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Ein Haus, das wächst

Oder auch: Was passiert, wenn man ein Zuhause allein lässt

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Das Haus war einmal ordentlich und groß. Riesige Fenster mit schönen, farbigen Scheiben zeigten Bilder, die sich auf den Boden warfen, fielen die Sonnenstrahlen richtig hindurch. Es war weiß, die Fassade mit Efeu überwachsen, der nie zu welken schien. Inmitten der rauen Klippen und Felsen des Berges, auf dessen Vorsprung es steht, war es wie ein Diamant im Steinhaufen. Jahrzehnte sind vergangen, seit jemand das Haus zum letzten Mal betreten hat. Sie haben es zu lange alleine gelassen. Es ist gewachsen. Die Tür knarzt nicht, als sie aufschwingt. Das Maul eines Biestes macht kein Geräusch, bevor es zubeißt und verschlingt. Der weiße Türrahmen erinnert an Zähne. Direkt nach der Tür liegt der Ösophagus, der Beginn des schrecklichen Wachstums, der in den Jahren und Jahren außer Kontrolle geraten ist: Die Eingangshalle erstreckt sich über mehrere hundert Meter.  Schritte hallen von den Wänden wieder. Wäre der Raum nicht so schrecklich langgezogen, hätte der Schall dafür gar keinen Platz gehabt, denn die Wände sind unter dem Gewicht der verlängerten Halle in sich zusammengesunken. So liegt die Decke tiefer.  Von außen sieht man es nicht, natürlich nicht. Ein Raubtier zeigt sich nicht bedrohlich, ein kluges Raubtier sieht friedlich aus wie ein dreistöckiges Familienhaus am Rande einer Klippe. Wie es möglich ist, dass das Haus innen größer ist als außen, ist eine Frage, die besser jemand weiserem und klügeren gestellt wird. Wieso die Größe des Hauses sich den Gesetzen der Physik widersetzt, das Gewicht der Decke der Eingangshalle ihm jedoch gehorcht, ist dieselbe Art von Frage.  Nach etwa fünf Schritten, damals die originale Länge der Eingangshalle, beginnt sich das maligne Gewächs zu entpuppen. Der Teppich weicht von schönem, samtigem, wenn auch verstaubtem, Rot in die Farbe toten Fleisches. Die Muster der Tapeten verzerren sich, formen statt kalkulierten Pattern Formen, die einem Auswuchs gefügiger sind. Nach etwa zehn weiteren Schritten beginnen die Tumore.

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7 Kommentare

  1. Sehr Fantasievolle Geschichte.👍 Erinnert mich an das NoEnd House. 😀 Wirklich sehr gut geschrieben und hat die vollen 5 Sterne verdient. Vertonung kommt am Sonntag. 😇 Gruß Finn

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