
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Renovierung.
Renovierungen waren so anstrengend. Sarah und Erik Jekilson
waren seit kurzem verheiratet, und anstatt in die Flitterwochen auf den Philippinen
zu gehen, renovierten sie ihr kleines, brüchiges Haus am Rande der Stadt von
Grund auf. Als erstes hatten sie das Schlafzimmer renoviert, ein neues Bett
besorgt und ein großes Panoramafenster mit Ausblick auf die weiten Ebenen vor
der Stadt hineingebaut. Die Tapetenfarbe wurde von abgeschältem Weiß auf grün
und grau geändert und auch sonst bekam das Zimmer eine viel frischere und
fröhlichere Ausstrahlung durch Blumen und eine kleine Musikanlage. Als nächstes
wurde die Außenfassade des Hauses von Handwerkern renoviert und Solarpaneele
auf dem Dach installiert. Ökonomisch denken ist schließlich wichtig. Über die
Wochen hinweg wurden so das Wohnzimmer, die Küche und der staubige Weinkeller
von Grund auf renoviert. Jetzt fehlte nur noch das Badezimmer. Eine besonders
schwere Aufgabe, da eine neue Badewanne, sowie mehrere, verdunkelte Fenster
eingebaut werden sollten. Erik und Sarah hatten das Badezimmer extra eine ganze
Zeit lang aufgeschoben, da dies einer der schwersten Teile war. Nach einer
Woche anstrengender Arbeit, war das Badezimmer fast vollständig abgeschlossen.
Jetzt fehlte nur noch ein neuer, breiter Spiegel, der an der Wand über dem
Waschbecken befestigt werden musste. Erik übernahm diesen Teil und nachdem er
über eine Stunde damit verbracht hatte die Rückseite des Spiegels mit
Supersekundenkleber einzukleistern, klebte er den Spiegel an die polierte,
blaue Fliesenwand. Der Spiegel war zwar noch nicht vollständig fest, doch das
musste für die Nacht reichen. Sarah war schon vor einer halben Stunde schlafen
gegangen, da der Einbau des neuen Handtuchhalters extrem kompliziert war. Erik
stellte den Kleber aufs Waschbecken und verließ das Badezimmer, um sich zu
seiner Frau zu gesellen.
Seine Frau schlief schon, als er hineinkam und so machte er
Musik an, las ein wenig in seinem neuen Sci-Fi Roman von Peter F. Hamillton und
schaltete schließlich das sanfte Licht, sowie die Musik aus, um schlafen zu gehen.
Zufrieden stellte er fest, dass die Renovierung so gut wie abgeschlossen war
und schlief so gemächlich ein.
Doch dann schreckte ihn etwas hoch. Er hatte vergessen sich
die Zähne zu putzen. Es war unbestreitbar ökonomisch richtig, sich vor dem
Schlafen gehen die Zähne zu putzen und so schlurfte er ins Bad, schnappte sich
die Zahnbürste, griff nach der Tube Zahnpasta und putzte sich die Zähne. Doch
irgendetwas war komisch. Die Zahnpasta schmeckte irgendwie komisch. Eine Weile
kaute er auf seiner Zahnbürste herum um zu überprüfen, wo das Problem lag. Dann
fing sein Mund an zu kleben. Als erstes ein wenig und unbemerkt, doch dann riss
ihm plötzlich ein wenig Zahnfleisch heraus. Das war definitiv nicht normal. Er
versuchte die Zahnbürste aus seinem Mund zu ziehen, doch aus irgendeinem Grund
klappte es nicht. Es schien so, als wäre die Zahnbürste an seinen Zähnen
befestigt. Das konnte doch nicht sein. Immer mehr riss ihm sein Zahnfleisch
auf, doch je mehr er seinen Mund bewegte, desto mehr verklebte sein Mund. Panik
ergriff ihn. Was war mit der Zahnpasta los. Er nahm seine Hände zur Hilfe, um
seine Zahnbürste aus seinem Mund zu nehmen. Doch immer mehr merkte er, wie
seine Hände anfingen, an seinen Lippen hängen zu bleiben. Angst. Panisch zog er
seine Hände aus seinem Mund, wobei ihm ein Teil seiner Unterlippe
herausgerissen wurde. Schmerzerfüllt versuchte er aufzuschreien, doch dabei
merkte er, wie die Zahnpasta seinen Rachen hinunterlief und seine Luftröhre verklebte.
Seine Zunge war mittlerweile mit seinem Gaumen verwachsen und die Zahnbürste
sorgte für starke Blutungen im Zahnfleisch. Tränen stiegen in seine Augen und er wischte
sie ab. Ein Fehler. Seine Augenlider verklebten und schon nach drei Sekunden
konnte er seine Augen nicht mehr öffnen. Panik. Sein Herz schlug immer
heftiger. Immer stärker verwuchsen seine Zähne miteinander. Panisch schlug Erik
um sich. Er musste irgendwie auf sich aufmerksam machen. In seiner Panik schlug
er gegen den Spiegel, der daraufhin
herunter kippte. Die verklebten Stellen des
Spiegels lösten sich durch den Druck und der Spiegel fiel auf Eriks Gesicht zu.
Da seine Augen immer noch verklebt waren, sah er nicht den Spiegel auf sich
zukippen und so knallte er ihm mit einem lauten splittern ins Gesicht.
Glassplitter bohrten sich in seine Augen und Kleber spritze ihm in sein
Gesicht. Der Spiegel brach und ein Teil des Spiegels stieß gegen die, immer
noch aus dem Mund stehende, Zahnbürste, welche daraufhin durch den Druck in
seinen Hals schoss. Zähne splitterten, Glassplitter schlitzten ihm seinen Mund
auf und die verklebte Zahnbürste sorgte dafür, dass sich seine Luftröhre
verschloss. Schmerzerfüllt röcheln stürzte er rücklings auf den Boden und
knallte mit dem Hinterkopf auf den Toilettenrand. Ein kurzer Schrei schaffte es
durch seinen zugeklebten Mund und dann brach sein Genick.
Sarah stürmte aus dem Schlafzimmer. Das war eindeutig ein
Schrei. Sie schaute in das Badezimmer und ein spitzer Schrei entfuhr ihr.
Würgedrang. Doch sie riss sich zusammen. Ihr Mann lag verkrüppelt und mit
zerschlitztem Gesicht auf dem Boden. Seine Lippen waren zugeklebt und mehrere
Teile des Spiegels lagen um ihn herum in Lachen aus Blut. Auf dem Waschbecken
stand unberührt, in einem Becher die Zahnpasta Tube.
Daneben lag unschuldig die geöffnete Tube Kleber.