ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Langsam drehte ich mich zu der Richtung um, aus der ich
diese verzerrte Stimme vernommen hatte. Ein Mädchen mit einer seltsamen
schwarzen Hautfarbe, langen ebenfalls schwarzen Haaren, die wie tote Algen auf
sie herabhingen und zwei schimmernden blauen Augen, stand nur weniger Meter von
mir entfernt und lächelte. Dieses Lächeln präsentierte ihre scharfen,
dämonischen Reißzähne. Sie ähnelten sehr denen von Sever. Der leichte Wind, der
nun aufkam, verbreitete einen süßlich und gleichzeitig säuerlichen Geruch in der
Luft. Selbst riechen tat dieses… Wesen wie er. „Es ist also war“, begann ich, während
ich mich ihr Schritt für Schritt näherte. Mit jedem Schritt, den ich tat, begann
sich mein Ich zu verwandeln. Meine
schwarzen, blutigen Flügel wurden zu spitzen, scharfen Stacheln, die wie
zerbrochenes Glas auf meinen Flügeln hingen. Rubinrotes Blut lief darin
entlang, wie das Blut in der Ader eines Menschen. Meine Augen verdrehten sich
nach hinten, eine schwarze Flüssigkeit lief aus meinem Mund hinab und tropfte
auf das, ohnehin schon tote, tiefschwarze Gras. Meine giftigen Fingernägel
verformten sich zu krummen, messerscharfen Krallen und meine ohnehin blasse
Haut verfärbte sich so weiß, wie die Knochen der Menschen. Nun stand ich vor
ihr und lachte. „WENN DU SEVERS KIND BIST, DANN ZEIG MIR, WELCHE KRÄFTE VON IHM
IN DIR WÜTEN!“, schrie ich voller Zorn und stach ohne Vorwarnung in ihre Brust
hinein.
Ich pullte mich mit meinen Fingern zwischen ihren Rippenknochen
herum und erwischte einen schnell schlagenden Muskel. Sie spukte Blut, während
ich meine Hand um diesen klammerte und ihn langsam, immer mehr und mehr,
zerquetschte. „Ein Dämon besitzt für gewöhnlich ein sehr starkes Herz, das
nicht durch die Hand eines anderen zerstört werden kann, aber du scheinst ein
sehr schwaches zu besitzen, so kannst du nicht die Ausgeburt der Hölle sein…
Sag mir, was zur Hölle du bist, du Abschaum!“, forderte ich sie auf, doch alles,
was sie von sich gab, war ein lautes Gurgeln.
„Mein… Name… ist… Negative…“, gurgelte sie, während sie
immer mehr ihres Blutes verlor. Rotes, zähflüssiges Blut… Ebenfalls untypisch
für einen Dämon. Mit einem Ruck riss ich nun ihr totes Herz heraus und zerriss
es in der Luft. Noch mehr Blut spritzte auf den Boden, meine Kleidung und
natürlich auf diese Missgeburt eines Dämons. Kraftlos fiel sie zu Boden und ich
hörte und sah mit an, wie das entschlossene Schimmern in ihren Augen erlosch
und sie ihre letzten Worte keuchte: „Ich bin halb Mensch, halb… Dämon.“ Mit
einem kräftigen Tritt ins Gesicht, stach ich meine, ebenfalls giftigen, scharfen Füßnägel
in ihr Gesicht und stach ihr dabei beim Zurückziehen ihre Augen aus. Eines
hatte sich in meiner Kralle verfangen, während das andere lose zur Seite
heraushing. „Du kleines Stück Dreck bist dafür verantwortlich, dass ich meinen
Schatz verloren habe!“, knurrte ich noch mit zusammengebissenen Zähnen, kniete
mich neben ihren toten Körper und biss ihre Haut mit meinen Reißzähnen auf. Der
Geschmack des Fleisches und des Blutes verursachte in mir einen Brechreiz. Es
schmeckte so verdammt verdorben und stank bis zum Himmel. Aber ich musste
Negatives Fleisch ja nicht fressen, so spuckte ich es aus und warf es weit weg von
mir.
Als ich fertig war, stand ich auf und betrachte zufrieden
mein Werk. Es war einerseits verwunderlich, warum sie so schwach war und sich
nicht gewehrt hatte, doch andererseits war mir das nun egal. Sie so schnell und
leicht zu töten, dass sich mein Zorn und meine Trauer nun endlich gelegt hatten,
reichte mir vollkommen aus. Ich weinte keine Tränen mehr. Ich verspürte keinen
Hass mehr auf dieses Mädchen, das sich Negative nannte. Sie war der Grund,
warum mir Sever damals genommen wurde und ich hatte sie für immer aus meinem
Leben geschaffen. Getötet. Verstümmelt. Vernichtet. Mit einem breiten Grinsen
ging ich meines Weges. Ich hatte mein Ziel erreicht und musste mir nun ein
Neues suchen.
„Ach, hast du das, ja?“, hörte ich plötzlich eine zerflossene
Stimme, so als würde sie bei jedem ihrer Wörter Blut spucken. Ein leises, immer
wiederkehrendes Tropfen, hinterließ eine widerliche Gänsehaut auf meinen Armen.
Schritt für Schritt. Tropfen für Tropfen. Das kann doch nicht sein… Ich habe
dich doch…! „Getötet?“, fragte diese widerliche, blutspukende Stimme nun,
unmittelbar in meiner Nähe. Vor Schock blieb ich wie angewurzelt stehen.
Unfähig mich zu bewegen oder gar etwas zu antworten, brachte ich nur ein
langsames Nicken zu Stande. Plötzlich packte mich diese ekelerregende Kreatur
an der Schulter. Rotes Blut lief an meiner Haut herab und verursachte ein
höllisches Brennen, so dass ich von Schmerzen gepeinigt aufschrie. „Ich mag
zwar nicht ein vollkommener Dämon sein, wie du, doch heißt es nicht, dass ich
nicht die Kräfte und die Heilkräfte einer dieser besitze.“ Im nächsten Moment
spürte ich etwas Zähflüssiges, Schleimiges in meinem Rücken. Kurz darauf
spuckte ich mein eigenes Blut. Mit großen Augen sah ich hinab und schaute, von
einer Welle von Schmerzen überwältigt, zu, wie sich Negatives Arm durch meinen
Bauch gebohrt hatte und etwas Großes, Glitschiges, gefüllt mit einer gelben
Flüssigkeit, langsam in ihrer Hand zerquetschte. Es war mein Magen, der unter
dem Druck ihrer starken Hand aufplatze und die Säure in mein Gesicht spritzte.
Sofort hatte sie mich zu sich gedreht und ein schiefes, von
Hautfetzen und Blut übersätes Lächeln aufgesetzt. Angewidert von dem Anblick
ihres einen fehlenden Auges, wo ununterbrochen nun schwarzes Blut herausfloss
und dem, das immer noch lose herumhing, drehte ich mein Gesicht von ihr weg, doch
ihre tote, zerflossene Hand zwang mich mit einem festen Griff, der meinen Kiefer
fast gebrochen hätte, zu ihr hinzuschauen. „Ich habe gewartet, bis dein Hass in
deinem Herzen verschwand“, erklärte mir Negative nun und ich vernahm ein lautes
Knacken, eine Welle von unerträglichen Schmerzen resultierte daraus. Unter
einem ohrenbetäubenden Schrei hatte sie mir nun den Kiefer schlussendlich
gebrochen. „Wo…her wusstest d…u von meinem Ha…ss…?“, keuchte ich schwer, durch
die anstrengenden Schmerzen, die meine Nervenbahnen durchzuckten. Urplötzlich
grub sie ihre schwarzen, zähflüssigen Finger unterhalb meines Kiefers, so dass
ich Blut spuckte und nichts weiter als ein Gurgeln hervorbrachte. „Ich habe es
in deiner Seele gesehen. Dämonen wie ich sind im Stande, in die verrotteten
Seelen anderer zu blicken. Und du hast eine solche erbärmliche, von Hass und
Trauer zerfressene, dunkle Seele, die nicht nur seit der Wahrheit über meinen
Vater entstanden ist.“ Blutrote Tränen liefen an meinen Wangen hinab, während
ich sie fragend anblickte. Dieser Schmerz… er raubte mir meinen klaren
Verstand. Negative schnaubte verächtlich, ehe sie anfing zu erzählen.
„Seit der Herr des Himmels dich in die Unterwelt zum Teufel
verbannt hat, hattest nicht nur du dich vom Äußeren verändert, sondern auch
dein Geist. Mit jedem Mal, in dem du immer tiefer und tiefer in den Abgrund
fielst, wurde auch deine Seele immer mehr, Stück für Stück, immer schwärzer und
gab sich schlussendlich, durch die schmerzvolle Wahrheit, die du am eigenen Leib
verspüren musstest, vollkommen der Dunkelheit hin. Der übrige Rest der Gefühle,
die zwischendurch erschienen waren, wie eben die Liebe zu meinem Vater, erlosch
letzten Endes und zurück blieb ein rachsüchtiger Todesengel, der den Grund für
den Verlust ihrer verlorenen Liebe nun umbringen will: mich. Severs Tochter.“
Nun zog sie ihre Hand aus meinem Kiefer und ich fiel zu Boden. Durch den
Blutverlust hätte ich längst sterben sollen, doch da war etwas, was mich dazu
antrieb, weiter zu leben. Mein Ziel zu erreichen. Es war Sehnsucht. Sehnsucht
danach, meinen Geliebten zu rächen! „Aber das ist noch nicht alles…“, setzte
Negative ihre Erzählung plötzlich fort, während ich bemüht war, aufzustehen.
„Ich habe dir nicht nur deine Liebe einfach so genommen. Mehr noch: Ich habe meinen
teuflischen Vater umgebracht. Er hatte aus reiner Gier versucht, mein
„menschliches“ Ich zu vernichten, in dem er mich, Negative, durch Folter und
Schmerzen hervorrief.“ Mein Herz raste, Tränen stiegen mir in den Augen und das
plötzliche Adrenalin blendete meine Schmerzen aus. Ich wollte nur noch eins:
Töten. „ICH BRING DICH UM!!!!“, schrie ich aus Leibeskräften in den Himmel
hinauf und stürzte auf dieses Biest von Dämon zu. Nichts als ein Lächeln
huschte über ihre Lippen, während sie einfach nur dastand und ich meine Augen
weitete, während der Wind meine pechschwarzen Haare zur Seite wehte und die
Sicht vor mir verschleierte. Schemenhaft konnte ich erkennen, wie sie etwas
Schwarzes, Pulsierendes vor meine Augen zerquetschte und dessen Blut in ihren
Mund hineinlief. Es war mein Herz gewesen. Kurz darauf wurde alles um mich
herum pechschwarz. So schwarz, wie meine Flügel, deren Federn wie Glas in
unzähligen Splittern zerbrachen und das Blut sich auf den ganzen Boden
verteilte. „Sever…“, waren meine letzten Worte gewesen, die den Klang einen
sterbenden Dämons ähnelten, anstatt eines schlafenden Engels.
Triumphierend betrachtete ich ihren von Blut und zerbrochenem
Glas umgebenem Körper. Der Kontrast zwischen Rot und Schwarz passte perfekt zu
ihrer aufgerissenen Brust und ihren gebrochenen Rippenknochen, von denen einige immer noch in ihrem Blut badeten. Meine eigenen Wunden waren durch ihr
Blut inzwischen vollständig geheilt, aber eine Sache fehlte noch…
„Und so hat die Tochter des sagenumwobenen Teufels nun auch
einen gefallenden Engel ins Jenseits geschickt“, wisperte ich in ihr Ohr, während
ich mit meinen Fingernägeln eines ihrer von einer roten Iris umrandeten Augen
vorsichtig entfernte und in meine leere Augenhöhle einsetzte. Wie du mir, so ich dir, hieß ein
altbekannter Spruch, nachdem ich mich zunehmend richtete.
Achtlos ließ ich die Leiche auf den toten, kalten Boden
zurück. Der Regen würde ihr Blut und ihren Gestank schon fortwaschen. Die
Ausgeburt des Teufels wartete im Schatten der Dunkelheit auf ihren nächsten
Auftrag…