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Wir brachten etwas aus dem Feuer nach Hause

(Übersetzung)

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Offenbar brach das Feuer kurz nach Mitternacht aus und brannte zwei Stunden lang, bevor die Feuerwehr es unter Kontrolle bringen konnte. Anwohner vermuteten, dass das Feuer durch einen Blitzeinschlag ausgelöst worden sein könnte, da in der Nacht ein seltenes Gewitter über das Gebiet gezogen war.

Das Gewitter machte Schlagzeilen, als es am Sonntag über das Coachella Valley hinwegzog. Es führte zu kleineren Überschwemmungen in der Region und einige Menschen in der Innenstadt von Palm Springs wurden von lautem Donner und Blitzen aufgeschreckt.

Das einzige Problem mit der Blitzschlagtheorie, so erfuhr ich von dem mit dem Fall betrauten Detektiv, war, dass das Feuer an einer anderen Stelle der Kirche ausgebrochen wäre, wenn der Blitzschlag den Sand außerhalb des Gebäudes zu Glas verschmolzen hätte.

Wäre der Brand nicht durch den Blitzschlag verursacht worden, hätte die Hitze rund 1700 Grad Celsius erreichen müssen, um das Glas zu bilden, was nicht möglich war. Wiederum nach Aussage des Detektivs.

Meine Frau und ich trafen gegen 3 Uhr morgens am Tatort ein, nachdem ein Nachbar in der Nähe vorbeigekommen war, um uns von der Tragödie zu berichten. Er bot uns an, uns dorthin zu fahren, was wir natürlich dankend annahmen. Wir standen da, inmitten vom flackernden Schein des Blaulichts und im wirbelnden Rauch. Glutnester glühten im sanften Sprühnebel der Feuerwehrschläuche, die langsam von den Rändern des Feuers zu uns herüberwehten.

Die Polizei vor Ort erlaubte uns, ein paar Dinge aus dem Gebäude zu holen, warnte uns aber, dass es immer noch nicht sicher sei, das Gebäude zu betreten.

Die Kirche war in den letzten zwei Jahren unter unsere Aufsicht gekommen. Wir hatten nichts bemerkt, bis letztes Jahr. Es war etwa Mitte Juli, als ein heftiges Gewitter aufzog. Da begannen die Gerüchte. Objekte, die sich bewegten, Dinge, die dort auftauchten, wo sie nicht sein sollten, und Menschen, die seltsame Formen und Schatten durch den Altarraum huschen sahen.

Berichte wie diese von unseren Gemeindemitgliedern landeten danach regelmäßig auf meinem Schreibtisch. Meine Frau, die ein besseres Gespür für das Paranormale hat als ich, bemerkte, dass sie sich nach jedem Vollmond häuften. Sie überzeugte mich, die Sache ernster zu nehmen, und so kam es mehr als einmal vor, dass ich später als gewöhnlich in der Kirche war.

Zunächst schien alles nicht so schlimm zu sein, abgesehen von ein paar Temperaturschwankungen und einer Nacht, in der ich zwei Krähen aus dem Altarraum verjagen musste. Dann, vor etwa drei Monaten, hatten wir die Altarkerzen zu Beginn eines Morgengottesdienstes völlig geschmolzen vorgefunden. Meine Pfarrerrobe war zerfetzt und in der Kirche roch es nach verfaulten Eiern. Die Polizei fand keinerlei Anhaltspunkte, und man versicherte uns, es handele sich um einen zufälligen Vandalenakt.

Dennoch machte sich meine Frau Sorgen, dass es im folgenden Monat noch schlimmer werden könnte. Dann fand sie das Buch, was auch nicht half.

Es handelte sich um ein Exemplar des „Dictionnaire Infernal“, das in einem Eisenschrank in der Sakristei angekettet und eingeschlossen war, zusammen mit einem vergilbten Notizbuch, in dem die Gefangennahme verschiedener dämonischer Wesenheiten beschrieben war. Sie war fast untröstlich. Ich erklärte ihr, dass es sich um Geistwesen handelte, die in unserer Welt nicht existieren.

Sie war nicht überzeugt.

Sie bestand darauf, dass ich eine Passage las, in der beschrieben wird, wie bestimmte dämonische Wesenheiten seit Äonen versuchen, die Grenzen zwischen unserem Reich und dem Reich, in dem sie herrschen, zu überwinden.

Sie schilderte ein Szenario, in dem bestimmte Verbindungswege zwischen diesen Welten durch Naturphänomene wie das Licht eines bestimmten Vollmonds oder während bestimmter Gewitter offenbart werden könnten. Sobald sie befreit sind, werden diese Wesenheiten dazu getrieben, sich an Objekte in unserer Welt zu heften.

Sie sagte, es gebe einen Zusammenhang, und wir sollten nichts davon auf die leichte Schulter nehmen. Vor allem, da ein weiterer Vollmond bevorstehe.

Ich glaubte ihr nicht so recht, bis ich mich an ein Erlebnis erinnerte, das ich in einer Nacht vor etwa einem Monat erlebt hatte: Das Geräusch von Flügeln, das von unten kam und durch die Abflüsse nach oben getragen wurde. Das leichte Schmelzen des bunten Glases an den Rändern der Bleileisten. Das Gefühl von Augen, die mich beobachten, und das Geflüster aus einem unsichtbaren Mund hinter mir. Die Luft um mich herum war unangenehm stickig, und ein leicht beißender Geruch durchdrang die Kapelle.

Danach und nach der seltsamen Passage, die sie aus diesem verdammten Buch vorgelesen hatte?

Danach glaubte ich ihr.

Ich glaubte ihr auch, als sie mir sagte, sie spüre eine neue Präsenz in der Kirche, und zwar keine willkommene.

Eine, die unrein und gefährlich war.

Es ist jetzt einen Monat her, und wir arbeiten immer noch mit der Gemeinde am Wiederaufbau der Kirche. Wir hätten nicht gedacht, dass der Schaden so groß sein würde, aber der Blitz kam scheinbar aus dem Nichts und fügte nach dem Feuer eine neue Schadensebene hinzu.

Es war ein stürmischer Abend gewesen, aber wir hatten nichts Ungewöhnliches bemerkt. Wir hatten versucht, uns von den seltsamen Vorkommnissen nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, und so getan, als handele es sich nur um unsere überreizte Phantasie. Aber hinter all dem waren meine Frau und ich zu einem gemeinsamen Entschluss gekommen. Wir wussten, dass etwas anderes vor sich ging, und wir mussten uns einen Plan einfallen lassen.

Und das taten wir auch.

Wir gingen ein paar Meter hinter dem Eingang und gingen den Flur entlang, als ich die Fackel anzündete und in die wartende Kerosinpfütze warf. Eigentlich sollte das das Ende sein, aber die Dinge eskalierten schnell.

Zuerst schlug ein Blitz ein, fast so, als ob er eine überrirdische Reaktion auf unsere Flamme wäre. Meine Frau bemerkte einen Geruch, den ich sofort als Schwefel erkannte. Dann begann die Hitze, die von dem Gebäude ausging, stark anzusteigen, und in einer dunklen Ecke neben dem Altar, an der Ostwand, erschienen Funken und Blitze.

Ich hätte schwören können, dass ich eine formlose Schwärze erkannt hatte, die sich aus der Feuersbrunst erhob und auf uns zubewegte. Das Feuer dehnte sich aus, der Rauch wogte, die Risse in der Decke wurden größer.

Wir schafften es unversehrt auf den Friedhof, da die herabfallenden Balken hinter uns das Feuer weiter anfachten, und blieben stehen, um das Feuer einige Sekunden lang zu beobachten. Dann, bevor wir gehen konnten, hielt mich meine Frau auf. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund stand offen. Der Blitz war in das Kreuz eingeschlagen und hatte es von seinem Platz an der Spitze der Kirche gestoßen, so dass es sich nun in den umliegenden Wüstensand einbrannte.

Ich machte das Kreuzzeichen: „In nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti, Amen.“ Dann standen wir ein paar Minuten lang still da und hielten uns gegenseitig fest. Wir sahen uns an, atmeten tief durch, und während das Feuer hinter uns wuchs, machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Meine Frau war sich ziemlich sicher, dass das Feuer alles zerstört hatte, was im Kirchenschiff herumgespukt hatte. Die Kirchenbänke waren nicht mehr zu retten gewesen, aber wir konnten einige liturgische Gegenstände bergen. In unserer Garage steht eine Kiste mit verkohlten Bibeln, der Kelch, ein paar Kreuze und die Kollekte.

Die Buntglasfenster, die nicht zerbrochen waren, werden restauriert, aber der Altar leider nicht.

Meine Frau hat das verdammte Buch behalten und liest darin jeden Abend. Sie sagt, dass es unmöglich sei, dass irgendetwas dieses Inferno überlebt haben könnte, aber letzte Nacht zogen ein paar Gewitterwolken langsam über unser Haus. Sie lösten sich auf, bevor die Sonne aufging, aber ich kann sie jetzt am Horizont aufziehen sehen.

Ich habe meine Frau gefragt, ob sie glaubt, dass es dieses Mal vielleicht geklappt haben könnte.

Sie sagte: „Vielleicht.“

Ich nickte. Als ich aufblickte und sah, wie sich die Gewitterwolken über unserem Haus zusammenbrauten, dachte ich: Ich glaube, wir werden auch dieses Haus abbrennen müssen.

Autor: Kirk-Hammett-Horrors

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2 Kommentare

    1. Dankeschön, ich habe mir die Vertonung gerade angehört. Ist echt gut geworden. 😀 Fun Fact: Der Autor ist Musiker und mein Teeniecrush gewesen vor vielen Jahren. Und als ich gelesen habe, dass er neu auch Creepypastas schreibt, habe ich mich an die Übersetzung gesetzt. 😀

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