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Durstlöscher

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich war ein Rätsel für die Ärzte. Seit meiner Kindheit konnte ich nichts trinken. Kein Wasser, keine Milch, nicht einmal einen Tropfen Saft – alles verursachte mir Schmerzen und Übelkeit, als ob mein Körper sich weigerte, Flüssigkeit anzunehmen. Obwohl ich gelernt hatte, mit der ständigen Trockenheit in meinem Mund und der brennenden Kehle zu leben, spürte ich jeden Tag, wie die Kräfte schwanden.

Allerdings vor einigen Wochen hatte ich etwas Seltsames bemerkt. Wenn ich Menschen ansah, schienen einige von ihnen zu leuchten. Nicht ihre Haut oder Kleidung – es war etwas Tieferes, das unter der Oberfläche pulsierte. Es war, als würde ich die Flüssigkeit in ihren Körpern wahrnehmen können, ein warmes, lebendiges Licht, das mich unwiderstehlich anzog.

Zuerst dachte ich, ich würde verrückt werden. Doch eines Nachts, als ich in der U-Bahn saß, wurde der Drang überwältigend. Der Mann neben mir, mit einer Wasserflasche in der Hand, schien geradezu zu glühen. Ohne nachzudenken, berührte ich kurz seinen Arm. Der Effekt war sofort spürbar. Eine erfrischende Kühle durchströmte meinen Körper, und der Durst, der mich mein ganzes Leben lang geplagt hatte, verschwand. Der Mann jedoch wirkte plötzlich blass und verwirrt, als ob er dehydriert wäre. Er kippte die Wasserflasche auf Ex runter, murmelte noch irgendwas mit „verfluchte Hexe“ und torkelte an der nächsten Haltestelle aus dem Zug.

Von da an begann ich, meine neuen Kräfte zu testen. Ich lernte, wie viel ich nehmen konnte, ohne jemandem ernsthaft zu schaden. Ein flüchtiger Händedruck hier, eine unauffällige Berührung da – es war genug, um meinen Durst für Tage zu stillen. Ich nahm nie zu viel, immer darauf bedacht, meine „Spender“ nicht zu gefährden. Mit der Zeit wurde die Fähigkeit stärker. Nach einigen Wochen musste ich die Leute nicht mal mehr berühren. Ein kurzer Blick, ein fokussierter Gedanke, und eine Art Tropfen schwebte unsichtbar von einer Person zu mir. Es war wie ein Tanz, ein geheimer Austausch, den niemand bemerkte.

Eines Nachts jedoch änderte sich alles. Ich war auf dem Heimweg, als ich merkte, dass ich verfolgt wurde. Ein großer, schwerer Mann mit dunkler Kleidung und bedrohlicher Haltung trat aus dem Schatten. Sein Gesicht war eine Fratze, und er nuschelte: „Hey schöne Frau, warte mal!“

Als er nach mir griff, reagierte ich instinktiv. Ich drehte mich und sah all seine Flüssigkeiten, Wasser, Blut, Schweiß – intensiver als je zuvor. Wie in Trance zog mein Geist mit all seiner Kraft.

Der Effekt war brutal. Der Mann schrie, doch der Schrei brach abrupt ab, als sein Körper in sich zusammenfiel wie eine vertrocknete Frucht. Fast könnte man meinen, er wäre zu Staub zerfallen. Ich hingegen fühlte mich sofort überwältigt – es war zu viel für mich gewesen. Ich spürte, wie mein Körper rebellierte, meine Blase schmerzte von der plötzlichen Fülle. Ohne groß nachzudenken, zog ich Jeans und Slip runter und ließ es einfach laufen.

Als der Druck weg war, sah ich hinunter. Eine riesige Pfütze auf dem Boden – golden, dampfend.

Die Spannung fiel von mir ab und ich musste lachen. Der Gedanke, dass der Kerl, der mich angreifen wollte, jetzt nichts weiter als meine Pisse auf dem Gehweg war, erfüllte mich mit einer morbiden Genugtuung.

Ich begann, meine Besonderheit mit anderen Augen zu sehen – nicht mehr als Fluch, sondern als Waffe, als Macht. Der eine Durst konnte gestillt werden – doch ein neues Verlangen erwachte in mir.

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