KurzTod

Einer von Vielen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Der Stahl der Schwerter schlug mit einem lauten und falschen
metallenen Knall gegeneinander. Das Blut der bereits Gefallenen spritzte durch
die Luft und vereinzelte Tropfen der Flüssigkeit liefen in meinen Mund. Ich
schmeckte keinen Unterschied mehr, die Anstrengung und das Leid hatten mich
bereits abgestumpft, meine Seele und mein Mitleid davongewaschen und hatten
nichts mehr zurückgelassen, als eine gefühlslose Puppe, welche bereit war alles
zu tun, nur um ihrem Herrn das zu geben, was er wollte. Ich sah ihm in seine
Augen, die Schwerter scharrten aneinander, doch das wilde Geschrei in
verschiedensten Sprachen, das wilde marschieren über Blut und Leichen und die
feinen Geräusche von Metall, das durch Fleisch schneidet und das darauffolgende
klirren der fallenden Körper übertönte die Bitten des Jungen, welche seine
Lippen formten. Meine Finger griffen fester um das warme und von meinem Schweiß
aufgeweichte Leder, mein gesamter Körper war angespannt, langsam zwang ich ihn
in die Knie. In seinen Augen sah ich Angst, er wusste, dass er mir nicht
gewachsen war, dieser kleine unschuldige Junge, doch dennoch war er in diese
Schlacht gezogen. In die Schlacht gezogen für einen Mann, einen machtgierigen
und verlogenen Herrscher, denn er nie getroffen hatte, der ihm nie gedankt
hatte, dass dieses junge Leben hier verlöschen würde, einfach lächerlich.

Seine
Menschlichkeit, seine Grenzen dessen was man nie tun würde und schließlich sein
gesamtes Leben aufzugeben, nur um im Tod den Ansprüchen seiner Traditionen und
natürlich auch der Menschen die über einem stehen zu entsprechen. Einfach
lächerlich… Das erste Knie berührte die Lache von Blut, in der wir beide
standen, zum Teil selbst verschuldet, zum Teil nicht. Ein Moment der
Unachtsamkeit, ich nutze ihn. Der Griff meines Breitschwertes schlug gegen den
Helm des Winzlings, es schleuderte ihn über den Boden, der braune Stoff wurde
rot, der Helm flog durch die Luft und verschwand in den mordenden Massen um
uns. Er stand nicht mehr auf, an wen dachte er wohl zu diesem Moment? Dachte er
an seine Familie? Seine liebe Mutter, seine über alles vergötterte Frau, oder
doch sogar an seine Kinder? Seine Tochter, oder seinen Sohn? Dachte er, er
würde hier für sie sterben? Wenn, dann lag er falsch, er starb hier für die
gelüste einer Person, die sich nie um die kleinen geschert hatte, die jederzeit
den Kopf seiner treusten Gefolgen gegen eine Gold Dublone getauscht hätte.
Dessen Königreich nicht nur auf dem Land fremder, sondern auf dessen Leichen
gebaut worden war. Einfach lächerlich. Wieder diese Bitten seiner Lippen, er
soll damit aufhören! Ich kann sie nicht hören, meine Ohren bluten von all
diesen Schreien, diesen Geräuschen des sinnlosen Sterbens, den Geräuschen des
Todes. Könnte ich sie überhaupt noch hören, wenn ich es denn versuchen würde?
Ich stürmte auf ihn los, er fiel auf seinen Bauch, versuchte zu fliehen, kroch
wie eine kleine Made vor mir davon. Ich hob mein Schwert, es schoss gen Erde
und durchschlug seine Brust.

Ich könnte schwören ich hörte sein keuchen, spürte
durch die Klinge, durch den Griff, durch das Leder, durch meinen Arm sein
Leben, wie es direkt in meine Herz wanderte. Ich würde dafür bezahlen müssen,
irgendwann… Ich zog die Klinge aus ihm, die Wunde öffnete sich nun vollends und
vor lauter fließendem Blut war nicht mehr zu erkennen, dass er überhaupt ein
Feind gewesen war. Doch war er das je gewesen? Was hatte er getan? Er war nur
eine Fließe, über die sein Herrscher stolziert war um sein Bad aus Milch zu
erreichen. Nun war mein Schwert es gewesen, dass über ihn getrampelt war und
ich konnte so mein Bad aus Blut erreichen. Das Blut meiner Feinde? Nein. Das
Blut eines Gegners? Nein. Das Blut eines dummen Jungen, der sich durch das
lügnerische und falsche Geschwätz einer hoch geborenen Schlange hatte einlullen
lassen? Schon eher. Ich zuckte zusammen und sah nach unten. Was war das? Etwas
blitzendes, in meiner Brust, durch meine Brust. Der Kupferne Geschmack wurde
wieder stärker, das getrocknete Blut anderer in meinem Mund wurde durch mein
eigenes, frisches Blut ersetz. Ich ließ den Griff meines Schwertes los. Das
Geräusch eines sterbenden Gefolgsmanns, so klang es. Dieses Klirren. Er zog es
wieder aus mir, es rieb an meinem Herz, ich spürte jedes Pulsieren an der
Klinge. Ich fiel nach vorne, landete auf dem Jungen. Das Geräusch sterbender
Menschen, so klang es. Diese fallenden Körper. Ich war anders gestorben als der
Junge, ich hatte inne gehalten, ich war gut, ich hatte mich nicht bestechen
lassen von der Macht meines  Herrschers. Doch
Moment! Es wurde dunkel um mich. Was tat ich denn auf diesem Schlachtfeld?
Hatte ich etwas anderes getan als er, nur weil ich gewonnen hatte? Nein, denn
hier gab es keine Sieger. Nur tote und noch lebende Leichen…

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