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Forever Alone

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Alles um mich herum war dunkel. Kein einziges Licht drang in
mein Zimmer. Keine Anzeichen von Leben. Egal ob auf den Straßen, am Himmel oder
vom Flur aus, der sich direkt mit meinem Zimmer verband: Kein kleinstes Anzeichen
von Hoffnung, das mit dem Licht resultierte. Ich war darin eingeschlossen. Abgeschottet
von der Außenwelt um mich herum. Zitternd krümmte ich mich zusammen, schlang
meine Arme um meine Beine und lehnte meinen Kopf gegen die harte Betonwand
hinter mir. Da, wo eigentlich eine bunte, schöne Tapete hätte kleben sollen, war
nichts weiter als eine kahle, kalte Wand, deren Putz mit jeden meiner
Berührungen immer weiter abfiel. Ich wollte es so. Ich wollte nicht, dass mein
Zimmer, der einzige Ort, an dem ich meine Ruhe fand und an dem ich mich vor der
grausamen Außenwelt verstecken konnte, eine Lüge meiner Selbst war. Mein Zimmer
sollte meine Seele widerspiegeln, den Schmerz verdeutlichen, den ich tagein,
tagaus lebte.

Und das Resultat war schlichtweg diese Wand, die Wahrheit
meines einsamen Geistes. Nun schloss ich die Augen. Ein seltsames Gefühl
drängte sich in meinen Körper. Ergriff mein Herz, meinen Geist und
schlussendlich auch meinen Verstand. Die Dunkelheit um mich herum machte mich
müder. Meine Augen fielen langsam zu, bis mein Körper der Müdigkeit vollkommen erlegen
war.

Etwas Nasses, Kaltes tropfte permanent auf meinen Kopf. Erst
waren es nur einzelne Tropfen, doch binnen weniger Sekunden verwandelten diese
sich zu einem Regen, welcher meine Haare und meine schwarze Kleidung vollkommen
durchnässte. Die Straßen waren nur von wenigen, schwachen Laternen umgeben,
deren orange gefärbtes, künstliches Licht sich auf den kleinen Pfützen nahe des
Asphaltes reflektierten. Alles wirkte vollkommen trostlos und leer. Keine
Menschenseele, die die nassen Wege der Straßen entlangschritt. Es war also
wahr. Selbst in meinen Träumen wurde ich von allen zurückgelassen, die ich einst
geliebt hatte, oder sie mich. Die Wärme, die ich sonst immer zu spüren bekam,
wenn mich jemand umarmte, wich einer einfachen Kälte, die sich bis in meine
Knochen hervorstreckte, wie tote, tiefschwarze Hände einer grauenvollen Kreatur,
die sich mit jedem Griff nach mir immer weiter in mein Herz kämpfte, und
hinterließ eine ekelhafte Gänsehaut auf meinen Armen.

Meine schwarze Lederjacke noch fester um mich geschlungen,
lief ich die Straße entlang, ohne genau zu wissen, wohin ich eigentlich lief.
Hin und wieder sah ich seltsame Gestalten im Schatten der Dunkelheit, die,
sobald sie in den Schein einer Laterne traten, sofort wieder verblassten. Ihre
Statur konnte ich nur schemenhaft wahrnehmen. Einerseits sahen sie menschlich
aus. Andererseits aber besaßen sie große, glühende Augen und ihre grotesk
wirkenden Fratzen gaben den Anschein, als seien sie nicht von dieser Welt. Mich
schauderte es beim Anblick, den ich nur flüchtig durch das reflektierende
Licht erhaschen konnte und ich lief schnellen Schrittes weiter. Immer tiefer in die
Dunkelheit hinein. Je näher ich ihr kam, umso mehr und mehr wurde ich von ebendieser verschlungen. Ich lief dem Licht immer weiter davon, doch würde ich
umkehren, so würde ich diesen… Wesen nicht entkommen können. Neben meinem
verhetzten Atem und meinem immer schneller schlagenden Herzschlag, der durch
meine langsam aufkommende Panik resultierte, vernahm ich noch ein anderes
Geräusch. Es klang wie ein Flüstern. Als würden Menschen reden!

Sofort rannte ich zu der Stelle hin, von der ich dieses
Flüstern vernahm. Inzwischen hatte sich auch ein Kichern eingemischt. Es war
die weiche Stimme eines Mädchens, ganz in meiner Nähe! „… Du Nichtsnutz!“ „Geh
dich vergraben!“ „Hört doch auf!“ „Guck mal, wie sie bettelt, so erbärmlich und
so lächerlich!“ Meine Schritte wurden mit jedem Satz, der in meine Ohren drang,
immer langsamer. Diese Stimmen… Es waren die gewesen, die ich einst geliebt
hatte. Menschen, die mir nahestanden, die ich mit Leib und Seele beschützt
hatte, hatten sich von mir abgewendet. Urplötzlich, ohne ersichtlichen Grund.

Nur noch wenige Schritte trennten mich von diesen Stimmen
und dem Kichern. Näher konnte und wollte ich nicht kommen. Jeder einzelne Satz
war wie eine rasiermesserscharfe Klinge, die mein Fleisch Stück für Stück
abschnitt und eine offene, klaffende Wunde hinterließ, durch die das warme Blut
in Strömen floss und mir meinen Tod der kostbaren Seele, die jeder von uns
trug, wie eine reine Taubheit erschienen ließ. Ich sackte zu Boden. Diese
Taubheit… Sie lähmte meinen Körper. Sorgte dafür, dass sich mein Herz
verkrampfte und mir die Kehle zuschnürte. Genauso, wie wenn ein geisteskranker
Psychopath seine nach dem Tod gierigen Hände nach mir ausstrecken und mir
durch einen festen Würgegriff die lebenswichtige Luft zum Atmen nehmen
würde.

Platschende Schritte hallten in die Dunkelheit hinein und
brachen damit das rauschende Geräusch der fallenden Regentropfen. Instinktiv
hielt ich mir die Ohren zu. Gleich kommen sie wieder… Dieses Kichern, diese
verletzenden Worte… Sie kommen wieder und wiederholten sich wie ein grausames
Lied, das immer wieder im Kopf abgespielt wurde. Eine Folter für den Geist.
Ganz besonders für meinen Geist, der wie ein kleiner, leichter Faden mit nur
einem Ruck in zwei gerissen werden konnte und dessen Ende man niemals mehr
verbinden konnte…

„… Du Nichtsnutz!“ „Geh dich vergraben!“ „Hört doch auf!“
„Guck mal, wie sie bettelt, so erbärmlich und so lächerlich!“ „Hahahaha!“ Langsam
drang es trotz meiner geschützten Ohren in meinen Kopf hinein. Brannte sich
ein, als wenn man ein heißes, glühendes Stahlstück nehmen würde und dessen
Ende in die Haut eines jeden drücken würde, so lange bis dieser sich den
qualvollen Schmerzen ergeben würde. Schmerzen, die auch meine Seele betrafen.
Eine weitere Form der Folter.

Meine Unterlippe bebte, während heiße, salzige Tränen meine
Wangen hinunterliefen und kleine Rinnsale auf meiner bleichen Haut
hinterließen. Mein Kopf war gesenkt und ich betrachtete den harten, aus Teer
hergestellten Boden. Als ich das Gefühl hatte, diese grausamen Geräusche nicht
mehr zu hören, legte ich meine Hände von meinen Ohren ab und hob meinen Kopf.
Auf meinem Gesicht vermischten sich die heißen Tränen mit dem eiskalten Regen
und ließen mich abermals frösteln. Verschwommen erkannte ich eine schwarze
Gestalt vor mir, deren schnelles, gierendes Atmen mir verriet, dass es sich
von meiner Angst nährte. Plötzliche Ruhe, in meinem Körper lösten sich die Spannung
und die Lähmung, welche ich zuvor verspürt hatte.

Langsam schloss ich die Augen, während ich zum allerletzten
Mal, fast schon sehnsüchtig, in den rauschenden Regen hinein flüsterte: „Töte
mich.“   

Geschrieben von:  () 11:39, 5. Mai 2017 (UTC)

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