ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Mit weißen und roten Rosen war der
Sarg geschmückt; schwarze Fäden zogen sich durch die Blüten.
Mitten in diesem Meer aus Blumen lag ein junger Mann, das Gesicht zu
bleich, als dass er lebendig sein könnte. Es war ein wunderschöner
Anblick, selbst bei einem solch traurigen Fest. Nur ganze zwanzig
Jahre war er alt geworden. Seine Verabschiedung wurde im kleinen
Kreis mit Bekannten und Freunden gefeiert.
Viele weinten. Die Freundin des Mannes
war gar nicht erst gekommen. Sie hatte es nicht ausgehalten; machte
sich Vorwürfe, weil sie nicht da war. Seine Eltern versuchten
durchzuhalten. Die Mutter weinte Tränenmeere; der Vater sah ganze
zehn Jahre älter aus. Sie begruben ihn, noch bevor ihre Haare grau
geworden waren.
Ein Tier war es gewesen. Ein Wolf oder
ein Berglöwe, sagen die Polizisten. Nach dem Angriff glich sein einst
so schönes Haus im Inneren einer Ruine. Eine große Wunde am Bauch kostete ihm
das Leben. Eine ungewöhnlich große Wunde für solche Tiere. Den
Eltern waren seine Todesumstände egal. Sie wollten nicht wahrhaben,
dass sie ihren Sohn nie wieder sehen würden.
Der Pastor sprach die letzten Worte.
Still weinte jeder für sich, als der Sarg geschlossen wurde und in
die Tiefen herabgelassen wurde. Jeder, der ihm sehr nahe stand und
die Kraft dafür hatte, lies eine Schaufel Erde auf den Sarg fallen.
Der Vater hielt tapfer durch, doch auch ihm rannten Tränen die
Wangen herunter. Die Mutter brach endgültig zusammen, wurde von
ihrer Freundin gehalten.
Ein trauriger Anblick. Und ein
Fragwürdiger. Denn auch wenn alle Trauernden ihm so nah standen,
niemand sah ihn ein letztes Mal an, als der Sarg geschlossen wurde.
Niemand hinterfragte seinen Tod.
Dabei hatte er es diesmal so deutlich
gemacht! Oh, er wollte sich nicht beschweren. Er genoss diesen
Anblick, zu sehen wie sie um jemanden trauerten, den sie gerade in
den endgültigen Tod schickten. Aber dass niemand das Heben und
Senken seiner Brust bemerkt hatte… Oder das Gift, dass beständig
an seinen Krallen herunterlief und überall in der Wunde hinter
blieben war. Das Gift, das jeden in einen Todes ähnlichen Schlaf fallen lies, aus dem man nur Stück für Stück erwachte. So langsam, dass es dieses Mal zu spät war.