ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ein Husten. Dein ganzer Hals kratzt. Das Atmen fällt schwer.
Noch ein Huster, rauer und unangenehmer als sein Vorgänger. Du weißt, dass du
dich langsam daran gewöhnt haben solltest, aber dem ist nicht so.
Wahrscheinlich wird es nie passieren. Benommen torkelst du die Straße entlang,
stiefelst durch Schlaglöcher und rollst deine Füße sanft auf den aufgebrochenen
Stellen ab, die nun mit Moos überwuchert sind. Du weißt nicht, warum du zu
diesem Ort gekommen bist. Oder was dieser Ort überhaupt ist. Doch du stolperst
schon seit Tagen vorbei an Ruinen, immer weiter, bis zu diesem Platz. Nun hast
du ihn gefunden. Aber was ist das hier? Wieso hat dich dein Geist allen
Strapazen zum Trotz hierhin geführt? Neben dir befindet sich ein besonders
verfallenes Grundstück. Die Pflanzen des ehemaligen Gartens wuchern schon
längst kreuz und quer, der einstige Weg ist nur noch ein Schatten auf dem
düsteren Grün der mächtigen und doch auch kahlen Wiese. Das Haus jedoch ist als
solches kaum noch zu erkennen. Die Wände sind zerbröckelt, die obere Etage ist
nach all den Jahrzehnten der Witterung erlegen und bildet nun nur noch Staub
auf dem sandigen Boden. Seit mehreren Tagen hast du kaum gegessen, wenig
getrunken, immer nur dein Ziel vor Augen. Nun bist du da. Wie in Trance bewegst
du dich durch das Dickicht, immer mehr auf die Ruine zu. Du erkennst feinere
Konturen, siehst die Splitter der früheren Fenster und die letzten Fetzen eines
schon lange vergangenen Teppichs. Du setzt deinen ersten Fuß über die nun nur
noch mickrige Wand hinweg und betrittst das verfallene Gebäude. Das Parkett
knarrt unter deinen Füßen. Du drehst dich um, erinnerst dich. An diesen Ort.
Hust Hust Hust.
Ein neuer Anfall schüttet deinen Körper. Deine Kehle kratzt,
es ist als würdest du deine gesamte Seele aus deinem geschundenen Körper
verjagen wollen. Du sinkst zu Boden.
Hust Hust Hust.
Der Juckreiz in deinem Hals lässt nach. Du könntest wieder
aufstehen, doch willst du das? Er wird wiederkommen, schlimmer als zuvor, und
am Ende wird er dich doch besiegen. Eine schattenhafte Erscheinung, Teil von
dir und doch so fremd. Benannt nach etwas so harmlosem, etwas niedlichem, einem
winzigen Tier. Krebs. Warum solltest du nicht hier sterben? Wo du einst ein
schönes Leben hattest, wo du glücklich warst, wo du keine Sorgen kanntest und
geliebt wurdest. Vor dem Krieg. Vor den Raketen die auf die Stadt
niederprasselten. Bevor du alles verlorest. Warum solltest du nicht hier
sterben? Sollte sich der Tod doch dieser erbärmlichen Kulisse erfreuen, seine
Kälte wäre ein milder Trost im Gegensatz hierzu. Du lässt deinen Oberkörper
sinken, fällst auf den Holzboden und bleibst regungslos liegen. Eine Kakerlake
krabbelt über dein Gesicht, doch es kümmert dich nicht. Du könntest zubeißen,
um wenigstens nicht vollkommen hungrig von der Welt zu gehen, doch es würde ja
doch nichts ändern. Du bewegst dich nicht, und du wirst es auch nicht mehr tun.
Die letzten Krämpfe werden kommen, doch du wirst sie wie eine barmherzige
Erlösung empfinden. Denn immerhin bleibt dein Körper wo er hingehört. Oder es
jedenfalls einmal tat.
In der verstrahlten Ruine deines einstigen Heims.