Die Kamera
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Als ich das letzte mal den Dachboden meiner Großeltern betrat, wusste ich nicht, in welche Konsequenz es mich reinziehen würde. Ich war doch aber so neugierig!
Ich zog die Treppe runter. Sie hing an der Decke, man muss nur die ersten Stufen der Treppe herunterziehen, und man kann hoch klettern. Tut man das, findet man an der Decke eine kleine Luke. Diese muss man aufstoßen. Es bedarf zwar viel Kraft, doch der Gedanke, etwas interessantes zu finden war stark. So stark, dass ich es letztendlich schaffte, die Luke öffnete sich.
Vor mir sah ich einen relativ dunklen Raum. Ein Fenster war dort oben, dass den ganzen Raum beleuchtete, jedoch in den Ecken nicht. Die Staubpartikel vor dem Fenster wurden angestrahlt, so dass ich sichtbare Lichtstrahlen sehen konnte. Das sah wirklich…. gruselig aus. Ich konnte überall Kisten und Koffer erkennen. Ich ging etwas in den Raum hinein, und konnte letztendlich einen Schreibtisch sehen. Kein Stuhl, nur ein Schreibtisch. Sehr rustikal, alt aber dennoch wunderschön. Der Schreibtisch besaß 3 Schubladen. Ich beschloss, die Schubladen aufzumachen, um zu sehen, was sich darin verbirgt. Ich zog an der ersten. * krrrz * Es war ein wenig verzogen, nach langem hin und her öffnete sie sich aber: Nichts drin, außer ein paar Stifte. Hm. Die nächste, ich zog an ihr. Diese ließ sich wesentlich einfacher öffnen als die erste. Ein Taschenrechner, Papier, Zigarettenstummel. Nichts besonderes. Ich gab die Hoffnung schon fast auf, etwas interessantes zu finden. Doch ich wollte die Hoffnung nicht gänzlich aufgeben, so machte ich die letzte Schublade auf. Volltreffer! Eine Kamera! Fantastisch. Diese ging sogar noch an. Eine eigenartige Marke, von der ich noch nie hörte wurde auf die Kamera geschrieben. Sehr eigenartig.
Ich machte sie also an. Klickte auf den Button, der die letzten Bilder zeigt. Und war verblüfft. Dort war ein Foto im internen Speicher der Kamera, auf dem man mich sehen konnte. Ich stand auf einer Brücke, unten Bahngleise. Ich stehe da mit weit aufgerissenen Armen, blicke zum Himmel.
Eigenartig. Wann war das denn? Ich kann mich da gar nicht dran erinnern. Als ich gerade das nächste Foto sehen wollte, rief mich meine Mutter. „Essen!“.
Ich hatte tierischen Hunger, also beschloss ich, die Kamera erst mal liegen zu lassen und nach dem Essen weiter zu schauen. Als ich nach dem Essen jedoch wieder hoch ging und die Kamera anmachte, sah ich, dass angeblich kein Bild mehr drauf ist. Verdammt eigenartig, ich sah doch eben, dass sich ein Bild auf der Karte befand? Ich war mir sicher, ich habe es nicht gelöscht!
Egal. Ich tat es damit ab, dass die Kamera kaputt war und deshalb dort oben lag.
Ich kümmerte mich nicht weiter darum, jedoch habe ich mich ab und zu versucht zu erinnern, wann und wo dieses Foto aufgenommen wurde. Jedoch kümmerte es mich nicht mehr, irgendwann.
Die Jahren zogen vorüber, und meine Familie traf einige Schicksalsschläge. Mein Vater starb an einem Herzinfarkt, meine Mutter beging kurz darauf Selbstmord. Ich war so erschüttert, wusste nicht mehr, was ich tun soll. Es war, als würde mich ein Strom mitnehmen in die Angst, die Hilflosigkeit und in die Trauer. Es war alles so schlimm.
Ich war froh, dass ich wenigstens meine Verlobte hatte, die mir zuhörte, die mir Kraft gab, bis zu dem einen verhängnisvollen Tag. Ich kam früher von der Arbeit nach Hause, und fand sie sitzend in unserem Bett auf einem anderen Mann. Sie ging mir fremd. Es war genug, es reichte. Ich ging ohne etwas zu sagen nach draußen. Sie lief mir zwar noch hinter her, wollte es erklären…. Nein. Ich setzte mich ins Auto. Ich fuhr. Und fuhr. Egal wo hin, einfach weg. Bis ich schließlich an einen Bahnübergang gelangte. Ich stellte mich auf das Geländer der Brücke, riss die Arme hoch, mit Tränen in den Augen und…. beendete es.