
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Vier Frauen standen sich in einem kleinen Kreis gegenüber.
Eine schöner als die andere. Ihr Aussehen spiegelte die verschiedenen
Jahreszeiten wieder.
Hather war der Herbst. Ihre schokobraunen Augen, die im
hellen Licht der blutroten Abendsonne nahezu zu schmelzen schienen und ihr
glänzend rotes, seidenweiches Haar, das beinahe die Farbe eines der
herbstroten Blätter hatte, machten ein perfektes Abbild eines Mädchens aus, das
in der Jahreszeit Herbst geboren wurde. Hinzu kam ihre elfenbeinfarbene Haut,
die einen schönen Kontrast zu ihren herbstlichen Farben richtete. Selbst ihre
goldbraunen Klamotten symbolisierten ein Stück des Herbstes.
Dann war da noch der Winter. In Alina, die neben Heather
stand, sah man diesen wieder. Ihre fast schon leichenblasse Haut passte perfekt
zu ihren eisblauen Augen und ihrem goldenen Haar, zusammen mit ihren farblosen
Lippen und ihrer weiß-dunkelblauen Jacke samt Rock, war sie die Königin des
Winters.
Die nächste, bildhübsche Frau, die eine Jahreszeit
verkörperte, hieß Maya. Ihre tiefgrünen Augen im Einklang mit ihrem langen,
lockigen braunen Haaren erzeugten ein Gefühl des Frühlings wieder. Auch ihre
leicht gebräunte Haut zeigte die angenehme Wärme, die sie ausstrahlte und
füllte jedes auch so verhasste, eiskalte, emotionslose Herz mit eben dieser.
Ihr grünes langes Kleid, bestückt mit Blumenmuster, passte sich sowohl farblich
als auch optisch dem schönen Frühling an. Das Mädchen der saftgrünen Wiese.
Das letzte Glied der Kette der Vier bildete Sarah. Ihre
goldbraunen Augen zeigten die unbändige Hitze des Sommers, die sie in sich
trug. Ihre sonnengelben Haare loderten wie Feuer, wenn sie sie zur Seite
schwang und ihr feuerrotes Kleid repräsentierte die wahnsinnige Hitze, die sie
als Göttin der Sonne in sich trug.
Jede dieser vier Frauen passte sich nicht nur äußerlich den
vier Jahreszeiten an, sondern verübte auch deren Wechsel. Sie starben alle
nacheinander in den Armen der anderen. Die Erste, die dem Tod ins Auge blickte,
war Hather. Sie fiel in Ohnmacht, Alina fing sie auf. Mit eisigen Tränen, die
ihre kalte Wange hinabliefen, konnte sie nur zusehen, wie die Prinzessin des
Herbstes langsam starb. Ihre wunderschönen herbstroten Haare begannen
abzufallen. Strähne für Strähne, bis sie sich zu einem ausgetrockneten Haufen
in Alinas Händen häuften. Selbst ihre Haut schien immer blasser und kälter zu
werden, je länger die Königin des eisigen Winters sie in ihren Armen hielt,
doch war sie zu geschockt, um sich zu regen und sie wegzustoßen und selbst dann
war es bereits zu spät. Die Kälte hatte bereits ihr Herz eingenommen und jeglichen
Glanz in ihren Augen genomen. Es sah so aus, als ob die warme, fließende Schokolade in ihrer Iris zu einem matten braun gefror.Selbst ihre Haut durchzog eine feine, weiße Eisschitt. Sie starb unter der eisigen Kraft der Königin des Winters.
Plötzlich fiel auch Alina in Ohnmacht. Der plötzliche Tod
hatte ihren Körper und ihre Seele überfordert. Die gute Maya fing auch sie auf.
Doch ahnte sie zu dem Zeitpunkt nicht, was mit Alina vor sich ging. Die
eiskalte Alina zerschmolz Stück für Stück durch die unerträgliche Wärme ihrer
Nächsten. Doch auch das Mädchen der saftgrünen Wiese war nicht in der Lage,
irgendetwas zu unternehmen. Sie wusste nicht wie und konnte diesem Mädchen nur
beim Sterben zusehen. Ihre Haut tropfte wie dickflüssiges Blut auf ihr
frühlinghaftes Kleid und klebte daran fest, so dass sie sich immerzu an etwas
erinnert, was sie nicht verhindern konnte. Am Ende blieben einzig und allein
Alinas goldene Haare übrig, die in einer Pfütze aus leichenblasser Haut und
kochendem, rubinroten Blut badeten.
Auch für Maya war dieser Tod nicht zu verkraften. Ohne das
sie es verhindern konnte, glitt sie in die Arme der heißen Sarah. Auf der Stelle
verbrannte ihr sonst so schöner Körper unter qualvollen Schreien ihrerseits und
sie ging in eine feuerrote Flamme auf. Selbst Sarah war nicht mal im Begriff
etwas dagegen unternehmen zu können und sah mit eigenen Augen zu, wie eine
vollkommen schwarz verkohlte Maya zurückblieb, von deren frühlingshaften Gefühle
nur ein Haufen Asche dalag.
Auf einmal verspürte Sarah ein starkes Stechen in ihrer
Brust, so als ob jemand ihr mit einem Dolch ins Herz gestochen hätte. Keuchend
windete sich vor Schmerz und schaute sich zu den anderen um, die bereits ihrem
Tod erlegen waren. Jeder hatte das erlebt, was ihm widerfuhr, wenn es zum
Wechsel zwischen den Jahreszeiten kam, aber was würde ihr, der Göttin der Sonne
widerfahren? Ihr Herz verkrampfte sich schlagartig, es fühlte sich so an, als
würde es ganz langsam im ihrem Inneren zu verwelken beginnen. Selbst ihre Haut
wurde von Mal zu Mal immer trocknender und schrumpeliger. Ihre feuerroten
Lippen wurden spröder und jeder Versuch zu schlucken brannte in ihrem Hals. Sie
starb einen langsamen, qualvollen Tod.
Noch bevor sie ihre Augen schloss, bemerkte sie, wie sich
ihre Hautfarbe von einem schönen gebräunten Hautton in elfenbeinfarbene
verwandelte. Sie lächelte, denn sie wusste, dass sie als neuer Mensch im ewigen
Kreislauf der Jahreszeit zurückkehren würde. Als die Prinzessin des Herbstes.
Geschrieben von: () 11:40, 5. Mai 2017 (UTC)