Kurz

Ein Spiel um Leben und Tod

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Es war der 09.04.2017, als meine Eltern mich überredeten mal wieder rauszugehen, mich sozusagen zwangen mit ihnen auf einen kleinen Dorfflohmarkt zu gehen. Schon auf dem weg dorthin machte ich mir Gedanken was wohl auf mich zukommen würde. Vielleicht ein paar Stände mit alten Puppen, Klamotten und natürlich noch Bücher. Mein Highlight würde es wahrscheinlich sein, wenn ich ein paar Videospiele finden würde. Hoffnung machte ich mir allerdings nicht. Ich musste zugeben, die Umgebung war sehr schön, ein Fluss erstreckte sich genau neben dem Flohmarkt. Wenn man genau hinhörte, konnte man die Wellen an die Steine, welche am Ufer liegen, schlagen hören. Die Kirschbäume, welche eine lange Allee bildeten, ließen ihre Äste schützend über die Stände hängen. Einige Male konnte man rosafarbene Blüten zu Boden fallen sehen. Da ich nicht einfach so rumstehen und nichts tun wollte, entschied auch ich mich ein wenig herumzulaufen und zu begutachten, was die Verkäufer alles bieten. Wie zu erwarten war, war nichts für einen Jungen in meinem Alter dabei.

Obwohl nichts Besonderes an ihm war, erhielt ein Stand meine besondere Aufmerksamkeit. Er lag etwas abseits des Betonweges, hinter einer Baumreihe versteckt. Der Händler, ein alter Mann, freute sich dass ich mich zu ihm verirrt hatte und tatsächliche hatte er ein paar interessante Sachen auf dem Tisch ausgebreitet. Dort lagen alte Bilder, Truhen und Schmuck, die Bücher, welche in rauen Mengen zu sehen waren, machten den Eindruck bei der kleinsten Bewegung zu zerfallen. Ich entschied mich schließlich dazu eines der alten Spiele mitzunehmen. Die Miene des Mannes verfinsterte sich und es hatte für einen kurzen Moment den Anschein, als wollte er nicht, dass ich dieses Spiel mitnahm. Dennoch gab er es mir und ich ihm sein Geld. Dieses wollte er jedoch nicht annehmen, woraufhin ich ihm ein dankbares Lächeln schenkte.

Nachdem ich mir noch einen kurzen Moment die Natur angesehen hatte, lief ich zurück zu unserem Auto, wo meine Eltern schon auf mich warteten und mir all ihre neu erworbenen Heiligtümer präsentierten.

Zu Hause angekommen ging ich die Treppen hoch und setzte mich auf ein Kissen, welches in meinem Zimmer auf dem Boden lag. Ich legte das Spiel vor mich hin und öffnete Vorsichtig den Deckel, welcher aus Eberesche bestand. Innen befand sich eine Anleitung und eine Warnung, dass man dieses Spiel auf keinen Fall alleine oder Abends spielen sollte, da dies Fatale Folgen mit sich bringen würde. Natürlich ignoriert ich es. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Ich packte die insgesamt 30 Kugeln aus, 15 schwarze und 15 weiße und legte sie auf das Brett, welches einem Schachbrett ähnelte. Die schwarzen legte ich gegenüber von mir auf das Feld und die weißen auf meine Seite. Dann began ich. Ich bewegte die erste Figur diagonal nach rechts vorne, doch ehe ich eine der schwarzen Kugeln nur berühren konnte, begann sie sich von selbst nach vorne zu verschieben. Etwas verwundert starrte ich es an und versuchte mir im Klaren darüber zu werden, was dort gerade passiert war. Als ich gerade das Spiel wieder wegpacken und einfach vergessen wollte was geschehen ist, hörte ich wie meine Rollläden mit einem lauten Knall nach unten stürzten. Vor lauter Schreck zuckte ich stark zusammen. Ich wollte aufstehen, aus meinem Zimmer rennen und mich irgendwo im Wohnzimmer verstecken, doch bevor ich aufrecht stand wurde ich von zwei Händen, welche sich plötzlich an meinen Schultern befanden, zurück zu Boden gedrückt. „Das Spiel ist noch nicht beendet.“ flüsterte jemand, der sich direkt hinter mir befand, seine Stimme dunkel und kratzig. Danach spürte ich, wie er sich von mir entfernte und sich gegenüber von mir auf den Boden setzte. Als ich aufsah wollte ich schreien, jedoch verließ kein Ton meinen Mund, das Wesen welches sich vor mir befand, bemerkte dies und fing darauf an zu lachen.Das komplette Gesicht war von Verband umgeben, nur der Mund war nicht bedeckt. Dieser jedoch war blutüberströmt und Fleischfetzen hingen an ihm hinunter. Spitze Fangzähne ließen das was sich vor mir befand noch bedrohlicher und angsteinflößender wirken. Jedoch war dies nicht alles, das Seltsamste und Gruseligste war wie es sich bewegte. Es wirkte so, als bestände er aus Gummi, da seine Hand sowie sein Arm nur an der Seite herunter hingen. Oder wenn er sie bewegte, es einfach knochenlos aussah. „Es ist dein Zug.“ Sagte er und holte mich somit aus meiner Schockstarre. Mit einem Zittern bewegte ich meine Hand zu einem der Figuren und ließ diese nach vorne wandern. „Ach komm schon.“, lachte er .“Das ist das Spiel um dein Leben. Streng‘ dich doch wenigstens ein bisschen an.“ dann folgte sein Zug, ich tat es ihm gleich. Erst jetzt fiel mir auf, was er da gesagt hatte. Das Spiel um mein Leben, das erklärte auch den Titel. Das Spiel um Leben und Tod. Nachdem es immer so weiter ging und wir beide nur noch wenige Züge übrig hatten, fühlte ich mich relativ sicher, doch dann fing er wieder an zu prusten. „Du denkst doch nicht wirklich, du würdest Gewinnen!“, knurrte er wütend. „Das ist mein Spiel! Niemand gewinnt mein Spiel!“, schrie er mir entgegen. In der Zeit, in der er das sagte, bewegte ich meine letzte Figur. Ich vergeudete meinen letzten Zug. Das, was er danach tat, zeigte mir wieder wie nah Leben und Tod sich doch eigentlich sind. Ich dachte, ich hätte gewonnen. Doch dann legte er seine letzte Kugel genau so hin, dass alle meine weißen von seinen schwarzen Spielern umgeben waren. Er gab mir genau eine Stunde um mich von meinen Liebsten zu verabschieden, danach würde er mich aufsuchen und töten.

Ich erzählte meinen Eltern, ich würde bei einem Freund übernachten und nun sitze ich hier im Bus und schreibe diesen Text. Ich schreibe ihn um euch zu sagen, dass wir alle nur Schachfiguren auf dem Brett des Lebens sind und keiner von uns jemals das Spiel des Todes Gewinnen kann.

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