Die Puppe im Zug
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Jeden Tag fuhr ich mit dem Zug. Hin und zurück. Nie
wäre mir etwas Komisches aufgefallen. Bis auf dieser einen Zugfahrt.
Es war spät in der Nacht und ich ging mit zügigen
Schritten zum Bahnhof, weil ich den letzten Zug erreichen wollte. Normalerweise
muss ich nur bis fünf Uhr arbeiten, aber heute hatte ich Überstunden.
So kam es, dass ich um elf Uhr nachts am Bahnsteig
stand und mit zitternden Knien auf den Zug wartete. Am Bahnsteig standen, außer mir, noch eine Frau, die einen Ledermantel trug und ein Sechzehn- Jähriges Mädchen,
die aus meiner Sicht, zu viel getrunken hatte.
Nach zehn Minuten Verspätung erreichte der Zug den
Bahnsteig. Mit einem mulmigen Gefühl stieg ich in den Zug und setzte mich auf
den erstbesten Platz. Ich schaute durch den Zug, weil ich das Gefühl hatte,
beobachtet zu werden. Aber ich konnte keine Person ausmachen.
Nach weiteren fünf Minuten kam der Zug in Bewegung und
ich lehnte mich entspannt in den Sessel. Genauer gesagt ich versuchte es. Es
war nicht einfach, in einem Zug zu sitzen und das Gefühl zu haben, beobachtet
zu werden. Nach einiger Zeit hielt ich es nicht mehr aus und ging durch den
Zug, um wenigstens eine Person zu sehen.
Schritt für Schritt ging ich durch den wackeligen Zug,
als dieser abrupt stehen blieb. Ich war nicht vorbereitet und knallte auf dem
Boden. Ich versuchte mich aufzurichten, fiel aber wieder hin. Ab da bemerkte
ich einen stechenden Schmerz in der Nase. Ich griff nach ihr, als ich scharf
die Luft einzog. Ich musste sie mir, als ich auf dem Boden geflogen bin,
gebrochen haben. Blut tropfte aus den Nasenlöchern.
Nach ein paar Versuchen stand ich wieder auf den Füßen
und ging vorwärts. Gleichzeitig ging das Licht aus und ich musste mich im
Dunkeln orientieren. Mit zitternden Händen holte ich mein Smartphone aus meiner
Hosentasche, damit ich wenigstens etwas Licht hatte.
Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, vor allem
das Gefühl beobachtet zu werden, verstärkte sich zunehmend. Ich blieb abrupt
stehen und schaute mich hektisch um. Schweiß rann meiner Stirn herunter und ich
hatte mit einem Schlag kalte Hände. Ich versuchte mich zu beruhigen, als
plötzlich ein hysterisches Lachen zu hören war.
Angst.
Das war mein einziges Gefühl in dieser Situation.
Auch wenn ich es mit der Angst zu tun hatte, war ich neugierig. Mit langsamen Schritten, dennoch mit einem wachsamen Blick,
versuchte ich die Quelle des Lachens herauszufinden. Als ich dort angelangt
war, verstummte das Lachen. Ich leuchtete auf die Stelle und……
Schrie am Spieß. Vor mir in den Sitzen saßen die Frau
und das Mädchen. Blutüberströmt, mit offenen Augen und Mündern. Ich fiel wieder
auf dem Boden und hielt mir den Mund zu. Tränen rannen meinen Wangen herunter. Mit
einem Schwung begann ich auf dem Boden zu reihern.
Nachdem ich alles aus meinen Magen herausgewürgt
hatte, begann ich mich selber zu wiegen, damit ich mich beruhigen konnte. Dennoch,mit zitternden Knien, stand ich wieder und leuchtete die Leichen an. Was ich
sah, beunruhigte mich immer mehr. Den beiden fehlte das Herz. Ein dickes Loch war in
ihrer Brust.
Ich schreckte hoch, als ich wieder dieses Lachen
hörte. Sofort stolperte ich ein paar Schritte zurück und verlor mein Handy.
Hektisch versuchte ich die Quelle im Dunkeln auszumachen, was mir misslang. Mit
schnellen Bewegungen hatte ich mein Smartphone wieder in den Händen. Als ich
kalten Atem im Gesicht spürte, rannen wieder Tränen herunter. Mit starkem und
schnellen Herzklopfen leuchtete ich auf das, vor meinem Gesicht.
Das letzte was ich sehen konnte, bevor alles schwarz
um mich wurde, war eine blutüberströmte Puppe mit zwei Herzen in den Händen.
ZWEI JAHRE SPÄTER
Nach diesem Ereignis konnte ich nicht mehr mit dem Zug
zu fahren. Meinen Job hatte ich auch gekündigt, ich konnte nicht mehr. Die
Polizei glaubte mir zwar, dass ich nicht die Mörderin war, aber dass es eine
Puppe war, da hatten sie ihre Zweifel. Mein Psychiater versuchte so gut wie es
geht mir zu helfen, aber es gelang nicht so wie erwartet.
Nun saß ich zu Hause und versuchte auf eigene Faust,
etwas über die Puppe herauszufinden. Leider konnte ich keine Informationen über
sie finden und gab schließlich auf. Frustriert ging ich ins Bett, aber meine
Gedanken kreisten immer um die Puppe. Es wollte nicht in meinem Kopf, dass eine
Puppe zwei Menschen getötet hatte, geschweige denn lebendig sein konnte. Vor allem
das Lachen und der kalte Atem stammen doch nicht von einer Puppe. Mit diesem
Gedanken versuchte ich einzuschlafen.
Schweißgebadet und mit einem Schrei wachte ich in der
Nacht auf. Schon wieder ein Albtraum. Hektisch suchte ich den Lichtschalter.
Als das Licht eingeschaltet war, schwankte ich ins Bad um mir kaltes Wasser ins
Gesicht zu spritzen. Mit zitternden Atemzügen versuchte ich mich zu beruhigen
und nicht mehr an den Albtraum zu denken. Da ich nicht mehr weiterschlafen
konnte, packte mich wieder mein Ehrgeiz und versuchte wieder Informationen über
diese Puppe herauszufinden. Obwohl mir mein Psychiater abgeraten hatte nach
dieser Puppe zu recherchieren, suchte ich trotzdem.
Ich hätte es lieber nicht tun sollen, vor allem nicht
nach einem Albtraum.
Nach zwei Stunden fand ich einen Artikel, den jemand
vor kurzer Zeit hochgeladen hatte. Ich kannte den Artikel. Er wurde vor 12
Jahren (ich war 14 Jahre) in allen Zeitungen veröffentlicht. In dem Artikel
ging es um ein 10-jähriges Mädchen, dass seine ganze Familie und später auch
sich selbst getötet haben soll. Die Polizei fand die vierköpfige Familie voller
Blut im Wohnzimmer. Als die Polizei die Leichen wegschaffen wollten, war die
Leiche des 10-jährigen Mädchens verschwunden. Die Polizei suchte die Kleine
fieberhaft und verteilte Flugblätter, aber die Leiche wurde bis heute nicht
gefunden.
Ich kannte die Geschichte, damals bekam ich schon
Gänsehaut, aber ich bekam nie eins dieser Flugblätter zu Gesicht. Ich
schüttelte den Kopf und scrollte weiter.
Plötzlich stockte mir der Atem.
Vor mir war ein Foto von dem Mädchen.
Ich schluckte ein paar Mal, denn dass was ich in ihrem
Armen sah, beunruhigte mich mehr. In den Armen hielt das Mädchen die Puppe.
DIE PUPPE!!
Diese Puppe, die ich im Zug gesehen habe.
Diese Puppe, die anscheinend zwei Menschen auf dem
Gewissen hatte.
Plötzlich kam mir ein Gedankenblitz. Was wäre, wenn
das Mädchen, ich meine die Frau, die Zwei umgebracht hätte. Und mich einfach mit
der Puppe verrückt machte. Aber dass konnte nicht sein. Das Mädchen wurde doch auch tot aufgefunden. Das geht doch nicht, oder? Was wäre, wenn sie sich
einfach totgestellt und sich mit dem Blut ihrer Familie beschmiert hätte? Nein,
das wäre doch absurd, grausam und ekelhaft. Oder?
Nach längerem Nachdenken kam ich zum Schluss, dass die
Frau die beiden im Zug getötet hatte. Kaum vorstellbar, dass ich eine Leiche,
nur wegen einer Puppe, beschuldige. Aber ich war fest davon überzeugt, dass sie
es war.
Am nächsten Tag schritt ich selbstbewusst zu Polizei
und erzählte ihnen, was ich herausgefunden. Mit einem Lächeln schaute ich die
Polizisten an, doch die verzogen keine Miene.
Im Gegenteil, die Polizisten versuchten mich
aufzuklären, dass die Leiche damals verschwunden sei. Ich wollte es nicht
glauben. Ich zeigte ihnen sogar das Foto von dem Mädchen und schrie, dass ich
die Puppe gesehen habe.
Sie glaubten mir immer noch nicht. Sie fingen an mich
zu verdächtigen, obwohl sie gesagt hätten, dass ich selbst Opfer war.
Ich bekam einen Nervenzusammenbruch und war nur noch aam Schreien. Verdammt, warum glaubten sie mir nicht. Ich hatte seit dieser
verdammten Nacht Albträume von dieser Puppe. Jetzt habe ich mich auf eigene
Faust schlau gemacht und nun bin ich Hauptverdächtige. Ich konnte nicht mehr.
Ich sank wimmernd zu Boden. Die Polizisten versuchten auf mich einzureden, aber
sobald sie mich berührten, schrie ich sie an und schlug wild um mich.
Ich begann zu schluchzen, als ich etwas Spitzes in
meinem Arm spürte.
Es wurde schwarz vor meinen Augen.
Als ich aufwachte, war ich in einem weißen Raum….
Seit drei Jahren sitze ich nun in der Psychiatrie und
warte immer noch, dass sie mir glauben und mich wieder freilassen, damit ich
wieder zu meinem Psychiater kann. Er war zwar nicht der Beste, aber er gab mir
wenigstens Hoffnung.
Aber so wie es momentan aussieht, werde ich noch ein
paar Jährchen in der Gummizelle sitzen müssen.
Und das nur wegen einer verdammten Puppe…..