
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Kennst du das? Du warst lange in der Schule, es ist Winter und schon dunkel draußen, es liegt der Schnee und manchmal überlegt man einfach. „Wie wäre es, wenn ich mich auf die Gleise stellen würde und einfach sterbe? Würde es weh tun? Oder doch endlich von allem erlösen?“
Na ja, wenn ich noch mal überlege, kennst du das Gefühl wahrscheinlich nicht, denn schließlich siehst du auch nicht längst Verstorbene…
Hier mache ich auf dieser Seite mein Geständnis, ich sehe meine ältere Schwester jeden Tag, sie weckt mich in der Früh und liest mir eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Doch sie wollte ein Versprechen mit mir machen, nämlich dass ich niemandem von ihr erzählen darf, NIEMANDEM.
Vielleicht fragst du dich jetzt, wieso ich es auf eine beliebte Internetseite schreibe, na ja, meine Schwester verschwand sowieso, warum dann das Versprechen halten, außerdem glaubt mir ja schließlich niemand, oder?!
Nun zum Thema zurück, ich stand auf dem Bahnsteig, es lag viel Schnee auf den Gleisen, da fast nie die Züge fahren. Ich lebe nicht in einer kleinen Stadt, sondern in einem Dorf. Ich liebe es, dort unter den Apfelbäumen zu sitzen und tagzuträumen, früher mochte ich es auch, mit meiner Schwester zu spielen.
Meine Schultasche wurde immer schwerer auf meinem Rücken, ich suchte verzweifelt nach einem Sitzplatz, doch überall…überall sind Geister, sie sitzen auf den metallenen Bänken und starrten mich an, manchmal flüsterten sie etwas. Ich verstand es nicht, sie waren zu weit weg. Ich tat nur so, als ob ich sie nicht sehen könnte, doch ihre Blicke durchstachen mich wie Pfeile, welche immer wieder in eine Wunde gedrückt werden.
Doch dann sah ich, wie kalte Tränen über meine gefrorenen Wangen flossen. Ich fühlte mich weder traurig noch gelangweilt. Von wem waren diese Tränen? Waren sie meine? Oder gab es doch einen Grund, warum gerade ich zu weinen begann? Ich habe es gehasst, wenn nur eine Menschenseele mich weinen sah, ich kann mich noch erinnern, als meine Schwester mich damals tröstete.
Ich sah auf meine durchnässten Füße und schloss kurz die Augen. Ich war zu müde. Durch eine Schneeflocke, welche auf meine Nase landete, öffnete ich widerwillig die Augen. Als ich zwischen den beiden Gleisen meine ältere Schwester sah, sie blickte wie immer liebevoll zu mir. Dann ist die Anlage angegangen und gab durch, dass der Zug gleich durchfährt.
Mir gingen tausend Gedanken durch meinen Kopf, doch mein Körper blieb ruhig und begann langsam einen Schritt nach dem anderen. Ich bückte mich und sprang auf die Gleise.
Ich brachte kein einziges Wort heraus. Ich bemerkte nur, dass ich endlich aufhörte zu weinen.