Kehle. Kalter Stahl legt sich auf deinen Hals und du
kannst das schwere Atmen einer Person hinter dir hören. Die Panik
nimmt Besitz von dir. Warum schreit niemand und wieso ist der
Busfahrer so ruhig? Als du deinen Blick über die anderen Fahrgäste
schweifen lässt, kannst du deinen Augen kaum trauen. Sie beachten
dich und den Mann hinter dir nicht, so, als wäre er gar nicht da.
Mutig riskierst du einen Blick hinter dich, doch dort steht niemand
und auch die Klinge auf deiner Haut ist verschwunden.
Als du dem Busfahrer davon erzählst,
lächelt dieser nur und sagt: „Da hat wohl jemand nicht viel
geschlafen.“
Du lachst und tust es als Scherz ab.
Deine Stimme ist wieder zurückgekehrt und du nennst dem Fahrer dein
Ziel. Endlich hast du diese peinliche Situation hinter dir und suchst
dir einen Sitzplatz, jedoch siehst du weit und breit keinen, der frei
wäre, also beschließt du mitten im Gang zu stehen. Wieder spürst
du die Blicke der Leute, wie sie dich anstarren und dich dafür
hassen, dass du so lange gebraucht hast.
Nach einer Weile bemerkst du wie zwei
Leute aufstehen und auf dich zu gehen. Ihre Gesichter sind kalt und
leer. In ihren Augen bemerkst du jedoch ein leichtes Funkeln als
beide plötzlich Messer ziehen und sie in dein weiches Fleisch
bohren. Dein warmes Blut rinnt dir die Haut hinab, während dein
Mund sich zu einem qualvollen und stillen Schreien verzieht. Alle um
dich herum fangen an zu lachen. Keiner scheint die Schmerzen zu
verstehen, welche du gerade durchlebst. Erst als du kurz vor der
Bewusstlosigkeit stehst, springt auf ein Mal die Tür auf und alles
um dich herum normalisiert sich wieder.
Die Menschen, welche dich eben töten
wollten, stiegen aus, so als wäre nichts gewesen. Auch die Wunden an
deinem Körper hat es nie gegeben, also steigst du aus und
versuchst es zu vergessen. Bestimmt hatte der Busfahrer recht und du
hast einfach nicht genug geschlafen. Wieder peitscht dir diese
Bösartigkeit entgegen, während du auf das Gebäude deiner Arbeit
zu läufst. Dir wünschen einige Menschen einen guten Morgen, doch du
kannst ihnen nicht antworten. Zu Tief sitzt noch der Schock über
das, was gerade eben im Bus geschehen ist.
Dein Arbeitstag läuft für eine Weile
völlig normal, es geschieht nichts Ungewöhnliches und auch deine
Kollegen verhalten sich in keinster Weise merkwürdig. Erst als du
diesen einen Anruf bekommst, kehren deine Bauchschmerzen zurück und
du hast das Gefühl, dass dich irgendwas beobachten würde. Du musst
eine Präsentation über deine Arbeit halten. Normalerweise fällt dir
so etwas nicht schwer, doch genau heute, ringst du mit den Worten und
deine Kehle ist genauso trocken, wie sie es im Bus gewesen war.
Du spürst ein schmerzendes Stechen und
als du auf deinen Arm hinunter blickst, siehst du wie sich hunderte
kleine Nadeln in deine Haut bohren. Mit jeder Sekunde, die
verstreicht, dringen sie immer tiefer in dein Fleisch ein. Sie rauben
dir den Verstand, lassen dich an nichts anderes mehr denken, außer
an die Schmerzen, welche du gerade durch leidest. Erst als ein lautes
Räuspern ertönt, verschwinden die Nadeln. Du beschließt ein Glas
Wasser zu trinken und fährst mit deinem Vortrag fort.
Die Menschen, welche dir gegenüber
sitzen, hören dir gebannt zu und hängen an jedem Wort, das du
aussprichst. Ein gutes Gefühl strömt durch deinen Körper, jedoch
ändert sich dies schlagartig als einer der Personen anfängt zu
gähnen. Diejenigen, welche eben noch interessiert lauschten, hatten
eingefrorene Gesichter, so als ob deine Worte ihnen wie Eiseskälte
entgegen strömen würde. Das Glas neben dir zittert plötzlich und
etwas von deinem Wasser wird auf den Tisch verschüttet.
Ungläubig starrst du auf die kleine
Pfütze, welche immer größer zu werden scheint. Ein kleiner
Wasserfall hatte sich mittlerweile gebildet und strömt den Tisch
hinab. Es will nicht mehr aufhören und es dauert nicht lange, da
stehst du auch schon in einem kleinen See. Deine Füße werden nass
und das Wasser fließt bis zu den anderen, wo auch deren Schuhe
umspült werden. Die anderen bemerken nicht, wie es anfängt immer
und immer mehr zu steigen. Selbst als es deinen und auch ihre
Unterkörper erreicht, verziehen sie keine Miene, so als würde in
Wahrheit nichts passieren.
Du willst weglaufen, doch dein Körper
rührt sich nicht mehr. Voller Panik musst du mit ansehen, wie es
deinen Kopf erreicht und dich ganz unter Wasser hüllt. Die Luft wird
knapp und doch sitzen die anderen auf ihren Stühlen und sehen dich
erwartungsvoll an. Einer spricht dich an, aber du verstehst ihn
nicht. Du siehst nur, wie kleine Bläschen aus seinem Mund kommen und
an die Decke wandern. Erst als dieser Mann aufsteht und mit einem
Tuch über deinen Tisch wischt, sinkt das Wasser und alles wird
wieder normal. Der Boden ist trocken und es gibt keine Spuren, welche
davon zeugen, dass es je geschehen war.
Du beendest deinen Vortrag, als wäre
nichts gewesen und setzt dich wieder an deinen Platz. Wieso passiert
ausgerechnet dir so etwas? Es ist zu absurd mit den anderen darüber
zu reden. Sie würden dich nur für verrückt halten und dein Chef
würde nicht lange mit der Kündigung zögern. Irgendwann jedoch
reicht es dir und du beschließt es endlich zu sagen. Kaum öffnest
du deinen Mund, spürst du plötzlich wieder jene Klinge, welche du
auch im Bus gespürt hast. Dieses Mal ist es aber anders. Du siehst
die Hände, welche das Messer halten. Sie gehören keinem Menschen,
denn es ist keine Haut. Die Hände bestehen aus schwarzen Wolken und
auch das Messer besteht nur aus Rauch, obwohl es sich so kalt wie
Stahl anfühlt. Hinter dir hörst du ein dunkles Lachen, welches dir
das Blut in den Adern gefrieren lässt.
„Wag es auch nur einen Ton zu
sagen und ich werde dich töten…“, hörst du es hinter dir
sagen. „Niemand wird dir glauben, keiner wird dich verstehen….
.“
Die Stimme hat Recht, also gibst du
es auf. Kaum hast du diesen Entschluss gefasst, verschwindet die
Gestalt auch wieder hinter dir. Du fängst an aufzugeben. Nichts
scheint mehr einen Sinn zu ergeben, denn du kannst nicht gewinnen.
Während du weiter lebst, verfällt alles um dich herum. Die Farbe an
den Wänden blättert immer weiter ab, ein Riss breitet sich immer
weiter an der Decke aus und dennoch sitzt du einfach nur da und
akzeptierst deine Niederlage.
Die nächsten Tage verlaufen genauso,
doch es stört dich nicht. Du bemerkst die zahlreichen Messerstiche
nicht mehr, genauso wenig wie die ganzen Wunden, die deinen Körper
zieren. Trotzdem ist in dir noch so etwas wie Hoffnung. Ein Wille,
sich gegen die Monster zu stellen. Du kannst sie nicht bekämpfen, in
dem du sie tötest. Sie existieren nämlich nicht. Genauso wenig
kannst du sie ertränken, denn sie wissen wie man schwimmt. Also
schmiedest du einen Plan um sie ein für alle Mal loszuwerden.
Wieder kommst du nach Hause, dem Ort,
den die Monster nicht heimsuchen können. Jedoch siehst du sie in der
Nacht, wenn sie mit ihren grässlichen Händen an deinem Fenster
klopfen. Du weißt, dass sie draußen auf dich warten, wie ein Rudel
Wölfe, welches gerade seine Beute umkreist hatte. Doch dieses Mal
würdest du kämpfen. Am nächsten Tag würdest du anfangen diesen
Kampf zu beginnen und wenn die Zeit kommt, würdest du auch siegen.
Du hast schon zahlreiche Schlachten geschlagen, doch dieses Mal
würdest du gegen den schlimmsten Gegner antreten, der dir je
begegnet ist. Dich selbst.
Als du am nächsten Morgen durch deine
Tür gehst, erscheint ein Lächeln auf deinem Gesicht. Die Monster
sind ab heute nicht mehr dein Albtraum. Du bist ihrer…