
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Mein Leben war am Ende.
Es begann schleichend, Stück für Stück, bis ich nur noch die Trümmer davon betrachten konnte. Zehn Jahre hatte ich in einer Firma gearbeitet, mich hochgearbeitet, bis sie mich ohne Vorwarnung vor die Tür setzten. „Umstrukturierung“, sagten sie. Ich war ersetzbar. Nutzlos.
Dann verließ mich meine Frau. Als ich nach Hause kam, war die Wohnung halb leer, ihr Schrank offen, aber ohne Inhalt. Sie hatte mir einen Zettel hinterlassen, als wäre unser gemeinsames Leben eine Notiz wert gewesen. „Es tut mir leid. Ich kann das nicht mehr.“
Ich lag tagelang auf der Couch, umgeben von alten Pizzakartons und halb geleerten Flaschen. Mein Handy vibrierte gelegentlich mit Absagen für Bewerbungen oder mit Nachrichten von Freunden, die sich in gut gemeinten Worten von mir distanzierten.
Dann kam die E-Mail.
Die Einladung
„Testpersonen gesucht: Experimentelle Therapie zur Förderung des Wohlbefindens! Großzügige Entlohnung!“
Spam, dachte ich. Aber als ich in meiner Verzweiflung weiterlas, erschien es mir fast wie eine Rettung. Eine medizinische Studie, die versprach, mein Leben wieder in Ordnung zu bringen. Eine Pille, die den Körper regenerieren, die Psyche stabilisieren und Energie zurückbringen sollte. Es klang zu schön, um wahr zu sein.
Doch ich hatte nichts zu verlieren.
Die Klinik war hochmodern, klinisch sauber. Die Ärzte trugen weiße Kittel und beruhigende Stimmen. Ein Mann, der sich als Dr. Weber vorstellte, erklärte mir, dass die Substanz eine revolutionäre Formel enthielt. Ein biologisches Präparat, das sich im Körper verbreiten, schwache Zellen stärken und das allgemeine Wohlbefinden steigern sollte.
„Sie werden sich fühlen wie neugeboren“, sagte er mit einem Lächeln, das nicht ganz seine Augen erreichte.
Ich unterschrieb die Papiere.
Ich nahm die erste Kapsel.
Die ersten Erfolge
Die Wirkung war atemberaubend. Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Ich hatte Energie, konnte wieder klar denken. Ich fand einen neuen Job – technischer Zeichner in einer aufstrebenden Firma, gut bezahlt. Dann lernte ich Sophie kennen.
Es war wie ein Wunder. Ich traf sie zufällig in einem Café, als ich mein Handy fallen ließ. Sie hob es auf, unsere Blicke trafen sich, und es fühlte sich an, als hätte mir das Leben eine zweite Chance gegeben. Sie lachte über meine Witze, liebte die gleiche Musik wie ich. Nach Monaten der Einsamkeit schlief ich wieder neben einem warmen Körper ein.
Es war perfekt.
Bis es begann.
Das Kribbeln unter der Haut
Zuerst war es nur ein leichtes Jucken. Ein Kribbeln tief in meinem Bauch, als würde eine Ameise darunter entlangkrabbeln. Ich ignorierte es. Aber es wurde stärker. Es kroch unter meiner Haut, zog sich über meinen Brustkorb bis in meine Arme.
Eines Nachts wachte ich auf. Mein Bauch fühlte sich taub an. Ich strich mit der Hand darüber und spürte… Bewegung. Ein sanftes, aber unnatürliches Zucken tief in mir.
Am nächsten Morgen bemerkte ich den ersten blauen Fleck.
Er war dunkel, fast schwarz, und pochte bei jeder Bewegung. Dann tauchten mehr auf – am Bauch, an den Armen, an meinen Oberschenkeln. Sie schienen größer zu werden, als würde etwas unter der Haut wuchern.
Dann, eines Morgens, entdeckte ich das Haar.
Es ragte aus einem der Flecken heraus. Dünn, schwarz.
Ich runzelte die Stirn. Ich hatte nie Körperhaare an dieser Stelle. Neugierig zog ich daran.
Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, als würde mir jemand ein Messer in den Bauch rammen. Ich keuchte und ließ los. Das Haar… bewegte sich.
Nein. Kein Haar.
Ein Bein.
Ein winziges, schwarzes Bein mit Gelenken.
Etwas lebte in mir.
Der Verfall beginnt
Ich rannte ins Bad, riss mein Shirt hoch. Der blaue Fleck war gewachsen. Die Haut war gespannt, fast glänzend, als würde sie gleich platzen. Ich starrte in den Spiegel, mein Atem kam stoßweise.
Ich konnte nicht widerstehen. Ich drückte auf die geschwollene Stelle.
Ein spitzer Schmerz durchzuckte mich. Dann – ein leises, feuchtes Knacken.
Meine Haut riss auf.
Dicker, gelber Eiter quoll heraus, tropfte über meinen Bauch. Ich wollte würgen. Dann sah ich es:
Zwischen dem Eiter ragten zwei winzige, zappelnde Beine hervor.
Schwarz, knochig, voller winziger Härchen.
Ich schrie und schlug mit der Faust auf meinen Bauch. Die Beine zuckten, als würde das Ding darunter versuchen, sich herauszuziehen. Ich würgte, kämpfte gegen die Übelkeit, stolperte ins Schlafzimmer und griff nach meinem Handy.
Krankenhaus. Ich musste ins Krankenhaus.
Doch als ich dort ankam, war nichts mehr zu sehen.
Die Ärztin untersuchte mich, runzelte die Stirn. „Blaue Flecken, ja… aber das kommt vor. Vielleicht eine allergische Reaktion? Ich verschreibe Ihnen eine Salbe.“
Ich wollte ihr ins Gesicht schreien, dass ich gesehen hatte, was in mir war. Aber als sie meinen Bauch betastete, war dort kein Loch mehr. Kein Eiter. Keine Beine.
Nur der blaue Fleck.
Leicht pulsierend.
Ich ließ mich in mein Bett fallen, unfähig zu begreifen, was geschah. Vielleicht hatte ich mir das alles nur eingebildet. Vielleicht war es eine Nebenwirkung des Medikaments.
Ich wollte schlafen. Einfach nur schlafen.
Doch in der Stille meines Zimmers hörte ich es.
Ein leises Kratzen.
Unter meiner Haut.