
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich öffne meine Augen. Ich liege mit dem Kopf in einer Pfütze und richte mich langsam auf. Als ich an mir herunter schaue, merke ich, dass gar nicht die Kleidung habe, die ich eben noch trug. Trotzdem wische ich den Staub runter, wenn man schon so rumlaufen muss, dann wenigstens nicht schmutzig. Nun schaue ich mich um, ich befinde mich in einem Wald, man kann die Vögel zwitschern hören. Was mache ich bloß hier? Eben war ich doch noch…. Nein, es ist zu schmerzhaft darüber nachzudenken, zu schmerzhaft sich das Scheitern einzugestehen. Es ist das Einzige, woran ich mich noch erinnere.
Ich versuche, ein paar Schritte zu gehen, doch ich komme nur sehr langsam voran. Aber was ist das da in der Ferne? Da läuft ein Passant in der Ferne! Zwar ist auch er merkwürdig angezogen, doch es ist eindeutig ein menschliches Wesen. Ich versuche zu rufen, doch es kommt nur ein heiserer Krächzen aus meiner Kehle. Auch der Versuch, meine Arme anzuheben ist vergebene Mühe. Wie durch ein Wunder wird der Bürger dennoch auf mich aufmerksam. Er begutachtet mich kurz, sein Gesichtsausdruck wandelt sich von skeptisch zu ängstlich und schließlich dreht er sich um und läuft weg. Ich verstehe das nicht, was ist denn auf einmal los? Die ganze Welt scheint auf dem Kopf zu stehen.
Aber was ist das da an dem Baum dort vorne? Es sieht aus, wie ein Papyrusblatt. Ich bewege mich langsam darauf zu, mittlerweile beherrsche ich meinen Körper wieder etwas besser. Wenn ich es mir recht überlege, ist es überhaupt kein Wunder, dass ich Zeit brauche um wieder zu Kräften zu kommen, nach dem, was ich hinter mir habe. Aber ich schweife schon wieder ab. Also gehe ich näher zu dem Baum mit dem Papyrus dran und begutachte ihn. Es scheint etwas darauf geschrieben zu sein und ich reiße es ab, um es näher zu begutachten. Was dort steht, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich erinnere mich, er hat mir davon erzählt, das sollen Gedankenstützen sein. Er hat gesagt, dass es mehre davon gibt und ich um jeden Preis alle finden muss.
Nun schlendere ich also durch den Wald, auf der Suche nach den weiteren Papyrusseiten. Die zweite und die dritte finde ich glücklicherweise schnell, meine Erinnerungen kommen langsam zurück. Ich erinnere mich daran, dass wir diskutierten und stritten, dass er meinte, dass ein solcher Fehler nicht noch einmal passieren dürfe. Auch meinen Körper bekomme ich mit jeder Seite wieder besser unter Kontrolle. Als ich meine Arme ausstrecke, merke ich erstmals, wie lang diese eigentlich sind. Wer bin ich? Ich muss unbedingt die verbleibenden Seiten finden, um zu wissen warum ich hier bin. Da sehe ich die nächsten zwei Seiten, meine Erinnerungen sind nun zu einem guten Teil wiederhergestellt. Ich war früher ein Wanderprediger, die Menschen himmelten mich an. Das erklärt auch, warum ich mich an die… Nein, ich darf nicht darüber nachdenken, ich kann nicht.
Als nächstes kommt die sechste Seite. Ich muss eine schier ewige Zeit durch den Wald laufen und als ich schon glaube, sie nicht mehr finden zu können, sehe ich sie an einem großen Stein hängen. Meine Erinnerungen sind jetzt fast vollständig wieder hergestellt. Auch meine körperlichen Fähigkeiten sind so gut wie vollständig. Mir wird von einem Moment auf den anderen bewusst, dass dieses schreckliche Ereignis nicht erst gestern passiert ist. Mehrere Jahrhunderte sind seitdem vergangen. Kein Wunder, dass ich so seltsame Kleidung trage. Vermutlich ist das die heutige Alltagskleidung. Nun weiß ich auch, wie viele Seiten ich noch finden muss. Er, mein Vater, hat mir gesagt, dass ich acht Seiten finden muss, und diese für meine neue Aufgabe eine wichtige Rolle spielen würden. Das sie auch als meine Gedächtnisstützen fungieren, ist nur die Nebenfunktion.
Ich laufe weiter, bis ich zu einem See komme, vor dem die letzten beiden Seiten platziert sind. Es trifft mich wie ein Schlag, alle meine Erinnerungen sind wieder da. Ich gehe zu dem See, um mein Aussehen zu überprüfen. Mein Aussehen ist komplett verändert, ich habe zu lange Gliedmaßen und mir wachsen seltsame Tentakel aus dem Rücken. Er hatte es mir gesagt, er hatte mir gesagt, dass so etwas nicht mehr passieren dürfe. Meine… meine Kreuzigung war eine Schmach für ihn, ich hatte ihn blamiert. Ich hatte ihn um eine zweite Chance gebeten, und er hat mich in dieser Gestalt zurückgeschickt. Er hat gesagt, ich müsse meine Aufgabe geheim erledigen, es dürfen keine Fehler mehr passieren.
Meine Aufgabe wiederum muss ich mit den Seiten erledigen. Derjenige, der alle acht finden würde, würde der neue Prophet werden. Allerdings muss ich mit allen Mitteln verhindern, das Unwürdige dies schaffen. Diese soll ich, so schwer es mir auch fällt, zu ihm schicken. Jetzt weiß ich auch, wer ich bin. Ich bin nicht Jesus Christus. Nicht mehr. Ich bin der Messias, der Sohn Gottes. Ich bin Slenderman.