ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Die Luft, die zwischen den grauen
Betonwänden eingefroren zu sein schien, war eisig. Es war die Art
von Luft, die einen beim Einatmen in der Nase und in der Lunge
brannte, doch trotz der Kälte regte sich keiner der Männer, die wie
tot an den Bunkerwänden lagen. Die schweren Soldatenmäntel hatten
sie sich eng um die ausgezehrten Körper geschlungen, die Stahlhelme
hatten sich einige über die Augen gezogen. Jeder einzige von ihnen
hing seinen eigenen Gedanken nach, an diesem besonderen Tag. Es war
der 24.12.1942, doch niemand hatte weihnachtliche Gedanken im
herkömmlichen Sinne. Sie alle beschäftigten sich nur mit
versonnenem Schwelgen in Erinnerungen, niemand wollte über ihre
gegenwärtige Situation nachdenken. Auch Fritz Schenck, der sich
niemals hätte vorstellen können, dass er einmal ein Weihnachtsfest
in einem Bunker in Stalingrad verbringen würde, dachte über die
Feste seiner Kindheit nach, die in seiner Erinnerung noch glänzender
und schöner erschienen, als sie es tatsächlich gewesen waren.
Angefangen hatten die Feste immer mit
dem Gang zur Kirche, den sie immer pflichtschuldigst erfüllt hatten,
obwohl sie sonst eigentlich nie in die Kirche gingen. Als kleiner
Junge hatte ihm das riesige Gebäude Angst eingeflößt, vor allem
der Jesus, der am Kreuz über dem Altar hing, hatte ihm Albträume
bereitet, wie er mit dem gequälten Blick heroisch die Folter ertrug,
später hatte er den Kirchengang nur noch von Ungeduld geplagt
ertragen, zu sehr lockte das Festmahl zuhause. Der Gänsebraten, den
seine Mutter und das Dienstmädchen immer zubereitet hatten, hatte immer köstlich geschmeckt,
doch jetzt verstärkten die Gedanken nur den bohrenden Hunger, der
ihm Blitze des Schmerzes durch den Magen jagte. Die Gedanken des
jungen Fritz Schenck, als Soldat der sechsten Armee zugeteilt, flogen
wieder in das Haus seiner Familie in Berlin, vermischt mit Gedanken
an Heimweh und Wehleidigkeit.
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