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Eine Kreatur namens Trauer

Der Frosch, der Kummer, die Schuld

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ihr Verlust war eine körperliche Sache. Es hielt mein Herz in einem Schraubstock fest, packte es wie die Klauen einer abscheulichen Bestie und durchbohrte mich, bis mein Kummer wie Blut aus den Wunden tropfte. Trauer war ein armes Wort, um ein solches Gefühl zu beschreiben. Es war ein viel stärkeres Empfinden als Trauer – eine Leere, eine Abwesenheit von etwas und doch erfüllt von Leid. Diese Art von Belastung lässt einen darum betteln, ein für alle Mal an einen Ort gebracht zu werden, an dem so etwas wie menschliches Empfinden überhaupt nicht mehr existiert und die Gefühlskälte wirklich die Führung innehat. Wenn solche Orte nur Wirklichkeit wären. Dabei war das noch nicht einmal das Schlimmste von allem. Die eigentliche Wahrheit, nämlich die Schuld jenseits der Trauer, war ein unvergleichlicher Schmerz. Wochenlang verbrachte ich im Bett. Meine Eltern gaben mir Essen ins Zimmer, aber selbst die Süßigkeiten, die ich seit meiner Kindheit liebte, wurden mir auf der Zunge schwer. Ein Schluck Wasser wirkte so salzig wie die Tränen, an die ich mich gewöhnt hatte. Tag für Tag schienen sich meine Decken um mich herum zu verhärten wie ein Kokon. Mein Kummer ließ mich zu etwas Neuem verschmelzen, doch ich hatte nicht den Wunsch, wiedergeboren zu werden. Für das, was ich getan hatte, verdiente ich nur das Allerschlimmste. Es war am vierzehnten Tag nach meinem Verlust, als ich der Trauer gegenüberstand. Das Haus war leer. Die Suppe auf meinem Nachttisch war kalt geworden. Das auf meinem Schoß liegende Buch blieb ungelesen. Ich betrachtete die Sterne, die an die Decke meines Kinderzimmers gezeichnet waren. Sie hatte sie dort vor Jahren für mich gemalt. Nachdem jeder einzelne fertiggestellt war, hatte ich mir etwas gewünscht. Während ich von einem Stern zum nächsten schaute, habe ich mir im Stillen das Gleiche gewünscht und mich gefragt, ob ein Überbleibsel der Magie aus meiner Kindheit das Unmögliche möglich machen könnte. „Wünschen ist sinnlos, weißt du.

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